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Geöffnet von März bis November jeden Tag.
März und November: 10 - 16 Uhr. April bis Oktober: 10 - 18 Uhr.
Eintritt für Erwachsene: 3 Euro, Kind über Schwertmaß / Jugendlicher /
Studenten: 2 Euro. Führungen kosten je 0,50 Euro zusätzlich zum
Eintrittspreis. Sie finden uns hier: Anfahrtsskizzen.
Dokumente:
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in lateinischer Sprache |
in deutscher Sprache |
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Invocatio |
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In nomine sancte et individue Trinitatis. |
Im Namen der heiligen und unteilbaren Trinität. |
Intitulatio |
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Otto divina favente clementia imperator augustus. |
Otto, durch die Gunst göttlicher Gnade Imperator Augustus. |
Arenga |
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Creator et institutor omnium ab aeterno Deus quecumque sunt rerum primordialibus initio nascentis mundi in perfecta elegantia editis naturis hominem simul, qui cunctis a se creatis preessetet dominaretur, ad imaginem et similitudinem suam artifex summe bonus concedere voluit. Quem solum manere cum nollet, ut in multiplicem propaginem perpetuo duratura posteritas ordini angelico ob superbiam immuntioreparando sufficeret, adiutorium coniugale eidem homini costa corpori euius detracta fabricatus est duosque in carne una deinceps esse mirabili providentia ordinavit lege sanctissima patrem et matrem relinquendos et adherendum uxori sue decernens. |
Gott, von Ewigkeit her der Schöpfer und Begründer
aller Dinge,
die da sind, hatte zu Beginn des Weltenwerdens die ursprünglichen
Elemente in vollkommener Schönheit und Harmonie hervorgebracht; dem
Menschen, der über der ganzen Schöpfung stehen und über sie gebieten
sollte, wollte er als bester Künstler zugleich gewähren, nach seinem
Bilde und ihm ähnlich zu werden. Da er nicht wollte, dass der Mensch
allein bleibe, und die Absicht hatte, dass seine Nachkommenschaft sich
fortpflanze, vermehre und dauernden Bestand habe, und dass er ihn in
den Stand der Engel nachwachsen lasse, der, durch Hochmut verkleinert,
wieder ergänzt werden muss, hat er für diesen Menschen einen ehelichen
Beistand gebildet, nachdem er seinem Körper eine Rippe entnommen hatte.
In einer Vorsorge, die zu bewundern ist, hat er angeordnet, dass die
beiden fortwährend ein Leib sind. Nach heiligstem Gesetz sollten sie
Vater und Mutter verlassen und es sollte der Mann der Gattin anhängen. |
Ad hoc ipse utriusque testamenti institutor mediator Dei et hominum dominus Iesus Christus in humana carne adveniens ipse ex inmaculato virginis utero tamquam sponsus egressus de thalamo ad coniungendam sibi aecliesiam, ut ostenderet bonas et sanctas esse nuptias legitima institutione celebratas seque auctorem esse earum, ad eas venire et primo maiestatis sue miraculo eas letificare, dum aquam vertit in vinum, voluit et sanctificare. Edicto denique proprio a Deo factas esse nuptias ostendens in evangelio dicit: quod Deus coniunxit, homo non separet. |
Ferner wollte der Begründer beider Testamente und
Mittler
zwischen Gott und den Menschen, der Herr Jesus Christus selber, der im
menschlichen Leibe erschienen und aus dem reinen Schoß der Jungfrau
hervorgegangen ist, um sich mit seiner Braut, der Kirche zu verbinden,
so wie ein Bräutigam aus dem Brautgemach kommt, zeigen, dass die
Hochzeit, die in rechtmäßiger Institution gefeiert wird, gut und heilig
ist, und dass er ihr Urheber ist, zu ihnen kommen und sie durch das
erste Zeichen seiner Majestät erfreuen, indem er das Wasser in Wein
verwandelte und sie dadurch heiligen. Indem er durch seine eigene
