Immer wieder sind Fußgänger genervt vom Slalomlauf durch Hundehaufen. Eine Initiative will jetzt Projekte finanzieren, mit denen sich das Zusammenleben zwischen Hundefreunden und eher entnervten Anwohnern verbessern lässt.
Nur wenige Menschen gehen völlig ungerührt an Hundehaufen vorbei. Nur bleibt ihnen meist nicht viel übrig, als die Tretminen zu ignorieren. Zwischen einzelnen Bezirken gibt in Berlin ziemlich große Unterschiede. In Neukölln, Kreuzberg und Friedrichshain scheint es deutlich mehr rücksichtslose Hundebesitzer zu geben als in Bezirken wie Zehlendorf oder Spandau. Zumindest legen das die großen Mengen von Hundekot nahe, die oft mitten auf den Gehwegen liegen. Sie sind Ärgernis für Menschen ohne Hund und für Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ganz korrekt mit einem Beutel entsorgen. Häufchensündern droht eine Strafe von 35 Euro - sofern sie erwischt werden. Dafür haben die Bezirke aber viel zu wenig Kontrolleure. Das Ordnungsamt Pankow hat 2006 gerade mal ein Dutzend "Verwarngelder" verhängt.
Im Herbst letzten Jahres versuchten es die Bezirke statt dessen mit Aufklärung. In einer Aktionswoche gingen Mitarbeiter der Ordnungsämter mit Handzetteln und Plastiktüten auf Hundebesitzer zu. Sie stellten dabei fest, dass die meisten Hundebesitzer sich vorbildlich verhalten, sobald sie eine blaue Uniform entdecken. Mehr Information ist ein Weg - auch wenn solche Aktionen nur ein kurzer Anfang sein können.
Viel Hund, viel Dreck
Über 50 Tonnen Hundekot landen in Berlin täglich auf der Straße. Etwa 150.000 Hunde gibt es in Berlin, 100.000 davon haben eine Steuermarke. Der Tagesspiegel diskutierte bereits darüber, neben der jährlichen Hundesteuer von 120 Euro eine kleine Zusatzabgabe für Hundebesitzer einzuführen, mit der ganz gezielt die Reinigung der Wege finanziert würde. 20 bis 30 Euro pro Jahr wären ausreichend. Die Mehrzahl unserer Leser befürwortete diesen Vorschlag. Allerdings kann man davon ausgehen, dass eher die Hundebesitzer problematisch mit dem Hunddreck umgehen, die ihre Tiere nicht angemeldet haben. Insofern bestraft eine solche Abgabe die rechtschaffenen Hundebesitzer - die sich laut einer repräsentativen Umfrage des Futterherstellers Pedigree zu allergrößten Teilen von der Politik allein gelassen fühlen.
Der Futterhersteller hat jetzt eine Initiative namens "Natur des Hundes" gestartet. Sie wird unter anderem vom Deutschen Tierschutzbund und dem Verband für das deutsche Hundewesen unterstützt. Insgesamt stellt Pedigree 100.000 Euro für Projekte zur Verfügung, die ein besseres Zusammenleben zwischen Menschen und Hunden ermöglichen. Vorstellbar sind zum Beispiel Hundeauslaufwiesen, die auf ungenutzten Flächen angelegt werden. Oder als kleine Maßnahme deutlich mehr Spender für Hundekotbeutel. Vor allem stellt sich die Frage, wie man solche Hundebesitzer erreicht, die sich nicht sonderlich um die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner kümmern. Denn der Hundekot liegt definitiv auf den Gehsteigen. Haben Sie Ideen? Dann gehen Sie auf die
Website von "Natur des Hundes" und reichen Sie Ihren Vorschlag ein. Was Ihnen für Ihren Kiez konkret einfällt, oder auch Orte in Berlin, an denen mehr für das Zusammenleben zwischen Hunden, ihren Besitzern und Menschen ohne Hunde getan werden müsste.
Kommentare [ 55 ] Kommentar hinzufügen »
Scheinbar flunkern da einige.
pflichtet werden seine "Kunden" auf das Sommerlochproblem hinzuweisen. Genug verdienen tun sie ja an den Vierbeinern.
Jeder Hund wird heute lt. EU-Verordnung gechipt. Und mit dieser Datei ließe sich fast jeder Hundesteuerbetrüger leicht ermitteln.
