CFL-Baustelle
10.02.2009 07:02 Uhr

Großer Bahnhof auf Belval

„Belval-Université“ wird wichtigster Verkehrsknotenpunkt des Südens



Foto: Claude Piscitelli
Aus der Vogelperspektive lässt sich die Größenordnung der größten zusammenhängenden Baustelle Luxemburgs erahnen.

Von Nadja Rafalski

Mit dem neuen Bahnhof „Belval-Université“ schreibt man auf der ehemaligen Industriebrache zwischen Esch/Alzette und Beles ein Stück Zeitgeschichte. Mit erwarteten 32 000 Passagieren pro Tag wird dem neuen Bahnhof ab dem Jahr 2020 die Rolle eines Hauptverkehrsknotenpunktes zuteil, gleich nach dem Bahnhof der Hauptstadt mit rund 52 000 Fahrgästen täglich. Derzeit errichtet die CFL die Betonelemente der stilistisch bemerkenswerten Konstruktion des Architekten Jim Clemes. Eine Aktion, die noch bis Mitte März andauern wird.

Er ist bereits in seinen Ansätzen auszumachen, der neue Bahnhof von Belval. Die ersten Betonelemente wurden längst installiert und vermitteln einen Eindruck, wie der Vorzeigebahnhof in Form einer Ellipse nach seiner voraussichtlichen Fertigstellung Mitte 2010 aussehen soll. Doch bis dahin gilt es, den straffen Zeitplan einzuhalten. Was jetzt am vergangenen Sonntag begann, wird an den kommenden fünf Wochenenden weitergeführt.

Knapp 26 Betonelemente, jedes einzelne 20 Tonnen schwer, müssen an den Trägern befestigt werden. Dafür muss die Zugstrecke zwischen Esch/Alzette und Petingen sonntags von 0.30 Uhr bis montags 5 Uhr für den Zugverkehr gesperrt werden, da direkt über den Gleisen gearbeitet wird. Ersatzweise kommen in diesen Stunden Busse zum Transport der Passagiere zum Einsatz. Ganze 28 Stunden haben die Arbeiter Zeit, die Elemente zu fixieren, auszurichten und die Lücken mit Beton aufzugießen. Zwischen fünf und sechs Betonplatten, die vor Ort und Stelle in besonderen Formen gegossen werden, können in einer solchen Aktion verarbeitet werden.

„Es wäre sicherheitstechnisch ein viel zu hohes Risiko, den Zugverkehr nicht einzustellen oder die Arbeiten unter der Woche durchzuführen, wenn vergleichsweise zum Wochenende viele Personenzüge die Baustelle passieren. Hier gibt es strenge Regelungen, an die wir uns minutiös halten“, erklärt der leitende Ingenieur.

Besonderer Lastkran kommt zum Einsatz

Eigens für diese Aktion wurde auch ein besonderer Baukran nach Belval gebracht, der die schweren Lasten tragen kann. Während unter der Woche bis zu 40 Arbeiter auf der Baustelle sind, ist es am Wochenende ein kleines Team von jeweils sechs bis acht Arbeitern sowie den Ingenieuren. Da muss jeder Handgriff präzise sitzen, bei den tonnenschweren Elementen durchaus keine leichte Aufgabe. Bis dato läuft auf der Baustelle alles nach Plan. Der akribisch berechnete Zeitplan des 60- Millionen-Euro-Projektes konnte trotz der frostigen Temperaturen in den vergangenen Wochen eingehalten werden und während manche Projekte von Privatpromotoren auf Belval ins Stocken gerieten, ist der Bau des Bahnhofs als staatliches Projekt abgesichert.

Nach Fertigstellung im Sommer 2010 kann sich Belval damit rühmen, einen der modernsten und futuristischsten Bahnhöfe der Region sein Eigen zu nennen, eben ein weiteres Aushängeschild, mit kleinen Geschäften und Büroflächen. Eine weitere Besonderheit wird das Dach des Bahnhofs sein. Eine Schicht aus sogenannter ETFE-Folie, vergleichbar mit Teflon, wird die Bahnhofshalle überspannen. Sommer wie Winter kann durch bestimmte Einstellungen für ein gemäßigtes Klima im Bahnhof gesorgt werden. „Hier entsteht der zweitwichtigste Bahnhof des Landes“, betont CFL-Pressesprecher Raymond Schanen. Mit bis zu 32 000 Passagieren am Tag wird bis zum Jahre 2020 gerechnet. Quasi ein Meilenstein in Sachen öffentlicher Verkehrsanbindung. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof entstehen außerdem ein Park & Ride-Parkplatz mit 1 620 Stellplätzen und ein Busbahnhof.

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Bisher haben 2 Leser ihre Meinung zu diesem Thema abgegeben.
  • Jempy meint:
    10.02.2009, 15:42 Uhr
    Dann muss dir iech emol en bessen wieren, am Minett sin se dass soss net esou zimperlich.
  • Sophie Wampach meint:
    10.02.2009, 12:06 Uhr
    Wei gesoot, die vun eisem Här Minister Lux grouss annonceiert Lärmschutspolitik (siehe Art. vum 9.2.2009) ass heizou komplett kontradiktoresch. Fier d´Privatleit vun Bieles an Emgeijend déi die negativ Konsequenzen vum Ausbau um Belval mussen erdroen, gett guer naicht ennerholl. D´Fehler vum Passé punkto Kaméidi an Belaaschtung ginn do monter widerholl, ouni Rücksicht op d´Awunner.