Äste als Sitzstangen und Knabberzweige, Baumarten

 
Wozu sind Äste überhaupt gut?

Äste haben zwei Funktionen in der Voliere. Zum einen dienen Sie als Knabberzweige für

  • zusätzliche Mineralstoffe und Spurenelemente
  • Abnutzung des Schnabels
  • Beschäftigung. Die meisten Sittiche knabbern gerne an Zweigen herum


außerdem sollten Sitzstangen gegen Äste ausgetauscht werden. Sie dienen

  • der "Fußgymnastik", da der Fuß nicht immer den gleichen Durchmesser greifen muss und Fuß und Gelenke nicht einseitig belastet werden. Dies beugt z.B. Krankheiten wie dem Sohlenballengeschwür vor. Außerdem werden die Krallen besser abgenutzt, besonders dann, wenn die Äste etwas schräg angebracht werden.
  • ebenfalls Abnutzung des Schnabels, wenn die Sittiche daran knabbern
 
Faustregel:
der Durchmesser der meisten Sitzäste sollte so groß sein, dass der Fuß den Ast zu etwa 2/3 umfasst.
Die Zweige sollten allerdings nicht alle den gleichen Durchmesser besitzen!
 
 
Was muss beachtet werden?

Die Äste müssen ungespritzt sein. 
Sie können frisch mit Blättern, Blüten und Knospen oder Früchten angeboten werden.
Eibe darf nicht gegeben werden, sie ist giftig!

Äste müssen nicht nur gerade angebracht werden, wie es bei Sitzstangen aus Holz oder Plastik (beides sollte gegen Äste ausgetauscht werden) meist üblich ist, sondern können auch mehr oder weniger schräg angebracht werden. Auch die Seitenzweige sollten zumindest teilweise am "Hauptast" belassen werden. Diese Praktik fördert die Fußbewegung optimal.

Die Äste sollten möglichst weit auseinander angebracht werden, damit die Sittiche möglichst von einem Ast zum nächsten fliegen. Da dies bei Käfighaltung nicht möglich ist empfiehlt sich hier der Bau eines Vogelbaumes sowie aufgehängte Äste, die die Sittiche bei viel Freiflug aufsuchen können.

Äste sollten niemals übereinander angebracht werden, da dies zu Verschmutzungen der unteren Äste führen kann.

Feuerdorn, Vogelfutter für Sittiche, Wellensittich, Nymphensittich

 
 
Außer Ästen können gerade in Außenvolieren auch (morsche) Baumstämme angeboten werden. Sie werden besonders von den Großsittichen oft gerne zerlegt. Sie enthalten gelegentlich Maden, die als Eiweißlieferanten, besonders während der Brutzeit, dienen. Verpilzte Baumstämme (weißer Belag) sollten nicht angeboten werden.

Nicht alle Äste sind geeignet. Hier gibt es eine Auflistung geigneter Äste. Über die Holzart (Hartholz / Weichholz) wird informiert, da Hartholz länger hält und sich daher z.B. für den Bau von Schaukeln, Spielplätzen usw. besser eignet als Weichholz. Hartholz sollte zusätzlich bei Sitticharten, die stark nagen eingesetzt werden, da es länger hält. Weichholz sollte möglichst zusätzlich angeboten werden.

Für Sitzäste eignet sich Weichholz bei den meisten Sitticharten gut.

Apfel, Obst, Vogelfutter für Sittiche, Wellensittich, Nymphensittich

 

Empfehlenswerte Baumarten:
 
Baumart
Informationen
Obstbaum Apfel, Birne, Kirsche, ...
Ahorn Hartholz
Birke Weichholz. Enthält Alkohle, daher besser getrocknet geben
Buche Hartholz
Eberesche (Vogelbeere) Hartholz
Eiche Hartholz, enthält Gerbsäure, daher nur getrocknet reichen
Erle Weichholz
Esche Hartholz
Espe (Zitterpappel) Weichholz 
Fichte Weichholz. In Maßen als Knabberäste anbieten und darauf achten, dass das Holz nicht allzu sehr harzt. Außerhalb der Brutzeit (nach verschiedenen Erfahrungen für Jungvögel ungeeignet, das Harz greift die Magenwände der Jungvögel an und ist auch nicht besonders gut verdaulich für Alttiere), Jungvögeln nicht anbieten.
Haselnuss Hartholz
Kastanie (Esskastanie, zum Thema Rosskastanie siehe hier) Weichholz
Kiefer Weichholz. In Maßen als Knabberäste anbieten und darauf achten, dass das Hollz nicht allzu sehr harzt. Außerhalb der Brutzeit (nach verschiedenen Erfahrungen für Jungvögel ungeeignet, das Harz greift die Magenwände der Jungvögel an und ist auch nicht besonders gut verdaulich für Alttiere), Jungvögeln nicht anbieten.
Korkenzieherweide Weichholz
Lärche Hartholz (mittelhart)
Linde Weichholz
Pappel Weichholz
Platane Hartholz
Tanne Weichholz. In Maßen als Knabberäste anbieten und darauf achten, dass das Hollz nicht allzu sehr harzt. Außerhalb der Brutzeit (nach verschiedenen Erfahrungen für Jungvögel ungeeignet, das Harz greift die Magenwände der Jungvögel an und ist auch nicht besonders gut verdaulich für Alttiere), Jungvögeln nicht anbieten.
Ulme Hartholz
Walnuss Werden von Vögeln häufig nicht so gerne beknabbert, da sie leicht bitter schmecken. Können als Sitzäste problemlos verwendet werden, wer wegen der enthaltenen Gerbstoffe sichergehen will kann die Zweige einen Tag trocknen lassen.
Weide Weichholz
Weidenrinde enthält Acetylsäure und wirkt entzündungshemmend und schmerzsenkend. Die Meinungen über die Gabe gehen auseinander, die einen Fachleute und Züchter sind der Ansicht, dass Weide jederzeit gegeben werden kann, andere, dass sie wegen der Acetylsäure nur getrocknet gereicht werden sollten.
Weißdorn Hartholz
Morsche Holzstämme Holzstämme können auch in morschem Zustand angeboten werden. Sie dürfen aber nicht verpilzt sein (weißliche Beläge). Sittiche und Papageien benagen diese gerne und suchen dort auch nach Maden, besonders während der Brutzeit.


 

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