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Ein ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ in Aktion

Am 09.09.2009 fand im ORF eine Talkrunde statt mit dem Titel Terroranschlag 9/11 – Mythen und Wahrheit. (siehe YouTube)
Gerhard Wisnewski war als einziger Vertreter der “kritischen Denkschule zum 11.9.” geladen, wie ein Artikel des Kopp-Verlages euphemistisch formuliert. Als Verfasser des Kopp-Artikels wird statt eines Namens die ‘Redaktion’ genannt. Gerhard Wisnewski publiziert seit einiger Zeit über den Kopp-Verlag und wird dort als ‘Redakteur’ gelistet - auf dieser Seite wird der Artikel als Wisnewski-Produkt ausgewiesen.

Anders formuliert: Wisnewski rezensiert den Auftritt von Wisnewski.

Zu Beginn der Talkrunde versucht Gerhard Wisnewski, den ungeliebten Begriff ‘Verschwörungstheoretiker’ von sich abzuwenden:
Eine Verschwörungstheorie ist eine Theorie ohne Fakten. Das ist ja auch das, was man den angeblichen Verschwörungstheoretikern vorwirft. Das was wir machen, nicht nur ich auch andere Autoren, das sind Theorien mit Fakten. Also, wir argumentieren ganz sachlich, auch mit wissenschaftlichen Untersuchungen, mit vielen Quellen. Daher sind wir ganz klar keine Verschwörungstheoretiker. (Video, 3:00-3:25)
 

Ganz klar?

Solche Eigendarstellungen haben zum MOSAIK911-Konzept beigetragen, die ‘Fakten’ von ‘Nicht-Verschwörungstheoretikern’ konkret zu dokumentieren und zu bewerten. So finden sich z.B. unter dem Aufhänger ‘Wisnewski’ ca. zwei Dutzend konkrete Beispiele für dessen Arbeitsweise; der Name ‘Wisnewski’ taucht aber auch in anderen Zusammenhängen immer wieder auf, wie z.B. hier oder hier.
Selbstverständlich versucht jeder Betroffene, die geschäftsschädigende Bezeichnung ‘Verschwörungstheoretiker’ von sich abzuwenden. Es gibt wahrscheinlich auch keinen einzigen professionellen Handwerker, der sich selbst als Pfuscher bezeichnen würde oder diese Bezeichnung ohne weiteres auf sich sitzen lässt.

Anlässlich der einseitig besetzten Talkrunde wird MOSAIK911 die Argumentationsmuster des ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’ anhand einiger Beispiele dokumentieren, die im Kopp/Wisnewski-Artikel irreführend umschrieben werden:
Den sachlichen Argumenten von Wisnewski hatten sie nichts entgegenzusetzen. (Quelle)

MOSAIK911 verweist an dieser Stelle auf eine ähnlich-klingende Behauptung des ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’ - auch in diesem zurückliegenden Fall ist das dazugehörige ‘Faktum’ eine absurd-wirkende Nullnummer:
Sachargumenten standen die arte-Autoren dagegen hilflos gegenüber. (siehe Detaillierte Darstellung)

Nehmen wir nun die ‘sachlichen Argumente’ des Herrn Wisnewski in Augenschein.
 

1. Die unwahre Behauptung

Der Politologe Heinz Gärtner bezieht sich während der Talkrunde auf den ‘9/11 Commission Report’ und den fehlenden Hinweisen auf eine Verschwörung a la Wisnewski. Der ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ hakte ein:
Darf ich was fragen? Sie haben doch vom offiziellen Untersuchungsbericht gesprochen. [....] William Rodriguez, der diese Explosionen gehört hat und natürlich hat diese Untersuchungskommission gar keine Hinweise gehabt auf eine Verschwörung, wie sie sagen, ganz einfach weil der Herr Rodriguez sich heute noch wundert, warum er da nie vernommen wurde.
Also wenn ich die Zeugen gar nicht zu Wort kommen lasse, dann ist es auch kein Wunder, daß die Untersuchungskommission nichts feststellen kann
(Video, 7.15-8:05)
 

Die als Frage eingeleitete Behauptung steht exemplarisch für die Methodik verkappter ‘Verschwörungstheoretiker’, verkappte Behauptungen zu transportierten - “Wir stellen doch eigentlich nur Fragen”

Tatsächlich handelt es sich um eine Variante der klassischen ‘Plattform-Frage’, der sogenannten ‘Unterstellungs-Frage’. Es handelt sich um ein rhetorisches Standard-Instrument der unseriös-agierenden ‘Zweifler-Szene’, denn das angebliche ‘Faktum’ ist keines.

In einer öffentlichen Anhörung konnte Explosionszeuge William Rodriguez vor der zuständigen NIST-Untersuchungskommission am 12. Februar 2004 seine Version zu Protokoll geben. In dieser Anhörung beschwerte sich Rodriguez, bislang nicht gehört worden zu sein:
I was never called for my testimony.

Das war im Februar 2004!

