Neue Ermittlungen: Insiderverdacht bei Hypo-Deal der BayernLB
In der Affäre um die Übernahme der österreichischen Hypo Group Alpe Adria durch die BayernLB verstärkt sich der Verdacht von Insidergeschäften. Ein Geheimtreffen bringt die Topmanager in Bedrängnis. von Christian Höller, Wien
Ermittlungen bayerischer und österreichischer Justizbehörden konzentrieren sich auf ein jetzt bekannt gewordenes Geheimtreffen zwischen Spitzenvertretern der BayernLB, der Hypo Group, dem Bundesland Kärnten und dem Vermögensverwalter Tilo Berlin am 31. Januar 2007. Dabei soll erstmals die Übernahme des Instituts besprochen worden sein. Erst Monate später gaben die Beteiligten den Plan offiziell bekannt.
Der Kauf des Kärntner Instituts gilt als einer der Auslöser für die Krise der BayernLB. Die frühere Tochter bescherte der Landesbank wegen des Engagements in Osteuropa einen Verlust von 3,7 Mrd. Euro. Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren BayernLB-Chef Werner Schmidt vor, der Landesbank mit einem überhöhten Kaufpreis für die Hypo Group geschadet zu haben.
In das Interesse der Justiz rückt auch eine Gruppe um den Vermögensverwalter Tilo Berlin. Er ist ein Vertrauter Schmidts und wurde nach der Übernahme dessen Statthalter in Österreich. Berlin war mit unbekannten Hintermännern bereits im Dezember 2006 bei der Hypo Group eingestiegen, hatte den Anteil auf rund 25 Prozent erhöht und diesen im Sommer 2007 mit einem kolportierten Gewinn von 150 Mio. Euro an die Landesbank weitergereicht. Der Anwalt Berlins wies am Wochenende den Insiderverdacht zurück.
Protokolle eines Kärntner Untersuchungsausschusses erhöhen auch den Druck auf Bayerns frühere Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und Günther Beckstein (beide CSU). Demnach hatte der 2008 tödlich verunglückte Landeshauptmann Jörg Haider erklärt, die politische Führung Bayerns habe den Kauf "maßgeblich unterstützt und auch unterfüttert".
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