Der Oetker-Clan

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Man nehme, was man kriegen kann


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Dr. August Oetker, der Gründer, im Jahr 1895 mit seiner Frau Caroline und Sohn Rudolf

Aus einer kleinen Apotheke in Bielefeld schuf der Oetker-Clan ein gewaltiges Imperium, in dem Backpulver kaum noch eine Rolle spielt. Die Geschichte einer großen Industriellenfamilie...

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab der Bielefelder Apotheker Doktor August Oetker die Herstellung von Warzentinkturen und Fußsalben auf, um sich ganz auf ein neues Produkt zu konzentrieren: Backpulver in kleinen Tütchen. "Meist genügt eine gute Idee, und der Mann ist gemacht", pflegte der streng gescheitelte Herr Doktor mit dem Zwirbelbart zu sagen.

Die Backpulvertütchen waren eine sehr gute Idee. Wenn heute, mehr als 110 Jahre später, seine Urenkelin Rosely Schweizer ihren Geburtsnamen Oetker nennt, "echot mein Gegenüber in neun von zehn Fällen Backpulver oder Pudding".

Dabei steht Oetker für viel mehr als nur für pfiffige Kochhilfen. Der Clan verdient mit Schiffen mehr Geld als mit Nahrungsmitteln, betreibt Luxushotels, kauft Biermarken wie andere Leute Bierkästen, besitzt eine eigene Bank und dazu gleich eine eigene Versicherung. Außerdem ein Chemiewerk und einen Verlag, der mit seinen Kochbüchern Auflagen erreicht, die in Deutschland nur von der Bibel übertroffen werden.
 

Buchtipp

Ab 16. September im Handel:
Rüdiger Jungbluth, "Die Oetkers. Geschäfte und Geheimnisse der bekanntesten Wirtschaftsdynastie Deutschlands", Campus, 406 Seiten, 24,90 Euro
Wenn die Oetkers auf ihre Erfolge anstoßen wollen, können sie zwischen einem halben Dutzend Sektsorten aus eigenen Kellereien wählen. Allein die Bielefelder Oetker-Gruppe, zu der längst nicht alle Unternehmen der verzweigten Sippe zählen, besteht aus über 300 Firmen. Auf 7,5 Milliarden Dollar schätzte das Magazin "Forbes" das Vermögen der Ostwestfalen; auf der Liste der reichsten Menschen der Welt kletterten sie bis auf Platz 50.

Wohl keine Familie in Deutschland hat so viel Geld ausgegeben, um ihren Namen mit immer neuen Werbekampagnen bekannt zu machen. Und kaum eine ist so zurückhaltend, wenn es darum geht zu erklären, was sich hinter diesem Namen verbirgt. Die Geschichte der Familie, ihre Geheimnisse und ihren Aufstieg beschreibt der Wirtschaftsjournalist Rüdiger Jungbluth in einem neuen Buch (siehe Hinweis).
 

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