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5.11.2004
Des Deutschen Mittelpunkt
Er liegt so bei Spangenberg herum
Von Claus Stephan Rehfeld

Der Deutsche ist sein eigener Mittelpunkt. Dies wussten wir schon vorher. Aber das es ein Spangenberg gibt, nee, war uns unbekannt. Irgendwo in Hessen. Und trotzdem von nationaler (!) Bedeutung. Das besagen jedenfalls Berechnungen, die uns zugespielt worden sind. In und um Spangenberg soll nämlich der "Bevölkerungsmittelpunkt" Deutschlands liegen. Näherungsweise. Und so wie der Deutsche für seine Flexibilität sich selbst bekannt ist, ist auch dieser Mittelpunkt der Deutschen von beweglicher Natur. Er wandert. Von dort nach dort. Er ist sozusagen in Bewegung. Wie der Deutsche! Wir machen uns auf seine Suche. Exklusiv für Sie! Mal sehen, ob wir ihn finden.

Wir haben es eilig. Wir sind im Dienste der Wissenschaft unterwegs! Und des deutschen Volkes! Da staunen Sie daheim, was?!

Gemach, wir sind zum Plaudern aufgelegt. Also: Die Wissenschaft ist einer neuen Form der Völkerwanderung auf die Spur gekommen: der innerdeutschen Volkswanderung. Wir erklären uns daraus auch die heftige Neigung hiesiger Stämme zu Wanderliedern. "Wir wandern ja so gerne ..." Kennen Sie ja. Aber wissen Sie auch: wohin?

Nun, die Wissenschaft ließ uns einige Informationen zukommen, sozusagen eine Wanderkarte. Sie setzte uns baff in Erstaunen. Ja, die Spucke blieb uns weg. Die deutschen Stämme sind mobil! Jedenfalls einige Stämme, ostmäßig. Wir müssen also sputen, um sie noch zu erwischen. Der Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands wandert!

Der Wanderweg führt von Ostdeutschland in westdeutsches Stammesgebiet. Für Kompass-Besitzer: von Ost nach West. Seit der Wende ist diese Wanderroute besonders beliebt.

Vor der Wende nannte man die Wanderer "Republikflüchtlinge", seit der Wende heißen sie "Migranten". Früher war es eine "Ausreise", heute ist es eine "Abreise". Früher sollten Wessis "doch nach drüben gehen", jetzt machen Ossis einfach "rüber".

Wir flitzen gerade durch eines der Abreise-Länder, Thüringen. Die Landeshauptstadt heißt ... na? ... Erfurt, von dort bekamen wir den wissenschaftlichen Fingerzeig mit der Wanderroute. Wir legen eine kurze Rast ein auf unserem Wanderweg go West.

Genau! Go West ist der Titel. Go West!

Doktor Burkhard Happ.

Ja, ja, ja, richtig.

Die Formel auch.

Ja, die X-Koordinate des Mittelpunktes einer Fläche ist der Quotient aus dem Flächenintegral X, DX, DY - geteilt durch das Flächenintegral DX, DY.

Das ist die Formel ohne Gewichtsfaktor. Da uns die mit Gewichtsfaktor aus der Schulzeit ja noch geläufig ist, können wir gleich zum Ergebnis kommen.

Ja das Ergebnis hat sich herausgestellt, dass das in der Nähe der Stadt Spangenberg bei Kassel liegt.

Der Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands ... in bei Spangenberg?

Der ist durch Spangenberg in den zehn Jahren hindurch gegangen.

Von Ost nach West!

Ja, pro Jahr kann man sagen einen halben Kilometer. In zehn Jahren etwa 5, 6 Kilometer.

Von 1990 bis 2001 - einfach gewandert. Hier, sehen Sie? Die Daten vom Statistischen Bundesamt, amtliche Daten!

Und die werden dann einfach genommen, ohne dass drauf geachtet wird, dass - sagen wir mal - Frau Schulze gerade in Mallorca ist.

Oder jemand gerade auf einem Segel-Törn.

Segler (Lachen) nicht.

Das vergeht uns bald.

Jeder sagt: Ach, jetzt sind wieder welche abgewandert, das wird hier das Altenhaus. Sie haben mit der Rechentechnik die Möglichkeit, das rechnerisch zu quantifizieren.

Also darzustellen. Nun, wir hegen leise Zweifel, ob die Leute, also die Wanderer, den Politikern Beine machen -um im Bild zu bleiben. Umso mehr stimmt uns Herr Happ wieder etwas zuversichtlicher.

