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Band II (1990)Spalten 844-845 Autor: Friedrich Wilhelm Bautz

HILDEBOLD, Erzbischof von Köln, † 3.9. 818. - H. wurde 791 nach dem Tode Angilrams v. Metz (s.d.) als Erzkaplan Vorsteher der Hofgeistlichkeit und war ein enger Berater Karls des Großen (s.d.), der ihm das Bistum Köln vor 787 übertragen hatte. 799 war H. Mitglied einer von Karl eingesetzten Kommssion, die sich in Rom mit dem Anschlag auf Papst Leo III. (s.d.) befaßte. 801 wurde H. urkundlich als Vorsteher des Stiftes St. Cassius in Rom erwähnt und um 802 wurde er Abt des Klosters Mondsee. 804 weihte er Lindger (s. d.), den Gründer des Klosters Werden an der Ruhr, zum Bischof von Münster. Die Synode zu Mainz tagte 813 unter seinem Vorsitz, und im September des gleichen Jahres salbte er Ludwig den Frommen (s.d.) zum König. Das Testament Karls des Großen hatte H. 811 als erster Zeuge unterzeichnet, 814 reichte er dem sterbenden Kaiser das Sakrament. Zusammen mit anderen Würdenträgern des Reiches holte er 816 Papst Stephan V. (s.d.) in Reims ein. - Während der Amtszeit H.s, der die Domschule gründete, die Dombibliothek stiftete und dem auch der Neubau des 870 fertiggestellten Doms zugeschrieben wird, wuchs die Bedeutung Kölns; im Testament Karls des Großen steht es an oberster Stelle der fränkischen Metropolitankirchen.

Lit.: Johann Evangelist Stadler, Vollst. Hll. Lexikon II, Augsburg 1861 (Nachdr. 1975), 732 f.; - B. Simson, Jbb. des fränkischen Reiches unter Ludwig dem Frommen, 2 Bde., Leipzig 1874-76; - Aegidius Gelenius, De admiranda sacra et civili magnitudine Coloniae Claudiae Aggripinensis Augustae Ubiorum urbis, Köln 1645, 270. 719; - F. W. Oediger, Die Regg. der EB v. Köln im MA I, 1. Lfg., Bonn 1954, 35 ff. (Nachdr. 1978); - Ders., Gesch. des Erzb. Köln I, 1954, 151 ff.(19722); - NDB IX, 118; - ADB XII, 397 f.; - Hauck II8 (Reg.); - Doyé I, 516; - Torsy 237; - Catholicisme V, 737; - LThK V, 340 f.

Letzte Änderung: 14.02.2002