Das eine, liebe Brüder, dürft ihr nicht übersehen: dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind. …
Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel prasselnd vergehen, die Elemente werden verbrannt und aufgelöst, die Erde und alles, was auf ihr ist, werden nicht mehr gefunden. …
An jenem Tag wird sich der Himmel im Feuer auflösen, und die Elemente werden im Brand zerschmelzen.
Dann erwarten wir, seiner Verheißung gemäß, einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.

2008-12-09 | achtphasen | 13:02:06 | Email | 1 comment





 
Olaf Möhring | an das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Sachen Schröter gegen die Bundesrepublik Deutschland

Datum:

Aktenzeichen:

25.11.2008

00384/08 Moe / WVR



Auszüge:

Was ist das Recht auf Leben wert, wenn Experimente mit möglicherweise apokalyptischem Ausgang ohne verlässlichen Sicherheitsnachweis durchgeführt werden dürfen?

Der Schutz des Grundrechts auf Leben ist, anders als der Schutz anderer Rechtsgüter wie körperlicher Unversehrtheit und Freiheit der Person, weitestgehend absolut.

(…)

Die vom LHC möglicherweise ausgehende Lebensgefährdung der Antragstellerin und sämtlicher auf der Erde lebender Menschen stellt damit einen Grundrechtseingriff dar, und zwar einen rechtswidrigen, weil durch nichts gerechtfertigten.

Der bisherige Standpunkt des Beschwerdegerichts, ein in den aufgezeigten Gefahrrisiken liegender potentieller Eingriff sei „ausreichend gerechtfertigt“ und es liege keine Vernachlässigung der staatlichen Schutzpflichten der Antragsgegnerin vor, ist danach unhaltbar und greifbar gesetzeswidrig.

Soweit das Gericht eine Verhältnismäßigkeitsabwägung des Rechts auf Leben mit dem Grundrecht auf Wissenschaft und Forschung anstellt, sind die dazu angestellten Überlegungen bereits im Ansatz verfehlt.

Es ist keine Konstellation denkbar, in welcher das Recht auf Leben hinter dem Recht auf Wissenschaft und Forschung „zurückstecken“ müsste. (S. 7 f)

Um die Frage beurteilen zu können, ob sich Rössler, Belinski oder Plaga „verrechnet“ haben, müsste die Antragsgegnerin soviel fachwissenschaftlichen Verstand aufbieten können, dass sie selbst, also Mitarbeiter ihres zuständigen Ministeriums oder von ihr beauftragte externe Fachwissenschaftler/Sachverständige die Rechenwege der Genannten souverän und autark widerlegen könnten.

Genau das kann sie aber nicht, wie ihr zuständiger Staatssekretär im zitierten 3Sat-Interview freimütig eingeräumt hat.

Danach ist die Antragsgegnerin auf die Beurteilung der „fachwissenschaftlichen Gemeinde“ angewiesen, ohne die Richtigkeit deren Standpunkts selbst verifizieren oder falsifizieren zu können.

Die Antragsgegnerin liefert sich damit der „Wissenschaftlergemeinde“ völlig aus, ohne zu wissen, wer dazu gerechnet wird, welche Meinungen dort kursieren und wie sich eine zum Sprachrohr aufgeschwungene Mehrheitsmeinung dort bildet, ja ob diese propagierte Mehrheitsmeinung überhaupt. (S. 9f)

Soweit mit Theorien bzw. Thesen gearbeitet wird, muss das auch so kenntlich gemacht werden, so z.B. die Hawkingsche Strahlungstheorie und die Vergleichbarkeitsthese der irdischen Laborverhältnisse mit der kosmischen Höhenstrahlung.

Dass nur aufgrund These gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis geschlussfolgert wird, schließt sich aus.

Dieser Erkenntnis kann sich die Antragsgegnerin nicht entziehen. Tut sie dies dennoch wie hier fortwährend, überschreitet sie ersichtlich und in unzulässiger Weise ihren Beurteilungsspielraum bei der Gefahrabschätzung, denn sie geht damit von falschen Sachverhaltsvoraussetzungen aus.

Diesen Spagat bekommt man auch nicht dadurch überwunden, dass mittels Sprachsemantik von einer These zu einer Tatsache übergegangen wird, wie z.B. in der vom Beschwerdegericht völlig zu Unrecht gutgeheißenen Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags.

Die massiven Schwächen dieser Ausarbeitung, von der sich die Antragsgegnerin sogar distanzieren wollte, wurden diesseits eingehend dargelegt, was das Beschwerdegericht bedauerlicherweise auch nicht verinnerlicht hat. (S. 10 f)

Es ist unverantwortlich und in höchstem Maße skandalös, dass sich die Antragsgegnerin trotz aller verheerenden Gefahrwarnungen anerkannter, wenn vielleicht auch in der Minderzahl seiender Fachwissenschaftler ohne Weiteres mit solcher Vernebelung zufriedengibt, ja sogar aus der Ausarbeitung ihres Parlaments aufsteigende Restzweifel an der Unbedenklichkeit des LHC als nicht ihre eigenen zu zerstreuen versucht, ohne sich in der gebotenen Weise vorbehaltlos und unvoreingenommen selbst mit den Gefahrwarnungen auseinanderzusetzen.

Die Befürworter und Beschwichtiger übersehen, dass die Antragstellerin dieses Verfahren nicht nur für sich selbst, sondern für alle Menschen führt, um möglichen Schaden zu verhindern, der für uns alle fatal und irreparabel wäre, seien wir nun Wissenschaftler, Politiker, Anwälte oder Richter.

Das mag sich jeder, der mit der Entscheidung befasst ist, eindringlich vor Augen führen. (S. 12)

Es wurde klar herausgearbeitet, dass das Entstehen Schwarzer Löcher im LHC von allen Beteiligten für möglich gehalten wird, dass die Hawking-Strahlung, die zum sofortigen Zerstrahlen der Schwarzen Löcher führen soll, nichts als unbewiesene Theorie ist und das selbst CERN einräumt, dass jedes Millionste der im LHC möglicherweise erzeugten Schwarzen Löcher in der Erde oder der Sonne heranwachsen könnte und es dann nur noch ein Frage der Zeit wäre, wann die Erde oder die Sonne vernichtet und damit alles Leben auf der Erde erlöschen würde.

(S. 13)

Greifbar gesetzeswidrig ist auch die Einschätzung des Beschwerdegerichts, die Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags belege, dass die Verneinung der aufgezeigten LHC-Risiken „wissenschaftlich abgesichert“ sei.

Diese Schlussfolgerung zieht nicht einmal die Antragsgegnerin aus der Ausarbeitung, welche sich ja von dieser gerade „lossagen“ möchte.

Das Beschwerdegericht unterstellt weiterhin greifbar gesetzeswidrig, die Antragsgegnerin dürfe vorliegend von einem „Prozess der wissenschaftlichen Diskussion unter Einbeziehung sämtlicher wissenschaftlicher Meinungen“ ausgehen.

Dass eine solche Diskussion keineswegs in dem gebotenen und erforderlichen Umfang stattgefunden hat, sondern Abweichlermeinungen wie Rössler, Belinski und Plaga weitestgehend kein Gehör in der vom CERN dominierten „Fachdiskussion“ gefunden haben, zeigt sich bereits bei Lektüre der Fussnoten des LSAG-.Sicherheitsberichts oder der Ausarbeitung des Deutschen Bundestags.

