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Alexander-Newskij Kloster


Zu den berühmtesten Klosteranlagen Rußlands gehört das Alexander-Newskij Kloster. Der am südöstlichen Ende des Newskij Prospektes gelegene Klosterkomplex wird seiner ursprünglichen Bestimmung zwar nicht mehr gerecht, doch ist in einem Trakt des Klosters nach wie vor die Geistliche Akademie untergebracht, in der seit 1809 junge Priester ausgebildet werden. In demselben Bau residiert auch der Metropolit, das ehemalige Metropolitenhaus wird nicht mehr genutzt. In der die Anlage beherrschenden Dreifaltigkeits-Kathedrale finden zweimal täglich Gottesdienste statt. Die Mariä-Verkündigungs-Kirche beherbergt dagegen das Museum für Städtische Skulpturen. Angegliedert sind dem Alexander-Newskij-Kloster mehrere Friedhöfe, von denen vor allem der Lazarus- und der Tichwiner Friedhof sehr sehenswert sind. Der Zutritt zu der von Mauern und Gräben umgebenen Klosteranlage ist frei, Eintrittskarten müssen nur für den Besuch des Lazarus- und Tichwiner Friedhofs sowie für das Museum in der Mariä-Verkündigungs-Kirche gelöst werden (die Kasse befindet sich außerhalb des Klosters auf dem Ploschtschad Aleksandra Newskogo).

Peter d. Gr. gründete das Kloster 1710 an der Stelle, wo der Überlieferung nach der Nowgoroder Fürst Alexander Jaroslawitsch (später erhielt er den Beinamen 'Newskij') am 15. Juli 1240 einen wichtigen Sieg über die Schweden errungen hatte. Die Gebeine von Alexander Newskij, der 1263 heilig gesprochen worden war, wurden 1724 aus Wladimir nach St. Petersburg überführt und fortan im Alexander-Newskij-Kloster aufbewahrt.

Zunächst war in dem Klosterbezirk nur eine einfache Holzkirche errichtet worden, doch schon 1717 gab Peter d. Gr. den Auftrag, die steinerne Mariä-Verkündigungs-Kirche zu bauen. In der Folge entstanden zunächst die östlichen Klostergebäude, die übrigen Trakte und die Dreifaltigkeits- Kathedrale selbst wurden erst Ende des 18. Jh.s fertiggestellt. Zar Paul l. erhob das Kloster 1797 zur Lawra, ein Ehrentitel, auf den sich außer dem Alexander-Newskij-Kloster nur drei weitere Klöster (in Sagorsk, Kiew und Wolhynien) berufen können.

Um den eigentlichen Klosterbezirk zu betreten, passiert man zunächst die von Starow 1783-1785 errichtete Torkiche und folgt dem von Mauern eingefaßten Weg, zu dessen beiden Seiten sich der Lazarus- bzw. Tichwiner Friedhof erstrecken. Jenseits eines Wassergrabens führt dann ein zweites Tor in den eigentlichen Klosterbezirk. Der aus zweigeschossigen galerieartigen Bauten bestehende Komplex bildet ein geschlossenes Rechteck. Im Osten verbinden Zellentrakte die Mariä-Verkündigungs-Kirche mit der Dreifaltigkeits-Kathedrale und der ähnlich der Verkündigungs-Kirche gestalteten Fedor-Kirche (Mitte 18. Jh.). In die Zellentrakte im Südflügel ist das Seminargebäude (1756-1761), im Nordflügel der Hostientrakt (1761 bis 1771) und im Westflügel das Metropolitenhaus (1755-1758) integriert, alle drei Bauten stammen von dem Architekten Rastorgujew. Der Klosterinnenhof wird als Friedhof genutzt. Unter Bäumen ruhen dort in erster Linie Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg.

Den Mittelpunkt des Ensembles bildet die Dreifaltigkeits-Kathedrale, die 1776-1790 von Iwan Starow errichtet wurde. Den klassizistischen Bau schmücken ein Säulenportikus an der Hauptfassade, zwei Glockentürme und eine große zentrale Kuppel.

Das prunkvolle Innere der dreischiffigen Kirche ist durch mächtige Pfeiler gegliedert. Die Malerei an den Gewölben und in der Kuppel wurde nach Entwürfen von Giacomo Quarenghi geschaffen. Den Ikonostas aus weißem Marmor und rotem Achat schmücken u.a. Kopien der Werke von van Dyck, Rubens und Reni. Die "Verkündigung Maria" hinter dem Ikonostas stammt von Anton Raphael Mengs.

Die Maria-Verkündigungs-Kirche entstand 1717-1722 nach Plänen von Domenico Trezzini als erstes Gebäude der Klosteranlage. Das weiß-rot gestrichene Bauwerk nimmt sich mit seinem rechteckigen Grundriß, dem hohen Terrassendach und den langgestreckten großen Fenstern wie ein Profanbau aus. Von jeher diente die Kirche als Begräbnisstätte für Mitglieder der Zarenfamilie und andere hochgestellte Persönlichkeiten. Das in zwei Geschosse unterteilte Innere der Kirche beherbergt heute das Museum für Städtische Skulpturen (derzeit wegen Renovierung geschlossen). Im Erdgeschoß sieht man die schlichten Grabplatten von Angehörigen der Zarenfamilie (u.a. ruhen hier der Sohn und eine Schwester Peters d. Gr.) und von dem Feldmarschall Suworow (gest. 1800). In dem angrenzenden Raum werden alte und künstlerisch wertvolle Grabsteine aufbewahrt. Im Obergeschoß sind die Modelle berühmter Denkmäler und Skulpturen ausgestellt (u.a. Alexandersäule, Eherner Reiter).

Der Lazarus- und der Tichwiner Friedhof liegen nördlich des eigentlichen Klosterbezirks. Während auf dem Lazarus-Friedhof (Nekropole des 18. Jahrhunderts) schon seit den Gründungstagen des Klosters Beisetzungen stattfanden, wurde der Tichwiner Friedhof (Nekropole der Meister der Kunst) erst 1823 eröffnet. Auf beiden Friedhöfen ruhen berühmte Persönlichkeiten. Die sterblichen Überreste verschiedener Künstler wurden erst später dorthin überführt (so befand sich das Grab von Anton Rubinstein ursprünglich auf dem Nikolaus-Friedhof).