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Gänsehaut... |
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Spuk in der Kanzlei
Als wahres Mysterium erwies sich allerdings eine
Spukgeschichte aus dem bayerischen Rosenheim, die seit 1967
die Gemüter bewegt und wohl den bestdokumentiertesten Fall in
der Geschichte der paranormalen Wissenschaft darstellt.
Bis
heute ist nicht nachgewiesen, ob es sich bei den monatelang
anhaltenden unerklärbaren Ereignissen in der Königstraße 13
etwa doch nur um Irreführung oder Betrug gehandelt haben
könnte.
In der Rechtsanwaltskanzlei Adam kommt es zu unerklärbaren
Geschehnissen. Seit Anne-Marie Schneider dort als
Büroangestellte arbeitet, entwickelt sich die Kanzlei zu
Deutschlands Spukzentrale Nr. 1: Glühbirnen explodieren;
Bilder rotieren an der Wand, Hunderte von Anrufen gehen bei
der Zeitansage ein, kommen auf die Telefonrechnung, doch
niemand aus der Kanzlei hat dort jemals angerufen; das Licht
flackert; eine zerplatzte Glühbirne hinterlässt Löcher in der
Wand; ein drei Zentner schwerer Aktenschrank bewegt sich vor
Zeugen zweimal wie von Geisterhand um 30 cm von der Wand weg;
Knallgeräusche in der Luft und all dies ohne eine vernünftige
Erklärung.
Die Stromschwankungen können mit Sensoren aufgezeichnet
werden, aber die Stadtwerke stehen vor einem Rätsel. Selbst
als ein Notstromaggregat eingebaut wird, um die Schwankungen
zu eliminieren, reißen die phänomenalen Vorkommnisse nicht ab.
Ihr Ursprung bleibt im Verborgenen. Die Ereignisse überstürzen
sich, nicht nur ganz Rosenheim ist in Aufregung; die Presse
sorgt für internationale Beachtung.
Weil auch die eingeschaltete Kriminalpolizei keinen Rat weiß,
wendet man sich an das Institut der Grenzgebiete der
Psychologie und Psychohygiene, I.G.P.P., und dessen Leiter
Prof. Hans Bender. Später wird auch Prof. Andreas Resch von
der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Leiter des
Instituts für Grenzgebiete der Wissenschaft, hinzugezogen. Um
die Ereignisse zu dokumentieren, sucht man Hilfe bei zwei
Physikern der Technischen Hochschule München, Dr. F. Karger
und Diplom-Physiker G. Zicha. Die Wissenschaftler sind
fasziniert, der Spuk scheint echt.
Nur eines ist auffällig: Wo immer es spukt, ist Anne-Marie
Schneider nicht weit. Doch sie kommt als Spuk-Manipulatorin
nicht in Frage. Aus der Kanzlei wird eine Geisterfalle:
Magnetometer, Schallsensoren, Temperaturfühler,
Strommesstrommeln und Oszillographen sollen endlich den
wissenschaftlichen Beweis für einen Geisterfall erbringen.
Acht "Geisterjäger" liegen fast zwei Monate auf der Lauer ohne
Erfolg. Die unerklärlichen Phänomene im Büro des Anwalts Adam
lassen sich zwar dokumentieren, doch ihr Ursprung bleibt ein
Rätsel.
In ihrem umfangreichen Bericht können Karger und Zicha nur
festhalten, dass die Phänomene messbar waren und damit
tatsächlich stattfanden, also nicht als bloße Einbildung
betrachtet werden können. Manipulation schließen die
Wissenschaftler aus; die Geräte wurden unter Aufsicht
plombiert, niemand konnte Einfluss auf die Messungen nehmen.
Die sensationellste Geistererscheinung Deutschlands endet
abrupt in dem Moment, in dem Anne-Marie Schneider eine neue
Arbeitstelle antritt. Die Mitarbeiter der Kanzlei sind seither
von der Existenz von Poltergeistern überzeugt.
Für die damals Beteiligten besteht kein Zweifel, dass hier
unerklärliche Kräfte am Werk waren. Für die Forscher bleibt
dieser Fall bis heute ein Mysterium. Natürlich fehlt es nicht
an Anschuldigungen, der ganze Spukfall sei ein inszenierter
Schwindel gewesen, doch beweisen lässt sich das nicht.
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