Ja, ich werde wahrscheinlich nicht mehr nach dem Westen gehen.

Um den geographischen Mittelpunkt Deutschlands streiten sich fünf Orte, um den Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands keiner. Vom geographischen Mittelpunkt - wir waren dort - erhofften sich die Dorfschulzen eine touristische Attraktion. Und ausgerechnet da, wo es - rein rechnerisch - um Massentourismus in seiner ursprünglichsten Form geht, um Völkerwanderung, da ... Pustekuchen ... nix.

"Es ist kein Streit da", bemerkte lapidar unser Mann in Erfurt. Er schickte seine Berechnungen zwar an viele Medien - wir schauen etwas betreten, als er uns das ins Gesicht sagt -, aber nur wenige reagierten. Sehr wenige. Wir. Und noch so zwei, drei andere ... allerdings nicht ganz fehlerfrei! In einem Fall wurde es uns gesteckt, im anderen fanden wir es natürlich heraus. Sonst wären wir so in, um, bei Somalia gelandet, wie uns gesteckt wurde. Dafür hätte aber unser Sprit nicht gereicht.

Wie viele Somalis in, um, bei Spangenberg leben wissen wir nicht, aber wir haben die genauen Koordinaten! 1990 lag der Bevölkerungs-Mittelpunkt Deutschlands bei 9,703 Grad östlicher Länge und 51,116 Grad nördlicher Breite. Oder in die hierzulande geläufigeren Kraus-Krüger-Werte umgerechnet bei 9° 42` 11" östlicher Länge und 51° 6` 58" nördlicher Breite. Wir danken den Herrn vom Katasteramt in Melsungen, sie markierten uns den Punkt auf den Punkt genau.
Und wir beamen uns - rein gedanklich - aus der Autokarosserie in eine Weltraumrakete. Im Auftrag der Wissenschaft, denn - wir zitieren - "den Bevölkerungsmittelpunkt ... würde man aus großer Entfernung ... ansteuern, wenn ... man auch viele Menschen antreffen möchte." Das wollen wir.

Hee, da ist keiner!

Wir sind überrascht zu nennen. Aber mehr nicht!

Die Koordinaten stimmen, die Karte auch. Hier, sehen Sie?! Bundesland Hessen - Buchungsbezirk 2053 Spangenberg - Grundbuchblatt 2559 - gleich hinter der Abfahrt nach Vockerode! Ortseingang Beieröde, Gut Entzeroth. Bei der Bushaltestelle, wo wir gelandet sind.

Herr Entzeroth hat uns inzwischen "Guten Tach" gewünscht und wir haben ihm die Karte gezeigt. Da, das amtliche Kreuz auf dem Hausgrundriss - der Bevölkerungsmittelpunkt 1990.

Na, kommt drauf an, ist immer relativ.

"Ist immer relativ" - mag sein, aber was ist das für ein Raum?

Das ist das Stallgebäude, ja.

Ein Kuhstall!

Wir haben nur Rindviecher.

Wir fassen es nicht. Rindviecher bevölkern den Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands 1990. Damals so wie heute. Wir versagen uns Analogien jedweder Art.

Ach gut, wollen wir mal so sagen: die ersten fünf Jahre hatten wir auf unserem Hof keinen Viehhändler mehr gesehen, ne. Die fuhren alle rüber, die Autos vollgeladen für wenig Geld. Ist ja da drüben alles verschoben worden wahrscheinlich. Besitzverhältnisse ungeklärt, hat jeder billig verschoben, was da war. Hier kam kein Viehhändler mehr her.

Während Herr Enzeroth 50-Kilo-Kartoffelsäcke schleppt und in die Buchte schüttet, notieren wir im Stenogrammstil: sechs Personen - Familienhof - 1912 gebaut - "20 Kühe irgendwie" / Landwirtschaft läuft nebenbei - "mit 20 HE eh nix zu verdienen" - Landmaschinen-Werkstatt auf anderer Straßenseite bringt das Einkommen / Kartoffeln selbst angebaut - will keine gespritzten Kartoffeln - Verbraucher fragt nicht danach, will nur immer billig-billig.

Und jeder Laden, wenn ein Supermarkt eine Neueröffnung macht, womit wird denn der Preiskampf angefangen? Mit Persil? Mit Sicherheit nicht! Nur mit Nahrungsmitteln. An der Fleischabteilung. Wird zu Dumpingpreisen gekauft.

