Erläuterung
Oluf Braren entstammt einer alten Bauern- und
Schmiedefamilie. Oluf, der stets sehr Eigenwillige,
hatte Kontakt zu Büchern gefunden und bildete
sich selbst zum Lehrer heran. Als Neunzehnjähriger
übernahm er die Schule der Norddörfer
auf Sylt. Er heiratete Meete, die aus Archsum
stammte. Nach 2 Jahren Dienst auf Sylt siedelte
das Paar nach Föhr über; in Utersum
soll Oluf Braren die glücklichsten Jahre
seines Lebens verbracht haben. Inzwischen hatte
der Schulmeister seine zweite Begabung entdeckt,
durch die er seiner seelischen Tiefe und Empfindsamkeit
Ausdruck verleihen konnte: Er verstand es, hervorragend
zu malen und zu zeichnen. Leider war ihm Meete
eine ungeeignete Lebensgefährtin. Da fand
0. Braren in seiner ehemaligen, hochbegabten Schülerin
Ing Peter Matzen eine Frau, die ihn verstand.
Diese Liebesbeziehung, aus der zwei Kinder entstammten,
dauerte etwa 7 Jahre lang. Die Situation wurde
unhaltbar, Oluf B. wurde mit seiner Frau Meete
nach Toftum versetzt, wo sie vom 3. Teil eines
Lehrergehaltes leben mußten. Ein früher
Tod erlöste ihn aus dieser deprimierenden
Lage.
0. Braren hat auch seine Malkunst autodidaktisch
erlernt. Zu seinen Lebzeiten wurde er als Künstler
nicht geschätzt und nach seinem Tode vergessen.
Erst 1912 schrieb Gravenkamp: "Vielleicht
ist Oluf Braren der ursprünglichste unter
den nordfriesischen Malern gewesen". 1935
rühmt Nikola Michailow seine Bilder als "die
großartigsten Leistungen der überhaupt
bekannt gewordenen Laienmalerei". Die Rotsandsteinfliese
zeigt in einem Kreisrelief eine Pflanze mit nur
zwei Blüten, die das kinderlose Ehepaar symbolisiert.
Die Tulpe ist geknickt: Oluf Braren ist verstorben.
Die Sternblüte steht aufrecht: Meete lebt
zur Zeit der Steingestaltung.
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