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Sauerland entschuldigt sich

Staatsanwalt: Loveparade hätte nicht genehmigt werden dürfen

Kurz vor dem Jahrestag der Loveparade-Katastrophe in Duisburg sind Details des Zwischenberichts der Staatsanwaltschaft öffentlich geworden. Demnach hätte die Techno-Party nicht genehmigt werden dürfen. Am Montag entschuldigte sich OB Sauerland und übernahm moralische Verantwortung.

Adolf Sauerland (CDU), Oberbürgermeister von Duisburg; Rechte: dapdBild vergrößern

"Moralische Verantwortung"

Der umstrittene Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) hat sich bei der Ratssitzung für die Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten entschuldigt. "Als Oberbürgermeister dieser Stadt trage ich moralische Verantwortung für dieses Ereignis", sagte er. "Es ist mir ein persönliches Bedürfnis, mich an dieser Stelle bei allen Hinterbliebenen und Geschädigten zu entschuldigen." Anschließend bat er um eine Gedenkminute.

Bericht: Loveparade-Genehmigung rechtswidrig

Polizisten schauen in den Loveparade Tunnel; Rechte: dapdBild vergrößern

Bericht: Lage nicht rechtzeitig entschärft

Die Erteilung der Genehmigung der Loveparade, bei der am 24. Juli 2010 in Duisburg 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt wurden, erfolgte laut einem Bericht der Staatsanwaltschaft rechtswidrig. Das bestätigte am Montag (11.07.11) auch der zuständige Duisburger Oberstaatsanwalt Rolf Haferkamp. Der 450 Seiten starke Bericht der Ermittlungsbehörde, der bereits vom 17. Januar stammt, war bisher unter Verschluss gehalten worden. Die Staatsanwaltschaft kommt darin zu der Erkenntnis, dass die Mitarbeiter der Stadt unter anderem ein mangelhaftes Sicherheitskonzept des Veranstalters unkritisch übernommen haben. Zudem soll der leitende Polizeidirektor die Lage nicht rechtzeitig entschärft haben.

Anfangsverdacht gegen 16 Personen

Der Zwischenbericht führt außerdem auf, dass die "zwingend erforderliche Alarmierungs- und Lautsprecheranlage mit Vorrangschaltung für die Polizei" nicht installiert worden sei. Auch sei der Einsatz der Ordner, die die Besucherströme lenken sollten, fehlerhaft gewesen. Diese beiden Vorwürfe richten sich auch gegen den Loveparade-Veranstalter Lopavent.

Der Bericht ist Grundlage für den Anfangsverdacht gegen 16 Personen, gegen die seither wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung ermittelt wird. Dies sind der Polizeidirektor, elf Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Beschäftigte von Lopavent.

Sauerlands "moralische Verantwortung"

Archivbild: Sauerland legt Blumen niederBild vergrößern

Der Oberbürgermeister am Unglücksort

Gegen Lopavent-Geschäftsführer Rainer Schaller und Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland wird laut dem Bericht nicht strafrechtlich ermittelt. Der CDU-Politiker Sauerland gilt als umstritten. Er hatte bisher jegliche Verantwortung von sich gewiesen.

In der WDR-Dokumentation "Die letzte Loveparade", die am 13. Juli im Ersten und am 20. Juli im WDR Fernsehen zu sehen sein wird, spricht Sauerland über sein Verhalten nach der Katastrophe. Er sagt darin, dass er früher eine "moralische Verantwortung" hätte übernehmen müssen.

Staatsanwalt: Ermittlungen dauern noch Monate

Ein Ende der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Verantwortung für die Katastrophe ist noch längst nicht in Sicht. Oberstaatsanwalt Rolf Haferkamp sagte, wegen der enormen Menge an Daten und mehr als 3.000 Zeugen werde es noch Monate dauern, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind und über eine mögliche Anklageerhebung entschieden wird.

Unglücksort bleibt als Gedenkstelle erhalten

Inzwischen steht fest, dass der Unglücksort der Loveparade zum Gedenken an die Opfer zumindest teilweise erhalten bleibt. Die Angehörigen der Opfer hatten in einer Petition dringend darum gebeten. Das Gelände rund um den ehemaligen Duisburger Güterbahnhof ist bereits an einen Investor verkauft, der dort ein großes Möbelhaus errichten will. Dazu sollte ursprünglich das Gelände zwischen dem Unglückstunnel und dem ehemaligen Festgelände komplett überbaut werden. Der Planungsausschuss des Stadtparlaments beschloss am Montag (11.07.11) eine Änderung des Bebauungsplans. Darin bekennt sich die Stadt zu einer einvernehmlichen Lösung. Es sei denkbar, als "Kernstück des Unglücksortes" die Treppe zu erhalten, vor der das Gedränge entstand, das 21 Besuchern zum Verhängnis wurde. "Es wird eine würdige und transparente Lösung geben", versprach der Duisburger Stadtdirektor und kommissarische Planungsdezernent Peter Greulich.

Das Erste | Die letzte Loveparade | 13.07.11, 23.30 Uhr

WDR Fernsehen | Die letzte Loveparade | 20.07.11, 20.15 Uhr

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Stand: 11.07.2011, 18:23 Uhr


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