Einleitung
Voting Patroltreffen
Patrol History
Patrol Typ L60
Patrol Typ 160
Patrol Typ 260
Patrol GR Typ Y60
Patrol GR Typ Y61
Patrol:ProblemDatenbank
Patrol:Zugmaschine/LKW
Mein erster Patrol GR
Der "Red Beauty"
Die "grauen Mäuse"
Die "gelbe Macht"
gelbe Macht in Action
Der "Blaubär"
Der "Silver Shadow"
Der "Gator"
Meine Patrol K160 & K260
Kumpels & deren Autos
Leser-Patrols
Geländeausflüge
Bastelteile: Biete/Suche
Patrol-Forum
Gästebuch/Guestbook
 




Wie im Kapitel „Die grauen Mäuse“ ja schon erwähnt, entstand die hier im Folgenden nun gezeigte „gelbe Macht“ aus dem 87er GR den ich damals in recht desolatem Zustand aus Regensburg holte und der ja eigentlich als Organspender gedacht war.

Als ich jedoch meinen heutigen „Blaubären“ erwarb war das Umbauprojekt ja quasi damit hinfällig weshalb ich die graue Maus an Dirk weitergab. Auch er hatte ihn eigentlich als Organspender vorgesehen, für ein ähnliches Projekt wie ich es einst vorhatte. Doch es kam anders und so nahm das Schicksal der späteren gelben Macht seinen Lauf…

Da Kumpel Ralf schon einst starkes Interesse an der grauen Maus bekundet hatte gab Dirk das „Prachtstück“ an Ralf weiter.

Was Ralf dann aus der grauen Maus im laufe der Zeit zauberte soll nun hier im Folgenden gezeigt werden.


Das erste und leider auch einzige Bild nach der Restauration und unmittelbar vor der Fahrt zum TÜV zwecks §21 Vollabnahme!

Zunächst einmal rückte Ralf der braunen Pest zu Leibe und schweißte u.a. neue Schweller ein (die hatte ich damals schon aus Regensburg mitgebracht). Als nächstes waren die Längslenkerbuchsen fällig (wir erinnern uns an den Wackelpo auf der Rückfahrt  ;o)). Die Frontscheibe musste auch getauscht werden da sich hier ein recht langer Riss im unteren Drittel befand.

Das dass Auto auf keinen Fall diese doch sehr gewöhnungsbedürftige Farbe behalten durfte war Ralf eigentlich von vornherein klar. Da voraussehbar war das dieser Geländewagen auch als solcher eingesetzt werden würde, wurde er einfach in mattem Sandgelb gerollt! Jawohl, gerollt und zwar Außen UND Innen! Im Nachhinein hat manch einer nicht glauben wollen dass er gerollt war und nicht lackiert.

Eine Anhängerkupplung war ja bereits vom Vorbesitzer (also dem GaLaBau-Menschen damals) montiert worden sodass man sich hierum nicht mehr wirklich zu kümmern brauchte.
In diesen wieder sehr guten Zustand versetzt machte ich mich mit Ralfs Auto dann auf den Weg zum TÜV. Klappte natürlich alles reibungslos.
Am nächsten Tag dann rief Ralf mich an um zu fragen wo ich denn noch gewesen sei? Ich verstand zuerst kein Wort bis er mich darüber aufklärte das ich eigentlich nur mit Glück den Heimweg vom TÜV nach Hause vollenden konnte denn am nächsten morgen hatte der Patrol nen Plattfuss. Hoppla dachte ich, Glück gehabt, ein Ersatzrad hatte ich auf der Fahrt zum TÜV nämlich nicht dabei.


Naja, da ja nun schon mal ein Reifen hin war, das Ersatzrad auch keinen sehr Vertrauenserweckenden Eindruck mehr machte und Ralf die Sprengringfelgen nicht wirklich gefielen, war der Entschluss schnell gefasst dass nun ne „Männerbereifung“ auf den Patrol sollte. Damals fuhr eigentlich alles um uns herum im Bekanntenkreis den Silverstone MT117 und so fiel die Wahl natürlich auf diesen. Flux noch ein paar Originale Stahlfelgen in 6x16 ET+30mm vom 160er Patrol (ganz wichtig!!! Die vom Terrano haben ET+40mm und das Mittelloch ist um 2mm zu klein!) besorgt und dann rauf auf den Vogel!