Die Unmutsäußerung des William Rodriguez vor dem untersuchenden NIST-Gremium wird im September 2009 in einer ORF-Talkrunde als weiterhin gültiges ‘Faktum’ verkauft - von einem angeblichen ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’:
Also wenn ich die Zeugen gar nicht zu Wort kommen lasse, dann ist es auch kein Wunder, daß die Untersuchungskommission nichts feststellen kann (Video, 7.15-8:05)

Es kommt noch schlimmer: Der von Wisnewski mehrmals genannte Mr. Rodriguez als Prototyp des Explosionszeugen hatte bei dieser einmaligen und maßgeblichen Anhörung nichts zu berichten, was ausserhalb des Rahmens der gängigen Version lag. Jeder sollte sich davon selbst ein Bild machen und die entscheidende NIST-Hearing-Passage aufmerksam lesen.

Es kommt noch schlimmer: William Rodriguez wurde am 8. Juni 2004 im Hauptquartier der 9/11 Commission auch von zwei Mitarbeitern des Kommissionsteams (George Delgrosso und James Miller) interviewt, die schriftlichen Aufzeichnungen wurden Anfang 2009 publiziert. Die damaligen Explosions-Interpretationen des Herrn Rodriguez wurden festgehalten.
Wie sich die Position und Präsentation des Herrn Rodriguez nach diesen Anhörungen geschmeidig wandelte und kreativ kultiviert wurde, soll an anderer Stelle thematisiert werden. Hier ist nur ein einziger Aspekt konkret zu dokumentieren - die unwahre Behauptung des Herrn Wisnewski.

Wurde die nachweisliche Falschinformation vom Journalisten Wisnewski vorsätzlich gestreut, nennt man dies Lüge. Sollte der Journalist Wisnewski lediglich die Heldenstory wiederkäuen, die in Machwerken wie LOOSE CHANGE, 9/11 MYSTERIES oder ZERO seit Jahren kultiviert wird, nennt man dies Unfähigkeit.       

Genau deshalb hat MOSAIK911 eine begründet distanzierte Haltung zu diesen Protagonisten:
Vor diesem Erfahrungs-Hintergrund bleibe ich daher gegenüber jeder Behauptung einschlägig bekannter 9/11-Zweifel-Protagonisten skeptisch, bis ich mir ein möglichst fundiertes Bild dazu gemacht habe. (siehe hier)

Genau deshalb gelten Protagonisten wie Wisnewski als ‘Verschwörungstheoretiker’ - weil ihre fragwürdige Faktenauswahl oftmals keiner Überprüfung standhält. 

Die Talkrunde, insbesondere der angesprochene Heinz Gärtner, hätten das “sachlichen Argument” des Herrn Wisnewski sofort widerlegen können. Dazu hätte man dieses Detail und dessen Hintergrund jedoch kennen müssen. Die enorme Detailfülle des Themas bietet somit ideales Terrain, um zahllose Suggestiv-Behauptungen unwidersprochen platzieren zu können. Wisnewski & Konsorten werden den ‘Generalisten’ diesbezüglich meist im Vorteil sein und dies auch weiterhin ausnutzen, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt - siehe ORF-Talkrunde.
 

2. Die unbewiesene, verleumderisch-wirkende Behauptung

Der Moderator der Talkrunde fragt nach der hypothetischen Anzahl beteiligter Personen im ‘alternativen’ Verschwörungsszenario und der naheliegenden Problematik der Verschwiegenheit. Die Antwort des Herrn Wisnewski konzentriert die subtile Methodik von ‘Nicht-Verschwörungstheoretikern’:
Es gibt in den USA sehr prominente Familienunternehmen, die Sprengungen vornehmen. Ich will da natürlich keine Namen nennen, weil ich auch nicht behaupten kann, das die da beteiligt waren. Aber Familienunternehmen wären z.B. eine gute Möglichkeit solche Gebäude im Geheimen zu präparieren für eine Sprengung.
(Video, 0:40-0:55)

Der ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ möchte vor laufender Kamera keinen Namen nennen. In seinem Buch ist Wisnewski weniger diskret:
Und Controlled Demolition ist darüberhinaus ein eingeschworenes Familienunternehmen. [...] Nicht nur beim World Trade Center, auch bei anderen spektakulären Sprengstoffanschlägen war Controlled Demolition zur Stelle, im nachhinein natürlich. (Operation 9/11, Knaur 2003, S. 224f)

Der letzte Halbsatz ist der Schlüssel des Wisnewski’schen Suggestiv-Stil - bei Nachfragen kann er sich stets von der nahegelegten Interpretation distanzieren: 
Also das habe ich nicht gesagt. (siehe Punkt 3) 

Halten wir das “sachliche Argument” des ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’ fest:
Eine Sprengung - und damit Beihilfe zum tausendfachen Massenmord - hätte ein Familienunternehmen durchführen können, weil dort die notwendige Verschwiegenheit für ein solches Verbrechen herrsche. Die maßlose Theoretiker-Fantasie unterschlägt hierbei, daß auch in einem ‘Familienunternehmen’ dutzende Arbeiter und Experten beschäftigt sind, um die aufwendigen Arbeiten und Planungen am jeweiligen Objekt durchzuführen, bei größeren Projekten oftmals sogar mit Subunternehmen kooperierend (siehe u.a. Projektbeschreibungen von CDI).
Die Wahrheitsbewegung propagiert den Namen des ‘Familienunternehmens’ in diesem Zusammenhang seit acht Jahren unverholen. Ein Teil dieser ‘Wahrheitsbewegung’ ist der Herr, der nach eigener Darstellung “Theorien mit Fakten” präsentiert, weil er kein ‘Verschwörungstheoretiker’ sei.

