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GEORGE F. KENNAN KOMMENTAR-PREIS

Seit Mai 2001 wird zudem jährlich der Kommentar-Preis für die beste transatlantische Berichterstattung in Kommentarform vergeben. Der durch das Kuratorium der Internationalen Journalisten-Programme vergebene Preis geht an einen Journalisten, der in inhaltlich bemerkenswerter und herausragender Weise im abgelaufenen Kalenderjahr in einer deutschen Publikation einen Kommentar veröffentlich hat, der sich mit Fragen der Vereinigten Staaten oder des transatlantischen Verhältnisses beschäftigt. Der Preis ist mit einer Urkunde und einem Preisgeld von eintausend Euro dotiert.

Bisherige Preisträger sind:

  • Jacob Heilbrunn (2007)
  • Dr. Joseph Joffe (2006)
  • Andreas Geldner (2005)
  • Matthias Rüb (2004)
  • Stefan Kornelius und Clemens Wergin (2003)
  • Robert von Rimscha (2002)
  • Christoph von Marshall und Steven Erlanger (2001)
  • Roger Cohen (2000)

Der Deutsch-Amerikanische Kommentarpreis wurde 2005 zu Ehren des kürzlich verstorbenen Diplomaten und Schriftstellers George F. Kennan in George F. Kennan-Preis umbenannt.

Der Jury des Kommentar-Preises gehören die Journalisten Sabine Christiansen (ARD), Dr. Christoph von Marschall (Tagesspiegel), Claus Strunz (Bild am Sonntag), Florian Illies (Monopol) und Dominik Wichmann (Süddeutsche Zeitung) sowie Dr. Frank-Dieter Freiling (ZDF) und Dr. Anna Prinz (Auswärtiges Amt) an.

George F. Kennan Kommentar-Preis 2007

Die Jury vergibt den Kommentar-Preis 2007 an den US-Journalisten Jacob Heilbrunn, White House-Korrespondent der Zeitschrift National Interest und 1994 Burns Fellow, für seinen Beitrag "Ami, go home", veröffentlicht am 7. Dezember im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Die Begründung der Jury lautet: "Heilbrunn ist ein sehr differenzierter Kommentar gelungen, der den US-Wahlkampf genau analysiert, die wesentlichen Besonderheiten des Wettstreits gut herausarbeitet und teils überraschende Einblicke gewährt. Der Autor beschreibt, wie der US-Präsident durch sein glückloses Agieren eine zeitweise fast diskreditierte politische Strömung, den amerikanischen Liberalismus, wieder neu befeuert hat. Heilbrunn macht diese Feststellung an einem Vergleich zwischen dem Demokraten Al Gore und dem Republikaner George W. Bush fest: Während Bush in seinen zwei Amtszeiten Stück für Stück an Ansehen verlor, stieg das Ansehen des einstigen Wahlverlierers Al Gore stetig. Durch solche Beispiele gelingt es Heilbrunn, den Text trotz der Tiefe der Analyse stets überraschend und lebendig zu halten. Er leistet damit, was ein sehr guter Kommentar leisten muss: eine neue Perspektive auf das Thema zu entwerfen. Hinzu kommt Heilbrunns offene, klare Sprache, die sich wohltuend vom häufig einheitlichen Jargon vieler Kommentare absetzt."

Ausdrücklich erwähnt werden muss laut Meinung auch der Jury Illustrator Christoph Niemann, dessen markante Zeichnungen als Jahresvignetten der Ära Bush einen weiteren, wesentlichen und durchaus überraschenden Reiz der Präsentation dieses Kommentars ausmachen.

Download:

"Ami go Home" (.pdf) aus dem Süddeutsche Zeitung Magazin vom 7. Dezember 2007.

George F. Kennan Kommentar-Preis 2006

Die Jury erkennt den Kommentar-Preis für 2006 Dr. Josef Joffe, Mit-Herausgeber der Zeit, für seinen Kommentar „Nach dem Fiasko“, erschienen in der Zeit am 9. März 2006, zu. Die Begründung lautet: „In diesem Beitrag beeindruckt Joffes ausgreifende Analyse der ungewollten Machtverschiebung im Mittleren Osten durch den Irak-Krieg. Iran ist der Gewinner des amerikanischen Fiaskos. Der Kommentar besticht durch eine klare und anschauliche Sprache. Joffe gelingt es zudem, in sein Hauptthema, die amerikanische Irakpolitik und deren unbeabsichtigten Nutzen für den Iran, auch weitere Handlungsstränge zu verweben. Hier sind das Verhalten der Bundesregierung und die Atompolitik gegenüber Indien zu nennen, die den nuklearen Nichtverbreitungspakt unterläuft. So wird aus einer Analyse der Folgen des Irak-Krieges für die Machtbalance im Mittleren Osten ein Lehrstück weltpolitischer Zusammenhänge und Wechselwirkungen.“

