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volker Schauspielerforscher
Status: Offline Registriert seit: 18.03.2005 Beiträge: 463 Nachricht senden | Erstellt am 03.03.2009 - 22:05 | |
Nachdem Julia heute etwas versteckt unter der Rubrik "Schauspieler gesucht" berichtete, daß ihr Großvater Horst Giese verstorben sei, hier noch einige Infos über den Künstler:
Horst Giese, am 31.1.1926 geboren, debütierte nach früheren Zeitungsberichten 1945 in Neuruppin, spielte in späteren Jahren in Berlin und Potsdam Theater und widmete sich seit 1954 auch umfangreich dem DEFA-Film, später auch dem Fernsehen. Seit "Alarm im Zirkus" (1954) findet man den Namen Horst Giese in den Besetzungslisten von ca. 50 Kinoproduktionen und noch weit mehr Fernsehinszenierungen. Vielfach war er nur in kleineren Rollen präsent. Besonders bekannt war er durch die Darstellung des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels in mehreren in- und ausländischen Filmen, darunter dem Mehrteiler "Befreiung" oder in "Soldaten der Freiheit". In anderen Filmen - bis hin zum Nachwendefilm "Die Sprungdeckeluhr" spielte Giese vielfach Chargen.
Besonders aufmerksam wurde man auf Horst Giese auch durch dessen Hörspiel "Die sehr merkwürdigen Jazzabenteuer des Herrn Lehmann" - er war verantwortlich für die Idee, das Manuskript, die Musikzusammenstellung, für die Trickaufnahmen, den Schnitt und gestaltete als Sprecher sämtliche (26!) Rollen. Gemäß Zeitungsbericht hat er dieses Hörspiel zwischen 1972 und 1979 in seiner Babelsberger Wohnung produziert. Späte Ehre: Nach der Erstausstrahlung im Jahre 1991 erhielt Giese den "Hörspielpreis der Kriegsblinden". Dann kam Gieses Mitarbeit bei der Stasi ans Tageslicht und wurde in Presse und Rundfunk thematisiert.
Wie der Berliner "Tagesspiegel" am 3.1.2009 berichtete, lebte Horst Giese zuletzt im Seniorenheim Werder und starb am 29.12.2008 in einem Potsdamer Krankenhaus.
[Dieser Beitrag wurde am 03.03.2009 - 22:09 von volker aktualisiert]
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Andre
Status: Offline Registriert seit: 24.03.2005 Beiträge: 99 Nachricht senden | Erstellt am 21.03.2009 - 19:05 | |
Renate Siegl / Siegfried Kellermann
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Schon am 1. Januar 2009 ist die Brandenburger Schauspielerin Renate Siegl nach langer Krankheit im Alter von 66 Jahren gestorben. Renate Siegl trat nach dem Schauspielstudium ihre ersten Engagements am Theater Greifswald und kurzzeitig beim DDR-Fernsehensemble an. Von 1973 an bis August 2007 arbeitete sie dann als festes Ensemblemitglied in Brandenburg an der Havel. Ihr ehemaliger Lebensgefährte war der Schauspieler Reinhard Scheunemann.
Filme mit Renate Siegl:
Hart am Wind (1970 Heinz Thiel - DEFA)
Rottenknechte (1970 Frank Beyer - TV)
Hafengeschichten (1970 Klaus Gendries - TV)
Mit Ehrwürden fing alles an (1971 Siegfried Hartmann - TV)
Kutter Seehund in Gefahr (1972 Wolfgang Hübner - TV)
Müller kontra Müller (1973 Hans Knötzsch - TV)
Fritze Bollmann will nicht angeln -Serie- (1991 Christa Mühl - TV)
-sowie TV-Fassungen verschiedener Theaterinszenierungen u.a. des Greifswalder und Weimarer Theaters-
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Bereits am 6. September 2008 ist der bekannte Rostocker Schauspieler Siegfried Kellermann im Alter von 70 Jahren gestorben. Er erlag im thüringischen Bad Berka ganz in der Nähe seiner Geburtsstadt Ilmenau einer schweren Krankheit. Siegfried Kellermann wurde 1938 geboren. Bis 1991 war er 28 Jahre lang einer der bekanntesten Protagonisten am Volkstheater Rostock unter Hanns Anselm Perten, danach viele Jahre in Hamburg am Ernst-Deutsch-Theater.
