Betroffene fehlen am „Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch“ – netzwerkB kritisiert


Pressemitteilung

„Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder, lädt bereits im April unter Beteiligung von Bundesbildungsministerin Annette Schavan zur ersten Sitzung des Runden Tisches gegen Kindesmissbrauch ein. Das Gremium soll Antworten auf drei Kernfragen finden: Welche Art der Hilfe und Unterstützung benötigen die Opfer? Was ist zu tun, wenn Übergriffe geschehen sind? Welche Faktoren fördern Übergriffe auf Kinder und Jugendliche und wie lassen sich diese vermeiden? Um nachhaltige Lösungen zu finden, soll der Runde Tisch breit aufgestellt sein: von Vertretern der Familienverbände, Schul- und Internatsträgern über die Katholische und Evangelische Kirche und Spitzenverbände der freien Wohlfahrtpflege bis hin zur Ärzteschaft, Vertretern von Ländern und Kommunen sowie dem Deutschen Lehrerverband“ (Pressemitteilung Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

Dazu erklärt Norbert Denef, Vorsitzender von netzwerkB, dem neu gegründeten „Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt“:

„Kann ein Gremium seine Ziele erreichen, wenn die Betroffenen daran NICHT beteiligt werden? Nein, sicher nicht.
Bisher werden die betroffenen Opfer ausgegrenzt. Sollen die Betroffenen wieder schweigen?  Das „NetzwerkB – Netzwerk Betroffener“ fordert, dass Vertreter der Opfer zum „Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch“ eingeladen werden. Es kann nicht sein, dass wie die letzten 50 Jahre über die Köpfe der Betroffenen hinweg geredet, beraten und entschieden wird.“

„Wir Betroffene von sexualisierter Gewalt wollen nicht mehr vertreten werden, sondern wollen mitreden, wenn es darum geht das Schweigen zu brechen“, so Norbert Denef, Vorsitzender von netzwerkB.

„Das NetzwerkB erwartet – gerade von den Kirchen und Trägern von Bildungs-, Betreuungs-, und Jugendeinrichtungen – die Bereitschaft zu Aufklärung von Pädokriminalität und fordert mehr Bereitschaft zur Prävention.“

„Verantwortung übernehmen heißt für uns als Betroffene:
- Aufhebung der Verjährungsfristen im Zivilrecht
- Schadensersatz, Übernahme von Therapiekosten und anderer Folgekosten
- die Offenlegung von Akten für die Betroffenen”

„Dabei darf die katholische Kirche nicht außerhalb des bundesdeutschen Rechtsstaats stehen.”

„netzwerkB fordert die Politik und die am so genannten „Runden Tisch“ vertretenen Institutionen auf, sich für die Aufhebung der Verjährungsfristen im Zivilrecht einzusetzen, um den lebenslangen psychischen und physischen Folgen sexualisierter Gewalt Rechnung zu tragen.“
„Es kann nicht sein,“ so Norbert Denef vom netzwerkB, „dass an Stelle der Täter die Betroffenen und die Gesellschaft für die gravierenden Folgekosten von Missbrauch einstehen müssen, weil die Täter nicht zur Rechenschaft gezogen werden können.“

netzwerkB.org (Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt) ist eine unabhängige Interessenvertretung.
Betroffene setzen sich für die Rechte Betroffener ein, indem sie das gesellschaftliche Schweigen brechen, über Ursachen und Auswirkungen sexueller Misshandlung informieren, beraten und sich für konkrete Veränderungen stark machen.

netzwerkB.org kooperiert weltweit mit Netzwerken wie dem SNAP (Netzwerk der Überlebenden von Missbrauch durch Priester www.snapnetwork.org) und unterstützt die Netzwerkbildung der Überlebenden.

netzwerkB bittet darum an Opfer die netzwerkB-Kontaktdaten weiterzugeben und Kontakt-Email (info@netzwerkb.org) und Website (www.netzwerkB.org) zu veröffentlichen.

