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MSV-Aktuell - Archiv
08.08.2006 Autor: JB

Erst den Aufstieg, dann den Klassenerhalt!
MSV-Neuzugang Iulian Filipescu im Interview
 

Vom Schweizer Meister, dem FC Zürich, kam der rumänische Innenverteidiger Iulian Filipescu an die Wedau. In seiner langen Karriere kickte er neben seinem Heimatland Rumänien bereits in der Türkei, Spanien, und der Schweiz, war 4x Rumänischer, 2x Türkischer und 1x Schweizer Meister.
Nun will er mit den Zebras in die Erste Liga…


Iulian, es fällt auf, dass Du viele Sprachen sprichst. Mit Marco Caligiuri unterhältst Du Dich beispielsweise auf Italienisch, mit Pablo Caceres auf Spanisch, dieses Interview führen wir auf Englisch…

Mit Spanisch und Italienisch habe ich keine großen Probleme. Es sind romanische Sprachen, wie das Rumänische auch, das liegt mir logischerweise im Blut. Englisch habe ich in der Schule gelernt, ein bisschen türkisch verstehe ich durch meine Zeit in Istanbul.
Deutsch kann ich auch ein bisschen. Allerdings vorwiegend das, was man auf dem Platz braucht.

Du hast mit Mihai Tararache schon in Zürich zusammengespielt. Hast Du auch privat Kontakt zu ihm?

Ja, mit Mihai verstehe ich mich gut. Ab und zu treffen wir uns mit unseren Familien. Auch mit Pablo Caceres habe ich privat ein wenig Kontakt, aber momentan ist wenig Zeit für Freundschaften, da gilt es eher gut Fußball zu spielen.


Wie kam der Kontakt zum MSV Duisburg zustande? In der Presse war zu lesen, dass Mihai den Kontakt hergestellt hat.

Mein Berater informierte mich, dass eine Anfrage vorliegt. Ich glaube nicht, dass Mihai mich empfohlen hat. Vielleicht hat er ein paar Informationen weitergegeben, aber er ist Spieler und nicht dafür zuständig als Spieleragent zu arbeiten.


Wie würde Dich Deine Frau oder ein Freund beschreiben, wenn Du abseits vom Fußballplatz bist?

(lacht) Da müsste man am Besten meine Frau fragen.
Ich bin privat eher ein ruhiger, familiärer Typ, jemand, der das Leben genießt. Es gibt momentan auch keinen Grund, sich privat das Leben schwer zu machen.


Wie würdest Du Deine Art zu spielen beschreiben?

Für die Position, die ich spiele, würde ich mich doch als fairen Spieler beschreiben. Manchmal ist es als Innenverteidiger vielleicht nicht so gut und ich müsste ein wenig aggressiver spielen, aber bislang bin ich mit dieser Art ganz gut gefahren.


Hattest Du früher ein Vorbild?

Ich fand die Spielweise des englischen Stürmers Chris Waddle klasse. Ich mochte die Art wie er spielt.
Zu Beginn meiner Profikarriere habe ich die meiste Zeit auch im Sturm oder Mittelfeld gespielt. Erst mit der Zeit bin ich immer weiter nach hinten gerutscht.
Vielleicht war es gar nicht so schlecht auch die vorderen Positionen zu durchlaufen, schließlich habe ich mit meinem entscheidenden Tor dem FC Zürich die Meisterschaft gerettet. So ein Tor macht man auch nur einmal in 100 Jahren.


Merkst Du einen Unterschied zwischen dem deutschen Fußball und dem, der in der Türkei, in Spanien oder in der Schweiz gespielt wird?

Ja, denn das deutsche Spiel ist sehr körperbetont. Im spanischen Fußball muss jeder dem anderen helfen, ihn im Zweikampf unterstützen. Das wird hier zwar auch versucht, allerdings wird hier häufig Mann gegen Mann gespielt.


Du warst letztes Jahr Schweizer Meister. Ist es für Dich ein Rückschritt in der Zweiten Liga zu spielen?

Auf den ersten Blick, wenn man lediglich die Zahl vor der Liga betrachtet, schon. Ich denke allerdings nicht, dass es ein Rückschritt ist. Wie es in der 2. Bundesliga zur Sache geht, kann ich natürlich noch nicht beurteilen, im Training geht es allerdings um einiges härter zu als in Zürich.
Das Niveau in Deutschland ist auch in der Zweiten Liga sehr hoch und ich bin überzeugt, dass es höher ist als in der Schweiz.


Das Spiel gegen Schalke ließ die Fans von der 1.Bundesliga träumen. Wie hast Du das Spiel wahrgenommen?

Es war natürlich eine klasse Atmosphäre. Wir haben gut gespielt. Besonders in der ersten Halbzeit standen wir hinten sehr gut und waren insgesamt gut organisiert. Wir haben unsere Positionen gehalten und uns gegenseitig unterstützt. So wird es schwer für einen Gegner, uns zu schlagen!


Was hast Du für Ziele mit den Zebras?

Ohne Frage wollen wir in die Bundesliga aufsteigen. Wenn wir das geschafft haben, möchte ich mit dem MSV den Klassenerhalt schaffen.
Aber das ist zunächst noch Zukunftsmusik. Erstmal gilt es am Sonntag gegen Koblenz zu gewinnen. Wir dürfen den Aufsteiger auf keinen Fall unterschätzen. Das wäre ja nicht das erste Mal, dass so etwas passiert.


Du hast zwei Söhne. Wenn sich eines Tages zu Dir kämen, würdest Du ihnen raten Fußballprofi zu werden?

Der ältere Sohn ist sechs Jahre alt und interessiert sich kaum für Fußball. Deshalb werde ich ihm wohl diesen Rat nicht geben müssen.
Mit dem Kleineren, der demnächst drei Jahre alt wird, spiele ich öfters im Garten Fußball. Wenn er eines Tages auf mich zukommen würde, wüsste ich nicht, weshalb ich ihm davon abraten sollte - höchstens, wenn man sieht, was aus mir geworden ist. (lacht)
 
 
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