(S. 15)

Die Ignoranz abweichender Meinungen - sieht so ein wissenschaftlicher Dialog aus?

Warum lassen sich die CERN-Wissenschaftler nicht auf eine vorbehaltlose Fachdiskussion ein, wenn sie sich doch so unzweifelhaft im Recht glauben?

Soweit das Beschwerdegericht darauf verweist, dass überhaupt nur Prognosen und keine absolute Wahrheit sachverständigenseits vorausgesagt werden könne, ist das sicher richtig, erfordert aber zumindest eine bestmöglich zuverlässige Prognose aufgrund gesicherter Tatsachen und nicht lediglich eine auf Thesen beruhende Prognose, quasi nur eine „Prognose der Prognose“.

Von einem „verantwortungsbewussten Umgang“ mit den sich stellenden Fragen kann entgegen dem Beschwerdegericht also keine Rede sein.

(S.16)

Ein Grundrechtseingriff dieser Qualität erfordert mindestens ein Parlamentsgesetz, welches zur Erzeugung Schwarzer Löcher oder der anderen Gefahrenszenarien ermächtigt. Auch dies ist nicht erkennbar. Insoweit wird zugleich ein Verstoß gegen das Demokratieprinzip gerügt.

(S. 18)

Olaf Möhring | an das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Sachen Schröter gegen die Bundesrepublik Deutschland

2008-11-29 | achtphasen | 17:55:26 | Email | 24 comments





 

 

Sehr geehrte Frau Bundesrat Doris Leuthard,

bitte verzichten Sie darauf, durch Aufrechterhaltung der Exportrisikogarantie der Ueberflutung Hasankeyfs Vorschub zu leisten. Dieses Projekt ist nicht nur eine grobe Verletzung elementarer Menschenrechte, sondern auch ökologisch UND wirtschaftlich unsinnig und schädlich. Zudem sind kriegerische Auseinandersetzungen der Nachbarstaaten um die elementare Ressource Wasser wahrscheinlich.

Freundliche Grüsse, Marc Fasnacht

*****



An estimated 60,000 people have to leave their homes to be resettled, ancient cultural landmarks will disappear and the water of the Tigris will be polluted as a result of the dam project.

Hasankeyf city and 199 historical locations will be flooded by Ilisu Dam (facetoface.de)
Hasankeyf city and 199 historical locations will be flooded by Ilisu Dam (facetoface.de)

 

The ancient 10.000 years old city of Hasankeyf has an overriding importance for the population in the region and in Turkey generally. Similar to the old parts of Heidelberg, Salzburg and Bern, it is not simply an archaeological site! For the local population, Hasankeyf not only represents their culture and history but also their shared past and cultural heritage within the world history. At the same time, local people associate Hasankeyf with its big tourism potential (in combination with the other historical cities and monuments) and thus as an invaluable opportunity for a regional socio-economic development. Hasankeyf is not only one of the many hundred archaeological sites. Furthermore, the Hasankeyf site is unique in its unity with the natural landscape and it has been a social settlement since its foundation. There is no other archaeological site with so many caves. The bridge in Hasankeyf was also the biggest stone bridge of its time, and thus has a unique place in the history of architecture.

If the ILISU dam will be built, it will

  • -    flood the ancient city Hasankeyf and hundreds of several other historical-cultural assets in the Tigris Valley where the first cultures of the humanity were cultivated.
  • -    displace up to 55’000 people in the dam region which will intensify the economic, social and psychological problems in the cities where the majority of these people will migrate to.
  • -    flood the wonderful, unique and irreplaceable nature in the Tigris valley, with its very rich habitat and wildlife.
  • -    fail to improve the socio-economic living conditions in the region, as had been the case with the other dam projects in the region as well.
  • -    not be based on a participatory framework that takes into account the views of the local stakeholders, e.g. the affected people.
  • -    aggravate the conflicts over water with our neighbouring states. An escalation of this conflict will directly affect the people in our region.
http://www.eawag.ch/research_e/apec/Vorlesung/Files%20Management%20Aquatischer%20Systeme%20neu/Artikel_f%FCr_einzelne_Gruppen/Ilisu/HasankeyfInitiative_SwissGovernm_26092006.pdf

Bei Hasankeyf fliesst der Tigris tatsächlich in einer scharfen Windung rund um eine Felswand, die im Sonnenlicht rotweiss schimmert und über 200 Meter abfällt. Dutzende von dunklen Höhlen sind offenbar von Menschenhand oberhalb des Flussufers aus den Felsen gehauen worden. Die Überreste einer mächtigen Steinbrücke über den Tigris aus dem 15. Jahrhundert zeugen davon, dass Hasankeyf schon damals ein wichtiges Zentrum gewesen sein muss. Jedenfalls war die Ortschaft wegen ihres Wasserreichtums schon zu Beginn unserer Zeitrechnung umkämpft. Die christlichen Byzantiner und Assyrer herrschten hier im ersten Jahrtausend, bis die arabisch-islamischen Abassiden die Macht übernahmen. Diese wurden ihrerseits wieder vertrieben von den Seldschuken, den Mongolen, den Artukiden und Ayykubiden. Jeder hinterliess Spuren. Während die Herrschenden Paläste, Kirchen und Moscheen errichten liessen, schlugen ihre Untertanen Höhlen in die weichen Gesteinsformationen. Rund 10 000 Höhlen soll es laut türkischen Archäologen im Gebiet geben. Ein Grossteil von ihnen wurde bis weit in die siebziger Jahre noch bewohnt.

http://www.achtphasen.net/index.php/2007/03/30/p260 | www.nzz.ch/2006/10/17/al/articleEJ98J.html

2008-11-24 | achtphasen | 16:25:43 | Email | 1 comment





 

Beim allmählichen Hochfahren des elektrischen Stroms in den supraleitenden Magnetspulen des LHC war es bei einer Stromstärke von 9000 Ampere plötzlich zu einem Defekt an einer Verbindung zwischen zwei Spulen gekommen. Der supraleitende Zustand des Leiters, bei dem elektrische Ströme widerstandslos fließen können, brach zusammen. Als Folge kam es blitzschnell zu einer Überhitzung des betreffenden Leiterstücks, sodass es verdampfte. Der elektrische Strom bahnte sich jetzt in Form eines gleißenden Lichtbogens seinen Weg. Dieser bohrte dann, vergleichbar mit einem heißen Schweißbrenner, ein Loch in den mit minus 271 Grad kaltem Flüssighelium gefüllten Kühltank, sodass sich das Helium schlagartig verflüchtigen und in den Beschleunigertunnel entweichen konnte. Erst Tage später wurde den Cern-Forschern klar, welche Kräfte bei dieser Gasexplosion gewirkt haben müssen. Die Druckwelle der freigesetzten sechs Tonnen Helium war so stark, dass mehr als 20 der lastwagengroßen Magnete aus ihrer Verankerung gerissen und zum Teil seitlich verrückt wurden. Sie alle müssen jetzt mühsam durch den engen Beschleunigertunnel zu einem der Versorgungsschächte transportiert, nach oben gehievt, in einer Werkshalle inspiziert, repariert und dann wieder in die Unterwelt des Schweizer Jura gebracht werden.

