G-20-Finanzminister uneinig bei Bankenabgabe

Die G-20-Finanzminister konnten sich offenbar nicht auf eine weltweite Bankenabgabe einigen. In der Abschlusserklärung im südkoreanischen Busan hieß es nur, der Finanzsektor solle einen "gerechten und bedeutenden Beitrag" zur Behebung der Kosten leisten, die die Bankenkrise den Staaten verursacht habe.

Die USA und die Länder der EU hatten sich für eine solche Abgabe ausgesprochen, um das Finanzsystem zu stabilisieren. Länder wie Australien, Brasilien, Indien und Kanada waren dagegen. Sie wollen den Instituten keine zusätzlichen Kosten aufbürden. Die Banken dieser Länder waren von der Finanzkrise weitgehend verschont geblieben.

Keine Einigung vor Gipfel in Toronto
Es war erwartet worden, dass Meinungsunterschiede in Einzelfragen der Kontrolle der Finanzmärkte zunächst beiseitegeschoben werden, um die Grundzüge eines koordinierten Programms zu erarbeiten, das auf dem G-20-Gipfeltreffen Ende Juni in Toronto verabschiedet werden soll.

Der "Gruppe der 20" gehören die USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Russland, Kanada, China, Indien, Brasilien, Mexiko, Südafrika, Argentinien, Australien, Indonesien, Saudi-Arabien, Südkorea, die Türkei und die Europäische Union an. Sie repräsentiert zwei Drittel der Weltbevölkerung, rund 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft und 80 Prozent des Welthandels.