Für Journalisten-Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt
Norbert Denef, Vorsitzender
Telefon: +49 (0)4503 892782
Mobil: +49 (0)163 1625091
presse@netzwerkb.org
www.netzwerkB.org


14 Kommentare

  1. Alwin Michel schreibt am 14. April 2010 um 15:45 Uhr

    Danke ,Danke Herr Denef für diese Pressemeldung von Ihnen aufgeführte Schilderung,dass darf es nicht geben das wieder über die
    Köpfe der betroffenen Heimkinder endscheidungen fallen und die
    oberen der Gesellschaft nur über etwas Reden was diesen überhaupt nicht wiederfahren ist,ein hohn eine Verspottung der Opfer.

    “”Ein Runder Tisch”" aber für was ,bei Kaffee und Kuchen sitzen sich
    lediglich begrüßen und schnellstmöglichst das unsaubere Thema”"
    Vergewaltigung,und Missbrauch an Kindern vom Runden Tisch ohne
    Schaden zu beenden,dass ist es doch was die feinen Sauberleute wollen
    möglichst vieles unter den Tisch kehren,daher auch kein Recht bei dieser
    Sitzung teilzunehmen, es könnte ja noch mehr auf den Tisch kommen
    und”" nicht”"unter den Tisch “”Klartext” ist es was die Opfer hören
    wollen und kein wischi waschi.
    Alwin Michel

  2. Sarah M. schreibt am 14. April 2010 um 16:58 Uhr

    Zitat: “Es kann nicht sein, dass wie die letzten 50 Jahre über die Köpfe der Betroffenen hinweg geredet, beraten und entschieden wird.“

    Allein die Tatsache, dass bisher nicht ein Betroffener sex. Missbrauchs ein Mandat für den Runden Tisch erhielt, macht hellhörig!
    Kann es sein, dass die Bundesregierung das Thema “Vergangenheitsbewältigung” unter den Tisch kehren will???
    Kann es sein, dass die Bundesregierung die Realität, dass es eine Unzahl von Betroffenen gibt, die inzwischen erwachsene und mündige Bürger sind, übergehen will, um sich ausschließlich der zukünftigen Belange zu zuwenden?
    Kann es sein, dass die Bundesregierung Angst hat vor den berechtigten Forderung, die ein erwachsener Betroffener stellen könnte?
    Kann es sein, dass die Bundesregierung sich mit dem Wissen eines Überlebenden bzgl. Langzeitfolgen, Folgekosten, und der irrwitzigen Verjährigungsfrist im Zivilrecht gar nicht konfrontieren will???
    Kann es sein, dass durch ein Mandat von Betroffenen zu viel Realität das “Schöne – Heile – Welt und Wir – Tun – Was – Märchen” am Runden Tisch entlarvt werden würden, und die Öffentlichkeit dieses Märchen durchschauen könnte???
    Hallo, wir sind Erwachsen, schon groß und haben mehr Ahnung über diese Themen, als uns lieb ist!!!
    Fakt bleibt trotz alle dem! Wir sind die Spezialisten für dieses Thema, wir haben es am eigenen Leib durchlitten, und bleiben nicht im theoretischen Geschwafel stecken. Wir leiden noch heute unter der bestehenden Gesetzgebung, unter den Steinen – die man uns permanent in den Weg legt!!!
    Wir haben das Recht auf mindestens ein Mandat am Runden Tisch!!!
    Sarah M.

  3. Wilma schreibt am 14. April 2010 um 17:37 Uhr

    Da ist ja die ganze Tätergemeinschaft wieder versammelt. Familie, Kirche, Schule, Ärzte usw. und wollen über uns verfügen, nur die Spezialisten zum Thema sexueller Missbrauch sind nicht anwesend. Es ist eine ungeheure Missachtung gegenüber den Geschädigten, sie einfach zu ignorieren. In deren Köpfen sind wir Nichtpersonen. Kinder, die missbraucht werden, werden noch wahrgenommen. Wenn dieselben Kinder erwachsen werden, sollen sie sich dann in Nichtpersonen verwandeln und sich auch so verhalten. Immer schön unten bleiben, damit die Machtverhältnisse nicht ins Wanken geraten.
    Die Steine sind mit dem Verein netzwerkB ins Rollen gekommen. Spätestens wenn das 1000ste Mitglied bei netzwerkB eingetreten ist, werden sie schon merken, dass es uns gibt. Die Hälfte der Teilnehmer an diesem Runden Tisch sollten Missbrauchsgeschädigte sein! Die müssen von uns lernen und nicht umgekehrt.

