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28. Mai 2011, 16:26, NZZ Online

Tausende protestieren gegen Gewalt in Georgien

Noch immer fehlt von 30 Personen jede Spur

Demonstranten weisen darauf hin, dass seit zwei Tagen von 30 Personen jede Spur fehlt. (Bild: Reuters)Zoom

Demonstranten weisen darauf hin, dass seit zwei Tagen von 30 Personen jede Spur fehlt. (Bild: Reuters)

Zwei Tage nach der gewaltsamen Auflösung einer Kundgebung vor dem Parlament in Tbilissi hat es in der georgischen Hauptstadt eine Kundgebung gegen die Gewalt gegeben. Seit dem letzten Donnerstag fehlt von etwa 30 Personen jede Spur.

(sda/dpa) Zwei Tage nach den blutig beendeten Protesten gegen den georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili haben am Samstag in der Hauptstadt Tbilissi mehrere tausend Menschen gegen Polizeigewalt demonstriert. Die Menge warf den Sicherheitskräften der Südkaukasusrepublik «Verbrechen» vor und forderte eine genaue Untersuchung der Ereignisse. Das berichtete das Internetportal civil.ge.

Tote und Verletzte

Zu der Kundgebung vor dem Parlament hatten Menschenrechtler aufgerufen. Dort waren in der Nacht zum Donnerstag zwei Personen getötet sowie Dutzende verletzt und festgenommen worden waren.

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Seither werden in der früheren Sowjetrepublik noch immer etwa 30 Personen vermisst. Darunter seien auch prominente Oppositionelle, schreibt civil.ge. Mehrere Verwundete liegen noch im Spital.

Im Schnellverfahren verurteilt

Auch Familienmitglieder erhielten keine Auskunft über das Schicksal ihrer Angehörigen, hiess es. In Schnellverfahren wurden bis jetzt mehr als 90 Personen zu Haftstrafen bis drei Monate oder Geldbussen verurteilt.

Unterdessen wurden in der Nähe des Demonstrationsortes insgesamt drei Leichen gefunden. Zwei Männer seien in elektrische Kabel geraten, teilte das Innenministerium mit. Ob sie auf der Flucht vor der Polizei waren, ist unklar. Der dritte Tote wurde nicht weit entfernt entdeckt.

Appell der USA

Die USA, ein Verbündeter Georgiens, forderten eine genaue Untersuchung der Vorfälle. «Wir sind der Ansicht, dass das georgische Volk (...) das Recht hat, friedlich seine Meinung kundzutun», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums in Washington.

Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey reist am Sonntag zu einem offiziellen Besuch nach Georgien. Bis am Montag stehen Gespräche mit Präsident Michail Saakaschwili und Aussenminister Grigol Waschadse auf dem Programm.


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