STOP!!! Wie? Was? Rauf auf den Patrol?! Moment mal, das kann doch gar nicht passen! Die Silverstones entsprechen mit Ihrem metrischen Maß von 280/85-16 (heute 285/85-16) doch fast nem 36 Zoll hohen Reifen! Der kann doch nicht in ein Radhaus eines NICHT höher gelegten Patrol passen?! Tja, Fleutschepiepen! Dat kanner doch!!! Lediglich die Stoßstangenecken vorne mussten ein wenig Federn lassen aber ansonsten passten die Silverstones komplett in die Radhäuser und schliffen bei Onroadfahrten in keinster Weise. Auch abseits der Straße funktionierte das ganze überraschend gut, man mochte es nicht für möglich halten aber es war sogar ein wenig Verschränkung drin bevor die Reifen in den Radkästen schrubbelten. Wir hatten auf einer von Thomas und Olaf organisierten Roadbooktour ausreichend Gelegenheit uns davon zu überzeugen. Für den Rest war das Limited Slip Differetial (LSD), eine Art automatische Differetialsperre mit einem Wirkungsgrad von 47%,  in der Hinterachse zunächst ausreichend.

Selbst die Richtungsvorgabe für die Silverstones war trotz fehlender Servolenkung noch ohne Oberarme a la Schwarzenegger zu schaffen.



Naja, die Radhäuser sind schon mächtig gefüllt mit den Silbersteinchen.


Die Optik is ja man schon mal echt lecker, oder? Wie man hier sehr schön sehen kann stehen die Reifen nicht mal über die Karosseriekanten raus!

Nachdem wir ja auf der Roadbooktour festgestellt hatten das es der Vorstufe der gelben Macht doch noch ein wenig an Höhe fehlte installierte Ralf ein paar 5cm hohe Spacer welche unter bzw. über den Federn montiert wurden. Hiermit sah die ganze Geschichte schon anders aus! Etwas später dann wurden die Spacer gegen die Originalfedern meines Blaubären getauscht da dieser zwischenzeitlich ja ein TJM-Fahrwerk spendiert bekommen hatte.
Diese Federn brachten bei dem kurzen Patrol 60mm Höherlegung und waren eben noch deutlich besser erhalten als die Originalfedern dieses Patrols.


Wir schrieben inzwischen das Jahr 2002 und unsere erste gemeinsame Trophy stand an. Da Ralf der Meinung war das ich als Beifahrer nicht gänzlich ungeeignet bin und auch das Lesen des Roadbooks mich nicht vor völlig unlösbare Aufgaben stellte, machten wir uns nun zusammen mit Henning, Nils, Nico, Raimond, Thomas usw. auf den Weg nach Polen zu unserer ersten Pomerania. Die Pomerania ist eine jährlich zweimal stattfindende Veranstaltung des Land Rover Club Polen. Diese Veranstaltung hat absoluten Trophy-Charakter obwohl sie als Touristische Veranstaltung angepriesen wird. Die Frühjahrspomerania startet grundsätzlich am Wochenende zum ersten Mai, die Herbstpomerania am zweiten Wochenende im Oktober. Wer mehr über die Pomerania erfahren möchte sollte sich die Internetseite des Land Rover Club Polen mal genauer ansehen.

Bei der Pomerania gibt es zwei Klassen in denen gestartet werden kann: Touristik und Adventure. Erstere soll für "Seriennahe" Fahrzeuge geeignet sein wohingegen die Adventure-Klasse für voll ausgerüstete Fahrzeuge mit Winde vorgesehen ist. Ich für meinen Teil bleibe bei der Überzeugung das ohne Winde auch in der Touristik nicht viel geht und davon konnten wir uns inzwischen mehrfach überzeugen.
Wie dem auch sei, unser ganzes Team beschloß natürlich in der Adventure Klasse zu starten, war ja wohl selbstverständlich, oder?  ;o))

Quasi als Vorbereitung dessen hatte Ralf zusätzlich zu der nun passenden Bereifung noch eine neue vordere Stoßstange "konstruiert" auf der nun auch die "Wickelmaschine" mit dem roten W ihren angestammten Platz fand. Es handelte sich (wie sollte es bei einem Trophyfahrzeug auch anders sein) dabei um die Warn 8274. Für uns (und für viele andere Trophyexperten) die Trophywinde schlechthin.
Im Zuge des Stoßstangenbaus vorne wurde dann noch ein Schnorchel konstruiert den Ralf aus PE-Rohr bastelte und der die Dichtheitsprüfung meisterhaft bestand! Die obere Abdeckung des Rohres entstand übrigens aus einer Nabenkappe welche eigentlich mal für Alufelgen gedacht waren. ;-)

So fuhren wir dann auf eigener Achse am letzten Wochende des Aprils nach Polen um bei dieser 3-tägigen Veranstaltung ne Menge Spaß zu haben. Letzteres war der einzige Grund weswegen wir dort teilnahmen, keiner von uns (außer Henning vielleicht?!  ;o)) hatte ernsthafte Absichten vorne mit zu fahren. 
Vielleicht war dies auch der Grund dafür das wir trotz Mitnahme aller Sonderprüfungen keinen einzigen Defekt am Patrol zu verzeichnen hatten?! Oh moment, das war gelogen! Wir hatten sehr wohl nen Defekt zu beklagen! Das fiel aber erst nach der Rückkehr auf: Der Wellendichtring links der Vorderachse hatte unter den Strapazen die Flügel gestreckt und entließ kleinste Mengen Difföl in die Freiheit. Naja, wenns weiter nix ist. Sowas fällt bei Ralf in die Kategorie: Nicht der Rede wert.

