Tierpark-Berlin
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Aktive Beteiligung des Tierparks an Artenschutzprojekten

Finanziell beteiligt sich der Tierpark Berlin an folgenden Naturschutzprojekten: Wiederansiedlung des Waldrapps in Marokko und Schutz des Gelbbrustkapuziners in Brasilien.

Näheres zum Gelbbrustkapuzinerprojekt

Der Gelbbrustkapuziner zählt zu den besonders stark von der Ausrottung bedrohten Primatenarten. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt im Atlantischen Küstenregenwald Brasiliens, der durch die Expansion von Großstädten, wie z.B. Rio de Janeiro immer mehr an Fläche verliert. Die Folge ist, dass nur noch Waldfragmente übrig bleiben, wodurch die einzelnen Kapuzinergruppen isoliert werden. Hierdurch findet kein genetischer Austausch mehr statt. Langfristig eine solche Situation zum Ausstreben der Art durch genetische Verarmung. Das Gelbbrustkapuzinerprojekt hat zwei Säulen: die Zucht in Zoologischen Gärten, mit dem Ziel einer zukünftigen Auswilderung von Tieren in Brasilien und die Erforschung der Gelbbrustkapuziner und ihrer Lebensraumansprüche vor Ort in den noch verbliebenen Regenwaldresten. Hierbei ist anzumerken, dass alle Gelbbrustkapuziner in Tiergärten Eigentum von Brasilien sind und dass jeder Zoo, der diese Primaten halten möchte, sich aktiv am Schutz der Tiere in Brasilien durch die Bereitstellung finanzieller Mittel beteiligen muss. Ziel des gesamten Projekts ist es Regenwaldreste zu schützen und Korridore anzulegen, über die die Kapuzinergruppen wieder zueinander finden. Gleichzeitig soll der Wildbestand durch zoogeborene Tiere wieder aufgestockt werden.

Im Tierpark Berlin geborene Vertreter folgender Tierarten wurden zur Wiederauswilderung in den vergangenen Jahren zur Verfügung gestellt: Habichtskauz, Bartgeier, Europäische Wildkatze, Mhorrgazelle, Säbelantilope, Mendesantilope, Przewalskipferd und Alpensteinbock.

Näheres zur Wiederauswilderung von Bartgeiern

1978 startete ein Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen. Hier war dieser imposante Greifvogel seit dem Jahr 1913 ausgerottet. Ziel des Projektes war und ist es, Bartgeier in Zoologischen Gärten zu züchten und die Jungvögel wieder in den Alpen anzusiedeln. Seit 1988 beteiligt sich der Tierpark Berlin aktiv an dieser Artenschutzmaßnahme. Von 22 bislang im Tierpark geschlüpften Bartgeiern gingen 20 an das Wiederauswilderungsprojekt. Von diesen 20 Tieren wurden wiederum 9 in den Alpen freigelassen. Ein Vogel wurde im Beisein unseres Vogelkurators Dr. Martin Kaiser im Jahr 2009 in Andalusien ausgewildert. Das Auswilderungsprojekt war bisher sehr erfolgreich, so dass heute in den Alpen wieder eine stabile Population dieser Vögel existiert.