  4. marga schreibt am 14. April 2010 um 21:08 Uhr

    Sofort, als ich von dem “Runden Tisch” hörte, hatte ich die Vermutung: sicher, nach all den gemachten Erfahrungen, sitzt wieder k e i n Opfer, k e i n e s der wirklichen Experten an diesem sog. “Runden Tisch”. Und genauso ist es gekommen.
    Auch die ehemaligen heimkinder mit ihren unsäglichen Erfahrungen mußten an dem sie betreffenden “Runden Tisch” außen vor bleiben.

    Wo sind wir eigentlich? Im Mittelalter?
    Nein, im 21. Jahrhundert, wo die Menschen gelernt haben und auch das Recht haben, für sich selbst zu sprechen. Wir brauchen keine Vormünder mehr.
    Die Kirche möchte dies natürlich verhindern, sie hält immer noch die ihnen bekannten Daten unter Verschluß. Diese Vereinigung der Nächstenliebe, der Barmherzigkeit.
    Wer glaubt denen eigentlich noch? Womöglich die Politiker? Sind die noch so unter der Knute der sog. Exzellenzen?
    Wenn die so weitermachen, laufen nicht nur der Kirche die Kirchensteuerzahler, sondern auch den Politikern die Wähler davon.

    Journalisten: aufgewacht!! Schreibt über den Skandal! Und bleibt dran an diesem Thema, damit es nicht einschläft und die Täter sich wieder in Ruhe zurücklehnen können.

    Wo bleiben eigentlich die Opferorganisationen wie der Weiße Ring? ich habe in der Problematik noch nichts von ihnen gehört.

  5. Angelika Oetken schreibt am 14. April 2010 um 21:58 Uhr

    Im Grunde passiert hier genau das, was wir aus anderen Zusammenhängen (Umweltverschmutzung, chronische Krankheiten, organisiertes Verbrechen, Armut, Arbeitslosigkeit…) auch kennen :

    Betroffene werden erst an die Tische, an denen Entscheidungen getroffen werden gebeten, wenn sie als “critical mass” (kritische Masse) von der Politik wahrgenommen werden.

    In unserem Fall als Wähler, Nicht-mehr-Wähler oder Nicht-wieder-Wähler.

    Erst wenn wir als große, einigermaßen einige Gruppe eingeschätzt werden, werden wir auch ernst genommen.

    In unserer derzeitigen politischen Kultur reagieren Politiker mehr, als das sie agieren bzw. “gestalten”.

    Wir haben erst dann eine Chance, wenn es für die Politiker riskanter ist, nicht auf uns zu reagieren, als auf die Wünsche der großen Institutionen wie Kirchen, Sozialverbände, Rentenversichrungen, Justiz.

    Andere Möglichkeiten der Problemlösung und Unterstützung von uns Betroffenen wären auch denkbar: etwa, wenn Kostenträger auf die Idee kämen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen auch finanziell.
    Oder wenn sie von der gesamten Gesellschaft dazu genötigt werden.

    Auch wenn Institutionen, die keine Prophylaxe betreiben von Kostenträgern, aber auch Versicherungen als “Hochrisiko” eingestuft werden.

    Wir könnten so Unterstützung von unerwarteter Seite bekommen.

    Ein Beispiel : Die “Münchner Rück” (der Versicherer der Versicherer) ist ein Rückversicherungskonzern, der sich sehr für das Thema “Klimaschutz” interessiert und Forschung auch fördert.
    Eben weil die Klimaveränderung die Risikostruktur und somit das Geschäft unkalkulierbar und damit negativ verändert.

    Möglicherweise tun also im Endeffekt solche Konzerne mehr für den Klimaschutz als die Politik.

    Solche Entwicklungen könnten uns Betroffenen und Allen, die aktuell sexuell misshandelt werden und alle negativen Folgen noch vor sich haben sehr zu Gute kommen.