So hatten wir und die gelbe Macht nun unseren ersten Trophyeinsatz hinter uns und wir waren uns alle einig das es nicht der letzte sein sollte...


Zu erwähnen wäre an dieser Stelle noch das Ralf die gelbe Macht zu dieser Zeit noch als Alltagsfahrzeug nutzte und unter anderem 60km Arbeitsweg täglich damit zurücklegte!

Während weiterer kleinerer "Ausfahrten" merkte man jedoch das sich der Patrol mit der Zeit doch ein wenig schwer tat mit den Silverstones und der langen Achsübersetzung von 4.111:1. Auch hinterließen die Geländeeinsätze deutliche Spuren an den Trommelbremsen in der Hinterachse der gelben Macht. Obendrein fehlte Ralf doch irgendwie die 100% Sperre an der Hinterhand.
Hmmm, was machen wir denn da? Na is doch klar! Wir greifen ins große (Gebraucht-)Teile-Regal von Nissan. Die Nissan Ingenieure müssen in Ihrer Kindheit viel mit Lego gespielt haben, die Autos sind auch wie ein großer Baukasten: (Fast) alles passt irgendwie zusammen und ist austauschbar.
Ich hatte ja noch einen Achsensatz von nem Patrol GR mit dem 2,8 Liter Turbodiesel liegen (naja, genau genommen stand noch n ganzes Schlachtfahrzeug auf diesen Achsen ;o)). Die Vorteile dieser Achsen liegen klar auf der Hand:
- kürzere Achsübersetzung von 4,625 (statt 4,111 in Serie beim TD42) was die Gesamzübersetzung bei Verwendung von 35 Zoll Bereifung 1:1 im Vergleich zum Serienverhältnis voll ausgleicht!
- Scheibenbremsen an der Hinterachse
- per Unterdruck zuschaltbare 100% Differentialsperre hinten
Ich würd sagen das sind unschlagbare Argumente, oder?
Da ich ja ein Schlachtfahrzeug besaß, waren auch die benötigten "Kleinteile" wie z.B. der BKV (Bremskraftverstärker) mitsamt des HBZ (Hauptbremszylinder) oder die Magnetventile und der Schalter zur Ansteuerung der hinteren Sperre vorhanden sodass alles in einem Rutsch passieren konnte.
Bei dieser sich bietenden Gelegenheit tauschten wir die vorderen Flansche welche dafür sorgten das sich die Voredrachse ständig mitdrehte gegen einen Satz manueller Freilaufnaben des Herstellers AVM um im Fall der Fälle bzw. im Alltagsbetrieb den vorderen Antriebsstrang abschalten zu können. 

Zum Thema manuelle Freilaufnaben an dieser Stelle noch ein kleiner Tipp: Diese Art von Freilaufnaben birgt zwar den Nachteil das man zum verriegeln der Naben aussteigen muss (was bei den Automatiknaben eines Serien-Patrol GR nicht nötig ist) aber andererseits bietet diese Nabenart auch zwei nicht zu unterschätzende Vorteile:
- Man kann sicher sein das die Naben auch verriegelt sind wenn man sie verriegelt hat
- Man hat die Möglichkeit die Untersetzung bei geöffneten Freilaufnaben z.B. zum rangieren schwerer Anhänger zu nutzen. Das man hier besondere Vorsicht im Umgang mit dem rechten Fuß walten lassen sollte da ja die gesamte Kraft untersetzt ausschließlich auf die Hinterräder wirkt dürfte sich wohl von selbst verstehen, oder?

Doch hier nun erstmal wieder ein paar Bilder vom Umbau der Achsen:


Der Teileträger und die gelbe Macht - Gleich gehts los!


Ralf voll in seinem Element! Jaja, inzwischen war´s schon Dunkel geworden...


Da wir sowieso grad dabei waren gabs auch gleich noch nen Satz neue TJM Federn spendiert!
Diese brachten eine Höherlegung von ca. 70mm und sind seeeeeehr Verschränkungsfreudig!


