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09.10.2008
Zwei Vereine haben den Grundstein gelegt
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Nicht nur vom hübschen Ambiente des Rohner Njepila-Hofes, sondern vor allem vom herzlichen Empfang, den ihnen die deutschen Gastgeber am Mittwochvormittag bereitet haben. Das fängt bei Brot und Salz an, das Emi Pannasch, Leon Dollan und Maria-Sophie Struck den Gästen als Willkommensgruß überreichen, geht bei einem von der Kita Rohne gestalteten Programm weiter und hört bei einer mehr als reichlich gedeckten Tafel auf. "Diese Begrüßung wird uns sehr lange in Erinnerung bleiben", meint dann auch Piensk’ Bürgermeister Tadeusz Lowicki. Er und eine Vertretung des Stadtrates sind gestern nach Rohne gereist, um den Partnerschaftsvertrag zwischen Piensk und Schleife blau auf weiß zu besiegeln. "Als eine meiner ersten Amtshandlungen nach meiner Wahl ist es mir heute eine Ehre, den Partnerschaftsvertrag zwischen den politischen Gemeinden Schleife und Penzig zu unterschreiben. Das ist auch gleichzeitig für die Gemeinde Schleife ein historischer Moment. Wir unterzeichnen einen Vertrag, der die Zusammenarbeit auf vielen Gebieten, diesseits und jenseits der Neiße, begleiten wird", so Schleifes Bürgermeister Reinhard Bork.
Erfreut sei er, dass die Partnerschaft nicht bei Null anfange, denn "der Njepila-Verein und das Ensemble Lasowianje haben dafür den Grundstein gelegt." Malgorzata Sokolowska, Vizebürgermeisterin, war sozusagen mit Manfred Hermasch, Regionalsprecher der Domowina, "schuld" an allem. Sie suchte vor zwei Jahren den Kontakt, um Auftrittsmöglichkeiten für das Ensemble zu erhalten. Es folgte eine Einladung auf den Njepila-Hof. Dann eine Gegeneinladung nach Polen. Beim Njepila-Fest Ende September war Lasowianje wieder mit von der Partie, und der Auftritt der Polen bekam viel Beifall.
Auf kulturellem Sektor solle die Zusammenarbeit zwischen beiden Gemeinden vertieft werden. "Das Wichtigste aber ist, dass sich dabei die Bürger gegenseitig kennenlernen. Wenn unsere Bevölkerung diese Arbeit mitträgt, dann wird sich dies positiv auf die Arbeit auf anderen Gebieten, zum Beispiel den Tourismus oder die Wirtschaft, auswirken", ist sich Bork sicher.
Sprachliche Probleme seien zumindest durch das Sorbische ausgeschlossen. Den Schleifer Dialekt verstehen die Polen sehr gut, bestätigte auch Manfred Hermasch. Die zweisprachige Lausitz solle zu einer mehrsprachigen Region werden, so Bork.
"Schöne Worte nutzen nichts, der Vertrag muss mit Leben erfüllt werden", meinte Tadeusz Lowicki und sprach damit Reinhard Bork aus dem Herzen. Neben der kulturellen Partnerschaft hat Tadeusz Lowicki noch eins im Blick: "Vielleicht bietet sich für beide Gemeinden die Möglichkeit, an Fördermittel zu kommen." Piensk (deutsch Penzig) ist eine Stadt- und Landgemeinde und umfasst ein Gebiet von 110 km2, auf dem etwa 9200 Menschen leben. Sie liegt 13 km nördlich von Görlitz und gehört zur Wojewodschaft Niederschlesien.
Regina Weiß
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