„Cern ist ein Weltlabor, das unser Weltbild revolutionieren könnte“, rief die Theologin den Gästen unter der rosa ausgeleuchteten Wellblechdecke zu. „Der LHC hätte auch Platon begeistert. Physik und Philosophie richten beide den Blick auf das Innere der Welt.“

Doch bevor es dazu kommt, gilt es zunächst einmal, den Beschleuniger wieder startklar zu machen. Schwerwiegender noch als die defekten Magnete könnte eine durch den Lichtbogen verursachte Verunreinigung des Vakuumrohrs sein, durch das im Experiment die Protonen flitzen. Auch dieses Metallrohr wurde beschädigt, sodass Ruß ins Innerste der Beschleunigeranlage dringen konnte. Noch ist nicht klar, wie weit diese Verunreinigung sich innerhalb des Strahlrohrs ausbreiten konnte. Sollten größere Teile der Anlage betroffen sein, stünden die Physiker vor einem gewaltigen Reinigungsproblem. Denn solange sich Ruß im Strahlrohr befindet, lässt sich darin kein Ultrahochvakuum erzeugen…

http://www.welt.de/wissenschaft/urknallexperiment/article2614098/Physiker-und-Minister-feiern-kaputte-Weltmaschine.html

2008-11-23 | achtphasen | 08:27:00 | Email | 15 comments





 

 

Dass auch die EU mit ihren Agrarsubventionen für den weltweiten Hunger mitverantwortlich ist, kritisiert die Verbraucherschutzorganisation foodwatch. Knapp 50 Milliarden Euro gebe die EU jährlich für Subventionen im landwirtschaftlichen Sektor aus. Damit verbillige sie die Lebensmittel künstlich und zerstöre so die Lebensgrundlage von Bauern in den Ländern der Dritten Welt.


http://www.tagesschau.de/ausland/hungerlinks2.html | http://www.wfp.org/

2008-11-13 | achtphasen | 09:54:02 | Email | comment





 

1. Der wissenschaftliche Vertrauensbruch

Die zweifelsfreie Unbedenklichkeit des Experimentes wurde bisher nicht gewährleistet. Im Gegenteil: Die wissenschaftliche Diskussion ergibt immer neue Aspekte (Stichworte: Plaga, u.a., Verhalten und Lebensdauer der Neutronensterne, Mini-Black Holes in Sonnenähe etc.), deren sicherheitsrelevante Dimensionen nicht abschließend geklärt sind. Die Behauptung eines nicht vorhandenen Risikos ist wissenschaftlich nicht haltbar, mithin also die Behauptung von Prof. Dr. Ellis „The LHC is safe“ hinfällig. Da es sich bei den sog. Mini Black Holes zudem um hypothetisch vorhergesagte Phänomene handelt, können die Vorhersagen über das Verhalten dieser Phänomene auch nur theoretisch sein. Damit entbehren sie jeder apodiktischen Existenz; was bleibt, sind mehr oder weniger gut begründete wissenschaftliche Prognosen, die sich aus dem Stand unserer jetzigen theoretischen und empirischen wissenschaftlichen Forschung ergeben. Da eben dieser Stand unseres theoretischen und empirischen Wissens immer korrigiert werden kann, ist eine apodiktische Aussage über das Verhalten solch theoretisch postulierter Phänomene wissenschaftstheoretisch absurd. Mögen die Gründe noch so wohl erwogen und plausibel sein: Sie basieren auf Annahmen, die per definitionem falsch sein können.

2. Der ethische Vertrauensbruch

Das nicht zur Disposition stehende „summum bonum“ als Maßstab menschlicher Vernunft kann nur die Weiterexistenz der Menschheit und des Planeten Erde als Ganzes selbst sein. Es kann kein wissenschaftliches, ökonomisches, gesellschaftliches oder sonstiges Ziel geben, das über diesem summum bonum stehen darf, und in Folge darf auch keine menschliche Handlung dieses summum bonum in Gefahr bringen. Kein Erkenntnisfortschritt – und sei er noch so epochal – keine ökonomischen und keine sonstigen Motive rechtfertigen je die Gefährdung der „Existenz des Ganzen“. Wissenschaft und Ethik, mithin also Verstand und Vernunft des Menschen, dürfen über dieses „summum bonum“ nicht in einen Widerspruch verfallen; vielmehr gebietet es das Primat selbst, dass alle Tätigkeit des Menschen sich daran orientieren muss.

Da eine Gefährdung dieses „summum bonum“ durch die Durchführung des LHC - Experimentes nicht ausgeschlossen werden kann – die wissenschaftlichen Fragen sind nicht beantwortet - liegt bei der Durchführung des Experimentes der Fall der „ignorantia crassa“ vor, also eine wissentliche Inkaufnahme der Gefährdung der Existenz der Menschheit und des Planeten.

Lieber Galileo, sehr geehrter Mac Mag, sehr geehrte das LHC - Experiment befürwortende Physikergemeinde!

Da die doch in Teilen sehr offensichtliche Ironie meines 1. Schreibens ( http://www.achtphasen.net/index.php/boesegutlieb/2008/11/04/anmerkungen_zu_drei_satzen_von_galileo ) nicht verstanden worden ist (von Mac Mag) versuche ich mich noch einmal so klar und verständlich wie möglich auszudrücken.

Was wir als Menschen auch tun, wir erstellen uns selbst in unterschiedlichster Weise Systeme, die „vorläufig“ sind. Sie sind als Systeme einerseits notwendig, andererseits ist eine kritische Distanz zu allen Systemen, ein „Darüber – Hinaus -Schreiten“, eine permanente „Selbst-Kritik“, eine conditio sine qua non. Denn die Aufgabe dieser permanenten Kritik und Selbst - Distanz führt geradewegs in Totalitarismus, Fundamentalismus und hermetische Systeme.

Diese Prämisse (das Denken und Handeln in „vorläufigen Systemen“) bezieht sich auf all unser Tun und Denken: Es gilt in wissenschaftlichen, politischen, ethischen, religiösen, philosophischen und ästhetischen Dimensionen.

Der mündige Mensch wagt zu denken. Er misstraut vorgefertigten und hermetischen Systemen. Er vertraut zwar auf seine Systeme, hinterfragt sie jedoch zugleich. Er ist nie „am Ende“, sondern immer „im Anfang“. Seine Antworten sind zugleich immer der Beginn von Fragen. Sein Zögern ist sein Gewissen, seine Zweifel sind sein kritisches Denken und sein Protest sein aufrechter Gang. Wo andere aufhören, beginnt er, wo andere sicher sind, bewahrt er seine Unsicherheit, wo andere sich hinsetzen, steht er auf.

Immanuel Kant nannte diesen mündigen Menschen den aufgeklärten Menschen.

