Saberi nach Freilassung aus dem Iran in USA zurückgekehrt

Washington (AFP) — Nach mehr als drei Monaten in iranischer Haft ist die US-iranische Journalistin Roxana Saberi in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Die 32-Jährige dankte nach ihrer Landung in Washington US-Präsident Barack Obama und US-Außenministerin Hillary Clinton für ihre Unterstützung. Saberis achtjährige Haftstrafe wegen Spionage war vor knapp zwei Wochen in eine zweijährige Bewährungsstrafe umgewandelt worden.

"Ich bin so glücklich, zurück in den USA zu sein", sagte Saberi auf dem Dulles-Airport in Washington. "Eine Sache, die mich am Leben gehalten hat, war, für mich selbst die Nationalhymne zu singen", berichtete die Journalistin über ihre dreieinhalbmonatige Haftzeit in Teheran. Sie dankte allen, die sie während ihrer Haft unterstützt hätten, wobei sie Obama und Clinton namentlich erwähnte. Menschenrechtsorganisationen und andere Journalisten hätten dafür gesorgt, dass sie nicht in Vergessenheit geraten sei, sagte Saberi.

Als Saberi die Flughafenkontrollen passiert hatte, wurde sie von wartenden Menschen spontan mit Applaus begrüßt. "Ich habe immer noch das Gefühl, in einem Traum zu sein", sagte Saberis Mutter Akiko.

Saberi war Ende Januar in Teheran festgenommen worden. Im April wurde sie wegen Spionage für die USA zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, was international auf Kritik stieß. Vor knapp zwei Wochen wurde die Strafe in einem Berufungsprozess jedoch in eine zweijährige Bewährungsstrafe umgewandelt, so dass Saberi das berüchtigte Ewin-Gefängnis verlassen durfte.

Vom Iran aus war Saberi zunächst nach Wien geflogen, um sich dort von ihrer Haft zu erholen. Zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder verbrachte sie dort eine Woche, bevor sie in die USA flog. Die als Tochter eines iranischen Vaters und einer japanischen Mutter in den USA geborene und dort aufgewachsene Journalistin hatte seit 2003 im Iran gelebt. Sie war für die US-Rundfunkanstalten NPR und Fox News sowie für die britische BBC tätig, bevor ihr die iranischen Behörden 2006 die Akkreditierung als Journalistin entzogen.