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Roland Grandel

GALERIE GRANDEL im Wasserschloss Bad Rappenau

19. November bis 20. Dezember 2009 und 8. bis 31. Januar 2010
DER VERFÜHRTE BETRACHTER - Die Trompe-l'œil Malerei in der Gegenwart

Michael Lassel - Der Turm zu BabelVernissage 19. November 2009, 20 Uhr
Einführung von Reinhold Weinmann
Maren Ferber an der Harfe

Ausstellung vom 20. November bis 20. Dezember 2009 und 8. bis 31. Januar 2010
Freitag, Samstag und Sonntag 14 - 20 Uhr

12. Dezember 2009, 16-17 Uhr
Balsam Märchenteam - Es war einmal und ist doch nie gewesen
Märchen für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren
Eintritt: Erwachsene - 6 Euro, Kinder bis 12 Jahre - 4 EuroJoachim Lehrer - Landfall

09. Januar 2010, 19 Uhr
Das virtuelle Atelier
Multimedial begleiteter Vortrag von und mit dem Künstler Joachim Lehrer
Eintritt: 5 Euro


Es ist als würden diese Künstler einen Zauber über unsere Augen legen und uns mit ihrer Malerei verführen, ihren Bildern mehr zu glauben als unseren Sinnen. Denn wir sind verführt, anfassen zu wollen, was wir täuschend echt vor uns auf der Leinwand dargestellt sehen. Die Zauberer, die dies vermögen, bedienen sich dabei des Trompe-l'œil - der Kunst der Augentäuscherei. Versammelt sind sechs Meister ihres Fachs in der Ausstellung „Der verführte Betrachter - Die Trompe-l'œil Malerei in der Gegenwart" in der Galerie Grandel im Wasserschloss Bad Rappenau.
Unter ihnen Michael Lassel - der Künstler aus Fürth, der im Jahr 2003 in der Zeitschrift Weltkunst „als der wohl bedeutendste Trompe-l'œil-Maler unserer Zeit" bezeichnet wurde und sich gleich in mehreren international bedeutenden Museen der Gegenwartskunst befindet - so auch in der Tate Gallery. Erst kürzlich im British Museum in London, kann der Betrachter seine Sinne jetzt in Bad Rappenau von Michael Lassels Arbeit „Der Turm zu Babel" verführen lassen.
In Deutschland leider nur zu selten gezeigt, sind nun sechs künstlerische Temperamente vereint in einer Ausstellung. Sie sind verbunden in dem Streben nach höchster, altmeisterlicher Perfektion in der Kunst der Augentäuschung:
Jürgen Dressel, Wolfgang Harms, Michael Lassel, Joachim Lehrer, Jo Niklaus, Hans Niklaus

Jürgen Dressel - Süd-WestJürgen Dressel wurde 1946 in Fürth geboren. Nach seiner Ausbildung als Litograph beschäftigte er sich zunächst mit Porträt-, Landschafts- und Tierdarstellungen. Im Selbst­studium machte er sich mit Technik und Stil der Trompe-l'œil Malerei vertraut. In seinen Bildern finden sich typische Elemente der Kunst der Augentäuschung: vertraute Gegenstände in ostentativer Anordnung, die Zentralperspektive und eine entsprechende Lichtführung. Seine Werke mit einer Detailversessenheit der üppig aufgetürmten, symbolistisch überladenen Gegen­stände erinnern an Still­leben der vergangenen Jahrhundertwende. Jürgen Dressel lebt und arbeitet in Fürth. Seit 1993 stellt er ununterbochen seine neuesten Werke in der welt­größten Ausstellung im Grand Palais in Paris anlässlich des Salon d'Automne aus. Weitere Ausstellungen u.a. in Avignon, Frankreich (Mondial Arts), Monte Carlo, Monaco (Prix International a'Art Contemporain), Germanisches National­museum Nürnberg (Triumph der Kunst), Paris (Le Triomph du Trompe-l'œil). Kunstpreise: 1993 Sociétaire d'Association du Salon d'Automne, Paris, Frankreich; 1993 Sociétaire des Beaux-Arts, Béziers, Frankreich; 2006 Künstler des Monats Oktober 2006, Arttrack, Frankreich.