Lieber Galileo, die kritische Theorie von Marx, Marcuse et.al. steht auf den Schultern der Aufklärung. Sie ist kein Akzidens, über das wir uns „trefflich unterhalten könnten“, sie ist keine „intellektuell anspruchsvolle Nebensächlichkeit“, die mit unserer Hochtechnologiegesellschaft nichts zu tun hätte: Nein, sie trifft ins Mark unserer Probleme. Sie gibt uns Anregungen für unser kritisches Bewusstsein. Und natürlich impliziert sie die Forderung eines kritischen Bewusstseins für alle Bereiche des Lebens, also natürlich auch für einen wissenschaftlichen Betrieb. Die Wissenschaft ist keine abgeschottete Spielwiese, die nichts mit der Politik, nichts mit einer ökonomischen Basis und nichts mit gesellschaftlich gewachsenen Strukturen zu tun hätte. Wie viele Institutionen sind, wie viel Kapital und „Man – Power“ ist an der Produktion der größten Maschine der Welt und an der Durchführung der Experimente beteiligt? Und diese Verflechtungen sollen hier allen Ernstes naiv von einer kritischen Hinterfragung ausgespart werden mit dem Argument: „Die Politiker sollten sich von unserer demokratischen Arbeitsweise mal ein Scheibchen abschneiden“? Hinter der Inbetriebnahme des LHC stehen auch ökonomische Interessen.

Die Wissenschaft ist ein Teil unserer „systemschaffenden“ menschlichen Tätigkeit und erfordert umso gewichtiger die Energie eines Korrektivs kritischer Distanz. Wo sie diese Energie nicht selbst aufbringt, gerät auch der wissenschaftliche Betrieb in die Gefahr der Hermetik und damit in die Gefahr totalitärer Strukturen. Eben diese Tendenz zur Entstehung totalitärer Strukturen beleuchtete seinerzeit Marcuse für unsere Gesellschaft. Die Menschen sind Teile eines Systems. Ein System, das die Bedürfnisse aller Beteiligten auf relativ hohem Niveau befriedigt, ebnet die Widersprüche und damit auch das kritische Bewusstsein ein. Ein solches System gerät in die Gefahr, in die „schöne neue Welt“ zu driften, und zwar mit dem Anschein einer „sachlichen Notwendigkeit“.

Eine Technologiekritik und eine Wissenschaftskritik sind Teil der Aufklärung und Teil eines kritischen Bewusstseins. Dass es zugelassen wird, in der Diskussion um die Inbetriebnahme des LHC die ethischen von den wissenschaftlichen Argumenten zu trennen und die Kritiker zu diskreditieren, zeugt davon, wie weit sich totalitäre Tendenzen schon manifestieren.

Enrico Pellegrino

2008-11-10 | achtphasen | 19:22:27 | Email | 10 comments





 

Sehr geehrter MAC, sehr geehrter Herr Kannenberg, sehr geehrter Galileo, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Ellis, sehr geehrte am LHC mittelbar oder unmittelbar beteiligte und das Experiment befürwortende Physikergemeinde

Galileo hat einige bemerkenswerte Sätze geschrieben:

Wenn wir im Dialog ein überzeugendes Argument herausarbeiten, genügt eine E-Mail, und der LHC wird seine Arbeit nie aufnehmen. Dieses Argument wird aber ein physikalisches sein müssen. Ein anderes wird in der aktuellen Situation nicht zählen.

Durch die Analyse dieser Sätze lässt sich zeigen, dass die Befürworter des Experimentes

  1. die Grundregeln des wissenschaftlichen Diskurses verlassen haben,
  2. verkennen, dass eine vordergründig als „Sachlage“ sich darstellende „physikalische Einschätzung“ nicht nur sog. „Sachargumente“ beinhaltet, sondern Anschauungen und Werturteile, mithin also ethische Dimensionen und Entscheidungen. Diese Implikationen werden jedoch verschwiegen - ob bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt - und mit dem Gewand der sog. „Sachlichkeit“ ummantelt. Karl Marx hat diese bürgerlichen „Sachzwänge,“ die in der kapitalistischen Warenwelt als „Notwendigkeiten“ sich gebärden, sehr treffend im „Kapital“ demaskiert und sie als das beschrieben, was sie sind: Systemimmanente Ausbeutung und Gewalt. Friedrich Engels wiederum hat im „Anti - Dühring“ die sich als allwissend gebärdende Wissenschaft als ideologisches Vehikel bürgerlicher Illusionen entlarvt.
  3. 3. sich also (wissentlich oder unwissentlich) willkürlich und dogmatisch verhalten.

Ich glaube zwar nicht, hier irgendjemanden zu erreichen, da sich in der bisherigen Diskussion eine beachtliche Resistenz auf Seiten der LHC - Befürworter gezeigt hat und wir nun seit einigen Monaten wortreich aneinander vorbeireden. Aber vielleicht gewährt dem einen oder anderen dieser Text ein gewisses intellektuelles Vergnügen.

  1. Nicht die Kritiker des Experimentes haben sich von den Regeln der Wissenschaft verabschiedet, sondern die Befürworter.
    Das fängt schon bei den Fragestellungen und implizierten Gedankengebäuden an: Die Theorie des sog. „Urknalls“ wird als solche überhaupt nicht mehr dargestellt, sondern als „ urhistorische Tatsache“ unterstellt und im Gefolge dann lapidar konstatiert: Wir wollen herausfinden, was so und so viel Mikrosekunden nach dem Urknall stattfand (und wenn es den gar nicht gab?). Nebenbei können wir, wenn wir das herausgefunden haben, abschließend eine „Theorie von Allem“ entwickeln, weil wir dann wissen, wie sich „Masse konstituiert“. Immer und immer wieder wird der literarische Mythos eines mit dem Teufel paktierenden Magiers denn auch als Pate und Schirmherr für das Experiment bemüht: „Daß ich erkenne, was die Welt / im Innersten zusammenhält.“ (Johann Wolfgang von Goethe, Faust, C.H. Beck, München 1984, S. 22).

    Wir wissen, wie die Geschichte weitergeht.

    Mit Verlaub: Dies ist Religionsersatz im Gewande der Wissenschaft.

    Wenn also das Heer der Physikergemeinde recht genau weiß, dass es den Urknall gab, wie es von da an weiterging mit dem Universum, mit den Planeten und Sonnen, wie Materie aufgebaut ist und was Licht und Energie ist, so fehlen offenbar nur noch einige Winzigkeiten und dann ist die Wahrheit von Anfang und Ende des Universums komplett und ein für allemal ausformuliert. Wir dürfen hier nur ehrfürchtig erschauern und den mit Fahrrädern durch Tunnel streifenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern viel Erfolg wünschen, denn dem Auffinden dieser letzten Wahrheit wollen wir doch durch ein paar profane Bedenken, was den Erhalt unseres Planeten angeht, nicht im Wege stehen.

  2. Jede sog. „Sachlage“ impliziert historische, ökonomische, politische, ethische, kulturelle, psychologische und weltanschauliche Dimensionen.
    Sie von diesen zu trennen, hieße, sie nicht-dialektisch und nicht-prozesshaft zu betrachten.

    Beruhigend ist, wie oft und mit welchem Nachdruck die Wissenschaftler im Zusammenhang mit der LHC Diskussion zwischen „falsch“ und „richtig“ unterscheiden können; wie sie überhaupt durch diese Unterscheidungen von „falsch“ und „richtig“ uns Vertrauen einflößen: . Rössler „hat Unrecht“, Plaga „argumentiert falsch“, Giddings und Mangano hingegen „sind im Recht“, und „das LHC-Experiment ist sicher“. Wie Neutronensterne entstehen und vergehen, was im Inneren der Sonne vor sich geht, wie viele schwarze Löcher durch welche Umstände in den Äonen der Vergangenheit entstanden und wieder verschwunden sind: dies alles ist für die Physikerinnen und Physiker sonnenklar. Und anhand dieser ihrer unendlichen Kenntnisse gelingt es ihnen auch so wunderbar, der Weltbevölkerung vollstes Vertrauen zu vermitteln.