Beweise für die schwerwiegenden Verdächtigungen? Fehlanzeige - von Wisnewski selbst bestätigt. Auszug aus einem weiteren Interview:
Interviewer: Ist Ihrer Ansicht nach die US-Firma Controlled Demolition [die mit der Beseitigung der Trümmer des World Trade Center beauftragt wurde] in die vermeintliche Sprengung des WTC am 11. September verwickelt?
Wisnewski: Das kann ich nicht sagen, weil es dafür keine Beweise gibt.

Es bleibt das übliche Gemisch aus Spekulationen und übler Nachrede.

Nochmals in aller Deutlichkeit: Seit sieben Jahren werden reale Menschen - hier die Loizeaux-Familie - direkt und indirekt einer ungeheuren Mittäterschaft bezichtigt, ohne dies beweisen zu können.
Auch dieses “sachliche Argument” des angeblichen ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’ hätten die Diskutanten der ORF-Talkrunde konsequent aufgreifen müssen. Auch diese Gelegenheit wurde versäumt.
 

3. Die halbwahre, verleumderisch-wirkende Behauptung

Der Moderator der Talkrunde leitet das Gespräch mit Wisnewski ein, indem er Bezug auf eine Wisnewski-Äußerung im unmittelbar zuvor gesendeten ORF Weltjournals nimmt: 
Moderator: S
ie haben es ja angedeutet im Weltjournal, was ich so herausgehört habe, es ist zumindest der Verdacht da, daß GWB, der damalige Präsident das ganze entweder selber gemacht hat oder zumindest geduldet hat, gewusst hat davon.

Wisnewski: Also das habe ich nicht gesagt.  

Der Moderator wirft noch ein: Habe ich das falsch verstanden? (Video, 08:00-8:25)

Wisnewski antwortet darauf verständlicherweise nicht.

Was sagte Wisnewski im angesprochenen Weltjournal tatsächlich? Im Zusammenhang mit der aufwendigen Vorbereitung einer hypothetischen WTC-Sprengung gab er folgendes Statement:
Was z.B. wenige Leute wissen, das ein Verwandter, ich glaube ein Bruder von GWB mit in der Sicherheitsfirma sass, die für die Sicherheit des WTC zuständig war. Bis kurz vor den Anschlägen sass er da mit drin. Also die Familie Bush ist da in der Nähe immer anzutreffen.

Wisnewski hat demnach recht: Das (GWB hat es geduldet/gewusst/gemacht) hat er nicht gesagt, er hat es über einen Umweg suggeriert - wie der ORF-Moderator perfekt demonstriert. Das “sachliche Argument” (Zitat Kopp-Wisnewski) des ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’ hat jedoch mehrere Haken, die unerwähnt blieben  (Details incl. Quellen zu diesem Aspekt):

- Marvin Bush war ein Vorstandsmitglied bei Stratesec

- Stratesec war ein Vertragspartner im Security-Segment des WTC

- Marvin Bush schied im Juni 2000 aus dieser Funktion und dieser Firma aus.

Wie war das nochmal mit dem möglichst kleinen, möglichst verschwiegenen Kreis aus Mitwissern bzw. Ausführenden? (siehe ‘2. Die unbewiesene, verleumderisch-wirkende Behauptung’)

In einem Streitgespräch mit einem anderen ‘9/11-Zweifler’ vom September 2008 wurden die irreführenden “sachlichen Argumente” des Herrn W. bereits deutlich kritisiert:
Das ist die typische Ausbüchserei in der Diskussion, verbunden mit einem Schwall von teils falschen Aussagen, die nichts zur Sache tun. [...]
Zu den Falschaussagen: [...] Marvin P. Bush war schon lange vor 9/11 aus dem Aufsichtsrat der Sicherheitsfirma ausgetreten.

