**SPECIAL** NEWS TV-NEWS POP1000 POP REPORT POP DIALOG
Special vom 06.06.2007
Rock am Ring 2007 brachte die Eifel zum Beben
Verteidigten ihren Ruf
als beste Band der Welt: Die Ärzte
Die Beatsteaks waren
die heimlichen Headliner
Gogol Bordello waren
eine große Überraschung
(Quelle: Rock am Ring)
DORTMUND, 05.06.07 (100). Die Festivalsession 2007 wurde am 01. Juni offiziell durch Rock am Ring und der kleinen Schwester Rock im Park eröffnet. Drei Tage lang durften insgesamt 150.000 Rocker den Klängen von 90 verschiedenen Bands lauschen. Erstmals in der Geschichte der beiden Festivals waren bereits im Vorverkauf alle Karten vergriffen.

Pop100 begab sich in die Eifel, um von den Ereignissen am Nürburgring zu berichten. Doch der Weg dorthin war lang, denn durch den Ansturm von 85.000 mutigen Campern, die zum Großteil schon am Donnerstag anreisten, brach der gesamte Verkehr zusammen. Wer Pech hatte, wartete drei Stunden. Doch am Ende fand jedes Zelt ein Plätzchen, auch wenn dieses sehr weit entfernt vom Geschehen lag. Wie schon in den Jahren zuvor bewährten sich die Shuttle-Busse, die allerdings nur gegen eine Gebühr von einem Euro pro Fahrt von den Festivalbesuchern genutzt werden konnten.

Wer es dann zum Gelände geschafft hatte, kam in den Genuss eines abwechslungsreichen Programms auf zwei Bühnen. Pünktlich am Freitagmittag eröffneten auf der Centerstage Paramore den Festivalsommer. Sängerin Hayley Williams war eine der wenigen Frauen, die an diesem Wochenende die Bühne betrat. Ihre Kollegin Sarah McLellan startete auf der Alternastage mit ihrer Band Lez Zepplin. An selber Stelle gab es am Nachmittag das erste Highlight. Gogol Bordello überraschten die Ringrocker mit einem bunten Erscheinungsbild, einer Geige und einem Akkordeon. Auch die Musik war eine bunte Mischung aus traditionellen jüdischen Melodien und Punk. Jan Delay versuchte mit seiner Disko No. 1 und einer Portion Reggae die Regenwolken zu vertreiben. Dies gelang ihm nicht ganz, aber wenigstens blieb es nach einem regnerischen Tag am Abend trocken.

Das Kontrastprogramm ging mit My Chemical Romance weiter. Sänger Gerard Way stand bei der traurigen Ballade "Cancer" alleine auf der Bühne und schaffte es sogar, den härtesten Rocker in eine nachdenkliche Stimmung zu versetzten. Die Arctic Monkeys weckten die Menge dann wieder auf und brachten gleich zu Beginn ihre aktuelle Single "Brainstorm". Schlag Mitternacht war es dann endlich soweit. Die White Stripes betraten die Bühne und spielten sich einmal durch alle Alben. Nur der größte Hit fehlte. Als das Duo ohne "Seven Nation Army" zu performan verschwand, begann die ungeduldige Menge sofort, den Song selber zu summen. Anstatt den geforderten Song nach der Rückkehr an die Instrumente zu spielen, gab es "I Just Don´t What To Do With Myself". Erst danach bekamen die Fans, was sie wollten. Evanescence beendeten als Late Night Special den ersten Tag auf der Alternastage.

Die Centerstage hatte am Freitag nicht weniger zu bieten. The Hives bewiesen am Freitagnachmittag, dass Ruhm einem zu Kopf steigen kann. Die Sprüche von Sänger Pelle Almqvist nervten schnell und rückten die Musik in den Hintergrund. Der Schwede konnte sich selber nicht genug loben: "90.000 Menschen sind nur wegen The Hives hier!" Da waren die Kanadier von Billy Talent bodenständiger. Bei "Red Flag" tobte sich die Menge noch einmal richtig aus. Damit das Publikum vor der Centerstage Kraft für später sammeln konnte, schlugen Muse entspanntere Töne an.

Die Pause war vor Linkin Park nötig. Ausgefeilter Sound und gute Live-Umsetzung der aufwendig arrangierten Songs erfreute Fans und überzeugte Kritiker. Chester Benningtons kraftvolle Stimme ließ viele sprachlos werden. Neben Songs vom neuen Nr. 1-Album "Minutes to Midnight" gab es auch alte Songs wie "Breaking The Habit" und "Crawling". Den Ringrockern in den hinteren Reihen wurde das musikalische Vergnügen durch eine alte bekannte technische Tücke getrübt. Wie schon im letzten Jahren war es nicht möglich, die Musik und die übertragenden Bilder auf den hinteren Leinwänden gleichzeitig zu genießen, es schlich sich eine nicht unerhebliche Verzögerung ein.