Deshalb also Milchkühe auf dem Hof.

So, ich will sehen, dass ich fertig werde. Nehmen Sie mir es nicht übel. Sie sind der 4. heute seit Mittag, wo ich vom Feld hier auf den Hof renne und Arbeit mache.

Beieröde ist hinter der Biegung verschwunden. Und mit ihm der deutsche Bevölkerungsmittelpunkt - ein Kuhstall.

1990. Als die große Völkerwanderung ostdeutscher Stammesangehöriger in westliche Gefilde einsetzte. Einfach so. Einfach mal rüber machen. Aus der D-D-R, die Zeit ihres kurzen Daseins immer ein Auswanderungsland war, nüber in die B-R-D, immer ein Einwanderungsland. Ja, ja.

1990 also Beieröde, ein Katzensprung östlich von Spangenberg. Der "pittoresken Stadt", wie die "Frankfurter Allgemeine" es so schön formulierte. In unserem Fremdwörterbuch steht pittoresk zwischen Pithekanthropus und più und heißt soviel wie "malerisch". Die "Hesssische / Niedersächsische Allgemeine" lässt sich gar zu der Steigerung "idyllische Kleinstadt" hinreißen.

Für uns ist Spangenberg Mittelpunkt zwischen zwei Mittelpunkten. 1990 lag er bevölkerungsmittelpunktmäßig etwa zwei Kilometer östlich von Spangenberg, 2001 dann rund zwei Kilometer westlich von Spangenberg. Irgendwann wanderte er durch Spangenberg hindurch. Wir tippen so auf 95 bis 96? als die Spangenberger Jahre.

Einige Ostdeutsche blieben im Ort hängen, wie man so sagt, die meisten jedoch zogen weiter. Oder gingen wieder nach Hause. Aber das waren die wenigsten. Und von einer wahren Völkerwanderung westlicher Stämme gen Osten weiß die Wissenschaft bis heute nichts. Der Umzug der Hauptstadt war ein Signal ohne nennenswerten Gewichtsfaktor. Nun ja.

Viel Wasser ist seitdem die Pfieffe runtergeflossen. Sie kennt ihre Spangenberger. Wir werden einige von ihnen kennen lernen, dessen sind wir uns gewiss.

Ja, sicher. (lacht) Fand ich schön. (lacht)

Sitzt auf dem Behandlungsstuhl und lacht. S-p-a-n-g-e-n-b-e-r-g.

Ja, sicher. (lacht) Fand ich schön. (lacht)

Das mit dem Bevölkerungsmittelpunkt.

Ich habe mich gefreut, sagen wir mal so. (lacht)

Gestatten: Frau Karius, 39 Jahre, bildschön, gebildet. Zahnärztin.

Gut, sehr gut.

Ihr Gefühl in Spangenberg, nicht in der DDR. Ging in der Wendezeit in den Westen, folgte ihrem Freund. Er betreibt ein paar Meter weiter das Reisebüro "Mister Holliday", sie ist der typische Vertreter der Weggeher: jung, weiblich, gebildet, bekommt Kind im Westen.

Hm, und würde auch jetzt nicht wieder zurückkehren.

Jetzt zieht sie Westdeutschen die Zähne! Oder poliert sie. Sekundiert von einer - na? - Thüringerin.

Ach, Spangenberg. Der Treck der ostdeutschen Auswanderer zog weiter, der Bevölkerungs-Mittelpunkt mit.

Wir hören gerade den Shanty-Chor Spangenberg. Die CD heißt "Leinen los", dies passt zu unserem Thema. Im Männergesangverein "Liedertafel", dem der Chor angehört, ertönt ein ostdeutscher Bass.

Die meisten Migranten aus dem Osten Deutschlands zogen durch Spangenberg durch. Im bildlichen Sinne. Wir können uns da auf Auskünfte aus dem hiesigen Rathaus berufen und auf Zahlen. Spangenberg hat zwar 6688 Einwohner, aber aus Ostdeutschland begaben sich zwei Millionen Menschen auf die Binnenwanderung. Wir sprechen Fachdeutsch. Also von Ost nach West. Bis 2002. Mindestens! Also noch mehr.

Nun, wir nähern uns dem Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands des Jahres 2001, dem errechneten. Der Punkt wurde uns auf einer Karte angekreuzt. Was es mit dem Kreuz auf sich hat, wissen wir, aber wie es aussieht, noch nicht.