    „Das Boylesche Gesetz erwies sich also als richtig nur innerhalb bestimmter Grenzen. Ist es aber absolut, endgültig wahr innerhalb dieser Grenzen? Kein Physiker wird das behaupten. Er wird sagen, dass es Gültigkeit hat innerhalb gewisser Druck- und Temperaturgrenzen und für gewisse Gase; und er wird innerhalb dieser noch enger gesteckten Grenzen die Möglichkeit nicht ausschließen einer noch engeren Begrenzung oder veränderter Fassung durch künftige Untersuchungen. So steht es also um die endgültigen Wahrheiten letzter Instanz, z.B. in der Physik. Wirklich wissenschaftliche Arbeiten vermeiden daher regelmäßig solche dogmatisch-moralische Ausdrücke wie Irrtum und Wahrheit (…) ( Friedrich Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft „Anti-Dühring“, Dietz Verlag Berlin 1959, S. 110 f.)

    (Eine entschiedene Ausnahme müssen wir – verehrter Herr Engels – jedoch für die aktuelle Diskussion vornehmen: Höhenstrahlung und Teilchenkollisionen im LHC sind vergleichbar (bzw. ganz und gar dasselbe), ebenso zählt doch das astronomische Argument und – wenn alles nichts hilft: die Kollisionen der Hochgeschwindigkeitszüge beweisen doch, dass nie und nimmer irgendetwas Unvorhergesehenes geschehen kann.)

    Da sich das Gros der Physikerinnen und Physiker von den Beschwerlichkeiten jeglicher Zweifel verabschiedet hat, bleibt nur zu konstatieren, dass die Grundlagenforschung der Physik sich in Pseudoreligion verwandelt hat. Ich schlage liturgische Weihen und Priester vor, die den weiteren Verkündigungen der Hohenpriester der Physik ein angemessenes Ambiente verleihen.

    Dies auch deshalb, weil sie sich über ethische Bedenken keine Gedanken zu machen brauchen, denn diese sind in jedem Falle „zweitrangig“. Zunächst also sei die „Sachebene“ geklärt und dann die (sekundären) ethischen Fragen.

    Welche Philosophie steckt dahinter? Eine deduktive, eine induktive? Ich vermute: überhaupt keine – und wenn dann eine grobschlächtig naive: Wir klären erst mal, ob es unter uns Fachleuten irgendwelche Bedenken gibt (keine). Danach könnten wir uns mit ethischen Bedenken auseinandersetzen, aber da der erste Schritt ja schon als unbedenklich durchgegangen ist, können wir uns das auch sparen. Feierabend. Wenn also irgendein Bewusstsein im Durchdenken der Fragestellungen unter der Gemeinde der Physiker dahinter steckt, so mit Sicherheit keines, das je etwas von Dialektik gehört hat.

    In diesem übersichtlichen und einfachen Denken gibt es „Wissenschaftler“, die in einer Art Vakuum – also außerhalb ökonomischer, gesellschaftlicher, historisch -gewachsener, psychologischer, weltanschaulicher und aller anderen Bezüge – auf der Suche nach „Erkenntnissen“ sind. Diese tun sich friedlich zusammen, und wenn es dann ganz viele aus sehr vielen Staaten werden und ihre Bestrebungen von vielen Staaten der Welt – deren Verantwortliche alle solidarisch und völlig interesselos und uneigennützig diese Suche nach Erkenntnissen unterstützen – freigebig finanziert werden, dem ganzen Projekt juristische Immunität verleihen, dann heißt das fertige Konstrukt: CERN. Und alles was das CERN will, ist „Grundlagenforschung“. Die CERN - Mitarbeiter sind also so etwas wie eine Gemeinschaft vieler Lynkeuse: hoch oben auf dem Turm der Schlosswarte singen sie in die Nacht hinaus: „Zum Sehen geboren, Zum Schauen bestellt, Dem Turme geschworen, Gefällt mir die Welt.“ (Goethe, Faust, II. Teil, Fünfter Akt, a.a.O. S. 340) Auf jeden Fall haben sie mit der historischen, der politischen, der ökonomischen Welt nichts zu tun.

    Dass ein dialektisches, prozesshaftes Denken alle Akteure immer in einen bedingten und bedingenden Rahmen stellt – diese Feinheiten können getrost beiseite geschoben werden. Auch gibt es nicht den Gran einer dialektischen Rückspiegelung der Apparatur, an der da jahrelang gebaut wird, auf die daran Beteiligten: Es ist ausgeschlossen, dass ein Denken, welches sich mit gigantomanischen Apparaten beschäftigt, selber gigantomanisch wird. Auch ausgeschlossen ist, dass das Bestreben, mit Hilfe einer gigantischen technischen Apparatur, die soviel Strom frisst wie ein paar Kraftwerke zusammen, auf der Weisheit letzten Schluss zu kommen, auch gesellschaftlich bedingt ist. Abwegig, dass dies der ins Werk gesetzte Spiegel eines apparate-gläubigen und dem Technologiefetischismus aufsitzenden bürgerlichen Bewussteins sein könnte. Auch ein purer Zufall, dass bei soviel „Deutschland-sucht-den-Superstar“- und “Germanys-Next-Top-Model“- Events nun auch die Grundlagenforschung größer, besser, höher, teurer und schneller werden muss und dem Experiment den Nimbus eines gigantischen „Events“ verleiht.

    Zu weit gegriffen ist endlich, Remüsèe ziehend, dass der LHC nur eine „wissenschaftliche Folie“ unserer spätkapitalistischen Produktionsweise ist:

    Expansion, Kapitalakkumulation, Innovationszwang, Profitmaximierung – so nennen sich die heißlaufenden Motoren unserer Gesellschaft auf der einen Seite und „wissenschaftlich“ lesen sie sich so:: Schneller, größer, heißer, kälter, mehr: Die nächsten Teilchenbeschleuniger sind schon in Planung und für diese können noch größere Magnete geliefert werden, mehr Computertechnologie, und vielleicht auch etwas noch Größeres als das „Intranet“, um die anfallende Datenflut zu bewältigen, und tausend andere technische Finessen, die das Rad des Ixion am Laufen halten werden.

    „In diesem Universum liefert die Technologie auch die große Rationalisierung der Unfreiheit des Menschen und beweist die „technische“ Unmöglichkeit, autonom zu sein, sein Leben selbst zu bestimmen. Denn die Unfreiheit erscheint weder als irrational noch als politisch, sondern vielmehr als Unterwerfung unter den technischen Apparat, der die Bequemlichkeiten des Lebens erweitert und die Arbeitsproduktivität erhöht.“ (Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch, Sammlung Luchterhand, 1989, ISBN 3-472-61004-2, S. 173)

    Oder dies:

    „Die Quantifizierung der Natur, die zu ihrer Erklärung in mathematische Strukturen führte, löste die Wirklichkeit von allen immanenten Zwecken ab und trennte folglich das Wahre vom Guten, die Wissenschaft von der Ethik.“ (Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch, a.a.O., S. 161)

    Das Ergebnis des nicht-dialektischen, fein säuberlich einfachen Denkens zeitigt natürlich ein übersichtliches Resultat. Es gibt „falsch“ und „richtig“, „Fachleute“, die darüber befinden, „objektive Wissenschaft“ – und es gibt, Hut ab – „Galileo“, der über „falsch“ und „richtig“ und über die Überzeugungskraft jedes Argumentes entscheidet. Und der nicht nur über diese Erkenntniskraft verfügt, sondern auch über die politische Omnipotenz, den LHC in jedem Augenblick – wenn es dem Zar beliebt - abschalten zu lassen.

