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Band VII. (1994) Spalten 229-236 Autor: Ingeborg Dorchenas

PERUGINO, Pietro, eigentl. Pietro Vannucci, Maler. * um 1448 Città della Pieve, + 1523 Fontignano. Eltern: Cristoforo di Pietro di Giovanni (od. Vani bzw. Vannuccio) u. Lucia Betti, seit 1.9. 1493 mit Chiara Fancelli, Tochter des Baumeisters und Ingenieurs Luca F. - Mit P. erreicht die Peruginer Malerei ihren Höhepunkt. Der vor allem als Maler melancholisch-seelenvoller Heiligenfiguren und Madonnen berühmte Künstler gilt als Hauptmeister der umbrischen Schule. - Die Wirkung P.s auf die norditalienische Malerei und weit über ihre Grenzen hinaus, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nicht zuletzt als Lehrer Raffaels wirkte er auf eine Art klassizistische Vollendung der Renaissance in der Malerei hin, ohne die Raffaels Frühwerk nicht gedacht werden kann. Seinen Zeitgenossen galt er zumindest in seiner Früh- und Reifezeit als berühmtester Maler Italiens, dessen Werken man durchaus zurecht »einen süßen engelsgleichen Anhauch« bestätigte. - Über P.s Jugend wissen wir wenig. Laut Vasari soll er zunächst bei Piero della Francesca vor allem in der Raum- und Architekturdarstellung geschult und dann zusammen mit Lorenzo di Credi und Leonardo bei Verrochio gelernt haben. Sicher ist nur, daß P. früh in die Lehre gegeben wurde, möglicherweise war er in Fiorenzo di Lorenzos Werkstatt in Perugia tätig. Eine Lehrzeit bei Verrocchio läßt sich immerhin nicht ganz von der Hand weisen, zeigt doch ein P. zugeschriebenes Frühwerk »Maria und Kind« deutlich dessen Einfluß in Oberflächenbehandlung und Gestalt. Die preziöse Ausgestaltung weist jedoch umbrische Züge auf. Auch P.s frühes Wirken in Florenz ist belegt. So findet man ihn 1475 mit Malereien für das Stadthaus beschäftigt, die allerdings verloren sind. Ein erstes, wenn auch wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit Pinturicchio, dem anderen Peruginer Hauptmeister, und Fiorenzo di Lorenzo entstandenes Hauptwerk sind die acht Tafeln mit Szenen aus dem Leben des hl. Bernhard für die Kirche S. Francesco al Prato. Die feingestaltete Landschaft und die von heller Farbigkeit umspielten Figuren mit der ihnen eigenen Innigkeit und Zartheit verraten schon die für P. typischen Züge. - Für 1478 läßt sich bereits eine rege Tätigkeit nachweisen - sowohl in Perugia und Umgebung, als auch in Rom. In die Zeit fällt auch sein erstes selbständiges, sicher datierbares und mit Petrus Perusinius signiertes Werk - das Fresko mit dem »hl. Sebastian an der Säule« aus Cerqueto, dem ursprünglich noch zwei weitere Heilige - Rochus und Petrus - assistierten, die heute nur noch fragmentarisch vorhanden sind. Die Sebastiansmarter läßt bereits eine subtile Beherrschung der Köpermodellierung erkennen. Dies frühe Fresko zeigt einen herberen, ernsteren Zug als die späteren Formulierungen dieses Themas. Daß P. zur Ausmalung der (heute verlorenen) Fresken im Vatikan mitherangezogen wurde, zeigt, daß der damals rund 30jährige bereits nationales Renomée genoß. Bis 1482 blieb er in Rom und arbeitete zusammen mit Botticelli, Ghirlandaio u.a. an Fresken in der Sixtinischen Kapelle. 