Mann, sind die Federn schön...                            ...gelb!  ;o))


Und so sah die gelbe Macht dann im direkten Vergleich zum Blaubären aus. Zur Ehrenrettung der gelben Macht sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Blaubär auf diesem Bild auch bereits ein TJM-Fahrwerk (+100mm) installiert hat und auf 255/85-16 BF Goodrich MT Bereifung steht. Auf diesem Bild ist auch der Eigenbau-Schnorchel sehr schön zu erkennen.

Da Ralf wie oben erwähnt ja täglich mit der gelben Macht über 60km Arbeitsweg zurück zu legen hatte tauschte er die Silverstones für den Alltagsbetrieb nach einiger Zeit doch lieber gegen "zivilere" BF Goodrich MT´s. Ebenfalls in der Größe 255/85-16. Dies sollte jedoch nicht von langer Dauer sein...



Wie schon des Öfteren erwähnt nutzte Ralf die gelbe Macht im Alltagsbetrieb bei dem sich die 255er BFG natürlich recht wacker schlugen. Auch für die kleineren „Grubeneinsätze“ war diese Bereifung durchaus noch geeignet aber für den nächsten Trophyeinsatz  a la Pomerania? Na, eher doch wohl nicht. Und überhaupt, die gelbe Macht auf der Trophy „verheizen“? Das muss doch nicht sein, oder? 

Da Ralf und ich seit der letzten (unserer ersten) Pom ein durchaus gut funktionierendes Team waren beschlossen wir dieses Jointventure auch für die Zukunft fort zu führen. Da wir weitere Teilnahmen an derartigen Veranstaltungen geplant hatten und Ralf die gelbe Macht ja als Alltagsauto nutze, musste ein adäquates Fahrzeug für den Trophyeinsatz her. In einem gemeinsamen „Brainstorming“ entschlossen wir uns zu einem Patrol Typ 160 mit nem 3,3 Liter Saugdiesel den wir Trophytauglich aufbauen wollten. Die, leider nur kurze, Geschichte zu diesem 160er findet Ihr unter "Meine Patrol K160 & K260".



Angesichts der Tatsache, dass die gelbe Macht mit einem Kraftstoffverbrauch von ca. 11 Litern Diesel auf 100km nicht grade das sparsamste Alltagsfahrzeug war entschied sich Ralf eines Tages zu diesem Zweck einen Kleinwagen zuzulegen. Dies nun war der Grundstein für die eigentliche Verwandlung des gelben Patrol zur „gelben Macht“.

Der Teamgedanke machte auch hier nicht halt und so beschloß ich, wenn Ralf schon das Fahrzeug stellte, wenigstens den Part des Zubehörs zu übernehmen.
Eines war mittlerweile klar: Die gelbe Machst sollte auf den reinen Geländeeinsatz getrimmt werden und dies auch optisch rüber bringen. Wie (fast) immer bei solchen Aktionen stand zunächst die Frage des perfekt geeigneten Reifens im Raum. Diese Frage ließ sich jedoch im Rahmen einer Telefonkonferenz mit zwei Teilnehmern (nämlich Ralf und Mir ;o))  innerhalb kürzester Zeit klären. Da wir auf der letzten Pom festgestellt hatten das der Silverstone zwar gut ging aber für das, vor allem vorne durch den massiven Motor, schwere Fahrzeug doch nicht ganz breit genug war, war eigentlich klar das wir ins extreme gehen würden. Naja, und wenn dieser Gedankliche Schritt erst einmal getan ist, ist der Weg hin zum Bogger eigentlich quasi vorprogrammiert. So, und wenn schon breit, dann richtig breit  (gilt ja auch im Alltag, gell?!  ;o))  Letztendlich fiel unsere Wahl auf den Interco Super Swamper Bogger in der Größe 16/35-15 was übersetzt ein 35x16,0-15 ist.

Boah! Fette Pelle! Diese Wahl stellte uns aber nun gleich vor das zweite Problemchen: Die passenden Felgen! Da hatte aber die Firma Enkei vor einigen Jahren bereits Abhilfe geschaffen und für solche Fälle die Wunderschöne Alufelge „Enkei NSR“ in der hübschen Größe 10x15 und einer Einpresstiefe von -55,5mm (in Worten: Minus fünfundfünfzigkommafünf Millimeter!) erfunden. Na Prima, das passt doch wie die Faust aufs Auge! Also mal flux vier von den Töpfen geordert.

Inzwischen waren die bei ORTEC georderten Bogger per Luftfracht eingetroffen und wir konnten sie bei Mi-Road abholen. Mann, beim Anblick solcher Pellen könnte einem glatt einer… Aber lassen wir das!

Nun mussten die Reifchen nur noch mal eben (höhö) auf die Felgen. Dieser Kleinigkeit nahm sich aber ein Bekannter von Ralf beim Mercedes Autohaus Werner (mit LKW-Abteilung und daher geeigneten Maschinen) an. 