    Angelika Oetken, Berlin

  6. Ludger schreibt am 14. April 2010 um 22:57 Uhr

    Es ist sicher in der kath. Kirche nicht mehr der gesellschafte Einfluß
    früherer Jahre. Allerdings haben die Herren auch heute noch genügend
    Mittel um auch die Besetzung eines runden Tisches zu beinflussen.
    Ausserdem darf ich einfach erwähnen das die Ministerinnen Familie
    und Bildung einer christlichen Partei entstammen die über viele
    Jahre mehr als loyal der Kirche gegenüber kooperiert hat.
    Einen großteil der Wähler in der Zeit von 1950 bis … waren Katholiken.
    Die Kooperation ging in der Vergangenheit immerhin ja soweit das am
    Wahlsonntag von jeder Kanzel in Deutschland gepredigt wurde was der
    “mündige Bürger und gläubige Katholik” zu wählen hat ohne eine
    Sünde zu begehen.

    Zudem wird auch heute die Kirche noch Mittel haben diese Situation zu meistern. Ich darf dazu meine eignen Worten zittieren.
    Nach beaknnt werden des Skandals habe ich meiner Frau gesagt in
    einigen wenigen Wochen spricht keiner mehr darüber.
    Das große Feuer ist schob fast gelöscht worden. Für die Medien ist
    es uninteressant geworden weil es keine weiteren Verkaufserfolge
    geben wird. Im Gegenteil wenn man zuviel darüber berichtet ist es eher
    kontraproduktiv.
    Im Sinne aller Opfer und Betroffenen allerdings sollte es eben auch
    eine sachliche und fundamentierte Darstellung in der Presse geben.
    Aber ausser der Tatsache das es Berichte zu den Vorfällen gab ist mir
    nicht bekannt das wirkliche Hintergrundinformationen gab und Aufklärung für die Öffentlichkeit über Hilfen für die Opfer gab.
    In den meisten Fällen heisst es die amen Opfer und das war es.

  7. Larissa schreibt am 15. April 2010 um 00:46 Uhr

    Das Schockirt mich nun aber .
    Das da kein Betroffener dabei sein soll !
    Nun ich frage mich ja eigentlich auch , das Leute die an gehobnene Posten sitzen .
    Das die ja da oben sitzen , weil die Macht haben wollen .
    Und Macht wollte auch der Täter haben .
    Und wenn einer dabei währe , der da nicht Macht ausüben will , der könnte doch bitte ein Opfer mit an dem Runden Tisch einladen ?!!!
    Oder sollte man da vor dem Empfang wo der runde Tisch stattfindet , zur Demeo über gehen ?

    Man wird in gesonderten Bezirken dirigiert , wie Schaafe auf der Weide . (Bei einer Demeo )

    Nun richtig unter den Politikern , wird es sicher nicht geben , da die Amtspersonen ja geschützt werden , bei Demos .
    Welche Ärzte sitzen denn da , am runden Tisch ?
    Ob man nicht auch gute Psychologen da an den Tisch mit rein setzen könnte , die sich “sehr “für Opferbelange einsetzen würden ?
    Die sehr Angagiert sind , die auch wissen , warumm es uns nicht so toll geht ?
    Eine die von den Opfern ausgesucht wird und nicht eine die die Politer da gerne haben wollen !
    Nun wenn alles unter den Tisch gekehrt wird , dann sagt sich die normale Bevölkerung und die Politiker oben .
    Nun denen geht es doch gut den Opfern , die merkt man doch gar nicht , und die kommen auch mit zu wenig Therapien aus .
    Wenn nicht erledigt sich das von selber .
    Den Opfern geht es doch gut , es klappt doch alles .
    Die schauspielern .
    Ich finde das am runden Tisch noch die Therapeuten dichte die sich mit Traumatherapien auskennen , das es davon für die Betroffenen einige viele mehr geben sollte .
    Es kann doch nicht sein , das die meinen , in ländlichen Gebieten bräuchte man nicht so viele Therapeuten , pro Einwohner Kopfzahl .
    Hier in meinem Bereich hat es eine Wartezeit von über einem Jahr .
    Aber meist sagen die Therapeuten gleich ganz ab .
    Oder sagen Erwachsene beraten behandeln wir nur auf Privater Basis also nicht auf Kasse .
    Kinder gehe wol auf Kasse !
    Es kann doch nicht sein , das wenn man dringend reden muß über die Traumas , das man dann , alleine damit da stehen muß !!!!!!
    Nun die denken wol auf einem Dorf , gäbe es nicht so die wegsehen weghören und so Mentalität nicht , wie in einer Großstadt ?
    Aber ich komme aus einer 2000 Seelengemeinde .
    Und es wurde da auch weg gesehen , nicht geholfen und weiter zu geschaut .
    Und noch was , wo denken die Politiker denn auch hinn ?
    Meinen die man könnte sich von einem Täter abnabeln ,wenn man immer noch auf dem Ort lebt wo auch der Täter lebt ??!!!
    Man muß wenigstens schon mal räumlich Abstand schaffen , davon weg zu kommen , nicht weiter unter Kontrolle zu stehen …..
    Und dann lebt das Opfer doch auch gar nicht mehr an dem Ort des geschehens und Die Therapeutenzahl die pro Einwohnerzahl ist verschoben (stimmt gar nicht )
    MFG
    Larissa