1479 begann er mit der Ausschmückung der Halbkugel des Chors von Alt St. Peter, eine auf Wolken thronende Madonna mit Hll., die aber dem späteren Neubau weichen mußte. In den Jahren zwischen 1480 und 1490 entstehen die großen Fresken in der Sixtina. »Die Auffindung des Mosesknaben«, »Mariä Himmelfahrt« und »Christi Geburt« fielen jedoch später Michelangelos Jüngstem Gericht zum Opfer. Was blieb, ist die großartige »Schlüsselübergabe an Petrus«, ein vielfiguriges, stark symmetrisch angelegtes Monumentalfresko: Im Vordergrund Jesus mit seinen Jüngern, gefolgt von porträthaft wiedergegebenen Zeitgenossen, wobei von der neuesten Forschung bezweifelt wird, daß es sich bei der einen Figur um ein Selbstporträt P.s handelt, wie bisher angenommen. Desgleichen wird übrigens bestritten, daß bei dem Bildnis in den Uffizien eine Selbstdarstellung des Künstlers vorliegt. Im ersten Falle soll es sich in Wirklichkeit um Virginio Orsini handeln, im letzten um ein Bildnis Verrocchios aus der Hand Lorenzo di Credis. In der »Schlüsselübergabe« agieren auf weitem Platz mit sorgfältig konstruierter Perspektivenwirkung vor idealer Architektur eine Vielzahl von Gestalten, die durch ein genau kalkuliertes Gleichgewicht von Ruhe und Bewegung, richtungsweisender Gestik und wohlüberlegter Plazierung zu einer äußerst ausgewogenen Komposition führen. - 1482 wird P., inzwischen auch in die Peruginer Malerzunft aufgenommen, nach Florenz geholt, um dort einen Freskenauftrag im Palazzo della Signoria auszuführen, der jedoch bald an Filippo Lippi weitergegeben wird. In Perugia wird er mit einem Altarbild für die Priorenkapelle betraut, das aber erst in den späten 90ern zur Vollendung kommt, und 1484, im Jahr der Papstkrönung von Innozenz VIII., findet man ihn wieder in Rom. 1485 weilt er in Perugia, 1486 in Florenz, 1488 in Fano. Danach entsteht seine zarte »Vision des hl. Bernhard«, 1491 vollendet er das große Altarwerk für den Kardinal Giuliano della Rovere mit einer Geburt Christi. Zwischen 1493-1500, dem Höhepunkt seiner anmutigen und dennoch ausdrucksvollen Kunst, ist er vorwiegend in Florenz tätig. - In Fiesole entsteht für S. Domenico eine »Madonna mit Johannes d. Täufer und hl. Sebastian« und eine »Thronende Madonna mit Heiligen« (1493 vollendet). - In Florenz zwischen 1493-96 malt er für den Kapitelsaal des Zisterzienserklosters (jetzt S. Maria Maddalena dei Pazzi) das Kreuzigungs-Fresko, in dem Rundbogenarkaden, die von einer weiten Landschaft hinterfangen sind, je drei Zweiergruppen zusammenfassen und dem Bild eine still-feierliche Rhythmisierung geben. - Zu den Hauptwerken aus dieser Zeit zählt das Polyptychon aus S. Pietro in Perugia mit einer zentralen Himmelfahrt Christi (entstanden zwischen 1496-98 oder 1500), das jetzt auf mehrere Museen verstreut ist. - Diese reifen Werke zeichnen sich durch eindrucksvolle Raumkompositionen aus, in die auf äußerst harmonische Weise die Figuren integriert sind. Was später nicht selten zu sentimentaler Süßlichkeit und gekünstelter Geziertheit absinkt, strahlt hier noch zarte poetische Empfindung aus. Nach seiner Heirat im Jahre 1493 kauft er 1494 in Florenz ein Haus, übersiedelt dann aber, als ihn die Benediktiner von S. Pietro mit einem großen Altarwerk betrauen, nach Perugia. Es war auch die Zeit, in der P. von der Tempera- zur Öltechnik überging. - Ein umfangreiches Altarbild entsteht in Fano: zentral eine thronende Madonna mit sechs Heiligen für S. Maria Nuova mit motivreicher Predellentafel. 