Mit technischen Problemen ging es auch am Samstag weiter. Nur wer ganz vorne an der Centerstage stand, konnte die Stimme von Jared Leto hören. Ständig machte der Sänger auf die technischen Probleme mit seinem Mikrofon aufmerksam, doch nichts passierte. Zusammen zogen die vier Amerikaner von 30 Seconds To Mars dennoch ihre Show durch und waren begeistert von ihrem Publikum: "Ihr wisst, dass ihr eine Legende seit?" Für den bisher größten Hit "The Kill" kletterte der Sänger bis zum Bühnendach hinauf und versetzte vor allem seine weibliche Fans in Angst.
Für die Überraschung des Tages sorgten die Kaiser Chiefs. Obwohl ihre Songs nicht sonderlich abwechslungsreich sind, schafften die Engländer es, das Publikum zu unterhalten und zu animieren. Dagegen verblassten Mando Diao, welche die Kommunikation mit den Fans minimal hielten. Wer keine Lust auf die Schweden hatte, konnte sich auf der Alternastage härteren Klängen zuwenden. Slayer und Machine Head sorgten für die passende Begleitmusik zum Headbangen.

Der heimliche Headliner des zweiten Tages waren die Beatsteaks. Vor ein paar Jahren sahen grade mal ein paar hundert Leute die Berliner im kleinen Zelt. Nun steht der Bandname ganz oben im Line Up und Sänger Arnim Teutoburg-Weiß musste sich erst mal bei den Fans bedanken und übertrieb es: "Wie sind die beste Band des Universums!" Ziehvater Farin Urlaub von der selbsternannten "besten Band der Welt" wurde am Bühnenrand gesichtet und war amüsiert über den Höhenflug seiner Schützlinge. Doch eines ist nicht von der Hand zu weisen. Die Beatsteaks rockten den Ring und schafften es sogar, dass sich 85.000 hinsetzten, um dann gleichzeitig aufzuspringen. Die Menge rastete bei den großen Hymnen "Summer" und "I Don�t Care As long As you Sing" vollkommen aus. Da waren die einzigen Regentropfen des Tages für alle eine willkommene Abkühlung.

Während sich den "Beatbulleten" niemand entziehen konnte, setzte bei den eigentlichen Headlinern die große Flucht ein. Nach sieben Jahren Bühnenabstinenz kehrten die Smashing Pumpkins zurück. Das rocken hat Billy Corgan verlernt. Fast teilnahmslos spielte die Band ihre alten Songs herunter. Die weißen Bühnenoutfits wirkten befremdlich und ähnelten eher Kutten aus einem schlechten Alien-Film. Viele Festivalgänger wendeten sich den zahlreichen Verkaufsständen zu oder gingen gleich zurück zu den Campingplätzen. Nur der Klassiker "Tonight Tonight" weckte noch die Aufmerksamkeit der restlichen Zuschauer. Richtige Fans werden sich aber dennoch über die Rückkehr gefreut haben und erwarten auch das neue Album "Zeitgeist" sehnsüchtig. Dieses erscheint allerdings erst im Oktober.

Der letzte Tag bei Rock am Ring fing ruhig an. Auf der Centerstage gaben Revolverheld und Sunrise Avenue ihre Musik zum Besten, während sich auf der Alternastage Pohlmann und Paolo Nutini den Rockern stellten. Dort ging es weiter mit Mia. und Travis. Die Paradiesvögel auf der Rennstrecke waren die Scissor Sisters, die ihr kleines, aber sehr neugieriges Publikum sogar dazu bewegen konnten, "I Don´t Feel like Dancing" mitzusingen. Doch der Großteil des Publikums wendeten sich schon früh der Centerstage zu. Die Wartezeit auf den Headliner wurde durch Velvet Revolver verkürzt. Die Älteren im Publikum waren gespannt auf den ehemaligen Guns´N´Roses-Gitarristen Slash, der gleich mit zwölf Klampfen in der Reserve antrat. Sänger Scott Weiland bewies, dass Drogen einen schlechten Einfluss auf das Gedächtnis haben: "Hier ist ein Song von unserem letzten... nein, von unserem neuen Album.... oh no... unser letztes Album... er heißt "Fall To Pieces"."

