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Adelig von Geburt, Künstlerin aus Leidenschaft und Nonne aus Überzeugung – Elisabeth Karoline Mary Margarete Veronika Gräfin von der Schulenburg, kurz Tisa genannt, ist eine unkonventionelle Frau. Geboren am 3. Dezember 1903 auf Schloss Tressow in Mecklenburg, spiegelt ihr bewegtes Leben das 20. Jahrhundert. Sie erlebt den Zusammenbruch des Kaiserreichs, zwei Weltkriege, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. Ihr Vater ist Reichstagsabgeordneter der NSDAP; sie selbst in erster Ehe mit einem jüdischen Unternehmer verheiratet, flieht nach dem Brand des Reichtages nach England. Dort kommt Tisa, die in den Goldenen Zwanziger Jahren an der Berliner Akademie Kunst studiert hatte, mit streikenden Bergleuten in Kontakt und fährt zum ersten Mal in eine Kohlegrube ein. Die schwere Arbeit unter Tage dokumentiert sie in zahlreichen Zeichnungen. „Mir war, als hätte ich nun eine Heimat, eine Aufgabe gefunden.“ Zurück in Deutschland arbeitet sie nach dem Krieg als Journalistin und Sozialfürsorgerin, konvertiert zum katholischen Glauben und tritt 1950 als Schwester Paula in das Dorstener Ursulinenkloster ein. Auch als Nonne kämpft sie mit ihrer künstlerischen Arbeit gegen Gleichgültigkeit und Vergessen. Die Juden-Progrome, die Kriege in Vietnam und im Nahen Osten, die soziale Not in den Ländern der dritten Welt sind ihre Themen. Immer wieder solidarisiert sich Schwester Paula mit den Bergleuten im Ruhrgebiet, die gegen drohende Zechenschließungen kämpfen. Noch im hohen Alter von 94 Jahren nimmt sie an einer Mahnwache teil.