Studie: Nutzer löschen Cookies unglaublich häufig

Fast 40% aller Nutzer löschen ihre Cookies wenigstens einmal monatlich, so eine aktuelle Studie der US-amerikanischen Marktforschungsfirma JupiterResearch.

Schlechte Nachrichten für Web-Analysten und Werbetreibende, die darauf angewiesen sind, den Erfolg Ihrer Arbeit mit Hilfe von Cookies zu messen.
Befragt wurden 2.337 US-Bürger, 17% der Befragten löschen Ihre Cookies wöchentlich, 12% monatlich und 10% täglich. Der Hauptgrund für das Löschen der Cookies sind Datenschutzbedenken auf Seiten der Nutzer. Viele Nutzer setzen Cookies mit Spyware gleich, oft fehlt auch das Verständnis für die positiven Aspekte eines Cookies. Laut Jupiter löschen 28% aller Nutzer ganz gezielt 3rd-Party-Cookies, de von Ad-Networks wie Doubleclick oder Falk gesetzt werden. Bemerkenswert ist dabei der starke Anstieg der Nutzer, die gezielt 3rd-Party-Cookies löschen. Im Januar 2003 waren es weniger als 3%, 2 Jahre später im Januar 2005 hat sich diese Gruppe auf 14% verfünffacht.
Firmen, die beim Thema Nutzerverfolgung auf den Cookie gesetzt haben, müssen jetzt feststellen, daß sich das Cookie immer weniger dazu eignet Nutzer über einen längeren Zeitraum zu verfolgen. Es ist damit fraglich, ob das Cookie in der Zukunft noch als sicheres und verläßliches Werkzeug zur Erfolgsmessung von Kampagnen und Konversionsraten herangezogen werden kann. Werbetreibende, die ihre Kunden mittels eines Lifetime-Value-Modells bewerten sollten unbedingt die Genauigkeit ihrer Meßmethode überprüfen, da die Verläßlichkeit der Cookies mit steigender Kampagnendauer stark sinkt.

Lösungen

Die Studie schlägt folgende Lösungen vor:
  • Wenn immer möglich sollten Vermarkter auf ein Registrierungs-Modell ausweichen. Gelöschte Cookies lassen sich so bei jedem Einloggen wieder herstellen.
  • Stark frequentierte Web-Sites, für die dieser Weg nicht gangbar ist, sollten auf die Local Shared Objects von Macromedia Flash zurückgreifen, da diese zur Zeit von den Anti-Spyware-Tools nicht aufs Korn genommen werden.
Anbieter, die erklärungsbedürftige Produkte mit einem langen Verkaufszyklus vertreiben wird das Geschäft definitiv schwerer, denn wiederkehrende Nutzer lassen sich immer schwerer erkennen.
Die schwindende Verläßlichkeit von Cookies führt dazu, daß andere Methoden zur Nutzeridentifikation wie IP-Adressen oder User Agent wieder in den Vordergrund rücken.

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Kommentare unserer Leser

  1. Ein sehr interessanter Artikel. Die Frage ist nur, wen hat die Marktforschungsfirma JupiterResearch befragt. Andere Marktuntersuchungen haben ergeben, das speziell Unternehmen aus dem Umfeld Internet befragt wurden, und die Ergebnisse auf die gesamten User hochgerechnet wurde. Aber generell ist ein Trend aller User zu mehr Vorsicht, bei Cookies zu verzeichnen, speziell bei den advanced Usern.Ein sehr gutes Registrierungs-Modell, wie in der Studie vorgeschlagen, wird übrigens Mycon Technologies angeboten.

    Geschrieben von Ingo Gürtler am 14.04.05 um 17:35 Uhr 

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