Ein Jahr später präsentiert der unbelehrbare ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ im öffentlich-rechtlichen ORF dasselbe irreführende Repertoire.
Die Schlussfolgerung des Moderators der ORF-Talkrunde demonstriert in Perfektion die Folgewirkung der Arbeitsweise von ‘Nicht-Verschwörungstheoretikern’:
GWB hat es geduldet/gewusst/gemacht - weil ein Jahr zuvor (als der Präsident noch Bill Clinton hiess) ein anderer Bush eine Funktion in einem Unternehmen hatte im kritischen Umfeld des WTC - bei Amtsantritt des Präsidenten Bush jedoch bereits über ein halbes Jahr nicht mehr mit dem Unternehmen in Verbindung stand. 
Die Schlussfolgerung des ORF-Moderators ist somit das typische Resultat der gezielt-selektiven Vorarbeit eines ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’, der sich prompt missverstanden fühlt.
Es wird auch immer gleich falsch zitiert und überzogen zitiert. Es ist ganz typisch, so daß dann unsere Meinung oder unsere Behauptungen etwas merkwürdig erscheint. (Video, 08:25-8:30)

Der Vorwurf ist in diesem Kontext unzutreffend: Wisnewski wurde weder “falsch” noch “überzogen zitiert”. Der ORF-Moderator hat von “Andeutung” und “Verdacht” gesprochen - genau das hat Wisnewski mit der selektiv ausgewählten ‘Fakten’-Präsentation bewirkt. Besser lässt sich die Wirkung  von suggestiv arbeitenden ‘Nicht-Verschwörungstheoretikern’ am rezipierenden Objekt kaum demonstrieren.

Auch diese “sachliche Argument” blieb demnach in der ORF-Talkrunde unwidersprochen, weil die Diskutanten mit den Details nicht vertraut waren
 

4. Die halbwahre (auch vereinfachende) Behauptung

Der Moderator der Talkrunde fordert Gerhard Wisnewski zu Beginn der Diskussion auf, ein bis zwei überzeugende Argumente für dessen Version zu nennen. Wisnewski bringt folgendes als erstes Argument:
Die beiden WTC Türme waren die beiden höchsten Bodenerhebungen im Zentrum zwischen drei Großflughäfen in NY und natürlich waren diese Türme so geplant worden, daß sie ein oder auch zwei Airliner notfalls wegstecken können. Es ist also absolut ausgeschlossen, dort ein Hochhaus zu bauen, das nicht auf dieses Risiko vorbereitet gewesen wäre.
Sie müssen sich mal das Risiko vorstellen, 400 Meter hohe Türme, die bei einem Flugzeugcrash einfach umfallen oder zusammenstürzen - No way.
Es gab auch so einen Unfall, ich glaub 1945 ist mal ein Bomber in das Empire State Building geflogen. Das heisst, die Architekten wussten sehr genau, welche Risiken da bestehen und wie sie das planen müssen - sie können keine Wolkenkratzer dort planen, die bei einem Flugzeugzusammenstoss in sich zusammensacken.
(Video, 8:30- 9:25)

Der Verweis auf den ESB-Unfall sowie der daraus resultierenden Konsequenz für die WTC-Architekten dokumentiert erneut perfekt, wie ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ durch Auslassungen systematisch und effektiv irreführen.
Sowohl in den Untersuchungsberichten als auch den Stellungnahmen u.a. vom mitverantwortlichen Chefstatiker sowie dem damaligen PANY-Bauleiter wurden die entscheidenden Unterschiede zu den Einschlägen vom 11.9.2001 schon vor Jahren eindeutig beschrieben:
Wir haben damals eine Studie gemacht und ausgerechnet, was passieren würde, wenn das größte Flugzeug, eine 707, einen Turm trifft. Wir sind davon ausgegangen, dass Flugzeuge über New York ihre Geschwindigkeit auf 200 Meilen pro Stunde drosseln müssen. Und dass sie auch nicht voll getankt sein würden, sondern sich im Landeanflug befänden. Das Ergebnis der Studie war: Ein Flugzeug würde sieben Etagen auf einer Seite raus hauen, aber der Turm würde stehen. (Quelle, PANY Bauleiter Guy Tozzoli, 02. November 2002)

[...] designed to resist the impact of a jet airliner, the Boeing 707. It was assumed that the jetliner would be lost in the fog, seeking to land at JFK or at Newark. (Quelle, WTC-Chefingenieur Leslie Robertson, März 2002, PDF)

Ein Jetliner im verirrten Anflug auf einen der nahegelegenen Flughäfen - niedrige Geschwindigkeit und nur noch Resttreibstoff im Tank. Das war das einzig realistische und befürchtete Szenario in den 1960er Jahren - auch aus der Erfahrung des von Wisnewski zitierten Unfalls heraus. Dieses Szenario wurde in die damaligen Berechnungen und den damaligen Möglichkeiten einkalkuliert. (Detaillierte Darstellung incl. aller Widersprüche)

Diese Details muss man kennen, um das “sachliche Argument” des ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’ innerhalb von Sekunden zu zerlegen. Die Konzeption der ORF-Talkrunde war hierfür erkennbar ungeeignet - wieder blieb ein “sachliches Argument” des Herrn Wisnewski unwidersprochen im Raum stehen. 
 

