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Kyoto, die alte Kaiserstadt PDF E-Mail
Autor: Ferendor   
Dienstag, 9. Januar 2007

Japans alte kaiserliche Hauptstadt Kyoto verlor zwar den Hauptstadt status im Jahr 1868 an Tokio. Aber das kulturelle Herz des Landes schlägt weiterhin in der Stadt, die einige der berühmtesten Monumente des Landes beherbergt.

Gegründet wurde Kyoto 794 unter dem Namen Heian-kyo (Kapital von Ruhe und Frieden) nach dem Vorbild der chinesischen Stadt Changan des chinesischen Tang-Reiches (7. -10.Jh.) Im Westen, Norden und Osten von Bergen umgeben erschien die vorteilhafte geographische Lage mit dem nord-südlich verlaufenden Kanmu Fluss, dem damaligen kaiserlichen Hof von Kaiser Kanmu als idealer Standort für den Sitz der neuen Hauptstadt.

ImageIn den darauf folgenden Jahren wuchs die Bevölkerungsdichte in Kyoto stetig an und mit ihr die Probleme. Vor allem die mangelnde Hygiene, die durch den zweitweise über die Ufer tretenden Kamu Fluss noch verstärkt wurde, entwickelte sich zu einem der größten Probleme der Stadt. Es waren unter anderem diese Probleme die die Bevölkerung von Kyoto dazu brachten zahlreiche Rituale und Feiern einzuführen, in der Hoffnung die Götter milde zu stimmen. Bis heute werden diese Feste das ganze Jahr über zelebriert.

Nicht nur der Festkalender entwickelte sich weiter, sondern auch Kyotos Kultur. Die Teezeremonie, das Theaterspiel (No-Theater, Kabuki und Kyogen), die Weiterentwicklung der japanischen Literatur am kaiserlichen Hof (Hofdamenliteratur) und die Errichtung von Tempeln und Schreinen in und um Kyoto herum, von denen bis heute über 1600 Tempel und 271 Schreine erhalten sind, machten Kyoto auch zur kulturellen Hauptstadt des Landes.

Kyoto wurde immer wieder von Erdbeben und anderen Katastrophen heimgesucht. Mehrmals musste die Stadt komplett wieder aufgebaut werden. Der verheerende Ōnin-Krieg (1467-1477) der ganz Japan ins Chaos stürzte, führte zur völligen Plünderung und Zerstörung der Hauptstadt. Im Laufe der Edo-Zeit (1600-1868) verlagerte sich die Macht auf Edo (Tokio) und schließlich im Jahr 1868 verlor Kyoto den Hauptstadtstatus.

Während des zweiten Weltkriegs blieb Kyoto von den Bomben verschont und so konnte die Stadt viel von ihrer Ursprünglichkeit bewahren.

ImageDas Moderne Kyoto

Das moderne Kyoto unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von anderen Großstädten in Japan. In der 1,5 Millionen Metropole existieren Menschentrubel, Hightech Industrie (z.B Nintendo), Verkehrschaos und Stadtbauten die den Besucher zuerst enttäuschen mögen. Auf den zweiten Blick aber erschließt sich einem ein anderes Bild, kleine Gassen mit alten Holzhäusern, Läden die traditionelles Handwerk verkaufen, versteckte Tempel in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und wunderschöne liebevoll gestaltete Gärten die zu jeder Jahreszeit ein anderes Gesicht haben, enthüllen den intimen Charme der Stadt. Nicht nur Kyotos Gärten ändern sich zur jeweiligen Jahreszeit, auch die berühmte Küche der Stadt hält sich streng an den Rhythmus der Natur.

Der Sinn für traditionelles spiegelt sich auch in Kyotos Bewohnern wieder. Sie gelten als konservativer als der Rest der japanischen Bevölkerung und sind stolz auf ihr traditionelles Handwerk, ihre Trachten, ihren Dialekt und die jahrhundertealten Brauchtümer.

Sehenswürdigkeiten

Zwar gibt es in der ganzen Stadt und umliegenden Region Unmengen zu entdecken, aber ein paar ganz besondere Sehenswürdigkeiten sollten Sie auf keinen Fall verpassen.

Toji-Tempel
Der Toji-Tempel wurde 796 gebaut und 1603 neu errichtet. Hier hat die religiöse Verbreitung in Kyoto Ihren Ursprung. Besonders berühmt ist die wunderschöne fünfstöckige Pagode, die mit 55 Metern der höchste Holzbau von Japan ist.

Burg Nijo
Die von Tokugawa Ieyasu (1543-1616) erbaute Anlage, beeindruckt den Besucher mit einer wunderschönen Ausstattung. Dazu zählen die Wandmalereien der Kano-Schule, die Empfangsräume und der Schlossgarten. Die Burg kann das ganze Jahr außer vom 26. Dez bis 4. Januar besichtigt werden.

Chion-in
Das Zentrum der buddhistischen Jodo-Glaubensrichtung ist der Tempel Chion-In.
Die Anlage stammt aus dem Jahr 1633 und beherbergt die größte Tempelglocke Japans.

Daitokuji
Diese zen-buddhistische Tempelanlage besteht aus mehreren Einzeltempeln und wurde 1324 gegründet. Hier liegt der berühmteste Teemeister Japans begraben und oftmals ist es für den Besucher möglich an einer Teezeremonie teilzunehmen.

Philosophenweg
Der Philosophenweg verläuft von Ginkaku-ji nach Nyakuo-ji und endet in den Zufahrtsstraßen am Nanzen-ji-Tempel. Gesäumt ist der Philosophenweg mit wunderschöner Natur, Kirschbäumen, Restaurants, Boutiquen und Geschäften. Seinen Namen erhielt dieser Weg aufgrund eines Philosophieprofessors aus Kyoto der hier täglich spazieren ging.

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