Wolfgang Harms - Gutes FlugwetterWolfgang Harms wurde 1950 in Unterbissingen/Schwaben geboren. 1964 bis 1967 Malerlehre bei Maler­meis­ter Eugen Riess in Donauwörth, 1970 bis 1972 Fachhochschule in Augsburg und 1972 bis 1978 Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg - bei Prof. G. Voglsamer. 1981 erhielt Wolfgang Harms den Wolfram von Eschenbachpreis. Der Künstler lebt und arbeitet in Nürnberg.
Über 20 Jahre hat sich Wolfgang Harms überwiegend auf die Ausführung von hochwer­tigen Wandmalereien konzentriert. Auf diesem Gebiet wird er mittler­weile zu den Besten in Europa gezählt. Neben zahlreichen Aufträgen von Privat­personen finden sich seine Wandmalereien öffentlich zugänglich beispielsweise im Schlosshotel Bühlerhöhe, im Hotel Strandperle in Cuxhaven, im Medicon-Gesundhaus in Nürnberg oder im Apart-Hotel Astron in München.
Seit 2000 verlagerte er seinen Arbeitsschwerpunkt wieder hin zur Tafelbild­malerei und der damit verbundenen Ausstellungstätigkeit (u.a. Nürnberg; München; Innsbruck; Nagoya, Japan; Baden-Baden; Töplitz; Den Haag; Paris). In seiner Wand- und Tafelbild­malerei fühlt er sich eng mit dem Surrealismus, der Renaissance und dem Phantastischen Realismus verbunden. Der Ästhetik­professor, Prof. Carl Michael Hofbauer bezeichnet ihn als phantastischen Realisten, der näher am Surrealismus ist als die meisten Phantasten. Wolfgang Harms benutzt verschiedene Maltechniken wie Aquarell, Acryl, Zeichnung und Drucktechniken. Die Tafelbilder sind in Lasurtechnik gemalt. Die Lasurtechnik in Acryl-Öl ist eine sehr zeitaufwändige Methode, aber mit keiner anderen Maltechnik ist eine solche Leuchtkraft und Lebendigkeit der Farben zu erreichen. Bunte Blüten, Märchenwesen, Faune und der Gott Pan bevölkern seine Landschaften, die von neuem Leben und Wachstum künden. 

Michael Lassel - PantheonMichael Lassel wurde 1948 in Siebenbürgen, Rumänien geboren, absolvierte das Musische Gymnasium und studierte von 1968 bis 1972 an der Kunstakademie Bukarest bei Cornelius Baba. Er ar­beitete zunächst als Kunsterzieher und übersiedelte 1986 mit der Familie nach Deutschland. Früh widmete er sich der Trompe-l'œil Malerei. Sein Gesamtwerk umfasst über 80 Ölgemälde, in denen die Pyramide ein oft wiederkehrendes Anordnungsmotiv bizarr verfremdeter Ding-Ensembles ist. Ausgeführt in vollendeter altmeisterlicher Tech­nik, fügt Michael Lassel Alltagsgegenstände mit Zeugnissen der Hochkultur zusammen. So entstehen Stillleben von feiner Ironie. Michael Lassel lebt und arbeitet als freischaf­fender Kunstmaler in Fürth. Seine Werke wurden u.a. in Nürnberg, Würzburg, München, Genf, Paris, Luxembourg, Brüssel, London, New York, Miami, Singapur und Tokyo gezeigt und u.a. von Museen in Fürth, dem Museum Genf, der Tate Gallery London, dem Museum of Singapore oder dem Bunkamura Museum of Art in Tokyo angekauft. Kunstpreise: 1990 Medaille d'Or et le Grand Prix Robert Vrinat, Metz, Frankreich; 1991 Erster Preis der Europäischen Kunstakademie, Luxembourg; 1991 Vittelius d'Or, Vittel, Frankreich; 1991 Medaille d'Or, Nancy, Frankreich; 1992 Medaille d'Or, Béziers, Frank­reich; 1994 Coup de la Ville Avignon, Avignon, Frankreich.