5. Die vereinfachende (auch halbwahre) Behauptung

Die wechselnden geopolitischen Zweckbündnisse und ebenso wechselnden Rekrutierungen fragwürdiger, aber vorübergehend nützlicher Bündnis-Partner bieten ideales Terrain, um lineare Zusammenhänge zu suggerieren:
Diese netten Geheimdienste denen haben wir doch den radikalen terroristischen Islamismus in Afghanistan überhaupt zu verdanken, nämlich der CIA und anderen amerikanischen Geheimdiensten. Wie Herr Scholl-Latour das schon angesprochen hat, wurden die da ausgebildet, um gegen die Russen zu kämpfen. Also da können wir uns bei den amerikanischen Geheimdiensten bedanken, die permanent jene Krankheiten schaffen, die sie dann auf unsere Kosten hinterher auch noch bekämpfen wollen. (Video, 0:00-0:30)

Peter Scholl-Latour setzte an, um auf diese Behauptung zu reagieren, wurde aber bedauerlicherweise durch einen anderen Redner ‘abgewürgt’. So blieb auch diese Behauptung unreflektiert im Raum stehen. Die Position des Herrn Scholl-Latour lässt sich als kritisch, aber etwas differenzierter einstufen:
Die deutsche Öffentlichkeit unterliegt einer permanenten Desinformation. Wer will schon zur Kenntnis nehmen, daß das abscheuliche Attentat von Nine Eleven nicht das Werk afghanischer Freischärler, sondern saudi-arabischer Studenten war. Al Qaida ist keine afghanische, sondern saudi-arabische Organisation. (Zwischen den Fronten, 2007, S.309f)

Mag sein, dass Osama Bin Laden, der bis 1991 als Rekrutierungs-Agent der CIA in diesem Raum tätig war, nach seiner plötzlichen, religiös motivierten Kehrtwendung gegen die USA den Auftrag zur Zerstörung des World Trade Centers erteilte. Das hätte er aber auch von jedem beliebigen Punkt der Erde aus tun können. In den vielgenannten El-Qaida-Lagern Afghanistans fand nicht viel mehr statt als infanteristische Grundausbildung und eine rudimentäre Anleitung zum Bau von Sprengsätzen. (Zwischen den Fronten, 2007, S. 348)

Die Zauberformel in der Retrospektive lautet “bis 1991”.
Die russischen Truppen mussten sich 1989 gedemütigt aus Afghanistan zurückziehen - u.a. weil die sogenannten arabischen Afghanen ab Mitte der 1980er Jahre mit massiver amerikanischer und saudi-arabischer Unterstützung den materiell unterlegenen afghanischen Mudjahedin zur Hilfe kamen.
Die US-Amerikaner hatten in diesem Stellvertreterkrieg ein primäres Interesse - die Niederlage der damaligen Konkurrenz-Weltmacht UdSSR. Das primäre Interesse saudi-arabischer Kreise hingegen war der Export der fundamentalistisch-islamistischen Staatsreligion Wahhabismus. Die Unterstützung lief fast ausschliesslich indirekt über den dritten, zwielichtigen Interessenvertreter in diesem Stellvertreterkrieg - Pakistan, die erste islamische Republik der Erde. 
Bin Laden kehrte 1989 als Held nach Saudi-Arabien zurück. Der zweite Golfkrieg begann im August 1990 mit dem Einmarsch irakischer Truppen ins benachbarte Kuwait und einer Demütigung für Osama Bin Laden, weil seine Vision einer muslimischen Freiwilligenarmee unter seiner Führung kein Gehör fand und stattdessen die ‘gottlosen’ amerikanischen Truppen und deren ‘gottlosen’ Allierten vom saudi-arabischen Königshaus zu Hilfe gerufen wurden. Dies führte im Jahr 1991 zum endgültigen Bruch mit der saudi-arabischen Heimatregierung und den ‘gottlosen’ westlichen Mächten, weil die amerikanischen Truppen auch nach dem beendeten Krieg auf heiligen islamischen Boden stationiert blieben - mit Billigung der saudi-arabischen Regierung.
Aufgrund seiner massiven Kritik an der Königsfamilie wurde Osama Bin Laden zur persona non grata, verlor die saudi-arabische Staatsangehörigkeit und wählte 1992 sozusagen das Exil - im fundamentalistisch-islamistischen Sudan

Der Bruch war vollendet - die Handlungen und Wandlungen des ‘Terrorfürsten’ lassen sich rekonstruieren. Die international aufsehenerregenden Anschläge begannen, begleitet von mehrfachen Kriegserklärungen des zutiefst radikalisierten Osama Bin Laden gegen die westliche Welt unter Führung der ‘gottlosen’ USA - ermutigt durch den weltbewegenden Erfolg im Jahr 1989:
If Russia can be destroyed, the United States can also be beheaded. (Osama bin Laden im Interview mit Hamid Mir, 18. März 1997)

Nochmals hierzu der Nahost-Experte Peter Scholl-Latour, der zunehmend von ‘InsideJob-Truthseekern’ instrumentalisiert wird:
In letzter Konsequenz wurde der Bruch zwischen Washington und den Taleban erst vollzogen, als Spezialtrupps von El Qaida, die über Ausgangsbasen am Hindukusch verfügten, zu mörderischen Anschlägen gegen amerikanische Einrichtungen ausholten. Die Sprengung der US-Botschaften in Nairobi und Dar-es-Salam gab den Ausschlag. [...]
Der wirklich große, gigantische Coup, die ‘historische Wende’, wie in den USA mit einiger Übertreibung gesagt wird, gelang dieser bunt gemischten Schar islamistischer Desperados, als ihre Todespiloten das World Trade Center in New York vernichteten und einen Flügel des Pentagon zertrümmerten.
(Zwischen den Fronten, 2007, S. 173)