1499 in Florenz Vollendung eines Altarpolyptychons, für die Kirche der Certosa zu Pavia entsteht eine »Anbetung des Kindes durch Madonna und Heilige«, flankiert von Erzengel Michael und Raffael mit Tobias. - Ein Hauptwerk seiner reifen Phase, das einen letzten Höhepunkt bezeichnet, ist der Freskenzyklus des Audienzsaals der Florentiner Wechslerzunft (Sala d'Udienza im Collegio del Cambio), bei dem möglicherweise der junge Raffael assistierte. Die Fresken stellen jeweils zwei allegorische Figuren der Kardinaltugenden (Klugheit und Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung) dar, denen je drei prototypische Idealgestalten der klassischen Antike zugeordnet sind; ein drittes Wandbild zeigt Gottvater mit alttestamentarischen Propheten und Sibyllen, und über allem die reich freskierte Decke mit Planetengöttern. Diese Symbiose von religiösen, historischen und moralisierend-allegorisierenden Darstellungen präsentiert sich in ruhig-gelassener Schönheit und subtilem Reiz, obwohl - wie immer bei P. - jede Form von Dramatik entbehrend und von einer gewissen Eintönigkeit in Figurenführung und Bildaufteilung. Kurz vor 1500 war Raffael als Gehilfe in P.s Werkstatt eingetreten. R.s Mitwirkung läßt sich an mehreren Arbeiten zwischen 1500-1504 nachweisen. Ein Vergleich von P.s und Raffaels »Sposalizio« (Vermählung Mariens mit Josef), fast gleichzeitig vollendet und beide sehr stark aneinander angelehnt - ein weiter Platz mit Zentralbau im Hintergrund, Figurenreihung im Bildvordergrund, ganz ähnlich der »Schlüsselübergabe« - zeigt Raffaels Bild lockerer, weniger phalanxartig gedrängt, dynamischer und lebendiger, bei P. dagegen fast isokephale und allzu starr symmetrische Aufreihung der Personen. Man beginnt eine gewisse Ermüdung der Formen zu spüren, die in der Folgezeit noch zunimmt. - Die verschiedensten Aufträge lassen P. weiter zwischen Perugia und Florenz hin und her wechseln. Für die Markgräfin Isabella von Mantua malt er eine wenig überzeugende Allegorie, den »Kampf der Keuschheut mit der Sinnlichkeit«, die der Auftraggeberin nicht gefiel - ein ungewohntes Thema, mit dem sich P. schwertat. - 1505/06 vollendet er Filippino Lippis »Kreuzabnahme« für den Hochaltar der Ss. Annunziata in Florenz. Auch hier zeichnet sich das allmähliche Abflauen seiner künstlerischen Invention und Frische ab, und trotz bester Auftragslage tauchten gelegentlich Tadel von seiten kenntnisreicher Zeitgenossen auf. Wie Vasari berichtet, wird etwa beim doppelseitigen Himmelfahrtsbild in der Annunziata die offensichtliche Kopierung einer früheren Komposition beanstandet. - Auch in Rom ist P. gelegentlich noch tätig. Sein alter Gönner Julius II. beauftragt ihn 1508 mit den runden Deckenbildern in der Stanza dell' Incendio, die Raffael später, wohl aus Pietät gegenüber seinem geschätzten Lehrer, unübermalt läßt. - Die letzten 20 Jahre arbeitet P. jedoch vorwiegend im umbrischen Raum, stattet eine Unzahl von Kirchen mit Bildern aus, für die er sich eines wachsenden Werkstattbetriebes bedient und wiederholt immer wieder dieselben