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Bochum, 27.06.2007
Nr. 220  
  
Zweiter Ehrendoktor für Prof. Oskar Anweiler
Universität Warschau ehrt emeritierten Bochumer Pädagogen
Nestor der Vergleichenden Erziehungswissenschaft
  

Am heutigen Mittwoch (27. Juni 2007) wird Prof. em. Dr. Oskar Anweiler (Institut für Pädagogik der Ruhr-Universität) von der Universität Warschau die Ehrendoktorwürde verliehen. Oskar Anweiler ist damit der Dritte in einer kleinen Gruppe weltberühmter Persönlichkeiten, denn die Warschauer Universität hat seit ihrem Wiederaufbau 1945 erst zwei Ehrendoktorwürden vergeben: an den Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Piaget (1958) und die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren (1989).

Förderer der deutsch-polnischen Wissenschaftsbeziehungen
Für Prof. Anweiler ist es (nach der Universität Leipzig im Jahre 2000) der zweite Ehrendoktortitel. Oskar Anweiler, der zur Gründergeneration der Ruhr-Universität Bochum gehört, hatte von 1964 bis 1990 nicht nur den Lehrstuhl für Vergleichende Erziehungswissenschaft am Institut für Pädagogik inne, er gilt zudem als Nestor dieser pädagogischen Subdisziplin in der Bundesrepublik Deutschland. Als Pädagoge blieb Anweiler stets der historischen Denkweise verpflichtet, die seine Gesamthaltung zu pädagogischen Fragen und zugleich seine Forschungsschwerpunkte prägte. Die aktuelle Ehrung verdankt sich zum einen seinem wissenschaftlichen Werk, das sich auf die Ost-West-Linie Russland/Sowjetunion, Polen, DDR und andere mittel- und osteuropäische Staaten bis hin zu Kanada erstreckte. Belohnt wird darüber hinaus Anweilers dauerndes Engagement für einen lebendigen Wissenschaftsaustausch, der jenseits ideologischer und geografischer Grenzen eine selbstverständliche Fachkultur internationaler Orientierung pflegte. Gerade die deutsch-polnischen Wissenschaftsbeziehungen stehen dabei über die tagespolitischen Befindlichkeiten hinaus für eine nur zeitweilig unterbrochene Kontinuität des europäischen pädagogischen Denkens, das Oskar Anweiler bis heute in besonderer Weise verkörpert.

Biografisches
Oskar Anweiler, 1925 im polnischen Rawicz geboren, studierte von 1947 bis 1952 an der Universität Hamburg Geschichte, Germanistik, Philosophie und Pädagogik. Nach Staatsexamen und Promotion ging er bis 1959 in den Schuldienst. Danach war er Assistent am Seminar für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg, wo er sich 1963 habilitierte. Im selben Jahr nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl „Allgemeine Pädagogik“ an der PH Lüneburg an, wechselte 1964 aber auf den Lehrstuhl „Pädagogik mit dem Schwerpunkt Vergleichende Pädagogik“ an der damals neu gegründeten Ruhr-Universität. Ab 1972 übernahm er dort die Leitung der Arbeitsstelle für vergleichende Bildungsforschung. Von 1988 bis 1989 leitete er die unabhängige „Wissenschaftliche Kommission zur Erarbeitung eines Vergleichs von Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR“. Der Ergebnis- und Materialband wurde am Tag der Maueröffnung als „Bericht der Bundesregierung zur Lage der Nation“ vorgelegt. Von 1990 an (dem Jahr seiner Emeritierung) wirkte er im Auftrag des Wissenschaftsrates beim Neuaufbau der Lehrerbildung in den Neuen Ländern mit. Oskar Anweiler war führendes Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Vereinigungen. Seit 1997 ist er ausländisches Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Als Anerkennung seiner Verdienste bei der Vermittlung zwischen Wissenschaft und Politik wurde ihm 1990 der „Erich-Hylla-Preis“ des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung – dem angesehensten Preis im Bereich der pädagogischen Komparatistik – verliehen. Im selben Jahr wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Prof. Dr. Oskar Anweiler
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Weitere Informationen  
Institut für Pädagogik der Ruhr-Universität, Tel.: 0234/32-23855
rosemarie.baron@rub.de
 
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Telefon: 0234/32-22830 - Fax: 0234/32-14136
E-Mail: pressestelle@presse.ruhr-uni-bochum.de - Leiter: Dr. Josef König
 
 
 
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Letzte Änderung: 27.06.2007 16:23 | Ansprechpartner/in: Inhalt & Technik