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Russen und Kasachen planen Goldhochzeit

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von André Ballin | 05.07.2010 | 09:36

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Russen und Kasachen planen Goldhochzeit

Der erste Schritt für die Fusion von Polyus Gold und Kazakhgold ist getan: Kazakhgold hat neue Aktien herausgegeben, bei der Zuteilung wurde Polyus Gold bevorteilt.

EPA

Polyus Gold-CEO Michail Prochorow will mit Kazakhgold fusionieren - dahinter steckt ein taktisches Manöver.

Der kasachische Goldförderer Kazakhgold hat einen SPO im Wert von 100 Millionen $ angekündigt. Der Aktienpreis (pro GDR) liegt mit 1,5 $ deutlich unter dem Börsepreis von 5,20 $. In den Genuss der neuen Billigaktien kommt jedoch vor allem der Hauptaktionär Polyus Gold (besitzt 50,1 Prozent der Kazakhgold-Aktien).

Polyus Gold sicherte sich 51,2 Millionen Anteilsscheine, was 77 Prozent der Emission entspricht. Während auch weitere Großaktionäre so zu neuen Kazakhgold-Papieren kamen, gingen Kleinanleger bei der Ausgabe leer aus.

Der SPO ist der erste Schritt zur Fusion der beiden Unternehmen. Technisch soll Kazakhgold seine Muttergesellschaft Polyus Gold vollständig übernehmen. Anschließend wird das neue Unternehmen in Polyus Gold International umbenannt und soll an der Londoner Börse gelistet werden.

Diese Art der Übernahme ist ein taktisches Manöver, da Kazakhgold seinen juristischen Sitz in der Steueroase Jersey hat. Polyus Gold hofft durch den Schritt auf eine höhere Liquidität, da mit dem Umzug auf britischen Boden für viele westliche Fonds Beschränkungen, die beim Handel mit russischen Papieren bestehen, wegfallen.

Der Start für das neue Goldimperium fällt allerdings nach Ansicht von UniCredit-Analyst Marat Gabitow nicht glänzend aus: "Beim SPO hat der Mehrheitsaktionär ein relativ unfaires Angebot gemacht, indem er sich mehr Aktien genommen hat als ihm proportional zustehen. Das ist kein guter Start für ein Unternehmen, das an die Londoner Börse will", sagte er.

Einen Schatten wirft zudem ein Betrugsprozess in London auf den Konzern. In dem Fall klagt Polyus gegen die einstigen Kazakhgold-Besitzer, die Asaubajew-Familie, die dem Konzern angeblich 450 Millionen $ gestohlen hat.

Dennoch raten die meisten Analysten den Aktionären von Kazakhgold und Polyus Gold, der Fusion zuzustimmen. Die Aktie des Konzerns hat ihrer Meinung nach eine goldene Zukunft.

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