Bildformulierungen, die allmählich in Routine und Schematismus erstarren. Manche Aufträge werden vorwiegend oder sogar ganz von seinen Schülern ausgeführt, so ein Fresko in S. Martino del Campo mit thronender Wolkenmadonna und sechs Hll. Das Hauptwerk seiner letzten Jahre ist der Hochaltar von S. Agostino in Perugia. Seine insgesamt 28 Tafeln sind mit Ausnahme der in Perugia verbliebenen Teilen auf mehrere französische Museen verstreut. Begonnen 1512, war er bei seinem Tode noch nicht ganz vollendet, die größeren Bilder (»Taufe Christi«, »Anbetung des Kindes«, »Pietà« und die großfigurigen Heiligen) stammen aus des Meisters Hand, das übrige wurde auf Untermalungen P.s von Schülern ausgeführt. Von Raffaels Dreifaltigkeitsfresko in S. Severo, Perugia, malt P. 1521 die untere Zone mit sechs Heiligen. In den 20er Jahren entstehen des weiteren u.a. Fresken für S. Maria Maggiore in Spello, für S. Maria d. Lagrime in Trevi, für S. Agnese, Perugia, und für die Pfarrkirche in Fontignano. - Hoch in den 70ern wurde P. ein Opfer der Pest, die die ganze Umgebung von Perugia erfaßt hatte. Die Toten erhielten kein kirchliches Begräbnis; erst als die Seuche zum Erliegen kam, bestattete man P. in Fontignano, neben der Kirche, in der er sein letztes Bild gemalt hatte, eine »Anbetung der Hirten« und eine »Thronende Madonna«. - Bei seinem Tod hat P. nicht nur seiner umbrischen Heimat den Stempel seiner Malerei aufgeprägt, so daß wir, wenn auch vieles heute in den Museen der Welt zu finden ist, in zahlreichen Kirchen Umbriens noch auf seine Spuren stoßen, er erfreute sich auch einer thematisch-stilistischen Rezeption wie selten ein Maler vor ihm. In einer Zeit prachtvoll bunter und vielgestaltiger Bildwelten schuf er einen neuen Typ. Still-anmutig durchwebte Stimmung, die das ganze Bild einheitlich erfaßt, Figuren von bis dahin unbekannter Seelenhaftigkeit, gepaart mit sanfter Eleganz und tiefer Ausdruckshaftigkeit, die getragen wird von einer zarten und zugleich feierlich-ernsten Empfindung - das wird geradezu P.s »Markenzeichen«. Raffael nimmt den Ansatz seines Lehrers auf und führt die umbrische Kunst zu ihrer höchsten Vollendung.

Werke: (Auswahl): Kruzifix zwischen hll. Hieronymus u. Antonius, Argiano, Florenz, S. Maria e Angiolo, 1470 (?); Madonna mit Kind, Paris, Mus. Jacquemart-André, 1470 (?); Erzengel Raffael und Tobias, London, Nat. Gall., um 1470; Madonna mit Kind, Berlin, Staatl. Mus., um 1470; Hl. Petrus, Hannover, Landesgalerie, 1471-72; Pietà mit Hl., 1473; Szenen aus dem Leben des hl. Bernhard, Tafeln (Mitarbeit), Perugia, Gall. Naz. dell' Umbria, 1473; Zwei Heilige, Nantes, Mus. des Beaux-Arts, um 1476; Anbetung der Könige, Perugia, Gall. Naz. dell' Umbria, um 1476 (?); Die Hl. Rochus, Sebastian u. Petrus, Fresko, Cerqueto (Marsciano), Pfarrkirche, 1478 (?); Hl. Sebastian, Stockholm, Nationalmus., um 1480; Galitzin Triptychon (Hl. Hieronymus, hl. Magdalena, Mitteltafel: Kruzifix mit Madonna u. hl. Johannes, Washington, Nat. Gall.; Drei Szenen aus dem Alten Testament (Gemeinschaftsarbeit), Fresken, Rom, Vatikan, Cappella Sistina, um 1482; Hl. Hieronymus, Washington, Nat. Gall., 1480-85; Polyptychon, Holz, Rom, Slg. Albani Torlonia, 1491; Thronende Madonna mit Kind, Engeln u. Hll., Tondo, Paris, Louvre, um 