Wasserwirtschaftsamt
Weilheim

Windachspeicher

Lage und Standortverhältnisse

Die Windach entspringt in der hügeligen Moränenlandschaft westlich des Ammersees bei Gimmenhausen. Sie verläuft zunächst parallel zum Ammersee in nordöstlicher Richtung, biegt bei der Ortschaft Windach nach Osten und mündet kurz unterhalb Eching in die Amper.
Das Niederschlagsgebiet bis zur Mündung beträgt 128 km², von der Quelle bis zur Windachtalsperre 61,1 km².
Das mittlere Gefälle der Windach beträgt bei einer Lauflänge von 27,5 km 6,7 ‰.
Die geologischen, geographischen und meteorologischen Verhältnisse des Niederschlagsgebietes geben der Windach einen ausgesprochenen Wildbachcharakter (NNQ:HHQ = 1:1800).
Der mittlere Jahresniederschlag beträgt ca. 1100 mm.


Die Veranlassung zum Bau des Speichers

Das wildbachähnliche Verhalten der Windach führte fast alljährlich zu erheblichen Schäden im Unterlauf. Die Hochwässer konnten vom Flussbett nicht gefasst werden, rissen die Ufer an und setzten immer wieder die tiefgelegenen Fluren von Ober- und Unterfinning, Windach, Greifenberg und Eching unter Wasser.
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+Historisches Hochwasserbild der Windach

Diese Missstände, durch häufig wiederkehrende Fluten in Erinnerung gebracht, führten zu einer Reihe von Problemlösungsuntersuchungen.
Die Abwägung aller Umstände führte letztlich zum Ergebnis, einen Hochwasserspeicher an der Windach bei Oberfinning zu bauen.

Bauzeit 1961 – 1964

Die Baukosten beliefen sich damals auf rd. 6 Mio. DM. In Sanierungs-, Ergänzungs- und Modernisierungsmaßnahmen wurden bis Heute rd. 4.5 Mio. DM investiert.

Sperrenstelle

Das eiszeitliche Durchbruchstal der Windach mit seiner kesselförmigen Erweiterung im Raume südlich Oberfinning bot sich zur Anlage eines Wasserspeichers an.
Das Sperrenbauwerk, ein etwa 12,70 m hoher Erddamm, wurde aus dem in der Nähe anstehenden Moränenmaterial geschüttet. Die Dammstraße liegt auf der Höhe von 632,00 müNN und hat eine Länge von ca. 240 m.
Die Kronenbreite beträgt 5,00 m. Die Kronenmauer mit Anbindung zum Dichtungskern des Dammes bildet die Dammkrone mit 632,70 müNN. Sie wurde als ergänzende Maßnahme (Vergrößerung des Hochwasserrückhalteraumes) 1985 errichtet. Die Böschungsneigungen des Dammes betragen luftseitig 1: 2,25 und seeseitig 1: 2,5. Der Damm ist durch einen Dichtungskern mit dem Untergrund und den seitlichen Talflanken verbunden und erhielt einen wasserseitigen Dichtungsteppich. Kern und Teppich wurden aus besonders dichtem Erdmaterial ausgeführt.

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+Blick auf das Dammbauwerk am Windachspeicher

Zur Kontrolle des Dammverhaltens bei den unterschiedlichen Belastungen wurden Beobachtungspegel, Porenwasserdruckgeber, Sickerwassermeßstellen sowie geodätische Meßpunkte im Damm und seinem Umfeld eingebaut.

Hauptaufgabe des Windachspeichers ist der Schutz vor Hochwasser der Unterliegergemeinden Ober- und Unterfinning, Windach, Greifenberg und Eching a. Ammersee.

In zweiter Linie kann in der Windach in abflußarmen Zeiten der Niedrigwasserabfluß durch Zuschuß von Speicherwasser erhöht werden.
Mit dem Betrieb eines Klein-Kraftwerkes (40 KW) wird umweltfreundlicher Strom produziert.

Außer den vorgenannten wasserwirtschaftlichen Belangen bietet der Speichersee Anreiz für Freizeit und Naherholung, sowie zur Sportfischerei.