Filme mit Siegfried Kellermann:
Terra incognita (1965 Hanns Anselm Perten - DEFA)
Der Fremde (1969 Percy Dreger - TV)
Der rote Reiter (1970 Walter Beck - DEFA)
Verwandte und Bekannte (1971 Georg Leopold - TV)
Der Anfänger (1972 Percy Dreger - TV)
Moral (1972 Fred Mahr - TV)
Odysseus und die Zufälle (1971 Percy Dreger - TV)
Der schwarze Hund (1972 Percy Dreger - TV)
Fischzüge (1975 Günter Stahnke - TV)
Luv und Lee -Serie- (1991 Hans-Joachim Hildebrandt - TV)
-sowie an die 20 TV-Fassungen verschiedener Theaterinszenierungen des Volkstheaters Rostock-
[Dieser Beitrag wurde am 21.03.2009 - 19:21 von Andre aktualisiert]
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Andre
Status: Offline Registriert seit: 24.03.2005 Beiträge: 99 Nachricht senden | Erstellt am 22.03.2009 - 20:08 | |
Als kleine Ergänzung dazu: bisher hier noch nirgends erwähnt sind meiner Meinung nach auch diese beiden Schauspielerinnen:
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Eva Schäfer (geb. 18.9.1924 in Peine), langjährige Schauspielerin am Potsdamer Hans Otto Theater, ist kurz vor ihrem 79. Geburtstag bereits Ende August 2003 gestorben.
Sie spielte z.B. in den DEFA-Filmen
Der Tod hat ein Gesicht (1961 Joachim Hasler)
Hauptmann Florian von der Mühle (1968 Werner W. Wallroth)
Im Himmel ist doch Jahrmarkt (1969 Rolf Losansky)
Seine Hoheit - Genosse Prinz (1969 Werner W. Wallroth)
Karriere (1971 Heiner Carow)
Orpheus in der Unterwelt (1974 Horst Bonnet)
Nelken in Aspik (1976 Günter Reisch)
Anton der Zauberer (1978 Günter Reisch)
Glück im Hinterhaus (1980 Herrmann Zschoche)
Nicki (1980 Gunther Scholz)
Mein Vater Alfons (1981 Hans Kratzert)
Sabine Kleist, 7 Jahre (1982 Helmut Dziuba)
Bockshorn (1984 Frank Beyer)
Kaskade rückwärts (1984 Iris Gusner)
Isabel auf der Treppe (1984 Hannelore Unterberg)
Ich liebe dich - April! April! (1988 Iris Gusner)
Die Entfernung zwischen dir und mir und ihr (1988 Michael Kann)
Sehnsucht (1990 Jürgen Brauer)
Heute sterben immer nur die anderen (1991 Siegfried Kühn)
-sowie viele Fernsehrollen, so 1988/1990 in einer Hauptrolle der bekannten Serie "Barfuß im Bett"-
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Linde Sommer (geb. 1925), langjährige Schauspielerin des Deutschen Nationaltheaters Weimar, starb im Alter von 77 Jahren am 4.10.2002 in der Schweiz
Auch sie war gern gesehener Gast in DEFA-Filmen, so z.B. in
Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse (1954 Kurt Maetzig)
Stärker als die Nacht (1954 Slatan Dudow)
Kabale und Liebe (1959 Martin Hellberg)
Senta auf Abwegen (1959 Martin Hellberg)
Zeit zu leben (1969 Horst Seemann)
Wolz - Leben und Verklärung eines deutschen Anarchisten (1974 Günter Reisch)
Lotte in Weimar (1975 Egon Günther)
Die Verlobte (1980 Günther Rücker, Günter Reisch)
Fallada - letztes Kapitel (1988 Roland Gräf)
-ferner wirkte sie wirkte in zahlreichen TV-Theaterinszenierungen des Weimarer Theaters und anderen TV-Spielen-
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Volker Schauspielerforscher
Status: Offline Registriert seit: 18.03.2005 Beiträge: 463 Nachricht senden | Erstellt am 25.03.2009 - 12:46 | |
Danke, Andre, für die wertvollen Ergänzungen. Die Liste ließe sich - leider - umfangreich ergänzen. Ich gehe davon aus, daß schon viele Schauspieler aus DDR-Zeiten gestorben sind, ohne daß wir was davon mitbekommen haben.