Anordnung darauf hinweist, dass die Eheschließung von Gott eingerichtet
ist, sagt er schließlich im Evangelium: Was Gott vereint hat, soll der
Mensch nicht scheiden. |
Apostolica item sententia: honorabile conubium et thorus inmaculatus. Pluribus quoque sanctorum liborum firmatur testimoniis, ut nuptialis papae tertii decimi benedictione prosequente in copulam legitimi matrimonii consortiumque imperii despondere ac fausto et felici auspicio Christo propitiante coniugem decrevi assumere. |
Ebenso soll nach apostolischem Urteil die Ehe in
Ehren
gehalten werden und das Ehebett rein sein. Auch durch mehrere Zeugnisse
heiliger Bücher wird bekräftigt, dass die Schließung des ehelichen
Bundes durch Gottes Urheberschaft geschehen muss und zum Hervorbringen
der Nachkommenschaft in wechselseitiger und unauflöslicher Liebe
erhalten bleiben muss. |
Promulgatio und Narratio |
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Unde et ego Otto superno numine imperator augustus Domino gratissima sua mihi suffragante clementia consultu magni et sanctissimi ac serenissimi genitoris nostri Ottonis piissimi imperatoris augusti Deique et sancte aeclesie imperii quoque nostri fidelium Theophanu Iohannis sanctissimi et universalis papae tertii decimi benedictione prosequente in copulam legitimi matrimonii consortiumque imperii despondere ac fausto et felici auspicio Christo propititiante coniugem decrevi assumere. |
Deshalb habe auch ich, Otto, auf himmlisches Geheiß
Imperator
Augustus, indem der Herr mich durch eine mit größtem Dank aufgenommene
Milde unterstützt, auf den Ratschlag unseres großen, hochheiligen,
erlauchten Erzeugers Otto, des frömmsten Imperator Augustus, sowie auf
den Ratschlag der Getreuen Gottes, der heiligen Kirche wie auch unseres
Reiches beschlossen, Theophanu, die hochangesehene Nichte des
konstantinopolitanischen Apostel Petrus, der heilige und höchste Fürst
der Kirchen, unsere Wünsche begünstigt und indem der Segen des
hochheiligen und universalen Papstes Johannes XIII. sich anschließt,
als Gattin anzunehmen und, indem Christus sich durch ein begünstigendes
und glückbringendes Zeichen geneigt zeigt, ihr das Band der
gesetzlichen Ehe und die Teilhaberschaft am Reiche zu versprechen. |
Dispositio |
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Noverit igitur omnium sancte Dei eclesie nostrorumque fidelium presentium ac futurorum industria: qualiter eidem dilectissime sponse nostre dote legitima more maiorum nostrorum quedam tam infra Italicos fines quam et in transalpinis regnis nostris habenda et iure perpetuo concedimus possidenda: Histriam Italie provinciam cum comitatu Piscaria, trans Alpis provintias Uualacra, Uuigle cum abbatia Niuelle, quattuordecim millibus eo pertinentibus mansis, imperatorias quoque curtes nostras propria maiestate dignas: Bochbarda, Thiela, Heriuurde, Dullede, Nordhuse, eo quod avie nostre domne Mahthildis, semper semperque auguste, quoad sibi divinitus vixisse dabatur, fuisse dinoscitur. |
Möge der Eifer aller, die jetzt und zukünftig der
heiligen
Kirche Gottes und uns getreu sind, dass eben dieser unserer sehr lieben
Braut als rechtmäßige Eheschenkung nach der Sitte unserer Vorfahren
gewisse Besitztümer innerhalb der italischen Grenzen wie in unseren
nordalpinen Herrschaftsbereichen von uns überlassen sind, die sie
erhalten und nach immerwährenden Recht im Besitz haben soll, nämlich
Istrien, eine Provinz Italiens, mit der Grafschaft Pescara, nördlich
der Alpen die Provinzen Walcheren, Wichelen mit der Abtei Nivelles in
der Größe von 14 000 dazugehörigen Hufen; auch unsere kaiserlichen
Höfe, angemessen unserer eigenen Majestät, Boppard, Thiel, Herford,
Tilleda, Nordhausen, deshalb, weil dies bekanntlich unserer Großmutter,