Korn sind schon Stammgast am Ring. Wie in den Jahren zuvor rockte die Band die Centerstage. Allerdings sind nur noch drei Bandmitglieder übrig. Schlagzeuger David Silveria suchte man vergebens auf der Bühne. Es fanden sich aber wieder zahlreiche Berufsmusiker, die sich hinter dicker Schminke versteckten. Am zweiten Schlagzeug entdeckte man allerdings eine ungeschminkte Person. Es handelte sich um Joey Jordison von Slipknot, der die alten Korn-Songs mit seiner unglaublichen Schnelligkeit an den Drums aufbesserte. Doch die meisten interessierte das nicht. Die erste Reihe wartete schon seit dem frühen Nachmittag auf ihre Lieblinge aus Berlin.

"Rock am Ring ist zum ersten Mal in seiner Geschichte ausverkauft... und wessen Schuld ist das?" fragte Farin Urlaub zu Beginn des Ärzte-Konzerts selbstgefällig. Einige Fans fuhren Freitags zum Konzert der Ärzte bei Rock im Park und durchquerten dann Deutschland, um auch am Ring dabei zu sein. Die drei Herren mussten nun aber auch noch ihren Ruf retten, der am Tag zuvor von den Beatsteaks angekratzt wurde. Es galt einiges zu toppen. Gitarrist Farin gab sich nicht mit dem einfach hinsetzten der Menge zufrieden. Er kreierte die Sitz-La-Ola. Da die Fans bedingungslos den Anweisungen folgten, gab es zur Belohnung alte Lieder wie "Erna P." und "Annelise Schmidt". Neure Hits fehlten dennoch nicht. "Deine Schuld" wurde mit einer politischen Botschaft Richtung G 8-Gipfel in Heiligendamm versehen. Mit der Hymne "Schrei nach Liebe" wurde die Mischung aus Party und Politik komplettiert. Nach 31 Songs war das längste Ring-Konzert zu Ende und Schlagzeuger Bela B. konnte mit Recht behauptet, die Beatsteaks übertroffen zu haben: "Wir sind immer noch die Macht!"

Die ungewöhnlichen Aktionen der Berliner Bands und die Konzerte der anderen Bands machten die 22. Ausgabe von Rock am Ring zu einem Highlight in der Festivalgeschichte. Das tröstet die Ringrocker etwas über ihre leeren Geldbeutel hinweg. Obwohl trotz der Mehrwertsteuererhöhung die Preise am Ring konstant blieben. Bier gab es immer noch für 2,80 Euro. Der Pfand von einem Euro pro Becher fällt da schon gar nicht mehr auf. Wie gewohnt, konnte man für 50 Cent die Toiletten benutzen und für 2,50 Euro eine Dusche genießen. Allerdings gab es auf den Campingplätzen und auf dem Festivalgelände zu wenig Sanitäranlagen, die sich als Alternative zu den "Dixi-Klos" immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Die Abreise gestaltete sich besonders schwierig. Das Verkehrschaos der Anreise blieb weitgehend aus, wobei Staus unvermeidlich sind. Allerdings hatte der starke Regen vom Freitag die Hänge und Felder aufgeweicht. Wer mit seinem Auto auf einer Schräge parkte, war auf die Hilfe Anderer angewiesen. Viele Autos fuhren sich im Schlamm fest und mussten mit mehreren rausgeschoben werden. Die Parksituation ist eindeutig verbesserungswürdig. Dennoch wird Rock am Ring durch die einmaligen Konzerte wieder ganz oben in den Jahrescharts der deutschen Musikzeitschriften stehen.

Für ganz Ungeduldige gibt es jetzt schon Tickets für 2008 zum Aktionspreis von 110 Euro + VVK-Gebühren. Rock am Ring findet im nächsten Jahr vom 06. Juni bis zum 08. Juni statt.

