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Band XXIII (2004) Spalten 166-173 Autor: Christoph Waldecker

BRANDTS, Franz, * 12. November 1834 in Mönchengladbach, † 5. Oktober 1914 in Mönchengladbach. - Sohn des Baumwoll-Verlegers Franz Anton Brandts und Apollonia, geb. Déhaut, Brauerstochter aus Kaiserslautern. 1845 trat F.B. in das Mönchengladbacher Progymnasium ein, das er bis 1849 besuchte. Ab 1849 arbeitete er bis 1872 im väterlichen Textilunternehmen. Um seine Kenntnisse um die Textilindustrie zu erweitern, unternahm F.B. 1863 eine Reise nach England. Angeregt von der englischen Fertigungsmethode ließ er 1865 die ersten mechanischen Webstühle in der Fabrik seines Vaters aufstellen. Dies war der Beginn der mechanischen Halbwollweberei in Mönchengladbach. 1872 eröffnete F.B. sein eigenes Textilunternehmen. Als erste soziale Maßnahme richtete er eine Krankenkasse ein, der jeder seiner Arbeiter beitreten mußte. Er führte einen Arbeiterausschuß ein, das Ältestenkollegium, zu dessen Aufgaben die Mitwirkung bei den firmeneigenen Wohlfahrtseinrichtungen zählte, neben der Krankenversicherung auch Darlehenskasse, Bücherei, Kindergarten, Betriebsküche, Nähschule und anderes. Da der Ausschuß auch für die Einhaltung der Fabrikordnung mit zu sorgen hatte, gilt er als Vorstufe eines Betriebsrates. Die "Fabrikordnung für die Fabrik von F. Brandts in M.Gladbach" lag erstmals 1881 schriftlich vor. In ihrer Einleitung enthielt sie ethische Forderungen: Alle Vorgesetzten hatten ihren Untergebenen in sittlicher und religiöser Hinsicht Vorbild zu sein. Die Verhöhnung von Religion und guten Sitten wie auch Schlägereien bedeuteten die sofortige Entlassung, ebenso "liederlicher Lebenswandel, leichtsinniges Schuldenmachen" und wiederholte Trunkenheit. Männer und Frauen sollten möglichst getrennt arbeiten. Trotz dieser strengen Regeln wurden F.B. von seinen Arbeitern als Fabrikvater verehrt, aber auch aufgrund der von ihm gezahlten Spitzenlöhne. Schließlich garantierte die Fabrikordnung den Arbeitern Selbstverantwortung und innerbetriebliche Mitsprache. Nichtsdestoweniger galt der Unternehmer als Patriarch in seiner Firma. Daß er mitten unter ihnen lebte, sein Haus in der Arbeitersiedlung lag, tat ein übriges für sein Ansehen. Mittelpunkt der Siedlung war eine Kapelle mit einer Reliquie des heiligen Aloysius, in der F.B. und seine Familie ihre letzte Ruhe finden sollten. Anstoß zum Bau gab ihm der Tod seines Sohnes Rudolf, der 1889 im Alter von 21 Jahren an Tuberkulose starb. 1896 erfolgte die feierliche Einweihung. Außer diesem Sohn starben 1874 drei Töchter des Unternehmers an der "weißen Pest". Insgesamt hatten F.B. und seine Frau Maria Roosen, Tochter eines Gladbacher Notars, die er 1867 geheiratet hatte, acht Kinder. - Ein erster Versuch, politisch aktiv zu werden scheiterte, als F.B. bei den Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1866 seinem liberalen Konkurrenten unterlag. Er nahm sich daraufhin vor, politisch nur noch in seiner Heimatstadt zu wirken. 1871 wurde er Mitglied der Mönchengladbacher Stadtverordnetenversammlung, der er 33 Jahre lang, bis 1904, als Vertreter der dritten Abteilung der Wähler angehörte. Nach seinem Ausscheiden aus diesem Gremium rückte Johannes Giesberts, der spätere Reichspostminister, für ihn nach. - Während des Kulturkampfes setzte er sich entschieden für die Standpunkte der katholischen Kirche ein, was ihn in heftigen Gegensatz zur liberalen Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung brachte. So trat er gegen die Bewilligung von Geldern zur Feier des Sedanstages 1872 auf und erklärte, das Wohl des Vaterlandes sei gegenwärtig sehr gefährdet. Sein Widerstand verhinderte nicht die Schließung der katholischen Höheren Töchterschule 1875, die von staatlicher Seite angeordnet worden war. Privat engagierte er sich für ihre Wiedereröffnung, die 1882 Wirklichkeit wurde. - In der Stadtverordnetenversammlung galt F.B. vor allem als Finanz- und Steuerexperte. Er setzte sich engagiert für die Abschaffung der Grunderwerbssteuer ein, die seiner Ansicht nach den Bau neuer Wohnungen hemmte. 