Im Westen Irlands gibt es
zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Die Natur bietet hier alles, was
man sich nur vorstellen kann. Von einer kahlen Felslandschaft, in der wunderschöne
Pflanzen zwischen den Felsspalten wachsen, bis hin zu einer der atemberaubensten
Grünlandschaften die es gibt in Irland. Die „Hauptstadt“ des Westens ist
Galway mit ca. 60.000 Einwohnern.
Die Stadt Galway ist eine
sehr belebte Stadt, in der es nur so wimmelt von Studenten und Touristen. Galway
ist relativ klein und hat nicht gerade viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein
Stadtrundgang geht daher nicht allzu Lange, dafür gibt es aber eine Menge
kleiner Shops, in denen man nahezu alles kaufen kann. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
sind der Eyre Square, ein Park inmitten der City. Dieser heißt seit 1963
offiziell John F. Kennedy Memorial Park, nachdem der amerikanische Präsident in
Galway zu besuch war. Hier treffen sich alle, die ein wenig plaudern wollen, die
Sonne genießen wollen, oder einfach nur etwas ausruhen wollen. Mitten in der Fußgängerzone
kommt man dann an einem grauen Haus vorbei, welches sich „Lynchs Castle“
nennt. Hier hat 1493 der oberste Gerichtsherr der Stadt (James Lynch) eigenhändig
seinen Sohn erhängt, nachdem dieser überführt wurde, jemanden getötet zu
haben. Obwohl das ganze Volk gegen das Urteil protestierte, sah James Lynch sich
gezwungen, aus Gerechtigkeit das Urteil zu vollstrecken.
Die Kathedrale die den Namen „St. Nicholas Cathedral“ trägt steht auf einem Hügel mitten in der Stadt, und ragt über die Häuser hinaus. Sie wurde erst 1963 eingeweiht und steht auf dem Gelände eines früheren Gefängnisses, in dem Briten inhaftiert waren. Im innern der Kathedrale ist sehr viel mit dem in der Region gefundenen „Connemara Marmor“ ausgestaltet.
Nachdem man diesen kurzen
Stadtrundgang gemacht hat, sollte man auf jeden Fall in eines der zahlreichen
Pubs, die Galway bietet. In den meisten Pubs gibt es jeden Abend live Bands, die
traditionelle irische Musik spielen. Das Nachtleben in dieser Stadt ist mit dem
jeder europäischen Großstadt zu vergleichen.
Galway ist der ideale
Ausgangspunkt, um einige der schönsten Landschaften Irlands zu sehen.
Connemara ist eine sehr
einsame Gegend, in der man außer Schafen und ab und zu ein paar Touristen nicht
viel begegnet. In diesem Gebiet ist die eigentlich offizielle irische
Landessprache (gälisch) noch relativ weit verbreitet, im Gegensatz zum
restlichen Land, in dem englisch gesprochen wird. Wenn man durch Connemara fährt,
kann man verstehen, warum Irland auch als die „grüne Insel“ bezeichnet
wird. Atemberaubende Berge, blaue Seen, Flüsse, Moore, Regen und Sonne wechseln
sich hier ständig ab. Ein Höhepunkt in Connemara ist die Kylemore Abbey. Ein
altes Kloster, in dem sich bis heute ein Mädcheninternat befindet. Das Gebiet
Connemaras ist eine häufig gewählte Location für Hollywoodfilme.
Die Aran Islands bestehen
aus drei kleine Inseln – Inishmore, Inishmaan und Inishheer. Sie sind mit
einer Fähre leicht zu erreichen, es gibt aber auch Flüge mit kleinen
Motorflugzeugen, von denen man beim Anflug auf die Inseln einen wundervollen
Blick hat. Auf den Inseln gibt es zahlreiche Ruinen von früheren Steinforts. Am
Besten mietet man sich ein Fahrrad, um so alle Sehenswürdigkeiten, die es auf
den Inseln zu sehen gibt gemütlich an einem Tag anzuschauen. Die Landschaft auf
den Inseln ist geprägt von vielen kargen Steinmauern, welche das Land in kleine
Parzellen teilen. Insgesamt leben auf den drei kleinen Inseln nur ca. 1.500
Einwohner.
Die Cliffs of Moher sind
eine der höchsten Klippen Europas. Sie ragen bis zu 200 Meter aus dem Wasser
und erstrecken sich über eine Länge von acht Kilometern. Ein faszinierender
Anblick bietet sich, wenn man auf den Aussichtsturm hinaufsteigt. Es ist nahezu
unbegreiflich, dass es keinerlei Absperrung gibt, und so kam es auch, dass im
Laufe der Jahre schon einige Menschen abgestürzt sind. Nur wenige wagen sich
deshalb auf dem Bauch liegend bis an den Rand zu gehen und Senkrecht nach unten
zu sehen.
Das waren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die man bei einem Besuch Westirlands sicher nicht verpassen sollte.
15.04.2005, Patrick Bauser