1492; Thronende Madonna mit Kind und Hll., Wien, Kunsthistor. Mus., 1493; Thronende Madonna u. Kind mit Hl. Johannes d.T. u. Sebastian, Florenz, Uffizien, 1493; Bildnis des Francesco delle Opere, Florenz, Uffizien, 1494; Thronende Madonna mit Kind u. Hll. Jakobus und Augustinus, Cremona, S. Agostino, 1494; Pietà, Florenz, Uffizien, 1494-95; »Pazzi-Kreuzigung«, dreitlg. Fresko: Hl. Bernhard u. Maria (links), Johannes Ev. u. hl. Benedikt (rechts), Kruzifix u. Magdalena (Mitte), Florenz, 1494-95; Beweinung Christi mit hl. Sippe, Florenz, Gall. Pitti, 1495; Christus am Ölberg, Florenz, Galleria Pitti, um 1495; Bildnis eines Jünglings, Florenz, Uffizien, um 1495; Verkündigung, Perugia, Coll. Ranieri, 1495; Wettstreit zw. Apoll u. Marsyas, Paris, Louvre, 1495; »Pala dei decemviri«, dreitlg.: Christus im Sarkophag, Perugia, Gall. Naz. dell' Umbria; Madonna mit Hll., Roma, Vatikan, Pinakothek, Madonna in Glorie, mit Hll., Mitarbeit, Bologna, Pinacoteca Naz., 1495-96; »Pala di Fano«, siebentlg. Marienaltar, (Mitarbeit). Mitteltafel: Maria mit Kind u. sechs Hll., Lünette: Pietà, Predella: fünf Szenen aus dem Leben Mariä, Fano, Marche, S. Maria Nuova, 1492; Polyptychon für S. Pietro, Perugia, 15tlg., Predella z.T. Mitarbeit; Mitteltafel: Gottvater in Glorie; Himmelfahrt Christi, Lyon, Mus. des Beaux-Arts; zwei Tondi mit Propheten, Nantes, Mus. des Beaux-Arts, 1496-98; Polyptychon der Kartause v. Pavia (Zus. m. Raffael). Mitteltafel: Maria m. Kind, links: Erzengel Michael, rechts: Tobias u. der Engel, London, Nat. Gall., 1499; Bildnis des Don Baldassarre di Antonio di Angelo, Florenz, Uffizien, 1499; Taufe Christi, Wien, Kunsthist. Mus., 1498-1500; Hl. Sebastian, Paris, Louvre, um 1500; Hl. Magdalena, Florenz, Gall. Pitti, um 1500; Freskierung des Collegio del Cambio, Perugia: allegorische u. mythologische Figuren, antike Helden, Propheten u. Sibyllen, Anbetung u. Transfiguration Christi; Selbstbildnis, Fresko, 1500 (?); Perugia, Sala dell' Udienza, Collegio del Cambio, 1496-1500; Bildnis einer Frau, Privatbesitz, Schweiz, um 1500; Auferstehung, Rom, Vatikan, Pinakothek, um 1500; Madonna mit Kind, Washington, Nat. Gall. of Art, um 1501; Madonna mit hl. Sippe, Marseille, Mus. des Beaux-Arts, 1500-02 (?); Auferstehung, New York, Metropolitan Mus. of Art. 1500-04; Madonna mit Jesus- u. Johannesknaben u. zwei Engeln, Nancy, Mus. des Beaux-Arts, um 1504-05; Kampf zw. Amor u. Keuschheit, Paris, Louvre, 1505; Vier nackte mytholog. od. allegorische Figuren, Edinburgh, Nat. Gall. of Scotland, 1505-10; Hl. Antonius v. Padua u. Stifter, Bettona, Perugia, Pinacoteca Comunale, um 1513; Transfigurationsaltar, Haupttafel, Perugia, Gall. Naz. dell' Umbria, um 1517; Martyrium des hl. Sebastian, ebd., 1518; Mitarbeit am 24tlg. Polyptychon für S. Agostino in Perugia, (verstreut u. z.T. verloren), 1506-1520, Haupttafel: Anbetung, Perugia, Gall. Naz. dell' Umbria, 1506-10; Sechs Heilige, Fresko, S. Severo, Perugia, 1521 (?); Fresken in Santa Maria Maggiore in Spello, Thronende Madonna mit Kind u. hl. Blasius u. hl. Katharina, Thronende Pietà mit Maria Magdalena u. Johannes Ev., 1521; Mitarbeit an den Fresken für die Chiesa dell' Annunziata in Fontignano, Anbetung, London, Nat. Gall., 1522-23.

