Sion - Die erste Weltmeisterschaftsendrunde auf dem afrikanischen Kontinent steht unter keinem guten Stern, zumindest für Afrikas Fußballstars. Nach Ghanas Führungsspieler Mickael Essien (Sprunggelenksverletzung) fällt nun nämlich auch dessen Chelsea-Kollege Didier Drogba (32) für das am Freitag beginnende Turnier in Südafrika aus.
Der Ivorer Drogba erlitt beim Testspiel der Elfenbeinküste gegen Japan (2:0) im schweizerischen Sion nach 18 Minuten einen Bruch des rechten Ellenbogens. Es geschah bei einem harmlosen Zusammenstoß mit dem Japaner Marcus Tulio Tanaka, der fünf Minuten zuvor einen Freistoß des Topspielers der Ivorer zum 0:1 ins eigene Tor abgefälscht hatte (13.). Den zweiten Treffer für die Elfenbeinküste markierte Kolo Toure (80.).
"Ich mache mir wirklich Sorgen", sagte Drogba bereits vorm Abtransport ins Krankenhaus, wo sich der schlimme Verdacht nach Informationen der französischen Sportzeitung "L'Equipe" dann bestätigte. "Wenn es etwas Ernstes ist, wäre ich sehr beunruhigt. Er ist unser Kapitän und einer der besten Stürmer der Welt", stöhnte Sven-Göran Eriksson, der schwedische Trainer der Elfenbeinküste. Denn vor allem wegen Drogba war sein Team von Experten zu den Anwärtern auf den Einzug ins Halbfinale gezählt worden.
Auch England erwischte es gestern hart: Im Training verletzte sich Kapitän Rio Ferdinand so schwer am linken Knie, dass ein Einsatz in Südafrika unmöglich ist. Der 31 Jahre alte Abwehrspieler von Manchester United, der schon die gesamte Saison von Verletzungen geplagt war, hatte sich die Blessur bei einem Zweikampf mit Nationalstürmer Emile Heskey von Aston Villa zugezogen.
Am Nachmittag musste Ferdinand das Hospital auf Krücken verlassen. Englands Nationaltrainer Fabio Capello nominierte Michael Dawson von Tottenham Hotspur nach. Die Kapitänsrolle fällt nun dem Mittelfeldstar Steven Gerrard vom FC Liverpool zu.