So, nun rauf damit auf den Patrol und natürlich feststellen das dieser mit der Rad-Reifenkombi lediglich noch der Geradeausfahrt mächtig wäre.. Na OK, einlenken wäre auch noch gegangen, aber nur um etwa 3cm, vielleicht ein bisschen zu wenig  für ne Trophymaschine?!
Abhilfe? Ganz klar, die Luftsäge (Nein, das is kein Pendant zur Luftgitarre sondern ein real existierendes Werkzeug) angerissen und „mal eben“ Platz in den Radhäusern geschaffen. Es standen als Umfangreiche Karosseriearbeiten an dieser Stelle an. Ralf sagte es war gar nicht sooo einfach die Innenkotflügel dann wieder anzupassen sodass neben der Funktion (mehr Platz im Radhaus für die Bogger und trotzdem kein Dreck im Motorraum) auch die Optik nicht zu kurz kam.
Um die neuen, aus ca. 2,5mm dickem Kunststoff geformten Kotflügelverbreiterungen aufzunehmen wurde noch ein Blechstreifen an jede Radhauskante geschweißt und die Verbreiterung daran verschraubt. Nun war also auch die Abdeckung der Reifen gewährleistet und der Gute Mann vom TÜV sollte diesbezüglich auch zufrieden sein.
Hä? TÜV? Auf so´n Teil? Seid Ihr Irre? Solche Äußerungen haben wir schon öfter gehört aber die Erfahrung zeigt wenn man eng mit den Jungs in den blauen (oder grauen) Kitteln zusammen arbeitet und vor allem auch mal Konversation pflegt (lieber einmal zu oft als einmal zu wenig), dann geht da schon ne ganze Menge!

Doch weiter im Text: Da sowieso ein Teil des Schwellers (den Ralf ja bei der Sanierung gerade erst eingeschweißt hatte) wegen der vergrößerten Radausschnitte weichen musste beschloss Ralf gleich Nägel mit Köpfen zu machen und so wurden die Schweller quasi komplett entfernt und ein paar „hoch gesetzte Trittbretter“ gebastelt die nun die Funktion der Schweller mit übernahmen. Unweigerlich fragt man sich natürlich an dieser Stelle wie man denn die Schweller bzw. in unserem Fall die Trittbretter nach oben versetzen will wenn da doch noch die Türen sind?!

Ganz einfach: Schnippschnapp Tür ab! Naja, nicht ganz so drastisch. Die Türen wurden an der Unterseite um ca. 10cm gekürzt und schon passte die Geschichte. OK, hört sich natürlich alles einfacher an als es letztendlich war aber jeden Arbeitsschritt hier zu beschreiben macht auch keinen wirklichen Sinn.

Da wir grad bei den Blecharbeiten waren wurde der Hecküberhang angeschrägt um einen besseren hinteren Böschungswinkel zu erzielen. Im Zuge dessen musste natürlich auch die bis dato montierte Anhängerkupplung weichen, wir wollten den Patrol ja schließlich nicht als Landwirtschaftliche Arbeitsmaschine, in Fachkreisen auch Pflug genannt einsetzen. Als weitere Modifikation wurde die hintere Stoßstange gegen eine entsprechend modifizierte ersetzt.

Das Ergebnis dieser Arbeiten sieht man auf den nun folgenden Fotos:







Ist er nicht Wunderwunderschön geworden? *seuftz*


Natürlich blieb auch der Innenraum nicht ganz unangetastet. Da für eine Trophy notwendige Utensilien wie Erdanker (PullPal, damit haben wir nur beste Erfahrungen gemacht auch wenn wir ihn nur zwei mal gebraucht haben), Schaufel, Axt und andere Bergeutensilien untergebracht werden mussten, wurden die Längssitzbänke kurzerhand entfernt und spezielle "Befestigungslösungen" für das Zubehör erdacht:



Alles hat seinen angestammten, festen Platz!


Kurzübersicht der Umbaumaßnahmen an der gelben Macht:

- TJM Federn +60mm mit Kennung X-HD vorn und HD hinten
- Stoßdämpfer vom Patrol Y61 (geringfügig länger und auf mehr Gewicht ausgelegt)
- Federanschläge hinten verlängert
- Achsen vom 2,8er GR eingebaut wegen kürzerer Achsübersetzung, Scheibenbremsen hinten und 100% Sperre
- Bremskraftverstärker und Hauptbremszylinder aus 2,8er GR eingebaut
- Umbau der Sperrenansteuerung, jetzt unabhängig von Geschwindigkeit und Allradmodus
- AVM Freilaufnaben
- Warn 8274 Seilwinde
- massive Eigenbaustoßstangen vorn und hinten
- Super Swamper TSL Bogger in 16/35-15 (35x16,0-15)
- Enkei Alufelgen in 10x15 ET -55,5mm
- Radhäuser ausgeschnitten
- Eigenbau Kotflügelverbreiterungen (Kunststoff)
- Hecküberhang angeschrägt
- Türen gekürzt
- Schweller hochgezogen und in Trittbretter umfunktioniert
- Hella Micro FF Scheinwerfer nachgerüstet
- Arbeitsleuchte hinten
- Luftansaugung nach oben verlegt durch Eigenbau-Schnorchel
- (zunächst) Ersatzrad samt Halter entfernt
- Stabilisatoren entfernt (vorn war eh nie einer vorhanden  ;o))


Als nächstes war natürlich ne ausgiebige Probefahrt angesetzt bei der die ersten Geländebilder der gelben Macht entstanden:


Ralfs (und mein) absolutes Lieblingsbild der gelben Macht. Bis hierhin hatte der Patrol in dieser Form noch keinen Meter Gelände gesehen. So sauber war er danach nie wieder  ;o))

Ich gebe beim Anblick dieser Bilder zu bedenken das dieses Auto immernoch keine Servolenkung hat!


Nochmal aus anderer Perspektive. Das Wetter meinte es unheimlich gut mit uns an diesem Tag.


Es folgte ein erster Verschränkungstest in einem Waldstück.


Nicht Bahnbrechend aber auch verdammt nicht schlecht für den Brocken!




Mal etwas weniger Auto aber dafür mehr "drumherum"...


Auf einer "Verbindungsetappe" vom Waldstück zur Grube entstand noch dieses Verschränkungsfoto.





In der Grube selbst angekommen galt es dann herauszufinden ob alles nach den eigenen Vorstellungen funktionierte und das tat es! Egal ob Gräben, steile Hänge oder Schrägfahrten quer zum Hang. Letztere waren aufgrund des recht tiefen Schwerpunktes durch die sehr moderate Höherlegung und die ausgeschnittenen Radhäuser sowie der breiten Spur durch die Rad-/Reifenkombination eine wahre Freude. In einer Situation auf einer Grubentrophy in Verden durften wir uns dann auch sehr glücklich schätzen diese breite Spur zu besitzen da es dort wirklich seeeehr kurz vor Kipp war, gell Ralf? ;o)

Am Ende der "Probefahrt" entstanden dann noch diese Bilder bei uns auf dem Hof die ich euch der Vollständigkeit halber auch nicht vorenthalten möchte:


Erwähnte ich schon das dieses Auto keine Servolenkung hat?  ;o))



Hach, das Auto war eine einzige helle Freude.

So aufgerüstet starteten wir dann Ende April zur nächsten Frühjahrspomerania nach Polen. Wir hatten wieder ne Menge Spaß auf der ganzen Tour bis, ja bis eine tief im Schlamm vergrabene Baumwurzel am Samstag Abend (also quasi schon gegen Ende der Veranstaltung) das Felgenhorn einer Enkei-Felge verbog, der dicke Bogger daraufhin sofortigst beschloß die ihm eingefüllten Luftvorräte in die Freiheit zu enrtlassen und durch die Drehbewegung des Antriebsstranges halb von der Felge zu hüpfen. So beschloßen wir kurzerhand (auch in Ermangelung eines passendes Ersatzrades) die Veranstaltung an dieser Stelle etwas vorzeitig zu beenden.
Auch an dieser Stelle zeigte sich wieder der fast unbezahlbare Vorteil, wenn man mit mehreren Fahrzeugen in einer Truppe unterwegs ist: Arndt und Thomas waren sofort bereit zurück ins Camp zu fahren um unser Notrad (ein Silverstone auf Felge) zu holen damit wir aus eigener Kraft ebenfalls ins Camp zurückkehren konnten. Diese Aktion bedeutete für die beiden aber natürlich auch das Ende der Veranstaltung da es ne Menge Zeit kostete, waren wir doch inzwischen ca. 60km vom Camp entfernt. Nach kurzer Absprache mit den anderen aus unserer Truppe war klar das diese die Veranstaltung fortsetzen während wir auf die Rückkehr unserer "Retter" warteten.
Als diese wieder da waren, wir das havarierte Rad gewechselt hatten und zurück ins Camp kamen wurde der restliche Tag für Lustig erklärt und wir ließen uns beim Grillen erstmal das gute Polnische Dosenbier schmecken.
Gelernt haben wir aber aus dieser Aktion auch: Die nächste Tour nur noch mit Reserverad!