Wir sind unterwegs! Im Unterholz. Die ostdeutschen Stammesangehörigen haben auf ihrem Zug gen Westen des geeinten Landes die Kleinstadt Spangenberg schon lange hinter sich gelassen. 2001 kamen sie - rein rechnerisch - hier irgendwo an.

Sie hielten kurz Rast. Hier, irgendwo. Oder mehr dort? "Infolge seiner besonderen Geschichte", konstatiert unser Erfurter Experte, ist "Deutschland wohl das europäische Land mit der höchsten Bevölkerungsmigration im 20. Jahrhundert." Und weiter lesen wir: "Die Wanderung der Bevölkerung von Ost nach West hält auch im 21. Jahrhundert an." Das stimmt! Wir sind auch unterwegs.

So, nachdem, was wir in der Karte eingetragen haben, sind wir jetzt genau hier - am Mittelpunkt.

Wir sind da! Aber weit und breit ist keine ostdeutsche Seele zu sehen.

Hier ist es?
Hier ist es, ja.


Hier w-a-r er! Der Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands. War! 2001. Südöstlich vom Schöneberg und nördlich vom Brühbach. Wald! Vögel! Und wir, zwei Wandervögel. Sonst keiner. Niemand, einfach weiter gezogen.

Das Mikrofon liegt auf dem, was uns unser hiesiger Experte mit Computertechnik, ungeheuren Datenmengen, Kartenausdrucken und seinem GPS als den Bevölkerungsmittelpunkt zugewiesen hat - auf einem Baumstumpf. Inmitten von Buchen und Eichen. Einige Schritte weiter beginnt ein Nadelwald. Und in selbigen ist der Bevölkerungsmittelpunkt mittlerweile gezogen! Sagt unsere wissenschaftliche Begleitung.

Was die Zukunft bringt, das werden wir dann noch sehen.

Wir weisen auf unsere Schnürsenkel und darauf hin, dass der Weg der Deutschen Einheit ganz schön morastig sei.

Hatten in der letzten Zeit sehr viel Regen hier gehabt. Und ...

Und das er unbefestigt sei - wie der real existierende Weg in die deutsche Einheit.

Ja, ja, das meinte ich auch mit der ungewissen Zukunft.

Der Weg der Deutschen Einheit - wir (!) sind ihn gegangen.

Weg der Deutschen Einheit - wir folgten ihm. Auch wenn wir bei seiner Nennung fürbaß erstaunte Einheimische hinterließen. Etwa so: Weg der Deutschen Einheit? - Ja, Weg der Deutschen Einheit! - Hä? - Ja, auch Barbarossa-Weg genannt. - Ach, der Barbarossa-Weg ... Seit wann heißt der denn Weg der Deutschen Einheit?

Nun, das ist auf der Karte nicht vermerkt, wohl aber sein Verlauf. Und bevor wir uns weiter verlaufen vor, in, um Spangenberg, da resümieren wir kurz und bündig den Verlauf unserer Recherche.

Ad 1: Mit der Migration, Ost-Flucht, Abwanderung, Wanderungsbewegung - nennen Sie es, wie sie es wollen -, also Binnenwanderung ostdeutscher Stammesangehöriger seit der Wende, da wanderte der Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands mit. 1990 lag er östlich von Spangenberg, 2001 westlich von Spangenberg. Pro Jahr wandert er einen halben Kilometer. Gen Westen. Immer noch. Die ostdeutschen Brüder und Schwestern legen keine Pause ein.

Ad 2: Die DDR, Querstrich, Ostdeutschland war immer ein Auswanderungsland, die alte BRD, Querstrich, BRD immer ein Einwanderungsland. Die Arbeit liegt im Osten, die Arbeitsplätze stehen im Westen. Der typische Auswanderer ist weiblich, jung, gebildet und gebiert im Westen neue Steuerzahler.
Vom typischen Wessi-Wanderer liegt uns kein Profil vor, er ist bedeutungslos - rein rechnerisch.

Ad 3: "Go West" - die Himmelrichtung können wir menschenmäßig bestätigen. Nicht bestätigen können wir die wissenschaftliche, mehr theoretische Aussage, wonach man am Bevölkerungsmittelpunkt "viele Menschen antreffen" könnte. Der Bevölkerungsmittelpunkt 1990 liegt im Kuhstall, der von 2001 im Walddickicht. Und heute? Jetzt? Gehen wir davon aus, wir sind viel gelaufen, dass die Migranten eine Straße benutzen, dann stehen sie kurz vor dem Industriegebiet Pfieffewiese. Oder sind sie schon da? Beim Supermarkt-Center und beim Imbiss?!