Rock am Ring und Rock im Park lockten 150.000 Besucher an

Rock am Ring ausverkauft! (kt)
---
Anzeige
---
Suche in allen Pop100-Bereichen:  
---
Anzeige
---
* Special vom 15.02.2008
Echo 2008: Herbert Grönemeyer, Bushido und DJ. Ötzi räumen ab
Glanzvolle Gala mit skurrilen Einlagen und internationalen Show-Acts
* Special vom 11.02.2008
Grammys 2008: Preisregen für Amy Winehouse und Kanye West
In Abwesenheit räumt die britische Sängerin fünf von sechs Awards ab
* Special vom 29.01.2008
Tokio Hotel gewinnen NRJ Music Award 2008 auf der Midem
Unser Musik-Export No1 auf dem Weg in den europäischen Pop-Olymp
* Special vom 17.01.2008
Die Nominierungen für den Echo 2008 stehen fest
Nelly Furtado vs. Herbert Grönemeyer vs. Ich+Ich
* Special vom 16.01.2008
Midem vergibt European Border Breakers Awards
Sunrise Avennue erhalten Musikförderpreis im Rahmen der Musikmesse
* Special vom 15.01.2008
Brit Awards 2008: And The Nominies Are...
Take That, Mika und Leona Lewis gehen als Favoriten ins Rennen
* Special vom 21.12.2007
Nokia Night Of The Proms unterstützt Nordoff Robbins Musiktherapie-Zentrum
Persönlich gestaltete Handys von Stars wie Pur und John Miles werden für den guten Zweck verlost
* Special vom 21.12.2007
Freshmilk.tv legt Neustart hin
Zuschauer statt User - Interview mit Kai Wermer, Geschäftsführer des Web-TVs
* Special vom 17.12.2007
Die Ärzte rocken Düsseldorf
Abschiedskonzert bietet gute Musik, etwas Politik und viel Unsinn
* Special vom 07.12.2007
Das war die 1Live Krone 2007
Toten Hosen in Bochum für ihr Lebenswerk ausgezeichnet
* Special vom 07.12.2007
Grammy-Komitee gibt die Nominierungen zur 50. Verleihung bekannt
Amy Winehouse und Kanye West ganz weit vorne
* Special vom 06.12.2007
Tialda, Julian, Sascha und Cristobal gewinnen das Popstars-Finale
Volle Bühnen mit neun Room 2012-Mitgliedern
* Special vom 14.11.2007
Glamour für Daheim: Live-DVDs von den Scissor Sisters und Mika
Bonbonbunte Konzertkonserven
* Special vom 13.11.2007
Stefan Raabs goldenes Händchen für junge Talente
SSDSDSSWEMUGABRTLAD seit dem 22. Oktober auf ProSieben
* Special vom 02.11.2007
MTV Europe Music Awards 2007 in München vergeben
Tokio Hotel bringen "Inter Act" nach Deutschland
Newsletter abonnieren
Pop1000 Stock-Check
Die Gewinner und Verlierer am
Aktienmarkt (16.02.2008)
Digital Music Group +8.30%
DEAG +8.03%
Edel +5.23%
Trans World -5.17%
Warner Music -4.42%
Hurray! -4.15%
alle Pop1000 Werte
MEDIEN
Pop10-Musix - Die gefragtesten Konzerte
Pop20-Rolling Stone Kritiker Jahreschart - Album 2007
Pop20-Rolling Stone Leser Jahrescharts - Alben 2007
Pop20 Laut.de Kritiker Jahrescharts - Album 2007
Pop10-Musikexpress Kritiker Jahrescharts - Album 2007
POPWELT
NeuPop20-WOM-Album Charts
NeuPop20-DAT Charts - Album
Pop20 - DAT Charts - Singles
Pop20-Amazon DVD/Audio
Pop20-Amazon.de Albumcharts
POP und Audio
Pop20-Tonspion
Pop10-MP3-Sites
Pop10-MP3-Suchmaschinen
Pop10-MP3-Player (SW)
Pop10-MP3-Searchengines
alle Pop100 Charts
---
Anzeige



African Angels


50 Cent für Backsteine


Der Spendenaufruf für ein Eigenheim für Kinder in Ghana!
---
POP100 SPECIALS
Echo 2008: Herbert Grönemeyer, Bushido und DJ. Ötzi räumen ab
Glanzvolle Gala mit skurrilen Einlagen und internationalen Show-Acts
Grammys 2008: Preisregen für Amy Winehouse und Kanye West
In Abwesenheit räumt die britische Sängerin fünf von sechs Awards ab
Tokio Hotel gewinnen NRJ Music Award 2008 auf der Midem
Unser Musik-Export No1 auf dem Weg in den europäischen Pop-Olymp
---
URL Vorschläge
Lasst Pop100 die Seite eures Vertrauens wissen.
---
Freunde
Bunch.TV, Festivalguide.de, frozenelephantsmusic.com, Gaesteliste.de, Intro.de, Noisenow.de, Tonspion
---
Elastoboy

Disclaimer
Pop100 ist nicht verantwortlich für Inhalte von verlinkten Seiten externer Anbieter.
---