Enrico Pellegrino

2008-11-04 | achtphasen | 12:48:22 | Email | 10 comments





 

Durchaus fremdbestimmt wurden Ethnien zusammengepfercht in Staaten und die Kinder der Kindeskinder der Kinder der in Eigenstaatlichkeit Entlassenen leiden … !

... und leiden noch immer!... und leiden noch immer!

 
 
… und dies nicht nur in Afrika, Shiiten&Sunniten, Hindi&Muslime und durchaus auch zuhause in der ersten und schönsten aller Welten - es wird getrennt was eins sein will und zusammengefügt was so nicht miteinander sein mag … so funktioniert Herrschaft; so funktioniert der letztlich illusorische, darum dämonische und also in seiner einseitigen Ueberhöhung dringlich zu überwindende Geist/Verstand des angesichts seiner Vergänglichkeit angstvoll raffgierigen Individuums: Teile und herrsche! - lass andere Deinen Mehrwert erleiden und - versichere Dich gut!

2008-10-31 | achtphasen | 15:15:13 | Email | comment





 

Vorab per Fax: 0251/505352
 
 
Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen
Aegidiikirchplatz 5
 
48143 Münster
 
Datum:
Aktenzeichen:
22.10.2008
00384/08 Moe / WVR
 

 
 

In Sachen
 
Schröter, Gabriele ./. Bundesrepublik Deutschland
 
20 B 1433/08

 
kann leider auch der weitere Antragsgegnerschriftsatz vom 16.10.2008 nicht unkommentiert bleiben:
 
Die neuerliche Stellungnahme der „Herren Giddings und Mangano vom CERN“ – immerhin ist das jetzt unstreitig – hat keinen wissenschaftlichen Aussagewert zur Richtigkeit oder Unrichtigkeit der Berechnungen Plagas.
 
Wiederum finden sich nur apodiktische Floskeln, mangels „peer review“ oder ähnlichem sei Plagas Ausarbeitung „schwer zu trennen“ („difficult to separate“) von vielen anderen unwissenden Meinungen („many uninformed opinions“), es bestünden in seiner Arbeit sehr ernste Mängel und Ungereimtheiten („very serious flaws and inconsistencies“, das von ihm aufgezeigte Katastrophenszenario klinge „nicht wissenschaftlich“ („Plaga`s risk scenario is not scientifically sound“) und „es scheine“ („ it appears“), dass die von ihm verwandten Schlüsselgleichungen („key equations“) außerhalb ihres Geltungsbereichs angewandt würden („are applied well outside their domain of validity“).
 
Wiederum wie schon hinsichtlich Rösslers Gefahrwarnungen findet keine substantiierte rechnerische, mathematisch-physikalische Widerlegung statt, sondern wird diese einfach anhand von Allgemeinplätzen behauptet.
 
Was hieran wissenschaftlich sein soll, mag die Antragsgegnerin darlegen, wird sie aber nicht können.
 
Ebensowenig trifft Plaga (noch Rössler noch Belinski) eine „Beweislast“ im Sinne einer übergeordneten Letztbeweispflicht, wie die Antragsgegnerin aber offenbar meint.
 
Weshalb sich aus der Veröffentlichung in einem Wissenschaftsjournal der Beweis für die Richtigkeit einer These ergeben soll, erklärt die Antragsgegnerin nicht.
 
Entweder eine These erweist sich als rechnerisch und/oder experimentell richtig oder sie erweist sich als falsch, dies ist nicht redaktionell oder fachjournalistisch verhandelbar.
 
Wenn Giddings, Mangano und die Antragsgegnerin auf eine fachjournalistische Publikation als Wahrheitsetikette abstellen wollen, tun sie aber genau das, sie blenden den objektiven Wahrheitsgehalt der jeweiligen Aussage völlig aus und stellen stattdessen auf ein rein formelles Gütesiegel ab, also auf die Gunst der Fachjournale.
 
Den Vorwurf der „unzureichenden Information aufgrund mangelnder Auseinandersetzung mit anderen Meinungen“ werden sich Giddings, Mangano und die Antragsgegnerin selbst gefallen lassen müssen.
 
Vielmehr stehen die Antragsgegnerin und CERN als Anlagenbetreiber des LHC in der Pflicht, den zweifelsfreien Unbedenklichkeitsnachweis hinsichtlich sämtlicher diskutierten Gefahrszenarien, also hinsichtlich Schwarzer Löcher, „Strangelets“, „Magnetischer Monopole“ und „Vakuumblasen“ zu erbringen, und zwar durch externen, neutralen und wissenschaftlich schlüssigen Sachverständigenbeweis, welcher sich vorbehaltlos und vollständig mit allen fachwissenschaftlich vertretenen Standpunkten, insbesondere auch mit den Kritikern Rössler, Belinski und Plaga, auseinandersetzt und konkret mathematisch die Berechnungen derselben widerlegt.
 
Kann danach ein Entlastungsbeweis nicht geführt werden, dürfen schlichtweg die Hochenergieexperimente oberhalb 2 TeV nicht durchgeführt werden.
 
Denn dann ist der aufgrund der unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Berechnungen derzeit mindestens bestehende Gefahrenverdacht nicht ausgeräumt.

 
An dieser „Beweislastverteilung“ („burden of proof“) ändert sich auch nichts dadurch, dass die Antragsgegnerin diejenige von Giddings/Mangano übernehmen möchte, welche in Ermangelung wissenschaftlich haltbaren Unbedenklichkeitsnachweises einfach „aus eigener Herrlichkeit“ heraus ihre Thesen zur Maxime erheben, welche es zu widerlegen gelte.
 
Auch die abermals von der Antragsgegnerin bemühten Abhandlungen Stöcker und Nicolai beinhalten nichts als Antithesen zu den deutlichen und in sich schlüssigen Gefahrwarnungen Rösslers, Belinskis und Plagas.
 
Zu Nicolai ist anzumerken, dass dieser seine Stellungnahmen im Auftrag von CERN abgegeben hat, von einem neutralen Gutachter also keine Rede sein kann.
 
Zu Stöcker wurde bereits auf dessen Patentanmeldung im Zusammenhang mit möglichen laborerzeugten Schwarzen Löchern hingewiesen, sodass wirtschaftliches Eigeninteresse an der Experimentdurchführung die zu verlangende Neutralität ausschließt.
 
Selbst Stöcker aber stellt in Anlage 3 („Exclusion of black hole disaster scenarios at the LHC“) ein Rechenmodell dar, wonach schon bei nur einer zusätzlichen Dimension der Restlebenszeitraum der Erde nach Ersterzeugung eines Schwarzen Lochs im LHC auf gerade einmal 27 Jahre beziffert wird („the earth would be accreted into the black hole in 27 years“, Seite 2 unten letzter Absatz), was Rösslers Berechnungen schon sehr nahe kommt.
 
