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Naturwunder nach 125 Jahren wieder entdeckt

Ein vor 125 Jahren verschüttetes Naturwunder ist in Neuseeland wieder entdeckt worden. Es geht um die damals von Besuchern aus aller Welt als "achtes Weltwunder" bestaunten "weißen Terrassen" - ein langer Hang, an dem sich Minerale aus heißen Thermalwasserquellen abgelagert und Wasserbecken gebildet hatten.

Geologie 10.06.2011

Vom Vulkan zerstört

Die Terrassen waren bei dem schwersten Vulkanausbruch in der jüngeren Geschichte Neuseelands zerstört worden. Wissenschaftler fanden die Überreste im Rotomahana-See 30 Kilometer östlich von Rotorua auf der Nordinsel. Sie berichteten über den sensationellen Fund am Freitag, dem 125. Jahrestag des Vulkanausbruchs. "Das ist so etwas wie Neuseelands Titanic", sagte Projektleiter Cornel de Ronde.

Der Geologe am Forschungsinstitut GNS Science hatte mit seinem Team dem Boden des Sees mit Sonarausrüstung untersucht. Dabei waren bereits im Januar Reste der "rosa Terrassen" gefunden worden. Dort war im 19. Jahrhundert in den Becken mit dem warmen Thermalwasser auch gebadet worden. Die weißen Terrassen lagen ein paar hundert Meter weiter weg. Wissenschaftler gingen bislang davon aus, dass die Terrassen bei dem gewaltigen Ausbruch zerstört worden waren.

Zufallsfund

Nach Angaben von de Ronde waren die Wissenschaftler erst vor kurzem dazu gekommen, die bei der Erforschung des Sees zuletzt aufgenommenen Bilder genau auszuwerten. "Wir waren total baff", sagte de Ronde. "Bei genauem Hingucken lagen die beiden unteren Stufen der weißen Terrassen plötzlich direkt vor uns." Die Überreste lagen unter einer Schlamm- und Sedimentschicht in etwa 60 Metern Tiefe.

Der nahe gelegene Vulkan Tarawera war am 10. Juni 1886 ausgebrochen. In einer heftigen Explosion schleuderte er Schlamm und Asche aus dem Erdinneren in die Luft und bedeckte ein riesiges Areal mit einer dicken Ascheschicht. Mehr als 150 Menschen kamen ums Leben. Der Pegel des Rotomahana-Sees stieg um 100 Meter an.

science.ORF.at/dpa

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