1894 entschied die Stadtverordnetenversammlung, daß Häuser mit einem Verkaufspreis von unter 6000 Mark von der Steuer befreit seien. Daneben machte sich F.B. für den Ausbau des Sparkassennetzes stark, um den Willen der Arbeiter zu fördern, finanzielle Rücklagen zu bilden. - Über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus wirkte F.B. seit 1880 bis zu seinem Tod als Vorsitzender des neu gegründeten Verbandes katholischer Industrieller und Arbeiterfreunde "Arbeiterwohl". Unter Mitwirkung des Geistlichen Franz Hitze (1851-1921), der als Generalsekretär des Vereins fungierte, bot "Arbeiterwohl" praktisch-soziale Handreichungen. 1890 schufen F.B., Franz Hitze und der Vorsitzende des Zentrums Ludwig Windthorst den Volksverein für das katholische Deutschland. Der Mönchengladbacher Textilunternehmer wurde erster Vorsitzender, und der Sitz des Vereins blieb bis zur Auflösung 1933 in seiner Heimatstadt. Auf seinem Höhepunkt zählte der Volksverein mehr als 800.000 Mitglieder. Er stellte gleichsam den Unterbau der Zentrumspartei dar. - Sein entschiedenes Eintreten für katholische Belange hinderten F.B. nicht daran, sich auch überkonfessionell zu engagieren. So zählte er im Februar 1889 zu Unterzeichnern des Gründungsaufrufes einer Mönchengladbacher Ortsgruppe des "Linksrheinischen Vereins für Gemeinwohl". In der ersten Versammlung referierte er: Die Arbeitgeber sollen ihrer Fürsorgepflicht für die Arbeiter nachkommen durch praktische Einrichtungen wie Fabrikordnungen, Sozialeinrichtungen, Wohnungsbau und Ausdehnung des Haushaltungsunterrichtes. Der erste Beschluß galt der Wohnsituation der Arbeiter. Zunächst sollte eine Analyse der gegenwärtigen Zustände stattfinden. Es wurde eine Arbeitsnachweisstelle errichtet, die per Anschlag im Rathaus die Arbeitssuchenden über freie Stellen informierte. - In einem anderen Fall, der Errichtung eines Wöchnerinnenasyls, erhob F.B. heftigen Widerspruch, was seine Ansichten zu Ehe und Familie sowie der Stellung der Frau verdeutlicht: "Das Wochenbett der ehrbaren Frau (gehört) in's Haus, d.h. in's Familienhaus." Ansonsten nutze der Mann die Abwesenheit seiner Frau, um ins Wirthaus zu gehen. Die Fürsorge für die Wöchnerin könne der katholische St. Anna-Verein übernehmen, im medizischen Notfall erfolge die Einweisung in ein Krankenhaus. Daß die ablehnende Haltung F.B.s einen konfessionellen, keinen sachlichen, Hintergrund hatte, zeigt sich daran, daß wenige Monate später der St. Anna-Verein ein eigenes Asyl für "ehrbare, arme Frauen" einrichtete. - Obgleich F.B. als Unternehmer sehr erfolgreich war und zu großem Reichtum gelangte, verweigerte ihm der preußische Staat ausdrücklich den Titel "Kommerzienrat". Statt dessen verlieh Kaiser Wilhelm II. 1896 ihm den selten vergebenen Wilhelmsorden für sozialpolitische Verdienste. - Als F.B. am 5. Oktober 1914 im Alter von fast 80 Jahren starb, nahm nicht nur die Mönchengladbacher Bevölkerung von seinem Ableben Notiz. Auch die überregionale und sogar die ausländische Presse druckte Nachrufe ab. Beigesetzt wurde der F.B. in der Aloysiuskapelle. In einer 1985 erschienen Beschreibung seines Lebens wird F.B. als bleibendes Verdienst bescheinigt, ein Arbeiterfreund und sozialer Unternehmer gewesen zu sein. Ohne ihn wäre die Leistung des Volksvereins, den Arbeiter mündig gemacht zu haben, undenkbar gewesen.

