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Stadtteilentwicklung Pirna-Sonnenstein
Im November 2002 wurde ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) für die Stadt Pirna erstellt, in dem eine Neuorientierung gegenüber den herkömmlichen Leitbildern der städtebaulichen Entwicklung erfolgte. Der Stadtteil Pirna-Sonnenstein mit dem höchsten Anteil an Plattenbaubeständen der Stadt Pirna stellt einen der vier Umstrukturierungsbereiche mit vorrangigem Handlungsbedarf des Konzeptes dar. Trotz einer wesentlichen Erhöhung der Lebensqualität im Großwohngebiet Sonnenstein durch die Sanierung der Wohngebäude und die seit dem Jahr 1994 erfolgte Förderung von Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung im Rahmen des 2004 auslaufenden Förderprogramms zur „Städtebaulichen Weiterentwicklung großer Neubaugebiete“ (StWENG) ist dieser Stadtteil gegenwärtig durch einen überdurchschnittlich hohen Bevölkerungsverlust und Rückgang der Haushalte, eine zunehmende Überalterung der Bewohnerschaft, eine zunehmend schwindende Stabilität der sozialen Situation im Stadtteil sowie ein stetiges Anwachsen des Wohnungsleerstandes geprägt.
Die aufgeführten Indikatoren verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf im Stadtteil zur gezielten Begrenzung und Umkehrung der negativen Entwicklungstendenzen sowie zum Aufbau eines positiven Stadtteilimages. Zur Bewältigung der vorgenannten Probleme wurde das Gebiet Pirna-Sonnenstein im November 2003 in das Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die Soziale Stadt“ aufgenommen.
Dieses Programm ist ein komplexes Aktionsprogramm, das sich gegen die zunehmende soziale Entmischung richtet. Durch einen integrativen Ansatz soll der drohenden Negativentwicklung Einhalt geboten und langfristig selbsttragende Strukturen im Stadtteil entwickelt werden. Als Grundlage für die zukunftsfähige Entwicklung des Sonnensteins wurde ein Entwicklungskonzept (Integriertes stadtteilpolitisches Handlungskonzept – Feinkonzept) erarbeitet. Das Konzept bildet die Handlungsgrundlage für die zukünftigen Entscheidungsprozesse. Die Handlungsfelder umfassen weitreichende Maßnahmebereiche, die über die klassische Stadtteilentwicklung und -erneuerung hinausgehen und eine zentrale Steuerung im Rahmen eines aufzubauenden Stadtteilmanagements erfordern. Das Stadtteilkonzept dient somit zusätzlich der künftigen Stadtteilmanagerin als Leitfaden für die Umsetzung der geplanten Projekte und Einzelmaßnahmen.
Die mit dem Programm verfolgten Ziele lassen sich im Wesentlichen drei übergeordneten Handlungsbereichen zuordnen:
- Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen
- Verbesserung der individuellen Lebenschancen
- Integration und Vernetzung von Strategien und Akteuren der Stadtteilentwicklung
Im konkreten Fall verbergen sich dahinter folgende Handlungsschwerpunkte für die Quartiersentwicklung auf dem Sonnenstein:
Der komplette Maßnahmeplan (Handlungskonzept) kann im Stadtteilbüro eingesehen werden
- Stärkung der Zentrumsfunktion, Schaffung eines soziokulturellen Zentrums
- Anpassung des Wohnungsbestandes an die Bevölkerungsentwicklung und Wohnbedürfnisse
- Schaffung wohnortnaher Arbeitsplätze, Verbesserung der Beschäftigung
- Entwicklung von Sport- und Freizeitangeboten für alle Altersgruppen (insbesondere aber für Jugendliche und Senioren)
- Ausbildung einer „Entwicklungsachse“ mit Grünzug und Zentrumsfunktion innerhalb der Plattenbauten („Nord-Süd-Achse“)
- Verbesserung der Anbindung und Vernetzung zu angrenzenden Stadt- und Freiräumen
- Öffnung und Nachnutzung des ehemaligen Strömungsmaschinengeländes
- Nachnutzung denkmalgeschützter Bausubstanz im Schlosspark
Vorrangiges Ziel auf dem Sonnenstein ist die Schaffung eines Stadtteilzentrums. Das Quartierszentrum soll Stadtteiltreff, Begegnungsstätte und offener Mietertreff sein. Mit dieser Bündelung von Maßnahmen und Aktionsfeldern wird das Soziokulturelle Zentrum zu einem Schlüsselprojekt der Stadtteilentwicklung auf dem Sonnenstein. Durch die Einrichtung eines Quartierszentrums in Verbindung mit der Entwicklung eines gezielten Stadtteilmanagements können Strategien und Maßnahmen der Stadtteilentwicklung integriert und vernetzt, ökonomische und soziale Entwicklungsmaßnahmen miteinander verknüpft sowie die Handlungsmöglichkeiten und -kompetenzen der Bewohnerschaft gestärkt werden. Diese gezielte Einbeziehung der Bewohner in den geplanten Umstrukturierungsprozess stellt dabei eine grundlegende Voraussetzung für eine auf lange Sicht erfolgreiche Stadtteilentwicklung auf dem Sonnenstein dar.
Ansprechpartner: Stadtteilmanagement Pirna-Sonnenstein
Stadtteilbüro Sonnenstein - Stadtteilmanagement
Stadtteilmanagerin Frau Frenzel, Tel. 03501 556-395 oder 03501 710213, Kontakt