Auch dieser Kurzabriss ist selbstverständlich eine extreme Verkürzung der Geschichte - veranschaulicht jedoch exemplarisch, wie kontraproduktiv und unabsehbar Entscheidungen und Kooperationen der Jahre 198x auf nachfolgende Jahrzehnte wirken konnten. 
Geheimdienste haben die islamistisch geprägte Bewegung instrumentalisiert und dadurch gestärkt - jedoch war und ist sie unabhängig davon existent.
Die Zusammenhänge zu hinterfragen und zu kritisieren, ist legitim und notwendig - dies zur Faustformel “Bin Laden = CIA” zu reduzieren, ist das Handwerk von ‘Verschwörungstheoretikern’.
Nicht ganz zufällig wird ‘Verschwörungstheorien’ und ihren Protagonisten ein Grundprinzip zugeschrieben, das in einer komplexen Welt hohe Anziehungskraft ausübt:
Verschwörungstheorien vereinfachen die Welt - Ursache und Wirkungen bilden eine lineare Kette. Mehrdeutigkeiten haben darin keinen Platz.

Der angebliche ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ hat hierfür ein Musterbeispiel geliefert. Er blieb in der ORF-Talkrunde erneut ohne Widerspruch. 
 

6. Die “sieht aus wie” Behauptung

Gerhard Wisnewski hat bereits zahllose Bilder interpretiert und damit eindrücklich bewiesen, wie ein gefühlter ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ mittels gefühlter “Theorien mit Fakten [...] ganz sachlich” argumentiert. 
Wisnewski sieht “kreisrunde Löcher” statt rechteckiger Toreinfahrten, Toreinfahrten statt glatter Mauern, Global Hawk Fragmente statt Gebäudetrümmer, mal einen Militärjet, mal eine Global Hawk statt einer Boeing, er erahnt Global Hawk Fragmente unter einer ‘geheimnisvollen’ Zeltplane und sieht Wasserstrahlen statt Löschschaum.
In seiner Eigenschaft als Mondlande-’Skeptiker’ sieht er Hallen-Stahlträger statt Fensterrahmen, eine Hallendecke statt Fotorand und Hallen-Austattung statt Mondfähren-Equipment.
Selbst berühmte Bilder sind nicht davor sicher, vom ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ als dilettantische Fälschungen subtil ins Gespräch gebracht zu werden. 
Herr Wisnewski bringt es sogar fertig, ein Bild aus einer wissenschaftlichen Simulation aus dem Kontext zu reissen und dann die Frage aufzuwerfen, wie diese Simulation seriös sein könne.

Folgerichtig interpretiert der ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ auch die angeblichen ‘Sprengwolken’ des WTC-Kollapses - diesmal natürlich seriös. In der Talkrunde präsentiert Wisnewski diese Interpretation als angebliches ‘Faktum’, insbesondere im direkt zuvor gesendeten ORF Weltjournal wird die unseriöse Oberflächlichkeit der “sieht aus wie”-Methode deutlicher:
[...] und ab hier wird dann das Gebäude komplett nach unten aufgelöst durch Sprengladungen, und zwar sehen sie diese weissen Wolken dann aus dem Gebäude schiessen wie bei einer Dampflokomotive, als wäre das Gebäude mit Dampflokomotiven gespickt. Ist es natürlich nicht - leider, sozusagen. Es ist mit Sprengladungen gespickt.

Sieht aus wie mit Dampflokomotiven gespickt - ist es natürlich nicht. (hier der ‘Gegenbeweis’)

Sieht aus wie mit Sprengladungen gespickt  - ist es natürlich.

Die gängigen Interpretationen der Staubwolken-Ursachen wirken hingegen unspektakulär und gelten nicht als ‘Fakten’ oder “sachliche Argumente” wie die Interpretationen eines einschlägig vorbelasteten ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’.
In einem zaghaften Versuch des Moderators wurde die gängige Interpretation fast schon entschuldigend und wenig überzeugend als Einschub nebenher erwähnt:
Angenommen es ist so, wie sie gesagt haben, es sind also Sprengungen, die man da sieht... ich habe gehört, es kann auch sein, weil der Druck so gross war, aber wie auch immer, nehmen wir mal an, es war so..... (Video, 0:10-0:20)

“Ich habe gehört, daß ...”

Der hilflos-wirkende Umgang mit den Pseudo-’Fakten’ des ‘Nicht-Verschwörungstheoretikers’ kristallisiert sich in diesem Halbsatz und erklärt punktuell die scheinbare Überlegenheit der Sprengthese - Interpretationen wurden unwidersprochen als ‘Fakten’ verkauft, die wohlbegründeten Gegen-Interpretationen völlig defensiv und kaum wahrnehmbar erwähnt.
 

