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VVS Fahrplanauskunft

Betriebsänderungen

Netz 2011 - Interessantes aus der Liniengeschichte


06.10.2010

Linienänderungen sind in der Chronik der Stuttgarter Straßenbahnen AG nicht Neues. Immer wieder änderten sich im Laufe ihrer 140-jährigen Geschichte Namen, Farben, Nummern oder Verlauf der Strecken. Es kamen neue Strecken hinzu, wo die notwendige Nachfrage fehlte wurden auch Linien eingestellt. So manche “seit ewig” geglaubte Führung aber ist tatsächlich oft nicht viel älter als 20 oder 30 Jahre.

Die neue U6 im Fasanenhof
Für die Bürgerinnen und Bürger im Fasanenhof beginnt erst am 12. Dezember 2010 die Schienenära. Für den Nahverkehr war seither die Buslinie 72 zuständig, übrigens seit 1961, seit es Nahverkehr im Fasanenhof gibt. Aus dieser Zeit stammen auch die Überlegungen, den Fasanenhof an das Straßenbahn- bzw. Stadtbahnnetz anzuschließen.

Die U5 zum Killesberg, die U7 nach Mönchfeld
Die Straßenbahnlinie 5 gibt es seit über 110 Jahren, ihre Vorgängerin hatte den klangvollen Namen „Kanonenweglinie“. Ein musikalisches Andenken gab Wolle Kriwanek dem Fünfer mit seinem Straßenbahnlied. Ab 1950 fuhr der Fünfer zwischen Stammheim und Möhringen, zwischen 1965 und 1982 war Heumaden sein Ziel und ab 1982 wieder Möhringen. Am 3. November 1990 bekam der Fünfer als Stadtbahnlinie U5 neue Ziele: Freiberg auf der einen Seite, Leinfelden auf der anderen Seite. Im Dezember 2005 ging die Verlängerung nach Mönchfeld in Betrieb.

Den Killesberg bringen viele Stuttgarter immer noch mit dem „Zehner“ in Verbindung, fuhr er doch zwischen 1913 und 1976 also 63 Jahre lang zum Killesberg. Der Killesberg verlor wegen dem Stadtbahntunnel unter der Heilbronner Straße ohne Abzweigmöglichkeiten in die Birkenwaldstraße den Schienenanschluss, es kamen die Busse. Die Liniennummer 10 trug jetzt die Zacke.

Die Straßenbahnlinie 7, entstanden aus der so genannten „Tiergartenlinie“, gibt es seit 1901. Fast siebzig Jahre lang fuhr sie bis zur Einstellung 1969 wegen des Stadtbahnbaus in der Hauptstätter- und Torstraße zur Doggenburg. Erst 1993 tauchte die Liniennummer 7 wieder auf: Als U7, die den Killesberg und die Messe wieder ans Schienennetz brachte. Anlässlich der Internationalen Gartenbauausstellung wurde im April 1993 die U7 eröffnet.

Die U4 zum Hölderlinplatz, die U2 nach Botnang
Viele Bewohner des Viertels um den Hölderlinplatz können sich an den Vierer noch gut erinnern. Er ist aus der so genannten „Querbahn“ hervorgegegen, die seit 1896 von der Neckarstraße über die Innenstadt zur Traubenstraße (unterhalb Hölderlinplatz) fuhr. 1910 wurde aus der „Querbahn“ die Linie 4, von 1912 bis 1986 war der Hölderlinplatz Endhaltestelle des Vierers. Ab 1. Juni 1986 tauschten Vierer und Zweier (nach Botnang) aber ihre Ziele. Die Straßenbahnlinie 2 bekam den Hölderlinplatz als Endhaltestelle, der Vierer Botnang. Dieser Linientausch von vor fast 25 Jahren fand aus betrieblichen Gründen statt: Denn die Linie 4 hatte keinen Betriebshof an ihrer Strecke, die Linie 2 aber gleich zwei (Vogelsang und Cannstatt).

Die Straßenbahnlinie 2 ist Nachfolgerin der so genannten Praglinie, die aus der „Nordwesttram“ genannten Linie der „Neuen Stuttgarter Straßenbahngesellschaft (NSS) hervorging – Pferdebahn in Meterspur. Nach Botnang fährt seit 1914 die Straßenbahn, zunächst 40 Jahre lang die Linie 18, danach die Linien 8 und 9. Gerade einmal acht Jahre lang zwischen 1978 und 1986 sieht man die Straßenbahnlinie 2 in Botnang, die dann von der Linie 4 abgelöst wurde. 1994 wurde aus der Straßenbahnlinie 4 die Stadtbahnlinie U4, im Dezember 2002 aus der Straßenbahnlinie 2 die Stadtbahnlinie U2.

Die neue U12 (Killesberg – Vaihingen)
Die Linienbezeichnung 12 ist den Chronisten keine unbekannte. Als Straßenbahnlinie 12 gibt es sie schon seit 1909. Sie fuhr damals vom Cannstatter Bahnhof nach Feuerbach. Ihre Vorgängerin war die Linie „Cannstatt-Feuerbach“ der SSB Tochter „Stuttgarter Vorort-Straßenbahnen“. Mal fuhr die Linie 12 nach Wangen, mal auch nach Heslach, ab 1928 über 40 Jahre lang auch zum Hallschlag. Am 2. Juni 1969 wurde sie wegen fehlen einer Wendeschleife am Hallschlag und den somit unmöglichen Einsatz der damals modernen GT4-Straßenbahnzüge eingestellt. Wieder gut 40 Jahre später taucht die „12“ als Stadtbahnlinie „U12“ wieder auf. Wenn die U 12 einmal bis zum Hallschlag fährt, ist das also eine Wiederbelebung einer “historischen” Linie (mit anderer, besserer Führung).

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