  8. Hubert schreibt am 15. April 2010 um 09:13 Uhr

    Jemand, der nicht selbst davon betroffen war oder ist, kann
    die “innere Gefühlswelt” und damit das tatsächliche Leiden
    dieser Opfer nicht verstehen.
    Allenfalls ist ein Versuch dessen möglich, wobei Nichtbetroffene nie den “Kern” des Leidens erreichen werden.

    Somit ist der Ausschluß von Betroffenen bei solchen
    “Diskussionnen am runden Tisch” völlig unverständlich.
    Es werden damit über die Köpfe der Opfer hinweg Entscheidungen getroffen. Warum das??
    Warscheinlich ist es leichter, gegen Opfer Entscheidungen zu treffen,
    wenn diese nicht dabei sind.
    Wenn sich schon fachkundige Betroffene dazu bereit erklären, sollte man sie auch daran teilhaben lkassen.

  9. marga schreibt am 15. April 2010 um 10:02 Uhr

    Tja, es hilft wohl nur, hartnäckig zu bleiben, laut zu bleiben, nicht wieder zu verstummen.
    Die Öffentlichkeit wurde nun endlich einmal aufgeweckt, wer hören und wissen wollte, hat es schon lange gewußt.
    Die Kirchenaustritte sprechen ihre eigene Sprache, die Journalisten sollten einmal auf diese Sprache hören und sie in ihren Medien zu Wort kommen lassen.
    Ich z. B. bin gerne bereit, über meine Gründe des Kirchenaustritts zu sprechen. Ich habe aber noch nie jemanden getroffen, der davon hören wollte.

    Wir leben in einer an sich gut funktionierenden Demokratie: jeder hat das Recht, sich zu äußern.
    Man sollte Leuten wie den Bischöfen bei z. B. Anne Will und plasberg nicht so vie Raum und Redezeit einräumen. Das ist wieder ein mißbrauch, diesmal der öffentlichkeit – und der Opfer. Bei Anne Will kam der Vertreter der Opfer wieder fast nicht zu Wort. Dafür aber der Bischof, der sich frech in andere Beiträge einmischte, nicht ausreden ließ, überlange Redebeiträge ablieferte und das Wort nicht mehr hergab, nicht zuhören konnte… der prototyp eines intoleranten, überheblichen, andere mißachtenden Zeitgenossen. Aber der Zuschauerapplaus kam an der richtigen Stelle, nämlich gerade nicht beim Bischof. Vielleicht gibt ihm das einmal zu denken? Aber wahrscheinlich nicht. Die Scheuklappen, die die Macht verleiht, sind undurchsichtig.

    Journalisten, Ihr habt große Verantwortung! nehmt sie wahr! kriecht nicht den Machthabern auf den Leim. Die Menschen sind allmählich allergisch auf selbsternannte Besserwisser und bilden sich ihre eigene meinung.

