RAIMUND (oder Raymund) von Toledo, ein Gascogner, Geburtsdatum und -ort unbekannt, war Bischof von Osma und dann Erzbischof von Toledo (1125/26-1152/51). - Als solcher verteidigte er den Primat Toledos und sorgte für die Kultivierung der Tajo-Region durch Bewässerungsanlagen. In besonderer Weise förderte er Gelehrte, die Werke arabischer Philosophen und Naturwissenschaftler, vornehmlich aber auch die des Aristoteles, aus dem Arabischen über das Kastilische ins Lateinische übersetzten. Bedeutende Übersetzer waren Dominicus Gundissalinus, Johannes Hispanus (Johannes Avendauth) und besonders Gerhard von Cremona (+ 1187). Ob Raimund an seinem Metropolitansitz eine eigene Übersetzerschule errichtete, läßt sich nicht eindeutig erweisen.
Lit.: A. González Palencia, Noticias sobre Don R., Span. Forsch. I/6, 1737, 90-141; - Ders., El arzobispo Don R. de T., Barcelona 1942; - Ders., Moros y cristianos en Espana medieval, Madrid 1945, 101-176. - Zur sog. Übersetzerschule: M. de Wulf, Hist. de la philos. mediévale I, 19346, 67 ff. (Lit.), II, 19366, 54 f.; - BEStPh XVII, 1950, 29 f.; - Aristoteles Latinus I/2, 1955, 908. 1010. 1093; - M. Grabmann, MGL III, 93 f.; - LThK2 I, 862 (Lit.); - RGG V, 771 f.