ASIEN

Seoul

Der Arnold Schwarzenegger Südkoreas

Malte E. Kollenberg

Von Malte E. Kollenberg

Bernhard Quandt alias Lee Charm lächelt von Plakatwänden, spielt in Seifenopern und will Südkorea in ein Tourismusparadies verwandeln. Der Zwei-Meter-Mann aus Bad Kreuznach ist in seiner neuen Heimat ein echter Star.

Um Südkorea dreht sich fast alles in Lee Charms Leben. Entschlossen gestikulierend steht der hoch gewachsene Koreaner vor rund 1000 geladenen Gästen und spricht über sein Lieblingsthema: Energie, koreanische Energie. Eben die Energie, die in Korea steckt. In jedem und allem hier. In den Bergen, den Tempeln, dem Essen, den koreanischen Popstars und sowieso in jedem Koreaner. "Auf der einen Seite ist es uralte Philosophie, auf der anderen Seite auch sehr modern", sagt er.

Seoul: Koreaner aus Leidenschaft

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Südkorea und diese koreanische Energie nun in der Welt bekannt zu machen, das ist sein Job. Deswegen hat die koreanische Tourismus Organisation KTO Anfang November ausländische Journalisten, Reisefachleute und Multiplikatoren eingeladen. Deswegen hält Lee Charm Mitte Februar einen Vortrag vor einem regionalen Wirtschaftsforum. Deswegen hat er auch Pyeongchang als Olympiaort 2018 promotet. Koreaner, Europäer, die ganze Welt: Lee Charm möchte am liebsten alle von Korea begeistern. So begeistern, wie er selbst begeistert ist.

Seit gut anderthalb Jahren ist er nun Chef der koreanischen Tourismusorganisation KTO. Der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak hat ihn im Sommer 2009 ernannt. Das aber ist gar nicht das eigentlich Besondere. Besonders ist etwas ganz anderes. "Ich bin ein neuer Koreaner", sagt der Zwei-Meter-Mann. Auch wenn er streng genommen gar kein so neuer Koreaner mehr ist. Seit 25 Jahren nicht mehr.

Geboren 1954 in Bad Kreuznach als Bernhard Quandt hat er 1986 die koreanische Staatsbürgerschaft angenommen. Aber mit seiner Identität zu spielen, dass gehört zu seiner Rolle. Das ist Teil des Jobs. "Meine Nationalität zu ändern war im Grunde wie umziehen und mich in einer neuen Stadt anmelden." Ein bisschen muss er über diesen Satz schmunzeln. Seine Identität sei nach wie vor zu einem Teil deutsch, aber eben zum anderen auch koreanisch.

1978 bekam der angehende Gymnasiallehrer das Angebot für ein paar Monate nach Südkorea zu gehen. Aus einem halben Jahr hat sich eine beachtliche koreanische Karriere, ein Beispiel gelungener Integration, und ein ganzes Leben in und für Korea entwickelt. Als einer der ersten männlichen Ausländer wurde er 1986 eingebürgert. Heute ist er einer der erfolgreichsten eingewanderten Koreaner überhaupt.

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