ERBKAM, Wilhelm Heinrich, Theologe, * 8.7. 1810 in Glogau (Schlesien) als Sohn eines Oberamts-Regierungsrats, † Anfang 1884 in Königsberg (Preußen). - E. studierte in Bonn unter seinem Oheim Karl Heinrich Sack, Karl Immanuel Nitzsch und Friedrich Bleek, in Berlin besonders unter Friedrich Schleiermacher, aber auch unter August Neander und Philipp Konrad Marheineke, im Wittenberger Predigerseminar als Schüler Richard Rothes, der sein Interesse für die Kirchengeschichte und die Geschichte des christlichen Lebens weckte. Er habilitierte sich 1838 in Berlin und wurde in Königsberg 1847 ao., 1855 o. Professor der Kirchengeschichte und 1857 Konsistorialrat. Kirchenpolitisch griff E. in den Kampf um Ernst Wilhelm Hengstenberg für ihn gegen die »Lichtfreunde« ein.
Werke: Leben u. Lehre des Kaspar Schwenckfeld, 1838; Beleuchtung der Erkl. v. 1845, 1845 (Beleuchtung der gg. Hengstenberg gerichteten »Berliner Erkl.«); Gesch. der prot. Sekten im Zeitalter der Ref., 1848; Melanchthons Verhältnis zu Hzg. Albrecht v. Preußen u. z. Königsberger Univ., 1860; Zu Schleiermachers lOOj. Geb.tagsfeier, 1868.