George F. Kennan Kommentar-Preis 2005

Die Jury erkennt den Kommentar-Preis für 2005 Andreas Geldner, Redakteur der Stuttgarter Zeitung, für seinen am 14. Mai 2005 erschienen Beitrag „Wir befinden uns in Preußisch-USA – Deutschlands missverstandene Amerikanisierung“ zu.
Die Begründung lautet: In seinem Beitrag hinterfragt Geldner die in jüngster Zeit immer häufiger vorgetragenen Forderungen deutscher Unternehmer und Politiker nach einer stärkeren Amerikanisierung des Wirtschaftlebens und legt die Oberflächlichkeit dieser Appelle offen. Denn es sei eine „Amerikanisierung à la carte“, die da gefordert werde, ein „Preußisch-Amerika“. Die tatsächlichen Eigenschaften der Amerikaner, so der Autor, die Neugierde, das Interesse, Neues zu probieren und zu akzeptieren, dass man dabei auch scheitern könne, würden gerade die Wortführer der Amerikanisierung oft nicht erfüllen. Mit seinem Beitrag bringt Geldner in präziser Sprache einen neuen, unerwarteten Gedanken in eine festgefahren wirkende Debatte ein.

Lobend erwähnen möchte die Jury zudem Thomas Spang, USA-Korrespondent für verschiedene Regionalzeitungen für seine vierteilige Serie „Grenzen der Macht“, erschienen in der Saarbrücker Zeitung . Hier fand die Jury bemerkenswert, dass eine solche Serie in dieser Ausführlichkeit in einer Regionalzeitung möglich ist und dass Ansatz sowie Zeitpunkt der Serie gut gewählt sind.

George F. Kennan Kommentar-Preis 2004

Der Kommentarpreis 2004 geht an Matthias Rüb für seinen Leitartikel "Kulturkampf in Amerika", der am 4. November 2004 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschien. In dem Kommentar gelingt es dem Washingtoner Korrespondent der Zeitung eindrucksvoll, in der kulturellen Spaltung der Vereinigten Staaten die Ursachen für einen neuerlichen Wahlsiegs George W. Bushs festzumachen. Gleichzeitig erörtert Matthias Rüb überzeugend, dass jedoch gerade diese gesellschaftliche Heterogenität der USA nicht neu ist und daher ein europäischer Alarmismus die politischen Traditionen der Vereinigten Staaten verkennen würde. Der Kommentar ist glänzend geschrieben und über den Tag hinaus von Bedeutung.

Ausdrücklich möchte die Jury den Autor Nils Minkmar lobend erwähnen. Minkmar vermochte es in mehreren Beiträgen für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, die kulturellen Voraussetzungen politischen Handelns in den USA anschaulich darzustellen und präzise zu erläutern. Spielend schafft es Nils Minkmar, Zusammenhänge zwischen der Popkultur und dem Entstehen einer neuen Linken in den USA herzustellen. Und auch den oft abstrakten Begriff des Antiamerikanismus versteht der Autor zu erklären. Der Jury hat besonders gut gefallen, dass Nils Minkmar jegliche Floskeln der politischen Kommentierung vermeidet und das journalistische Genre des Leitartikels gekonnt modernisiert.

George F. Kennan Kommentar-Preis 2003

Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung)
“Die Kunst der Kriegsvermeidung,” Süddeutsche Zeitung

Clemens Wergin (Tagesspiegel)
Für eine Reihe von Kommentaren im Tagesspiegel und der Chicago Tribune

George F. Kennan Kommentar-Preis 2002

Robert von Rimscha (Tagesspiegel)
“Das verkaufte Paradies”, Tagesspiegel

George F. Kennan Kommentar-Preis 2001

Christoph von Marschall (Tagesspiegel)
“Die Treue und der Beweis”, Tagesspiegel

Steven Erlanger (New York Times)
“Brutal egal”, Tagesspiegel

George F. Kennan Kommentar-Preis 2000

Roger Cohen (New York Times)
“Zehn Jahre deutsche Einheit – der Blick von außen”, Deutschland Magazine

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