  10. Larissa schreibt am 15. April 2010 um 19:48 Uhr

    Ja Hubert
    Ich weiß , das ein nicht Betroffener , das alles nicht nachvollziehen kann .
    Aber wie ich öfter gelesen habe , gibt es doch auch Psycholoogen die selber Opfer , solcher Taten geworden sind .
    Und sind somit auch Experten in dem Opfer da sein !? Denke ich .
    Nun ja, ich hatte ja auch geschrieben , das man doch einen von uns Betroffenen da einladen sollte .
    Hatte geschrieben : Derjenige der keine Macht ausüben will von den Oberen , der soll einen von uns Betroffenen einladen an den runden Tisch .
    Nun das über unseren Köpfen hinweg entschieden wurde , das war als Kind ja auch schon so .
    Die Ärzte redeten mit den Eltern und schickten mich heraus .
    Als ich eine zu sehende Verletzung ( Trommelfell kaputt ) -hatte von dem Täter .
    Die Eltern hatten wol immer glück bei dem vertuschen .
    Und das hat auch immer braf geklappt .
    Ging ich zum Hausarzt hies es , na wie geht es deinen Eltern .
    Nun ich ging doch zum Arzt !
    Nee anscheinend ging es nicht um mich !?
    Nun ja , das über uns entschieden wird , ist doch schon normal !!!
    Aber ich finde auch, das das mal ein Ende haben sollte .
    Heute sind viele von uns immer noch programiert , sich nicht durchsetzen zu können .
    Denke ich ? Oder die Kraft fehlt dazu .
    Wenn man in einer Klinik aufmuckt dann ist man krank .
    Oh wie Tolle Medis wir dafür haben , um die Opfer still und gefügig zu machen .
    Mundtot machen !!
    Nur noch schlafen sollen , und ruhige nicht aufmuckende Patienten .
    Weiter wie gehabt .

    Nee das Spiel ist zu ende .

    Aber wenn die Politiker uns keine Chance lassen ?
    Was soll man den dagegen unternehmen ?

    MFG
    Larissa

  11. walter helbling schreibt am 19. April 2010 um 04:55 Uhr

    Darf ich euch darauf hinweisen, dass netzwerkB bisher auf Google unter news absolut nicht vertreten ist. İch denke, sowohl für eure jetzigen Anliegen wie auch für die online-Petition könnte eine Verlinkung nur Vorteile bringen.

  12. Christine Striebel schreibt am 25. April 2010 um 17:53 Uhr

    An den runden Tisch gehören unbedingt auch Betroffene. Das kann ich 100% unterstützen. Allerdings ist bei der Häufigkeit von Betroffenen wahrscheinlich, dass auch in diesen Gremiene Betroffene sitzen, die dies entweder noch nicht wissen oder sich vor dem outen fürchten.

    Christine Striebel

  13. Franco Del-Conte schreibt am 28. April 2010 um 10:08 Uhr

    Frei nach Heinrich Heines „Sie sassen und tranken am Teetisch“

    Sie sassen und zankten viel am runden Tisch

    Sie saßen und zankten am runden Tisch,
    Und sprachen von Taten viel.
    Die Herren waren pathetisch,
    Die Damen von gescheitem Gefühl.
    Die Sache muß sein platonisch,
    Die kühlen Denker sprachen.
    Die Politiker lächeln harmonisch,
    Und dennoch seufzen sie: Ach!

    Ein Domherr öffnet den Mund weit:
    Die Strafe sei nicht zu roh,
    Sie schadet sonst der Kirche und dem Bund.
    Die Betroffenen schrien: Na und?
    Die Bischöfe sprachen wehmütig:
    Der Missbrauch sei eine Passion!
    Und präsentierten gütig
    Ihre guten Werke der Elite-Kommission.
    Am Tische war noch ein Plätzchen frei;
    Meine Betroffenen, da habt ihr gefehlt.
    Ihr hättet zu gern, am diesem Schwätzchen,
    Von eueren Leiden erzählt.

    Franco Del-Conte, April 2010

  14. Franco Del-Conte schreibt am 12. Mai 2010 um 22:57 Uhr

    Umjubelter Papstbesuch in Portugal:

    «Sühne, Gebet, Akzeptanz und auch Vergebung» einen Weg aus den Skandalen finden. «Die Vergebung ersetzt nicht die notwendige Gerechtigkeit», sagte der Papst weiter.

    Was mag er wohl mit Vergebung meinen? Dass die Täter den Opfern vergeben, weil sie sie verführt haben, oder umgekehrt? Das ist aber ziemlich schwammig Herr Ratzinger! Mit dem Angriff aus dem Innern hat er wohl recht, aber das hat gerade er ja mitinizert.Oder versteht Ihr diese Sprache? Ist doch deutsch und nicht Kirchenlatain oder?

Einen Kommentar schreiben