Joachim Lehrer - TraumreiseJoachim Lehrer wurde am 29. 1. 1954 in Reutlingen geboren. Nach dem Studium der Elektrotechnik schloss Joachim Lehrer 1976 bis 1982 ein Studium der Germanistik, Rhetorik und Kunst­ge­schich­te - hier besonders Studium historischer Quellen zur Maltechnik und Umsetzung in die eigenen Arbeiten - an. Seit 1983 ist er vollberuflich als Maler tätig und lebt in Tübin­gen. Er ist Mitglied im Verband Bildender Künstler Württemberg e.V, dem Künstler­son­der­bund in Deutschland 1990 e.V. sowie der Künstlergruppe Neue Meister e.V.
Joachim Lehrer bedient sich der aufwändigen Technik der Harz-Öllasur auf Kreidegrund über Holz, womit ihm seine ebenso hinterhältige wie effektvolle Täuschung gelingt. Er gaukelt uns vor, Autos und sonstigen technischen Schrott zu malen, doch tatsächlich sind seine Autos keine Autos, seine Busse keine Busse, seine Lokomotiven keine Lokomotiven. Vielmehr sind sie Personen, besser Persönlichkeiten, die seine menschenleeren Land­schaften bevölkern - bzw. seine Bilder beseelen. Die Werke des Künstlers werden regelmäßig in Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und Schweden gezeigt und sind in öffentlichen und privaten Sammlungen auf drei Kontinenten (u.a. Reinhold Würth, Künzelsau; P.E. Schwenk, Schloss Haigerloch) vertreten. 

Hans Niklaus - Der KundschafterHans Niklaus wurde am 23.8.1934 in Halle/Saale geboren, dort 1949 bis 1952 Lithographenlehre. Hans Niklaus lebt und arbeitet seit 1955 in Nürnberg. 1956 bis 1964 war er Schüler von Dürer­preisträger Georg Weidenbacher. Seit 1991 ist er freischaffend als Maler und Zeichner tätig. Parallel zur Berufsarbeit als Lithograph, begünstigt durch unbezahlte Beurlau­bungen, ständig als Maler und Zeichner künstlerisch tätig - ist Hans Niklaus be­strebt, ein hohes Maß an dreidimensionalem Eindruck zu erreichen und von Modeeinflüssen frei zu bleiben. Neben verschiedenen surrealen Bildinhalten, Landschaften, Stillleben, Porträts, wendet er sich später auch der Trompe-l´œil Malerei zu. Ein häufig auftauchendes Sujet sind die Schnecken und Muscheln aus seiner eigenen, wissenschaftlich aufgebauten Conchylien­sammlung (ca. 6500 Stück mit derzeit 2700 Arten, sowie vielen Unterarten und Formen). Die Bilder wurden mit Acrylfarben auf mehrfach grundierte Leinwände, die zu­vor auf Hartfaser, später auf MDF-Platten aufkaschiert wurden, gemalt.

Jo Niklaus - Ohne ExpertiseJo Niklaus wurde 1941 in Münsterberg/Schlesien geboren, Lehre als Verwaltungsangestellte, anschließend Wechsel ins graphische Gewerbe, Tiefdruckretuscheurin, später Lithographin. Von 1957 bis 1965 erhielt sie Mal- und Zeichenunterricht in Nürnberg bei H. Ulrich und Georg Wie­den­bacher. 1966 Heirat mit Hans Niklaus. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Nürnberg. Sie widmete sich zunächst dem Kopieren vor den Originalen im Ger­manischen Nationalmuseum Nürnberg, der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und im Städel in Frankfurt. Um 1980 wendete sie sich der Trompe-l'œil Malerei zu. Seit 1991 befasst sie sich mit Albrecht Dürer Motiven, die sie in dieser Manier in eigener Bildgestaltung verarbeitet. In den letzten Jahren übernahm sie haupt­sächlich Auftragsarbeiten, meistens Portraits oft in Trompe-l'œil-Manier oder aber mit Trompe-l'œil-Effekten. Ausstellungen u.a. in Fürth, Schloss Pommersfelden, Töplitz, Nürnberg, Paris (Maitre du Trompe-l´Oeil, während des Salons des Artistes Independants, COMPARAISONS, Grand Palais), Saeby in Dänemark.