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Nr. 050   09/2007 
 

Die erfolgreiche Unternehmerin Dorothee Schumacher

Mit dem Entwurf dreier T-Shirts begann vor 18 Jahren ihre Erfolgsstory. Heute ist die Unternehmerin Dorothee Schumacher-Singhoff mit ihrem Mode-Label international gefragt. In einem Atemzug mit bedeutenden Modemarken der Welt, wie Prada, Chanel und Hermes, taucht das Mannheimer Unternehmen im Abspann des Kinoerfolgs "Der Teufel trägt Prada" auf.
 

Grenzenlose Energie, kreativ und dynamisch

 
Damals, als alles begann, war Schumacher 23 Jahre jung. Heute ist die Designerin vierfache Mutter und beschäftigt 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist dynamisch, kreativ und visionär. Ihre Kollektionen präsentiert sie nicht nur in Deutschland, sondern auch in Paris, Mailand und New York.
 
Energie scheint die Mutter von vier Kindern grenzenlos zu haben. Und der Dauereinsatz scheint ihr nichts auszumachen. So beginnt auch ihr Tag sportlich aktiv: Morgens steht sie um sechs Uhr auf und geht joggen. Anschließend das Familienfrühstück mit den Kindern. Danach ist die kreative, geschäftliche Seite gefragt. Während die Mutter im Unternehmen ist, gehen die Kinder zur Schule.
 
Vier Kinder zu haben und äußerst erfolgreich zu sein, kostet neben der Energie auch viel Zeit. Dennoch schafft sie es, Beruf und Familie in Einklang zu bringen: "Es gibt für mich zwei wichtige Dinge im Leben: meine vier Kinder an erster Stelle, dann das Unternehmen Schumacher. Meine Kinder bringen mir viel Kraft, bereichern mich. Umgekehrt funktioniert das aber genauso: Es ist ein Geben und Nehmen in beide Richtungen. Ich denke, dass es möglich ist, beide Aspekte gut zu vereinbaren."
 

Mit Spaß und Überzeugung Hindernisse überwinden

 
Ihre Modemarke hat den Aufstieg geschafft. In der internationalen Fachwelt genießt sie hohe Anerkennung. Heute führen 680 Häuser in 38 Ländern die Marke. Dazu gehören exquisite Kaufhäuser in New York, Dubai oder Tokio.
 
2006/2007 konnte das Unternehmen rund 25 Millionen Euro Umsatz verbuchen, und weist damit steigende Umsätze auf. Mehr als 50 Prozent des Umsatzes stammte aus dem Ausland.
 
Auf die Frage nach ihrem Erfolg antwortet die Unternehmerin: "Mein ehrliches, persönliches Lebensgefühl findet sich in Schumacher wieder. Und ich bin stolz, dass diese besondere Energie von so vielen Frauen überall auf der Welt verstanden und aufgegriffen wird."
 
So war es auch möglich, schwierige Situationen beim Aufbau des Unternehmens zu lösen: "Ich hatte diese Idee von Schumacher und wollte sie umsetzen. Wenn man etwas mit Spaß und Überzeugung macht und ein Ziel hat, dann überwindet man auch jedes Hindernis."
 
Dorothee Schumacher liebt und lebt ihre Mode. Dasselbe Gefühl will sie ihren Kundinnen bieten: "Wenn man bewusst mit der Mode spielt, kann sie eine unheimliche Unterstützung sein, für jeden Bereich. Kann stark machen, verzaubern, den richtigen Akzent setzen." Insofern erhalten ihre Kreationen fantasievolle Namen wie beispielsweise "Luxury Blend" für den Tweedblazer, "Smart and Sophisticated" für ein Seidensatinkleid oder "Dancing on Air" für einen Stiefel.
  
Angefangen hat die Modeunternehmerin mit einer Ausbildung beim Düsseldorfer Modekaufhaus Peek & Cloppenburg. Es folgten ein Praktikum in einer italienischen Strickfabrik und weitere Stationen in der Modebranche. Zusammen mit ihrem damaligen Mann und Mitinhaber Jörg Singhoff gründete sie dann die eigene Firma.

Damals stellte die 23-Jährige auf der Düsseldorfer Modemesse Igedo ihre erste Mini-Kollektion vor: reizvolle T-Shirts mit verspielten Zackenkäntchen und Satinbändern. Der neue Stil war eine Rebellion gegen den strengen Businesslook der späten Achtzigerjahre. Mit der T-Shirt-Kollektion folgten die ersten Aufträge. 1992 wurde eine GmbH gegründet und erste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Zwei Jahre später startete die Expansion ins Ausland mit ersten Kunden in Italien.

 

Markenzeichen: Gegensätze vereinen 

 
Schumachers Marke zeichnet einen interessanten Stil- und Materialmix aus. Die Designerin arbeitet ganz bewusst mit diesen Stilbrüchen. Das ist auch Erkennungszeichen der Marke. Vereint werden strenge Schnitte mit Schleifchen, Strick mit Rüschenbändern, Lack mit Jersey, Seide mit Nylon. "Wir vereinen gerne Gegensätze in einem Teil. Genau wie auch in jeder Frau ganz unterschiedliche Facetten stecken."
 
Diesen Stil zu produzieren ist harte Arbeit. Fünf Designteams - Jersey, Strick, Sportswear, Konfektion, Accessoires - arbeiten daran, ebenso wie Nähatelier und Schnittabteilung. Dabei spricht die Schumacher-Mode gerne die Gefühlswelten an. Eine Sprache, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Umsetzung viel Liebe zum Detail abverlangt, wenn es darum geht, ein bestimmtes Gefühl einzufangen.
 

Zukunftsträume und neue Märkte

 
Auf die Frage nach ihren Zukunftsträumen und neuen Märkten antwortet die Geschäftsfrau: "Es gibt noch so viele schöne Dinge, mit denen sich eine typische Schumacher-Frau umgibt. Das bietet ein unheimliches Potenzial. Auch im Ausland, in den USA und Asien, sind die Kunden begeistert von unseren Produkten und möchten gerne mehr sehen."
 
Für ihre Kinder wünscht sie sich: "Ich möchte, dass sich meine Kinder frei entfalten können und zu klugen, glücklichen Menschen heranwachsen."