Weiter, ad 4: Als Wanderziel gibt uns die Studie "bessere Lebensverhältnisse" an. Ein Gespräch im Imbiss, dessen Ohrenzeuge wir wurden, scheint dies zu bestätigen: (Erster) Von irgendwas musst du ja leben. - (Zweiter) Früher haben wir viele Geschäfte gemacht. - (Erster) Was haben wir schon hin- und hergeschoben, wir zwei. - (Zweiter) Seit er hier ist, da geht es mit dem Schieben nicht mehr. - (Erster) Ich hab noch Kunststoff-Fenster.

Ad 5: Der Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands, liegt in Hessen. Irgendwo haben wir mal gelesen, hier sei "der größte Volksstamm" angesiedelt, "den es nicht gibt"! Vom "Bodensatz der Völkerwanderung" war da die Rede. Und der Autor - ein Westdeutscher! - trieb die Sache gar auf die Spitze, als er für sich und uns feststellte: "es gibt überhaupt keine Hessen; die Hessen, die eigentlich die Deutschen sind: es gibt sie nicht." Wir zitieren nur!

Und vor unserem geistigen Auge, es benötigt keine Brille, taucht ein letztes Mal Spangenberg auf. Wollen Sie daheim am Lautsprecher wissen, weshalb? Weil: "Spangenberg ist Hessen"! Und wenn die Hessen "eigentlich die Deutschen" sind, dann verwundert uns das mit dem Bevölkerungsmittelpunkt Deutschlands vor, in, hinter Spangenberg überhaupt nicht mehr. Natürlich liegt er "inmitten" einer Gegend. Und die Stadt in der Mitte des Mittelpunktes nimmt "Neubürger" und "Durchreisende" "gern in ihre Mitte".

Ja, fast sind wir geneigt, die Sendung mit einem Zitat zu beenden, es liegt uns irgendwie auf der Zunge. Denn jetzt haben wir uns - um mit westdeutscher Zunge zu sprechen - "am Ende doch noch das Maul verbrannt. Ich schwöre, ich wollte es nicht. Die Feder hat sich selbständig gemacht." Fürwahr, das stimmt!

Wir überlegen noch, ob wir die Sendung so enden lassen. Wir haben ja noch Zeit. Vielleicht sollten wir ...


Material zum Thema

"Go West"
Studie (2002/2004) von Dr. Burkhard Happ, Universität Erfurt

Karten & geographische Koordinaten
Katasteramt Melsungen, 08.10.2004

"Hier liegt die Mitte aller Deutschen"
Hessische / Niedersächsische Allgemeine
18. April 2004

"Bevölkerungsmittelpunkt liegt bei Spangenberg"
Frankfurter Allgemeine, 13. April 2004, Seite 11

weitere diverse Presseartikel
darunter "Abwanderung aus ..." - Werz / Das Parlament, 21.09.2001
"Seit 1991 zogen zwei Millionen ..." - LVZ, 15.08.2003
"Hält die Westwanderung an ..." - Herfert / Das Parlament, 08.09.2003
"Die Situation für viele junge ..." - Dinkel / Berliner Zeitung, 09.02.2004

diverse Daten
in www.meinestadt.de/spangenberg-liebenbachstadt
sowie diverse Broschüren & Unterlagen der Stadt Spangenberg

"Spangenberg. Kleinstadtgeschichte und Kleinstadtgeschichten"
von Kurt Knierim
Magistrat der Stadt Spangenberg, 2000

"Spangenberg im besten Licht"
von Winter und Vaupel
2. Ausgabe, November 1998

"Der Liebenbach"
in "Deutsche Sagen / Herausgegeben von den Brüdern Grimm"
Vollständige Ausgabe, nach dem Text der dritten Auflage von 1891
erschienen bei Rütten & Loening, Berlin, 2. Auflage 1984

"Deutschland deine Hessen"
von Rudolf Krämer-Badoni
Hoffmann & Campe, Hamburg, 1. - 20. Tsd. 1968

"Leinen los. Seemannslieder"
gesungen vom Shanty-Chor Spangenberg
Bestell-Nr. CCAT-116

"Jubiläumskonzert der Spangenberger Chorgemeinschaft"
17. März 2002
w d k / digital music production
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