Diese Berechnungen will Stöcker dann anhand zahlreicher Annahmen („assumptions“, siehe nur Seite 3 Mitte, Seite 5 unten letzter Absatz, Seite 6 oben 2. Absatz und Seite 6 unten „assumed to be“) widerlegen, wobei auch er wiederum den „Allheilvergleich“ mit den kosmischen Verhältnissen, insbesondere kosmischer Strahlung, heranzieht.
 
Selbst Stöcker kommt indes nicht umhin, den Unterschied in der Bewegungsgeschwindigkeit der etwa durch kosmische Strahlung und der etwa laborerzeugten Schwarzen Löcher anzuerkennen („There is only one differencebetween the black holes from cosmic rays and those in the laboratory: The black holes in the laboratory might have a very low kinetic energy in the rest frame of the earth…“).

Weiterhin spekulativ
merkt Stöcker an, er „vertraue“ („… we rely on…“, Seite 5 oben) darauf, dass im LHC erzeugte Schwarze Löcher eine elektrische Ladung Q hätten („…also have some charge“).
 
Vertrauen ehrt zwar, nützt hier aber rein gar nichts.
 
Immerhin erkennt selbst Stöcker die Notwendigkeit, die Thematik stabiler laborerzeugter Schwarzer Löcher ernst zu nehmen („…the topic should be taken serious“, Seite 3 oben) und die möglichen Gefahren unabhängig zu analysieren anstelle von Streitigkeiten über Parameter, Begrenzungen und Grobvereinfachungen („Instead of arguing about the parameters, limitations, and oversimplifications of this scenario a more general and model independent study is needed“, Seite 3 oben).
 
Wie also können die Antragsgegnerin und CERN bei dieser Erkenntnislage ernsthaft Unbedenklichkeit bejahen, ohne ein externes neutrales Obergutachten eingeholt zu haben?
 
Den Vorgang wird man getrost als Riesenskandal bezeichnen können.
 
Es bleibt zu hoffen, dass das Beschwerdegericht in dieser unsaglichen Situation die notwendige Staatsraison zeigt und der Beschwerde stattgibt.
 
 
Gilliand & Collegen
durch:
 
 
Olaf Möhring
Rechtsanwalt

Olaf Möhring | In Sachen Schröter, Gabriele ./. Bundesrepublik Deutschland | 20 B 1433/08

2008-10-29 | achtphasen | 08:36:39 | Email | 7 comments





 

Indien hat am Mittwoch seine erste unbemannte Mission zum Mond gestartet. Vom Raumfahrtzentrum Sriharikota hob eine Rakete mit der 1400 Kilogramm schweren Sonde «Chandrayaan-1» an Bord ab. Sie soll zwei Jahre lang um den Mond kreisen und die gesamte Oberfläche erfassen.

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/indien_rakete_mond_sonde_1.1149622.html
Freie Grundlagenforschung vor dem Start zum Monde
Die Sonde «Chandrayaan-1» an der Spitze der Trägerrakete ist bereit zum Abschuss.
( Bild: Reuters | http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/indien_rakete_mond_sonde_1.1149622.html )

 
 
Agrotreibstoff | 400 Millionen Hungrige mehr | Indiens Regierung hat vor wenigen Wochen beschlossen, den Anbau der «Wundernuss» Jatropha von 650 000 auf 11 Millionen Hektar auszuweiten - auf angeblichem Oedland.

Vielleicht ist des Mondes Oedland doch noch geeigneter Jatropha als Agrotreibstoff anzubauen, als das Indien eigene ‘Oedland’; dieses dient zumindest einem doch grossen Teil der ärmsten InderInnen als grundlegende Lebensgrundlage.

Warum nur zeigt des Menschen megalomanisch EgoWirken in der Welt so wenig Mitgefühl?
- nicht ‘nur’ mit Flora und Fauna (niemals wurden mehr Tiere gemästet und geschlachtet als eben heute - morgen wird noch mehr gemästet und geschlachtet werden - täglich wird noch mehr gemästet und geschlachtet werden als am Tag zuvor … )
- warum nur auch so wenig Mitgefühl mit den ‘eigenen’ armen Nachbarn und deren Kindern?

2008-10-22 | achtphasen | 08:55:29 | Email | comment





 
biofuels have an outsize impact on poor people
Much of the recent heat over biofuels has been focused on how much this booming business may have contributed to the international spike in food prices that has had an outsize impact on poor people. Defenders of farm-grown fuels point to studies showing the biofuels boom has had a minor impact on food prices compared to the surge in energy costs. They also say the eventual goal is to shift away from sources like corn toward plants harvested for their cellulose — ending competition with cropland or food markets. Now, though, Elizabeth Rosenthal, reporting from an international conference on conserving biological diversity, writes about an unintended consequence from many of the plants seen as the next fuel frontier. Some species, including the giant reed and Jatropha, tend to be invasive and could drive out indigenous plants in places where they are introduced, some scientists and environmental groups warn.

 

WOZ: Warum sind Sie dagegen, dass auf Ödland Jatropha angebaut wird?

Sagari Ramdas: Aus der Sicht der indischen Bauern und vor allem der Bäuerinnen gibt es kein Ödland. Auf diesem Land wachsen Nahrungspflanzen wie Hirse, und vor allem weidet dort das Vieh. Vieh ist sehr, sehr wichtig, ich würde es das Rückgrat der indischen Landwirtschaft nennen. Nutztiere liefern alle Energie: Sie dienen als Trag- und Zugtiere, sie ziehen den Pflug, sie sorgen für den Dünger.

Warum ist dieses Land vor allem für die Frauen wichtig?

Weil es vor allem Frauen sind, die es nutzen. Sie sammeln dort Brennstoff und Heilpflanzen, Futter für die Tiere, Früchte und Nüsse. Dieses Land liegt grösstenteils in Trockenzonen, es ist nicht bewässert. Das ist ein Grund, war­um die Politiker es als Ödland bezeichnen. Die Leute, die es nutzen, würden es nie so nennen.

Weshalb fördert die Regierung den Jatropha-Anbau so stark?

Die Regierung arbeitet immer enger mit transnationalen Unternehmen zusammen, vertritt deren Interessen, trifft Absprachen mit ihnen. In den letzten zwanzig Jahren haben wir das immer deutlicher gesehen, in Indien und anderen Ländern, die sich entwickeln. Die Regierung hat entschieden, dass Agrodiesel zwanzig Prozent des indischen Dieselverbrauchs decken soll. Und sie will das erreichen, indem überall auf dem sogenannten Ödland Jatropha gepflanzt wird.

Wie will sie das durchsetzen?

Zum einen nutzt die Regierung bereits bestehende Programme. Zum Beispiel das sogenannte National Rural Employ­ment Guarantee Scheme. Das ist ein staatliches Programm für ländliche Entwicklung, das den Menschen auf dem Land für hundert Tage im Jahr einen Lohn garantiert. Die Leute können dabei auf ihrem eigenen Land oder auf öffentlichem Land arbeiten und tun, was sie für wichtig halten. Aber jetzt sagt die Regierung den Bauern: Ihr bekommt das Geld nur, wenn ihr auf eurem Land Jatropha pflanzt.

Und die Bauern akzeptieren das?

