Es begann auf dem Aue-Teich...


Seit mehr als 40 Jahren Eishockey in Kassel

Die Idee entstand Mitte der Sechzigerjahre auf dem Teich in der Karls-aue, als einzelne Kufenflitzer beim Drehen ihrer Runden ins Gespräch kamen: Eishockey, mit Freunden dem Puck nachjagen, das soll es sein.

"Wir waren Sportbegeisterte", sagt Helmut Spohr, "und Idealisten." Hello, das sportliche Multitalent, das nun bald 80. Geburtstag feiert, war im Kasseler Eishockey einer der Männer der ersten Stunde, die sich zusammenfanden. Und die bald schon nach einer eigenen Spielstätte suchten.

Die Tennisplätze des ESV Jahn am Aschrottpark wurden um 1966 zur ersten Heimat der Puckjäger. Zunächst mit zurechtgezimmerten Bohlen, später mit einer echten Bande, die mit Unterstützung des Zwehrener Tribünenbauers Heitmann entstand, wurde eine Spielfläche eingefasst. Das Eis entstand in nächtelanger Handarbeit. "Heiligabend, Weihnachten, Silvester und Neujahr - wir waren im Dauereinsatz", beschreibt Spohr.

"Aus alten Schläuchen der Feuerwehr wurde die Fläche gewässert. Alle zwei Stunden mussten wir spritzen. Eine Eismaschine gab es nicht." 15 Zentimeter war das Eis dick, dann ging es endlich los. 10, 15 Leute kamen, bald auch 20, die ihre Ausrüstung komplett selbst finanzierten, sich in Autos am Straßenrand umzogen.

Jochen Luck war dabei, auch Frank Brosche, Willy Kurrat, Jochen Zores, Horst Velke, Dieter Tripp, Rüdiger Seehof und die Schönewolfs. Viktor Klement übernahm den Vorsitz der Eissport-Gemeinschaft Kassel (ESG), Spohr war Sportwart des ersten Vereins. Bald wurden die ersten Spiele bestritten, oft mit deftigen Niederlagen. Doch die Kasseler hielten durch. Sie spielten in Hannover und Bad Nauheim, meist nach dem öffentlichen Lauf ab 22 Uhr. Spohr: "Um vier Uhr in der Früh waren wir zurück, um sechs oder sieben mussten die meisten zur Arbeit."

Eissporthalle seit 1977

Die Zeit der Pioniere neigte sich 1977 dem Ende zu, als die Eissporthalle mit einem 2:5 gegen Brackwede vor 900 Zuschauern eröffnet und ein geregelter Spielbetrieb möglich wurde. Die Zuschauer entdeckten das Eishockey, die ersten "Bundesliga-Stars" aus Nauheim kamen - Schlagschuss-König Eddy Michel, Daschke und Daubertshäuser. Dann mit Garry Hoag, Eric Wolf und Danny Coutu die ersten Ausländer.

Es begann der Aufstieg des Kasseler Eishockeys, der trotz finanzieller Rückschläge 1994 den neuen ECK erstmals ins Oberhaus führte. Und nun in der Rückkehr in die Deutsche Eishockey-Liga mündet.

sam


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