Schriften und Reden von F.B.: Die Wohnungsfrage. Rede auf der 8. Generalversammlung des Verbandes "Arbeiterwohl" am 3. September 1888 in Freiburg i.Br., in: Arbeiterwohl 8 (1888), 233-242; F. Brandts, Mechanische Weberei zu M.Gladbach. 1. Berichte und Gutachten. 2. Aus der Fabrikordnung, in: Arbeiterausschüsse in der deutschen Industrie. Gutachten, Berichte, Statuten, hrsg. v. Max Sering. Leipzig 1890. 80-92. (Schriften des Vereins für Sozialpolitik 46); Zur Frage der Fürsorge für Wöchnerinnen, in: Arbeiterwohl 11 (1891), 181-187; Förderung der Sparsamkeit bei jungen unverheirateten Arbeitern. Referat in M.Gladbach in der Vorstandssitzung des linksrheinischen Vereins für Gemeinwohl am 29. Juli 1897, in: Arbeiterwohl 17 (1897) 223-231; Wie wirkt die Gebäudesteuer auf die Wohnungsverhältnisse der unteren Volksklassen. Köln 1897 (auch in: Arbeiterwohl 16 (1896) 258-268); Wohnungsverein. Milderung der Wohnungsnot durch Zuschüsse für Wohnungsmiete und -ausstattung. Köln 1897; Berufsvereine und Arbeitskammern. Rede auf der 18. Generalversammlung des Verbandes "Arbeiterwohl" in Straßburg 1898, in: Arbeiterwohl 18 (1898), 233-240 (auch in: Bedeutung und Organisation der Arbeitskammern, hrsg. v. Franz Hitze. 2. veränderte Auflage Krefeld 1901 26-31; Christentum und Arbeiterbildung, in: Die geistige Bildung des Arbeiterstandes, hrsg. v. Volksverein für das katholische Deutschland. Köln 1902, 5-7; Ein Arbeitgeber über Sozialpolitik und Wohlfahrtspflege, in: Concordia 22 (1915), 34-41; Eröffnungsreden auf den Generalversammlungen des Verbandes "Arbeiterwohl", in: Arbeiterwohl 3 (1883) 169-170, 4 (1884), 205-211, 5 (1885), 181-186, 7 (1887), 1-11, 145-149, 10 (1890), 205-211, 11 (1891), 195-201, 13 (1893), 4-12, 14 (1894), 122-129, 15 (1895), 290-296, 16 (1896), 258-268, 17 (1897), 237-250, 18 (1898), 233-256, 19 (1899), 252-256, 20 (1900), 256-260, 22 (1902), 185-189, 27 (1907), 553-555; Eröffnungreden auf den Generalversammlungen des Volksvereins, in: Verhandlungen der Generalversammlung der Katholiken Deutschlands Landshut 1897, 380-382, Krefeld 1898, 379-381, Bonn 1900, 355-156, Osnabrück 1901, 414-416, Mannheim 1902 538-540, Köln 1903, 407-409, Regensburg 1904, 672-674, Straßburg 1905, 503-504, Essen 1906, 440-443, Würzburg 1907, 481-484, Düsseldorf 1908, 483-486; Eröffnungreden auf den Generalversammlungen des Volksvereins, in: Bericht über die Verhandlungen der Generalversammlung der Katholiken Deutschlands Breslau 1909, 479-483, Augsburg 1910, 521-525, Mainz 1911, 483-485; Eröffnungreden auf den Generalversammlungen des Volksvereins, in: Generalversammlung der Katholiken Deutschlands Aachen 1912, 501-504; Die Fabrikordnung der Firma F. Brandts zu Mönchengladbach. Mit einer Einleutung, Erläuterungen und erg. Quellen vers. v. Wolfgang Löhr. Mönchengladbach 1974. (Beiträge zur Geschichte der Stadt und Abtei Mönchengladbach 6); diverse Zeitungsartikel u.a. in der Germania (Berlin), Gladbacher Volkszeitung (Mönchengladbach), Westdeutsche Arbeiterzeitung (Mönchengladbach).