Erinnern möchte ich mal an
Margret Allner-Ludwig
Sie lebte von 1942 bis 2000, war 25 Jahre lang in Gera engagiert und hatte auch einige schöne Film- und Fernsehaufgaben. Ich erinnere mich gern an "Dr. med. Sommer II" an der Seite von Werner Tietze. In vielen Inszenierungen des "Fernsehtheaters Moritzburg" trat Margret Allner in großen Partien hervor.
Bereits im Jahre 2004 starb der Schauspieler
Erich Altrock
Er spielte u.a. am Deutschen Theater Berlin und bis 1989 am Volkstheater Rostock. Vielfach entdeckte man ihn auch bei Film und Fernsehen, sei es in "Jetzt und in der Stunde meines Todes", in "Mord in Riverport", "Ohne Kampf kein Sieg" oder in der Erfolgsserie "Zur See".
Auch
Heliane Bei,
Hauptdarstellerin des farbigen DEFA-Films "Pole Poppenspäler", lebt seit 1983 nicht mehr.
Auch der Name
Lydia Billiet
taucht immer wieder in den Besetzungslisten bei Film und TV der DDR auf - sie lebte von 1937 bis 2003.
Bereits im Jahre 2004 verstarb der Schauspieler
Günter Falkenau
Er spielte Theater u.a. in Meiningen und wirkte von 1974 bis kurz vor seinem Tod als Schauspieler und Regieassistent am Deutschen Theater Berlin. Zu seinen Film- und Fernsehauftritten gehören u.a. solche Filme wie "Einfach Blumen aufs Dach", "Märkische Forschungen" oder der gerade jetzt wiederholte, zweiteilige Fernsehfilm "Albert Einstein".
In der Frühzeit des Deutschen Fernsehfunks war der Schauspieler
Gerhard Schinschke
oft in Adlershofer Produktionen zu erleben, so als Hauptdarsteller der "Blaulicht"-Folge "Ein gewisser Herr Hügi". Schinschke, der nach dem Mauerbau 1961 an Westberliner Bühnen und beim dortigen Fernsehen wirkte, starb im Jahre 2000.
Rolf Colditz war eine Hallenser Institution. Von 1957 bis 1995 wirkte er in dieser Stadt; erst am Landestheater, dann gehörte er mit Peter Sodann zu den Gründern des Neuen Theaters. Ihn traf man sehr oft in Inszenierungen des "Fernsehtheaters Moritzburg", aber auch als Hauptdarsteller des Fernsehkrimis "Bengoa". Rolf Colditz ist 2005 gestorben.
Einige markante Neben- und Chargenrollen fielen auch dem aus Wien stammenden Schauspieler
Harald Grünert
zu. Seit "Semmelweis, Retter der Mütter" (1950) bereicherte er das Darstellerensemble manch eines DEFA- und DFF-Films. "Familie Benthin", "Freispruch mangels Beweises" oder "Die Mutter und das Schweigen" gehören dazu. Grünert, der Ende der 1960er Jahre die DDR wieder verließ, starb 88jährig im Jahre 1990.
[Dieser Beitrag wurde am 25.03.2009 - 14:44 von Volker aktualisiert]
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Volker Schauspielerforscher
Status: Offline Registriert seit: 18.03.2005 Beiträge: 463 Nachricht senden | Erstellt am 26.03.2009 - 13:26 | |
Im Jahre 2006 starb hochbetagt der 1918 geborene Schauspieler
Hans Schäffer
Der Künstler, in erster Linie Theaterschauspieler (u.a. in Zittau, Meiningen und bis 1959 in Halle, später dann in der Bundesrepublik)stand auch immer mal wieder vor den Film- und Fernsehkameras. Eine markante Nebenrolle war der Agent Krüger in dem Geschonneck-Film "Sonnensucher". Auch in "Ernst Thälmann, Führer seiner Klasse" und im farbigen "Feuerzeug" war Schäffer mit von der Partie.
Bereits im Jahre 1977 starb - wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag - der Schauspieler
Heinz Rosenthal.
Er muß wohl ein guter Bekannter von Martin Hellberg gewesen sein, denn bei der DEFA spielte Rosenthal ausschließlich in dessen Filmen mit und hatte da ab und an markante Nebenrollen, von "Das verurteilte Dorf" über "Emilia Galotti" bis hin zu "Kabale und Liebe".