Sonst kann das Problem nur mit Appell an die Vernunft gelöst werden.
Alles andere bringt nichts wie die Vergangenheit lehrt. Und das sind die 50.000, die ihr Tier nicht anmelden.
Menschen, ohne Verstand, belehrt man auch nicht mit Strafen.
Alles klar. :P
ich finde ihren beitrag mehr als unangebracht, schliesslich sind die
hundekot-liebhaber in der minderzahl, verkoten aber das gesamte stadtgebiet u. die natur.
wäre es nicht vielleicht sinnvoller wenn man hundehaltung auf ländliche gebiete beschränken würde? ihr "bester freund" würde dadurch ggfs. sogar in den genuss einer artgerechten haltung kommen und nicht in ihrer 1-zimmerwohnung mangel auslauf (die schnelle 20:00 hunde-runde vorm spielfilm reicht vielleicht einem zwerg-hund, aber nicht den grossen kampfmaschinen) zu einem psychotischen kläffer degenerieren.
m.
Hier sollte ebenfalls vermehrt an das Verantwortungsbewusstsein der "Dosenöffner" appelliert werden.
Im Übrigen hätte ich gut und gerne Lust, diesem verantwortungslosen Pack ins Wohnzimmer zu schei.......!!!!
Der Hund ist immer noch der beste Fraund des Menschen und das werden sich die Hundebesitzer von keinem der dieses Glück nicht kennenlernen mag oder kann ausreden lassen. Sollte bei einem Lebensrettungseinsatz ein Hund mal denen das Leben retten müssen die jetzt meckern, lernen sie auch verstehen, dass jedes Lebewesen sich dort aufhalten darf wo auch sie sind.
Mein Tip: Abgebaute Mülleimer wieder anzuhängen und die Tütchen darunter. Schließlich zahlen wir Hundesteuern für genau diesen Zweck.
die hundesteuer soll als regulativ auf die hundepopulation wirken und dadurch die anzahl der hunde beschränken, keinesfalls ist sie ein "voll-koten-freibrief" oder eine stadtreinigungsabgabe.
fragen sie den finanzbeamten ihres vertrauens.
Tatsächlich funktioniert die HSt. nicht, sie muss dringend erhöht werden und zwar deutlich, insbesonders für zweit- oder mehr hunde.
m.
vorab, mir tuen menschen leid, die aufgrund ihrer mangelhaften sozialisierung tiere als ihren "besten freund" bezeichnen.
hören sie doch einfach mal auf ihren "besten freund" zu füttern, schnell werden sie merken wie es um seine freundschaft steht und wozu ihr hund den mund voller scharfer fleischfresserzähne hat.
hoffentlich sind dann keine kinder in der nähe.
zum thema rettungshunde....
es gibt alleine in berlin mehr als 10.000 registrierte "rettungshunde",
scheinbar sind uns die katastrophen ausgegangen....
aber vielleicht waren sie auch nur zu oft mit ihrem hund beim "dog-dancing".....
nochmal zum aufschreiben: ihr "bester freund" ist ein tier und sie verfüttern täglich andere tier an ihn und dies "andere tier" landet unweigerlich verstoffwechselt unter meiner schuhsole/fahrzeuginnenraum und auf der kinderkleidung, elig weich, stinkend und voll mit krankheitserregern.
m.
Und die Hartz IV Empfänger könnten mit Ihren Tranfergeldern (plus Zuschlag für Hund) auch noch ein strukurschwaches Gebiet mit Leben erfüllen. Fände ich gut.
Nochmal: Der Hundedreck muss weg - aber nicht nur der. Und pinkeln an Hauswände tun nicht nur Hunde - leider.
Ich finde es im Übrigen ohnehin sehr fragwürdig, einen Hund in einer Großstadt zu halten. Schließlich ist er mehr oder weniger den ganzen Tag in einer Wohnung eingesperrt, was sicherlich nicht dem Wesen eines im Rudel jagenden Tieres entspricht.
Und die "Biostruktur" ist zumindest dort am Grunewaldsee ohnehin schon im Eimer, wo Hundebesitzer einen großen Anteil daran haben. Die Mülleimer wurden dort übrigens mM nach wegen der Wildschweine abgebaut.
Ich würde vorschlagen, an den Hundeplätzen einen Eintritt zu erheben, der so hoch sein sollte, dass die damit entstandenen Verunreinigungen beseitigt werden können.