Nachrufe: Beck, Josef: Franz Brandts †, in: Monatsschrift für Christliche Sozialreform 36 (1914), 356-357; Brauns, Heinrich: Franz Brandts †, in: Soziale Revue 14 (1914), 401-408); Franz Brandts, in: Aufwärts 9 (1914) 177 (auch in: Der Kranz 8 (1914), 177); Franz Brandts †, in: Augustinusblatt 18 (1914), 59-60; Hohn, Wilhelm: Franz Brandts. 2. Auflage 1920 (Führer des Volkes 12); Maresch, Otto: Franz Brandts †, in: Volkswohl 5 (1914), 321-327 (auch in: Der Krieg 1914. Aufsätze und Bemerkungen, hrsg. v. der Zentralstelle des Kath. Volksbundes für Österreich. Heft 2. Wien 1914, 23-29; Pieper, August: Franz Brandts zum Gedächtnis, in: Präsides-Korrespondenz. NF der Kölner Korrespondenz. Zeitschrift für das katholische Vereinswesen 27 (1914), 401; Sonnenschein, Carl: Franz Brandts †, in: Allgemeine Rundschau 11 (1914), 760-761; Sonnenschein, Carl: Franz Brandts, in: Soziale Studentenblätter 6 (1914), 98-101; Brauer, Theodor: Franz Brandts (1834-1914), in: Hochland 12 Bd. 1 (1914/15), 371-374; Franz Brandts †, in: Caritas 20 (1914/15), 60; Franz Brandts †, in: Soziale Praxis 24 (1914/15), Sp. 33-34; Mergentheim, Leo: Fabrikbesitzer Franz Brandts, in: Die Wacht 10 (1914/15), 126-128; Sonnenschein, Carl: Franz Brandts, in: Academia 27 (1914/15), 336-338; Sonnenschein, Carl: Franz Brandts, in: Der Mai 25 (1914/15), 25-27; Sonnenschein, Carl: Franz Brandts, in: Unitas 55 (1914/15), 51-53; Sonnenschein, Carl: Franz Brandts, der erste Präsident des Volksvereins für das katholische Deutschland, in: Akademische Monatblätter 27 (1914/15), 4-6; Nieder, Ludwig: Unser Führer - Franz Brandts, in: Der Volksverein NF. Zeitschrift des Volksvereins für das katholische Deutschland 25 (1915), 2-16; Noppel, Constantin: Franz Brandts und Albert de Mun, in: Stimmen der Zeit 88 (1915), 186-187.

