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Die Telekom hat in der Spitzelaffäre Vergleiche mit ihrem ehemaligen Führungsduo Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel geschlossen. Damit sei der Streit mit den Ex-Managern über zivilrechtliche Ansprüche gütlich beigelegt worden, teilte das Unternehmen mit.
Ricke und Zumwinkel hätten sich bereiterklärt, einen beträchtlichen Teil des Schadens auszugleichen. Beide hielten aber weiterhin ihren Rechtsstandpunkt aufrecht. Sie hätten "insbesondere keinerlei Pflichtverletzung eingeräumt und keinen Schadensersatzanspruch anerkannt".
[Bildunterschrift: Klaus Zumwinkel (links) und Kai-Uwe Ricke ]
Die Telekom hatte von den früheren Spitzenmanagern jeweils eine Million Euro verlangt. Jetzt hieß es, sie hätten sich "im Vergleichswege verpflichtet, einen beträchtlichen Teil des der Deutschen Telekom entstandenen Schadens durch Zahlungen in jeweils gleicher Höhe auszugleichen und einen jeweils gleichen, recht namhaften Teilbetrag" dieser Zahlungen nicht gegenüber der Managerversicherung geltend zu machen. Wie hoch die Zahlung ausfällt, wollte ein Sprecher nicht sagen. Nach Angaben eines Zumwinkel-Beraters sieht die jetzt erzielte Vereinbarung eine Kostenbeteiligung Zumwinkels von 250.000 Euro vor. Im Gegenzug übernehme eine Manager-Haftpflichtversicherung Zumwinkels Kosten für juristische Beratung in Höhe von 300.000 Euro.
Die Aktionäre müssen dem Vergleich noch zustimmen. Dies soll auf der nächsten Hauptversammlung am 12. Mai geschehen.
Der Prozess gegen die beiden früheren Top-Manager ist bereits seit Juni 2010 beendet. Damals stellte die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen ein, da Ricke und Zumwinkel nicht nachgewiesen werden konnte, die Ausforschung von Telefondaten in Auftrag gegeben zu haben. Lediglich ein Mitarbeiter der Konzernsicherheit wurde Ende November vergangenen Jahres verurteilt.
Die Spitzelaffäre gilt als einer der größten Datenschutz-Skandale der vergangenen Jahre. Die Telekom hatte unter Leitung der beiden Manager in den Jahren 2005 und 2006 Telefonverbindungen systematisch auswerten lassen, um herauszufinden, wie sensible Informationen über das Unternehmen in die Medien gelangten.
Die Affäre war 2008 bekannt geworden, nachdem der Konzern Strafanzeige erstattet hatte. Insgesamt wurden die Telefonverbindungsdaten von bis zu 60 Personen ausgewertet, darunter Mitarbeiter, Journalisten und Gewerkschafter.
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