Nach einer gewissen Zeit machten einige Umstände es doch wieder nötig die gelbe Macht als Alltagsfahrzeug zu verwenden und so kam es das Ralf doch noch ein paar kleinere Modifikationen an dem gelben Ungetüm vornehmen musste um ein gewisses Maß an Alltagstauglichkeit wieder her zu stellen. So startete die, wenn auch kleinere, Umbauphase 4.Im großen und ganzen betraf die eigentliche Umbauphase hauptsächlich die Bereifung welche zwar Straßentauglich sein, aber dennoch im weiterhin angestrebten Geländeeinsatz nicht ganzlich versagen sollte.

So entschied sich Ralf nach einigen Überlegungen und Beratungen für den General Grabber MT in der Größe 35x12,5-15. Keine schlechte Wahl wie sich dann später auf der nächsten Pomerania herausstellen sollte. Zudem wurde noch ein Reservereifen in Form eines noch garnichtmal so schlechten BFG MT in 35x12,5-15 und eine fünfte Enkei Felge besorgt und an dem just dafür montierten Reserveradhalter befestigt. Die Erfahrung hatte uns ja bereits gezeigt das so´n Reserverad nicht die dümmste Erfindung auf Erden ist, gell?!
Da die Reifenbreite im Gegensatz zu den Boggern ja nun ganz schön abgenommen hatte war natürlich auch eine Anpassung der Kotflügelverbreiterungen fällig welche ruckzuck um 5 cm in der Breite gekürzt wurden. Passt perfekt! Durch diese Maßnahmen war die Straßentauglichkeit generell schon wieder hergestellt. Was aber tun wenn da n Anhänger dran soll? Die gute alte Werner-Methode? "Do nimmsu n Stück Schweißdroht un denn tüddels Du das da so umzu...." Ja, nee Meister, is klar!
Das das nich des Rätsels Lösung sein konnte dürfte wohl jedem klar sein, oder? Also was tun? Die Lösung lag mal wieder recht nah. Es war ja noch der alte Anhängebock da der ja sowieso schon mal unter diesem Auto gehangen hat. Druntergeschraubt und fertich! Naja, nich ganz. Der Höhenunterschied musste ja noch ausgeglichen werden da ja sonst jedweder Anhänger hinter dem Auto unangenehm Bergauf stehen würde. Also ne Kugelplatte mit 90mm tiefer angesiedeltem Kopf besorgt und angebaut. So weit so schön aber nun hing da hinten n Ackerpflug dran was im Geländeeinsatz nicht gerade von Vorteil war. Also kam auch hier (wie schon beim Blaubären) das Wechselsystem von AL-KO zum Einsatz was ein Sekundenschnelles abnehmen der Kugelplatte ermöglicht. Problem erkannt, Problem gebannt! So einfach ist das Leben.
Zu guter letzt fehlte jetzt nur noch ein Lösungsansatz für eine dritte Sitzgelegenheit im Fahrzeug um auch Ralfs Sohn Nick im Fahrzeug sicher unter zu bringen. Die Lösung hierzu war recht schnell gefunden: Es wurde ein Einzelsitz welcher in seinem vorigen Leben als Beifahrersitz in einem Patrol sein dasein fristete sicher auf der "Ladefläche" befestigt und ein Sicherheitsgurt an den bereits serienmäßig vorhandenen Punkten im Fond angebracht. Schon war der Thron für den Nachwuchs im Fahrzeug integriert. Damit war Phase 4 dann auch schon abgeschlossen.


Wie man sieht ist er optisch schon ne ganze Ecke ziviler geworden.


Immer noch wuchtig aber eben nicht mehr Brutal.


Die "Rücksicht" war durch das Reserverad allerdings "etwas" eingeschränkt...

 

Fette Pelle am Heck.


Volles Profil hätte der BFG nicht mehr haben dürfen sonst wär die kleine Hecktür nicht mehr zu öffnen gewesen. Das passte grad so saugend und schmatzend.


Selbst die große Hecktür ließ sich noch um die vollen 90 Grad öffnen. Der Reifen lag zwar wie hier zu sehen an der Rückleuchte an aber er konnte diese beim öffnen nicht beschädigen. Also perfekt!