Lit.: Giorgio Vasari, Vite, 1550, 1582 (neu hrsg. v. C.L. Ragghianti, 1942-49); - A. Mariotti, Lettere pittoriche perugine, 1788; - B. Orsini, Vita ed elogio dell' egregio pittore Pietro Perugino, 1804; - A. Mezzanotte, Della vita e delle opere di Pietro Vanucci, 1836; - Fiorenzo Canuti, II Perugino (Dokumente, kompl. Register), 2 Bd., 1931, 1932; - G. Williamson, Pietro Vannucci called P., 1900; - J.C. Broussolle, La Jeunesse du Pérugin, ... 1901; - Er. Knapp, P., 1907; - Walter Bombe, P. Des Meisters Gemälde, 1914; - Konrad Lange, Zu P.s Jugendentwicklung, o.J.; - August Schmarsow, P.s erste Schaffensperiode, 1915; - U. Gnoli, Pietro P., 1923; - Jean Alazard, Pérugin, 1927; - Ettore Camesasca (Hrsg.), Tutta la pittura del P., 1963; - N.E. Eliasberg, P'etro Perudzino. Iskusstvo, 1966; - Carlo Castellaneta/Ettore Camesasca, L'opera completa del P., 1969; - Pietro Scarpellini, Pietro P., 1984. - Einzeluntersuchungen: J.D. Passavant, Raphael v. Urbino, 1839; - Bombe, Walter, Di alcune opere del P., 1909; - Ders., Raffael u. P., Sonderdr. aus Collectanea Variae Doctrinae, o.J.; - Lionello Venturi, Il P. Gli affreschi del Collegio del Cambio, 1955; - Alfred Neumeyer, P.P.: Vision des hl. Bernhardin, ca. 1493. In: Ders., Glanz des Schönen, 1959, 45-48; - René Jullian, Le retable de l'Ascension par Pérugin, au Musée des Beaux-Arts de Lyon. In: Bull. des musées et monuments lyonnais 1961, 57-80; - Giulia Sinibaldi, Drawings by P. In: Master Drawings II, 1964, 27-32; - John A. Cauchi, Un disegno del Carpaccio ed uno del P. a la La Valletta. In: Paragone, XCCI, 1965, 44 f.; - Sylvia Ferino Pagden, A master-painter and his pupils: P.P. and his Umbrian workshop. In: Oxford Art Journal III, 1979, 9-14; - Francesco Santi, Il restauro dell' affresco di Raffaello e del Perugino in San Severo di Perugia. In: Bolletino d'arte LXIV, 1, 1979, 57-64; - David Bomfort/Janet Brough/Ashok Roy, Three panels from P.s Certosa di Pavia altarpiece. In: Nat. Gall. Technical Bull. IV, 1980, 3-31; - Francis Russell, A lost fresco of P. and a drawing at Bayonne. In: Festschr. f. A.E. Popham, 1981, 11-13; - Roberto Salvini, Le nuove tendenze della critica e l'interpretazione della personalità artistica, ovvero autonomia ed eteronomia della storia dell'arte. In: Problemi di metodo: condizioni di metodo: condizioni di essistenza di una storia dell'arte. 1982 (Internat. Kunsthistor. Kongreß Bologna 1979); - Jeryldene M. Wood, P. and the influence of northern art on devotional pictures in the late Quattrocento, in: Konsthistorisk tidskrift VIII, 1, 1989, 7-18. - Ausstellungskataloge: P., Lippi e la bottega di San Marco alla Certosa di Pavia 1495-1511. Mailand, Pinacoteca di Brera, Dez. 1986 - Febr. 1987; - Le Pérugin: exercises sur l'espace. Caen, 14. Jan. - 18. März 1984. - Nachschlagewerke u. Gesamtdarstellungen: Enciclopedia italiana di lettere, scienze ed arti, XXVI, 1931 (A. Bertini Calosso); - Thieme-Becker XXVI, 1932 (Walter Bombe); - Enciclopedia universale dell'arte X, 1963, 559-565 (Francesco Santi); - Johannes Jahn, Wörterbuch der Kunst, 1966, 531; - KML IV, 1967, 714-717 u. X, 1982, 92-96 (L. Berti); - Lex. der Kunst, 19892 Bd. IX, 126 f.; - K.F.v. Rumohr, Italienische Forschungen, 1827-31 (hrsg. v. Julius v. Schlosser, 1920); - B. Berenson, The Central Painters of the Renaissance, 1897-1902; - Ders., Pitture italiane del Rinascimento, 1936; - Ders., Italian Pictures of the Renaissance, 1953; - A. Venturi, Storia dell'arte italiana, VII-2, 1913; - U. Gnoli, Pittori e miniatori nell'Umbria, 1923; - R. van Marle, The Development of the Italian Schools of Painting, XIV, 1933; - C. Gamba, Pittura umbra del Rinascimento, 1949; - O. Gurrieri, I tesori artistici di Perugia in Italia e nel mondo, o.J.

Ingeborg Dorchenas