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Ilja
Status: Offline Registriert seit: 13.04.2005 Beiträge: 61 Nachricht senden | Erstellt am 27.03.2009 - 15:17 | |
Vielen Dank an André und Volker für diese vielen Informationen.
Besonders interessant fand ich die Ausführungen über Gerhard Schinschke, von dessen Schaffen beim DFF ich bisher nichts wusste. Schinschke war mir als Darsteller selbst kaum ein Begriff, dagegen vertrauter als Synchronsprecher, u.a. einiger Hitchcock-Produktionen (Die Vögel, Topas).
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Volker Schauspielerforscher
Status: Offline Registriert seit: 18.03.2005 Beiträge: 463 Nachricht senden | Erstellt am 23.04.2009 - 18:17 | |
Am 27.12.2008 hatte ich vom Tod des Bühnen-, Film- und Fernsehschauspielers Georg-Michael Wagner berichtet. Dankenswerterweise bekam ich vom Filmmuseum Potsdam noch einige interessante Zeitungsartikel über den Künstler. Geboren am 8. März 1924 in Leobschütz (Oberschlesien), ließ er sich sowohl zum Tänzer, als auch zum Sänger und Schauspieler ausbilden. Sein Debüt gab er bereits als Vierjähriger (!) an einem Berliner Arbeitertheater. 1942 stand er auf der Bühne des Berliner Rose-Theaters, er filmte sogar schon -immerhin in der unverwüstlichen "Feuerzangenbowle" und in dem Hans-Albers-Film "Große Freiheit Nr. 7". Nach dem Krieg begann er am Theater Berlin-Pankow, danach spielte er in Altenburg, Halle, Leipzig, am Deutschen Theater, am Maxim-Gorki-Theater sowie am Theater der Freundschaft in Berlin. Dazu kamen viele Film- und Fernsehrollen. Weniger bekannt dürfte heute noch sein, daß sich Wagner auch schriftstellerisch betätigte. Er schrieb Märchen, kleine Geschichten sowie zahlreiche Zeitungsbeiträge, die sich meist mit dem Kulturschaffen und den Künstlern beschäftigten. Gefilmt hat er übrigens auch in der Sowjetunion, in Polen und Ungarn. Ich sehe, da ist uns bisher ein bemerkenswerter Künstler sozusagen "durch die Lappen gegangen"!
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Volker Schauspielerforscher
Status: Offline Registriert seit: 18.03.2005 Beiträge: 463 Nachricht senden | Erstellt am 01.05.2009 - 18:30 | |
Am 29.04.2009 starb im Alter von erst 69 Jahren die Meininger Theaterschauspielerin Helga Kapelle-Weiß.
Nach dem Studium an der Berliner Schauspielschule debütierte sie 1962 in Parchim und kam im Januar 1965 an das Meininger Theater, dem sie mehrere Jahrzehnte als geschätztes Ensemblemitglied angehörte.
Sie war auch ab und an bei Film und Fernsehen beschäftigt, so im DEFA-Streifen "Christine", im Fernsehmehrteiler "Verwandte und Bekannte" sowie in einigen Stücken des Meininger Theaters, die seinerzeit im Fernsehen gesendet wurden, darunter die vielbeachtete "Winterschlacht".
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Feldhase
Status: Offline Registriert seit: 19.01.2006 Beiträge: 119 Nachricht senden | Erstellt am 03.05.2009 - 13:34 | |
Schauspieler Fred Delmare gestorben
Der Volksschauspieler Fred Delmare ist tot (verstorben am 01.05.2009). Das berichtet die Leipziger Volkszeitung unter Berufung auf die Witwe Delmares. Der in Thüringen geborene Delmare wurde 87 Jahre alt. Zuletzt lebte der an Alzheimer erkrankte Schauspieler zurückgezogen in einem Altersheim.
[Dieser Beitrag wurde am 03.05.2009 - 13:44 von Feldhase aktualisiert]
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thowol unregistriert
| Erstellt am 03.05.2009 - 20:04 | |
Heinz Schröder,die Stimme von Pittiplatsch,hat uns auch am 24.April für immer verlassen...
[Dieser Beitrag wurde am 03.05.2009 - 20:29 von thowol aktualisiert]
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