Die hilfreichen Polemik-Attacken

Wer die Arbeitsweise eines ‘Verschwörungstheoretikers’ kennt, kann auf zwei Wegen damit umgehen:

1. Die Argumente konkret aufgreifen und möglichst konkret reagieren. Dieser Ansatz wird von MOSAIK911 praktiziert. Von sekundärer Bedeutung sind hierbei polemische Anmerkungen. 

2. Die Argumente von ‘Nicht-Verschwörungstheoretikern’ primär mit Polemik kommentieren.   

Auch wenn die Diskutanten vom irreführenden und unseriösen Charakter der ‘VT’-Argumentation überzeugt sein mögen, beinhalten die beiden Reaktionsmöglichkeiten einen gravierenden Unterschied in der Aussenwirkung.

In einer bemerkenswert doppelzüngigen Replik demonstrierte der Miltärstratege Gerald Karner eindrücklich, wie Überheblichkeit, Polemik und Sturheit die schwache Position der Gegenseite stärken kann. Der Wortwechsel beginnt folgendermassen:

Karner: Ich würde auch sagen, ganz klar, Elvis lebt, nicht Herr Wisnewski, das glauben sie ganz sicher auch ...

Wisnewski: Sie haben doch ausser Polemik gar nichts zu bieten, der einzige der hier sachlich argumentiert, bin doch ich.

Karner: Wenn sie mich ausreden lassen...”

Wisnewski: Ja gerne, machen Sie ruhig so weiter... (Video, 6:20-6:35)

Das Lächeln des Herrn Wisnewski während dieser Bemerkung belegt, daß er sich des Punktsieges bereits bewusst ist. Die nun folgende Attacke des Herrn Karner endet jedoch in einem echten Desaster:
Karner: Ich habe ihre Bücher gelesen und finde sie eine interessante Fiction und nicht nur Elvis, sondern auch Sie leben ganz sicherlich recht gut davon, so wie auch andere Verschwörungstheoretiker, die ja Auflagen haben die in die Hunderttausende gehen. Aber es ist eben Fiction und ich halte auch die Zeit, über Verschwörungstheorie zu diskutieren im wesentlichen für verschwendet.    Aus einem einzigen Grund denke ich, sind sie schon zu beachten. [....] das ein Drittel und mehr der Bevölkerung durchaus glauben, da könnte etwas dahinter sein [...]
Auf einen Punkt möchte ich noch hinweisen, weswegen ich schon noch glaube, das man über diese Verschwörungstheorien reden muss. Sie haben sehr oft einen ganz banalen anti-amerikanischen, anti-israelischen, anti-jüdischen, sozusagen antisemitischen Charakter

Wisnewski: Das ist ja unterste Schublade.

Moderator (an Karner gerichtet): Würden Sie das erklären?

Karner: Es wird immer wieder davon gesprochen.... das steht in Ihren Büchern, Herr Wisnewski.

GW: Nein, passen Sie auf. Ich habe gerade erst ein Verfahren gewonnen in Deutschland und habe Schmerzensgeld bekommen, weil jemand mich als Antisemiten verleumdet hat.

Karner: Das habe ich nicht gesagt. Es wird insuiniert durch bestimmte Formulierungen. Ich habe dieses Buch natürlich gelesen, und weiss daher das dort natürlich sehr wohl drin steht, daß z.B., ich glaube nur eine Person mosaischen Bekenntnisses ums Leben gekommen wäre.

GW: Schon falsch. Das ist eine falsche Behauptung, sie haben das Buch offenbar nicht gelesen. Sowas steht bei mir nicht drin.

Karner: Ich habs gelesen.

GW. Dann verwechseln sie es anscheinend.

Karner: Nein, das tue ich nicht.

GW: Ich hab es mit Leuten zu tun, die die Bücher nicht gelesen haben und trotzdem hier über mich herziehen.

Karner: Sie kennen ihr eigenes Buch nicht.

Wisnewski: Ich kenne es sehr gut, ich habe es geschrieben. (Video, 6:35-9:20)

An dieser Stelle empört sich Wisnewski zu Recht über die verleumderisch-wirkende Ignoranz der Gegenseite. Die Sturheit des Militärexperten ist ausgesprochen dumm, denn er beharrt gleichzeitig auf zwei Falschinformationen:

1. Karner bezieht sich offensichtlich auf eine Darstellung im Buch des Andreas von Bülow - nicht jedoch auf ein Buch des Gerhard Wisnewski.

2. Karner verzerrt die Darstellung des AvB durch die Gleichsetzung von “Jude” und “Israeli”. Diese unseriöse Methodik hat MOSAIK911 bereits anhand der ARD-Talkerin Maischberger kritisiert. Im ORF-Talk findet die arrogante Besserwisserei die Krönung:
Sie kennen Ihr eigenes Buch nicht.    

