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Thomas Mann - Lotte in Weimar
Thomas Mann war sicher, noch ehe er mit der Niederschrift der Goethe-Geschichte begonnen hatte: "Etwas Besonderes wird jedenfalls auch dies, soviel fühle ich schon, und wird ein hübsches Bändchen geben." Im November 1933, mitten in der Arbeit an Joseph in Ägypten , fiel ihm dieser Stoff wieder ein. Er beendete den dritten Band der Tetralogie und schrieb diese Geschichte.
"Lotte Kestner, die ehemalige Lotte Buff, die Jugendgeliebte Goethes und unvergeßbar als die Lotte des Werthers, kann der Versuchung nicht widerstehen, nach fünfzig Jahren, nach einem halben Jahrhundert Goethe, den Theseus ihrer Jugend, wiederzusehen. Ein Großmütterchen, reichlich delabriert von der Zeit und sonst weise geworden durch sie, begeht sie die süße Torheit, noch einmal das weiße Wertherkleidchen mit der rosa Schleife anzuziehen, um den ordensbesternten Geheimrat an die süße Torheit seiner Jugend zu erinnern. Und er sieht sie, ein wenig geniert, ein wenig gestört, und sie sieht ihn, ein wenig enttäuscht und noch geheimnisvoll berührt von diesem etwas gespenstischen Wiedersehen nach einem halben Jahrhundert. Das ist alles. Eine Fabel, groß wie ein Tautropfen, aber wie dieser ein Wunder an Farbe und Feuer, wenn angestrahlt vom oberen Licht." (Stefan Zweig)
Quelle:
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