Lit.: Die Wohlfahrtseinrichtungen der Franz Brandt'schen Fabrik, in: Christlich-Soziale Blätter 13 (1880), 343-348 u. 370-374; - Lammers, August: Arbeitervertrtungen in Fabriken. T. 2: Die Fabrik von F. Brandts in M.Gladbach und der Verein Arbeiterwohl, in: Der Arbeiterfreund 22 (1884), 327-345; - Arbeiterausschüsse, in: Die neue Zeit 9 Bd. 1 (1891), 129-135; - Brandts, Victor: Les institutions économiques et sociales à Munchen-Gladbach (Prusse Rhenane), in: La Réforme Sociale 23 Bd. 1 (1892), 494-503; - Post, Julius und Albrecht, Heinrich: Musterstätten persönlicher Fürsorge von Arbeitgebern für ihre Geschäftsangehörigen. Berlin 1889-1893; - May, Joseph: Geschichte der Generalversammlungen der Katholiken Deutschlands (1848-1902). Köln 1903; - Thissen, Otto: Fünfundzwanzig Jahre sozialer Kulturarbeit. Aus der Geschichte des Verbandes Arbeiterwohl, in: Soziale Kultur 25 (1905), 5-27; - Kellenaers, Arnold Peter: Modelfabrieken: de sociale instellingen aan de Nederlandse gist- en spiritus-fabriek (Van Marken) te Delft, en aan de fabrieken van Carl Zeiss te Jena en F. Brandts te M.Gladbach. Leiden 1908. (Volksbibliothek 16); - Dupuis, Julien: Le Collège des Anciens de F. Brandts, à München-Gladbach. Son caractère conservateur, in: Julien Dupuis: La délégation ouvrière dans l'usine. Paris 1909, 29-39; - Boom, Emil van den: Dreißig Jahre Verband für soziale Kultur und Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohl), in: Soziale Kultur 31 (1911), 169-172; - Franz Brandts, der christliche Arbeitgeber, in: Der Hammer. Jugendschrift des christlichen Metallarbeiterverbandes Deutschland 8 (1927), 206-207; - Joos, Joseph: Am Räderwerk der Zeit. Erinnerungen aus der katholischen und sozialen Bewegung und Politik. Augsburg 1950; - Ritter, Emil: Die katholisch-soziale Bewegung Deutschlands im 19. 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Die im Kampf gegen den wissenschaftlichen Sozialismus und die sozialistische Arbeiterbewegung ausgearbeiteten Sozialtheorien der deutschen katholischen Sozialreformer des 19. Jahrhunderts. Diss. masch. Berlin (Ost) 1963; - Vesper, Roman: Über das katholische Unternehmerverbandswesen in Deutschland. Diss. masch. Berlin (Ost) 1964; - Puder, Klaus: Die Rolle des Antikommunismus in der Presse der katholischen Arbeiterbewegung Westdeutschlands. Dargestellt am Beispiel der antikommunistischen Funktionen der "WAZ" bzw. "Kettelerwacht". Diss. masch. Leipzig 1965; - Pupke, Ludwig: Sozialpolitik und soziale Anschauungen frühindustrieller Unternehmer in Rheinland-Westfalen. Köln 1966; - Budde, Heinz: Franz-Brandts, in: Budde, Heinz: Handbuch der christlich-sozialen Bewegung. Recklinghausen 1967, 42-44; - Vesper, Roman: Arbeiterwohl - Verband katholischer Industrieller und Arbeiterfreunde (AkI) 1880-1928, in: Die bürgerlichen Parteien in Deutschland. Handbuch der Geschichte der bürgerlichen Parteien und anderer bürgerlichen Interessenorganisationen in Deutschland vom Vormärz bis zum Jahr 1945, hrsg. v. D. Fricke. Band 1, Leipzig 1968, 44-47; - Haas, Paul: Zur Geschichte katholischer Arbeitervereine Deutschlands unter besonderer Berücksichtigung der Verbände "Arbeiterwohl" und Volksverein für das katholische Deutschland. Diss. masch. Graz 1971; - Stegmann, Franz Josef: Der soziale Katholizismus und die Mitbestimmung in Deutschland. Paderborn 1974; - Löhr, Wolfgang: Wegbereiter einer menschen- und familiengerechten Sozialordnung: Der Industrielle Franz Brandts, in: Mann in der Kirche 32, H. 4 (1975), 8-12; - Agócs, Sandor: "Germania doceat!" The Volksverein. The Model for Italian Catholic Action, 1905-1914, in: Catholic Historical Review 61 (1975), 31-47; - Brüls, Karlheinz: Bahnbrecher einer neuen Gesellschaftsordnung. Kurzbiographien. Recklinghausen 