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Montag, 8. März 2010

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Quelle-Packerln wandern ins Otto-Reich

Universal Versand und Otto verkaufen nach der Quelle-Insolvenz um 50 Prozent mehr. Lielacher bessert das Quelle-Angebot nach.

quelle-pakete Quelle-Kunden scheinen dem Versandhandel treu zu bleiben: Otto und Universal Versand rechnen heuer mit rund 30 Prozent mehr Umsatz DruckenSendenLeserbrief
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Beim Versandhändler Unito (Otto und Universal Versand Österreich) klingeln nach der Insolvenz des Konkurrenten Quelle die Kassen. "Wir sind nicht die Totengräber der Quelle, aber wir profitieren natürlich davon", erklärt Unito-Chef Harald Gutschi. "Wir haben bei Universal im Februar ein Umsatzplus von 60 Prozent, bei Otto von 40 Prozent", erklärte er am Rande des Handelskolloquiums des Handelsverbandes. In den ersten beiden Monaten 2010 lag die Gruppe umsatzmäßig 50 Prozent über dem Vorjahr, im Gesamtjahr rechnet Gutschi mit einem Plus von bis zu 30 Prozent.

Mitte Februar hat Brüssel der Otto-Gruppe, dem größten Versandhändler der Welt, grünes Licht für die Übernahme der Marke Quelle gegeben. In Österreich will Gutschi die Marke nach dem geplatzten Quelle-Deal "revitalisieren". Ob unter der Marke künftig ein Vollsortiment oder nur bestimmte Produkte vertrieben werden, soll bis Ende März entschieden sein. Gutschi will den Umsatz der Unito-Gruppe binnen drei Jahren von 156 auf bis zu 300 Millionen Euro steigern. Gelingen soll dies unter anderem durch Auslandsexpansion unter österreichischer Federführung und der neuen Marke Quelle. Im Herbst soll der Start am ersten Auslandsmarkt erfolgen.

Neue Bieter

In Linz, dem ehemaligen Standort von Quelle Österreich, herrscht nach dem Platzen des Quelle-Deals indes Katerstimmung. Die Immobilie und die Forderungen sind nun getrennt voneinander ausgeschrieben. Laut Masseverwalter Erhard Hackl gibt es derzeit "einen Bieter für die Liegenschaft und sechs ernsthafte Interessenten für die Forderungen". Unter den Interessenten soll auch der deutsche Klingel Versand sein, in dem auch die ersten ehemaligen Quelle-Shops einen neuen Partner gefunden haben.

Auch Börsebulle Mike Lielacher, zuletzt einziger Bieter für Quelle, will das Handtuch nicht werfen und bis 12. März nachbessern. Zuletzt hatte er 35 Millionen Euro geboten - bei Forderungen von 72 Millionen und einem geschätzten Wert der Immobilie von 16,5 Millionen Euro. Dem Vernehmen will Lielacher jetzt rund 40 Millionen Euro bieten.

Handelsexperten zufolge sind bei einem Forderungsbestand von 72 Millionen Euro rund 40 Millionen einbringlich. "Zum Zug kommt, wer am meisten bietet", so Hackl. "Und zwar in Cash." Lielacher wollte zuletzt einen Monat Zahlungsziel.


Artikel vom 05.03.2010 17:32 | KURIER | Simone Hoepke


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