Wenngleich die unseriöse Herleitung der ‘auffallend wenigen’ israelischen Opfer ebenfalls einen üblen Beigeschmack enthält und Anti-Stimmungen eindeutig eine prägende Rolle in der Zweifler-Szene spielen, sollten diese Aspekte differenziert und fundiert thematisiert werden. (Beispiel).

Überhebliche und fehlschlagende Attacken wie vom Militärexperten Karner sind hingegen ein Grund für die Abnutzungserscheinung des Totschlag-Argumentes ‘Antisemitismus’. 
Generell ändert der überhebliche Umgang mit ‘Verschwörungstheoretikern’ und ihren ‘Fakten’ nichts daran, daß bis zu ein Drittel der Bevölkerung die selbstdeklarierten ‘Aufklärer’ ernst nimmt - im Gegenteil. Ironischerweise hat ausgerechnet Karner diesen Aspekt als problematisch erwähnt und umgehend seinen Beitrag dazu geleistet.  
 

Die hilfreichen Blind-Attacken

Der PROFIL-Kolumnist Georg Hoffmann-Ostenhof demonstriert in engagierter und durchaus schlüssiger Argumentation seine Überzeugung bzgl. der gängigen Version. Mit der abschliessenden Bemerkung des ‘Plädoyers’ und einem unnötigen Exkurs in ein anderes Themenfeld demontiert er seine eigene Glaubwürdigkeit und stärkt erneut die Position des attackierten Buchautors:

Ostenhof: Ganz kühl betrachtet ist das alles verschwörungstheoretischer Unsinn. Sie haben doch jetzt auch gerade ein Buch geschrieben über den Mord an Jörg Haider. Ganz ähnlicher Unsinn.

Wisnewski: Haben Sie es denn gelesen? 

Ostenhof: Nein, ich habs nicht gelesen. Ich brauch das auch nicht lesen.

Wisnewski: Wie können Sie denn behaupten, das es Unsinn ist? Das versteh ich gar nicht, arbeiten Sie beim 11.9. auch so, das sie die Bücher nicht lesen und dann behaupten, das es Unsinn wäre. Also da sehen Sie mal, wie hier gearbeitet wird. (Video, 3:10-3:40)

Wisnewski landet einen weiteren Punktsieg und führt den Medienprofi mittels einer simplen Gegenfrage vor.

Wer “Unsinn” diagnostiziert, kann auf zwei Wegen zu seinem Urteil gelangen: 

1. Man kennt Details beider Positionen (‘OVT’ bzw. ‘VT’) und wägt ab. Dieser Ansatz wird von MOSAIK911 praktiziert und nicht ohne Grund immer wieder empfohlen.  

2. Man kennt nur eine Position und hält die andere weitgehend unbesehen für ‘Unsinn’.

So existieren zahllose Ignoranten, die noch nie den ‘9/11 Commission Report’ oder NIST Report gelesen haben - aber ganz genau wissen, daß alles ‘Unsinn’ ist.
Ebenso existieren zahllose Ignoranten, die noch nie ein Buch von Wisnewski & Co. gelesen haben - aber ganz genau wissen, daß alles ‘Unsinn’ ist.

Hoffmann-Ostenhof hat sich als letzteres geoutet. Er mag mit seiner Einschätzung recht haben - überzeugend ist die Herleitung keineswegs. Die Aussenwirkung auf neutrale Zuschauer dürfte verheerend sein.
 

Fazit

MOSAIK911 hat anhand eines halben Dutzend konkreter Beispiele aus der ORF-Talkrunde aufgezeigt, daß die Wisnewski-’Fakten’ und ‘Theorien’ weitgehend aus Spekulationen, Interpretationen, Falschinformationen und gravierenden Auslassungen bestehen. Die Beispiele ergeben einen erneuten Einblick, wie ‘Nicht-Verschwörungstheoretiker’ sich selbst und ihre eigenen “Theorien mit Fakten” wahrnehmen und präsentieren.  
Die ORF-Talkrunde konnte dies nicht überzeugend leisten, weil sich kein Talkgast auf die ‘VT’-Ebene der Diskussion präpariert hatte - und auch erkennbar nicht begeben wollte.
‘Verschwörungstheoretikern’ muss man jedoch auf der Detailebene begegnen, wenn man sich auf eine Diskussion einlässt und das aus Details bestehende Mosaik verstehen, bewerten und ggf. widerlegen will.  
Damit wurde die Konzeption dieser Talkrunde ad absurdum geführt - Wisnewski war als ‘Exot’ der Runde geladen und wurde als solcher vorgeführt. Der ‘Verschwörungstheoretiker’ spielte seine Rolle mustergültig, indem er Teile seines Standard-Repertoires präsentierte. Fatalerweise blieben die zahlreichen Vorlagen des Herrn Wisnewski ungenutzt und zum Großteil unwidersprochen. Stattdessen hat die Überheblichkeit und Polemik einiger Talkgäste nur einem genutzt - Gerhard Wisnewski und dem selbstgestrickten Mythos der argumentativ überlegenen Position.

 

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