Viele machen mit, weil sie verzweifelt sind, denn der Anbau von Nahrungsmitteln lohnt sich nicht mehr. Wenn sie Jatropha pflanzen, bekommen sie hingegen Subventionen von der Regierung, zum Beispiel Beiträge für die Bewässerung. Ausserdem schliessen nationale und internationale Ölfirmen direkte Anbauverträge mit Bauern ab. Sie sagen: Wir geben euch das Saatgut und den Dünger gratis, und dann kaufen wir euer Öl.

Die indische Wirtschaft ist in den letzten Jahren stark gewachsen. ­War­um profitieren die Bauern nicht davon?

Der Boom geht auf Kosten der Gesundheit und des Wohlbefindens von Millionen von Menschen in Indien. Die Wirtschaft boomt, weil Indien seine Märkte für ausländische Investoren geöffnet hat. Es hat den Agrarsektor und andere Branchen liberalisiert. Und in diesem Prozess verdienen einige Menschen, die für die grossen Unternehmen arbeiten, viel Geld. Aber die Bauern und die Armen generell leiden unter dieser Entwicklung. Denn für sie ist das Bauern nicht mehr produktiv. Die Regierung hat das ganze ausländische Kapital eingeladen, in Indien zu investieren. Und es wird investiert - zu den Bedingungen der Investoren.

Sie sagen, vor 1990 sei Indien selbstversorgend gewesen. Aber damals gab es doch auch Hunger?

Vor 1990 produzierte Indien genug Reis, Weizen und Ölsaaten für den Eigenbedarf. Die Reserven waren gross genug, und es gab ein ausgeklügeltes öffentliches Verteilungssys­tem. Ja, es gab auch damals hungrige Menschen, aber die Situation verbesserte sich langsam. Und vor allem war das Land unabhängig von den internationalen Lebensmittelmärkten. Heute nimmt die Lebensmittelproduktion ab: Vierzig Prozent des Speiseöls werden importiert. Und wegen der vom Internationalen Währungsfonds gestellten Bedingungen gibt es kein öffentliches Verteilungssys­tem mehr. Wenn ein Land seine Selbstversorgung verliert, verliert es seine Souveränität.

Was bedeutet das konkret für die Ärmsten?

Besonders hart trifft die Agrarkrise die landlosen Landarbeiter. Wenn sie weniger verdienen, können sie sich kein Essen mehr kaufen. Sie sind gezwungen, in den Städten Arbeit zu suchen. Die Städte können aber nicht unbegrenzt Menschen aufnehmen. Diese Landflüchtlinge sind extrem verwundbar. Sie werden vor allem auf dem Bau und in Privathaushalten angestellt; sehr harte und häufig gefährliche Arbeit.

Ist die Situation ähnlich wie in China?

Ja. Die Regierung nennt China als Vorbild. Sie möchte die Verstädterung fördern wie in China. Noch arbeiten siebzig Pro­zent der Menschen in Indien in der Landwirtschaft, das sind 700 Millionen. Die Regierung möchte diese Zahl auf 300 Millionen reduzieren. Dann gäbe es 400 Millionen mehr, die ihr Essen kaufen müssen. Das ist natürlich ein enormer Markt. Nahrung ist ein Riesengeschäft.

Welche Alternativen sehen Sie zu dieser Entwicklung?

Von 1970 bis 1990 wurde die industrialisierte Landwirtschaft der Grünen Revolution propagiert. In den Regio­nen, wo sich das durchgesetzt hat, ist der Boden vom Kunstdünger und den Pestiziden ziemlich kaputt. Heute gibt es eine starke Bewegung hin zur ökologischen Landwirtschaft: wenig fossile Energien, gute Fruchtfolge, kein synthetischer Dünger, sondern Mist. Gleichzeitig fordern die Bauern vom Staat, dass er Minimalpreise garantiert und die ökologische Landwirtschaft unterstützt. Es braucht beides: die biologische Praxis und die politischen Forderungen.

Und wie realistisch ist das?

Wir müssen aufhören mit diesen absurden Transporten um die Welt. Es heisst immer, wir seien idealistisch und romantisch. Aber der «romantische» Weg ist der einzige realistische. Es gibt inzwischen ja auch Studien, die zeigen, dass die ökologische Landwirtschaft produktiv ist. In den letzten zwanzig Jahren haben viele Bauern begriffen, dass der industrialisierte Weg in die Sackgasse führt. Und immer mehr werden es verstehen.

Interview: Bettina Dyttrich | http://www.woz.ch/artikel/2008/nr42/wissen/16978.html | WOZ vom 16.10.2008 | Weitere Texte im Dossier: «Nahrungsmittelkrise»

2008-10-18 | achtphasen | 13:01:45 | Email | comment





 

Olaf Möhring

An das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen

08.10.2008

Aktenzeichen 00384/08 Moe / WVR



In Sachen

Schröter, Gabriele ./. Bundesrepublik Deutschland

20 B 1433/08

Auszüge

„Soweit die Antragsgegnerin sich ernsthaft noch auf den CERN-Bericht 2002 (bzw. 2003) stützt, nachdem dessen eklatante Unvollständigkeit z.B. in Bezug auf „Vakuumblasen“ bereits in der Beschwerdeschrift Seite 20 oben bemängelt ist, wird sie erklären müssen, weshalb dieses ganz offensichtlich viel zu oberflächliche Werk für sie überzeugender ist als die eingehenden, in sich schlüssigen und anhand umfangreichen Formelwerks rechnerisch belegten Abhandlungen Rösslers, Belinskis und Plagas, welche unabhängig voneinander zu alarmierenden Gefahrpotentialen gelangt sind.

Eine dahingehende inhaltliche Erklärung bleibt die Antragsgegnerin bis heute schuldig.

Sie behauptet stattdessen apodiktisch, alle Kritiker hätten sich „verrechnet“, indem sie sich auf Stellungnahmen von Giulini/Nicolai und Giddings/Mangano beruft, ohne deren Begründung rechnerisch nachvollzogen zu haben.

Hierzu ist sie ja nach eigenen Angaben ihres Staatssekretärs nicht einmal in der Lage.

Wie wie will sie denn wissen, welcher der Wissenschaftler sich verrechnet hat und welcher nicht?“

(…)

Fakt ist, dass sich auch insoweit zwei fachwissenschaftliche Meinungen gegenüberstehen und auch insoweit mindestens der Gefahrenverdacht begründet ist Hierüber kann sich die Antragsgegnerin nicht einfach hinwegsetzen.“

(S. 5)

„Das Dilemma einer fehlenden internationalen Kontrollbehörde für Forschungsgroßanlagen wie den LHC wird dadurch nur allzu deutlich.“(S. 6)

Eine wissenschaftliche Notwendigkeit für den Hochenergiebetrieb des LHC oberhalb 2 TeV ist damit jedenfalls in keiner Weise glaubhaft gemacht.

Selbst wenn dem aber so wäre, rechtfertigt dies keinesfalls die Eingehung der aufgezeigten fatalen Gefahrrisiken für den Fortbestand der Erde oder eine globale Katastrophe.

Diese müssen vor der Durchführung der Hochenergieexperimente sicher ausgeschlossen sein.“
(S. 7)

http://www.achtphasen.net/miniblackhole/Moehring/10.10.08/ageinstweiligeanordnung-410D4EAC1EA64BB1898AB2FBB7B81519.PDF

2008-10-14 | achtphasen | 12:06:10 | Email | 1 comment





 

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