1976; - Dahlke, Ulrike: Franz Brandts (1834-1914). Wissenschaftliche Arbeit, vorgelegt für die erste Staatsprüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen. Als Manuskript gedruckt o.O.o.J. [1976]; - Löhr, Wolfgang: Die Fabrikordnung der Firma Franz Brandts in Mönchengladbach, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 178 (1976), 145-157; - Löhr, Wolfgang: "Arbeiterwohl". Verband katholischer Industrieller und Arbeiterfreunde. Mitglieder und Mitgliederstruktur des Vereins 1888, in: Rheinische Vierteljahresblätter 41 (1977), 103-107; - Heitzer, Horstwalter: Der Volksverein für das katholische Deutschland im Kaiserreich 1890-1918. Mainz 1979. (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte B 26); - Löhr, Wolfgang: Franz Brandts (1834-1914), in: Zeitgeschichte in Lebensbildern. Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts Band 3, Mainz 1979, 91-105 u. 286; - Klingenberg, Norbert: Sozialer Katholizismus in Mönchengladbach. Beitrag zum Thema katholische Kirche und soziale Frage im 19. Jahrhundert. Mönchengladbach 1981 (Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen 38); - Mockenhaupt, Hubert: Eine Schlüsselfigur der christlich-sozialen Bewegung. Franz Brandts (1834-1914), in: Die Mitarbeiterin 32 (1981), 82-86; - Löhr, Wolfgang: Franz Brandts. Mönchengladbach 1985. (Zeugen städtischer Vergangenheit 1); Löhr, Wolfgang: Mönchengladbach so wie es war 2. Düsseldorf 1982; - Koss, Siegfried: Franz Brandts und seine Bemühungen um katholische höhere Mädchenbildung, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 191 (1988), 132-140; - Antwort auf die Soziale Frage aus Mönchengladbach. Volksverein für das katholische Deutschland (1890-1933). Unterrichtsmaterialien zur Mönchengladbacher Geschichte. Mönchengladbach 1991 (Archiv und Schule 2); - Löhr, Wolfgang: Franz Brandts (1834-1914), in: Mönchengladbacher Köpfe 1. Mönchengladbach 1994. 22-25; - Beckers, Hans Georg: Karl Joseph Lelotte. Ein Pfarrer in einer Zeit des politischen und sozialen Umbruchs. Gottesdienst in Gladbach von 1864 bis 1892. Mönchengladbach 1995. (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mönchengladbach 34); - Klein, Gotthard: Der Volksverein für das katholische Deutschland 1890-1933. Geschichte, Bedeutung, Untergang. Paderborn, München, Wien, Zürich 1996. (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte B 75); - 100 Jahre Brandts - Kapelle St. Aloysius 1896 - 1996. Mönchengladbach 1996; - Loca Desiderata. Mönchengladbacher Stadtgeschichte, hrsg. v. Wolfgang Löhr. Köln 2003.

Lex.: Hohn, Wilhelm: Brandts, Franz, in: Staatslexikon. 5. Auflage, Band 1, 1926, Sp 1029; - Liese, Wilhelm: Brandts, Franz, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Band 2, 1931, Sp. 520-521; - Kosch, Wilhelm: Brandts, Franz, in: Das katholische Deutschland. Biographisch-Bibliographisches Lexikon, Band 1, 1933, Sp. 231; - Gundlach, Gustav: Brandts, Franz, in: Enciclopedia Cattolica. Band 3, 1949, Sp. 27; - Apelt, Kurt: Franz Brandts, in: NDB Band 2, 1955, 534; - Liese, Wilhelm: Brandts, Franz, in: Lexikon für Theologie und Kirche, 2. Auflage, Band 2, 1958, Sp. 648-649; - Kosch, Wilhelm: Brandts, Franz, in: Kosch, Wilhelm: Biograpisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik, Band 1, 1963, 151; - Jostock, Paul: Brandts, Franz, in: Katholisches Soziallexikon, 1964, Sp. 119-120; - Patt, Helmut Josef: Brandts, Franz, in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 2, 1994, Sp. 633.

Christoph Waldecker

Literaturergänzung:

Mißbrauch der Religion zu politischen Zwecken [Erklärung von Franz Brandts zum Verhältnis des Volksvereins zur Zentrumspartei], in: Kölnische Zeitung Nr. 130, 6.2.1909, 1.

Letzte Änderung: 11.12.2004