So bestritten wir dann unter anderem im Mai 2004 mit diesem "gemilderten" Trophyauto die nächste Pomerania und zu unserer Verwunderung gingen die General Grabber nicht sooo viel schlechter wie wir es erwartet hätten. Und wie das immer so ist, haste n Ersatzrad dabei brauchste s nich (toitoitoi *aufholzklopf*). Die Lenkeigenschaften mit den Generals waren natürlich mit denen der Bogger nicht vergleichbar, man hatte das Gefühl das Gerät hätte quasi über Nacht ne Servolenkung bekommen  ;o))


Nur recht kurze Zeit später war für Ralf die schwere Zeit des Abschieds gekommen und er musste sich von der gelben Macht trennen. Ich weiß das Ralf diesem Auto noch heute hinterher trauert. Zu diesem Zeitpunkt stellte sich mir da natürlich garkeine Frage. Ich würde sie übernehmen die gelbe Macht. Ich konnte garnicht anders. Und so gelangte der einstige 87er GR wieder in meinen (wenn auch leider nur kurzzeitigen) Besitz. So übergab ich meiner Frau die gelbe Macht um diese zu hegen und zu pflegen und das "Tagesgeschäft" damit zu erledigen. Wie sie selbst sagte hat sie die gelbe Macht sehr gern gefahren und Teufel nochmal, das glaub ich ihr sogar!  ;o))


Da ich ja noch diverse Teile gehortet hatte beschloß ich noch einige kosmetische Änderungen an dem Fahrzeug vor zu nehmen um es einfach ein wenig wohnlicher zu gestalten. So montierte ich statt der Kunstledersitze vorne ein paar Velourssessel, zwischen diesen Sitzen wurde eine Mittelkonsole für Kleinigkeiten montiert. Für die bessere Rücksicht montierte ich noch die großen Außenspiegel und dabei ließ ich es dann auch schon bewenden.



So sah er nach den Modifikationen dann von außen aus. Kein großer Unterschied, gell?


Hier sehr schön zu sehen der Thron für den kleinen Mitfahrer der in diesem Falle nun unserem Sohn André gebührte. Die hohe Sitzposition hat ihm damals sehr gefallen!



Und hier das ganze nochmal von innen. Nein, ich leide nicht an Geschmacksverirrung, hätte ich mehr Zeit (und Teile) gehabt dann hätt ich die "Seltsambraune" Innenausstattung noch komplett gegen ne graue ersetzt.


Hier noch zwei Bilder vom Nordlichtertreffen in Peckfitz zu dem wir mit dem Blaubären und der gelben Macht angereist waren und bei dem letztere dann Ihre Qualitäten als Bergefahrzeug im L-Loch (jetzt möchte man als unwissender gerne wissen was das wohl ist?) unter Beweis stellen durfte.




Leider war auch für uns nach garnicht allzu langer Zeit der Punkt gekommen wo es hieß Abschied zu nehmen. Private Gründe zwangen mich den Patrol abzugeben. Dennoch fasste ich den Entschluß die gelbe Macht nur in gute Hände zu geben von denen ich sicher sein konnte das sie wissen was sie tun. Und so begab es sich das Matthias, ein Forumskollege von www.viermalvier.de die gelbe Macht übernahm.

Voller Freude aber auch schwermütig denke ich an die sehr schöne Zeit zurück die Ralf und ich mit der gelben Macht verbracht haben. Sie wird mir immer in guter Erinnerung bleiben!



Leider befindet sich die gelbe Macht ja nicht mehr in unserem Besitz aber ähnlich der "Gedankenspiele" zum Blaubären kommt man auch bei den Erinnerungen an die gelbe Macht an einen Punkt der Träumereien. Dessen "Ergebnis" möchte ich euch zum Schluß noch kurz vorstellen:

Ausgangsprodukt was der "Träumereien" war die Boggerbereifte gelbe Macht:



Und das hab ich dann in ner ruhigen Minute mit dem Bildbearbeitunsprogramm draus gemacht:


Mal wieder ein Pickup! Warum? Nun, Gewicht sparen kann bei nem reinen Trophyauto keine Sünde sein also hätten wir die gelbe Macht des Hochdaches (Highroof) beraubt und bei der Gelegenheit auch gleich die hinteren Seitenscheiben und die Hecktüren entfernt. Aus dem Nissan-Regal wäre dann die Rückwand mitsamt Fenster aus dem Originalen Patrol GR Pickup zum Einsatz gekommen. Das Bergeequipment wäre in einer Wasserdichten Box auf der Ladefläche verblieben. Um der gelben Macht noch etwas mehr Leben ein zu hauchen hätten wir Ihr bei Zeiten noch einen Safari Turbosatz mitsamt Ladeluftkühler spendiert.
In der Vorderachse wäre dann noch eine Lamellensperre, ein Limited Slip Differenzial (LSD) mit 47% Sperrwirkung aus der Hinterachse des Patrol Typ 160 zum Einsatz gekommen.
Vielleicht hätten wir bei Zeiten dann die 35x16er Bogger nochmal gegen 37x13,5er getauscht aber das hätte man dann sehen müssen wenns soweit gewesen wäre.
Tja leider wird es soweit nicht mehr kommen, obwohl...



...man soll ja niemals nie sagen...!!!    ;o))


 
Top