der Herrin Mathilde, die in Ewigkeit eine Augusta ist, gehört hat,
solange es ihr durch göttliche Fügung vergönnt war zu leben. |
Ea per hanc nostri precepti paginam eidem sanctissime et dilectissime Theophanu sponse nostre concedimus donamus penitusque largimur et de nostro iure et dominio in eius dominium iusque transfundimus et delegamus uná cum castellis casis servis et ancillis terris campis veneis pratis silvis montuosa planiemque tenentibus aquis aquarumque decursibus mulendinis piscationibus omnibusque rebus ad easdem curtes sive provincias vel abbatiam in integrum pertinentibus, quatinus iure proprietatis ea omnia habeat teneat firmiterque possideat sitque sibi potestas donandi vendenti commutandi vel quicquid exinde iuste decreverit faciendi omnium hominum contradictione remota. |
All das haben wir durch das Blatt unserer Urkunde
dieser
unserer Braut, der hochheiligen und sehr geliebten Theophanu
überlassen, geschenkt und ganz und gar verliehen und aus unserer
Verfügungsgewalt übergeleitet und zugewiesen zusammen mit Burgen,
Häusern, Knechten und Mägden, Gebieten, Feldfluren, Weinbergen, Wiesen,
Wäldern, soviel die sich erstrecken auf Ebenen wie in Gebirgen, mit
Gewässern und Wasserläufen, Mühlen, Fischereien, allen Dingen, die zu
den genannten Höfen oder Provinzen oder der Abtei ungeschmälert
gehören. Soweit soll sie dieses alles nach dem Rechte des Eigentums
haben, halten und fest besitzen und soll die Gewalt haben, sei es, es
zu verschenken, es zu verkaufen, es zu vertauschen oder zu tun, was sie
darüber rechtmäßig beschlossen haben wird unter Ausschluss eines
jeglichen Widerspruchs von anderen Menschen. |
Sanctio |
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Quod si quis hoc nostre dotis preceptum infringere temptaverit, obnoxium se nostre noverit maiestati compositurus insuper eidem sponse nostre dilectissime Thephanu nostrisque heredibus auri optimi libras mille. |
Wenn einer versuchen würde, dieser Urkunde unserer
Heiratsschenkung zuwiderzuhandeln, so soll er wissen, dass er unserer
Majestät straffällig wird und obendrein dieser unserer geliebtesten
Braut Theophanu und unseren Erben 1000 Pfund besten Goldes zahlen muss. |
Corroboratio |
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Quod ut verius credatur diligentiusque in tempora futura servetur, manu propria roborari et anuli nostri impressione subter iussimus insigniri. |
Damit dieses recht gewissenhaft geglaubt und damit es in aller Zukunft recht sorgfältig innegehalten werde, soll es nach unserer Anordnung eigenhändig bekräftigt und durch den Eindruck unseres Siegelringes gekennzeichnet werden. |
Subsciptio |
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Signum invictissimorum domni (Monogramm: Otto )
magni et
pacifici, item signum domni (Monogramm: Otto ) perenniter augustorum. |
Zeichen des Herrn (Monogramm: Otto), des großen und
friedebringenden, ebenso das Zeichen des Herrn (Monogramm: Otto), die
beide immer unbesiegt und für alle Zeiten von augustaler Würde sind. |
Datierung |
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Data XVIII. kalendas maii anno dominice incarnationis DCCCCLXXII, indictione XV, imperii sanctissimi genitoris nostri Ottonis XI, nostrivero V. Actum Romae ad sanctos apostolos. |
Gegeben an den 18. Kalenden des Mai (14.April), im
Jahre der
Fleischwerdung des Herrn 972, in der 15. Indiktion, im 11. Jahr des
Kaisertums unseres hochheiligen Vaters Otto und im 5. Jahr unseres
eigenen Kaisertums; geschehen zu Rom bei den heiligen Aposteln; |
Apprecatio |
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Feliciter. |
in glückbringender Weise. |
Seitenanfang Letzte Änderung: 22. März 2007, © 2002 - 2007 Michael Dapper / Torsten Kreutzfeldt