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Energiesparlampen vs. Glühbirnen

Nach einem Beschluss der EU wird der Verkauf von Glühbirnen bis 2012 langsam aufgelassen um den Stromverbrauch der Privathaushalte bis 2020 um 5% zu senken. Zukünftig sollen Energiesparlampen eingesetzt werden, die bis zu 80% weniger Strom verbrauchen und eine höhere Lebensdauer haben sollen. Doch wie sehen die Produktauswirkungen entlang des gesamten Lebenszyklus aus und halten die Alternativen wirklich das, was sie versprechen?

Rohstoffe
Die Fragen bezüglich der eingesetzten Materialien lassen sich relativ leicht bewerten. Energiesparlampen werden auch als Kompaktleuchtstofflampen oder Gasentladungslampen bezeichnet, denn sie sind mit einem Edelgas, meist Argon, dem geringe Mengen Quecksilber beigemengt werden, gefüllt. Das hochgiftige Schwermetall Quecksilber kann bei Kontakt schon in geringen Mengen Nerven und Gehirnschäden verursachen. Wer Energiesparlampen aber aus diesem Grund ablehnt, kann ein Model mit Splitterschutz verwenden. Da auch bei der Stromerzeugung in kalorischen Kraftwerken Quecksilber freigesetzt wird und Glühlampen viel mehr Strom verbrauchen, haben sie laut dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) eine deutlich schlechtere Quecksilberbilanz als Energiesparlampen. Im Sockel eingebaut befindet sich ein elektronisches Vorschaltgerät zur Zündung der Lampe und Strombegrenzung im Betrieb. Weiters sind Energiesparlampen mit umweltschädlichen bromierten Flammschutzmitteln auf dem Gehäuse und/oder der Platine behandelt. (Quelle: Öko-Test Oktober 2008)

Nutzung
Die klassische Glühbirne kann nur etwa fünf Prozent der verbrauchten Energie zur Lichterzeugung nutzen, Energiesparlampen hingegen 25 Prozent. Seit 1999 werden Lampen in der EU mit einem Energielabel gekennzeichnet, dass sich aus Leistung (in Watt) und Lichtstrom (in Lumen) errechnet. Lampen der Energieeffizienzklasse A haben weniger als 55 Prozent des marktüblichen Verbrauchs. Der Einsatz einer Energiesparlampe kann bis zu 80% Strom sparen, bei einer Neuanschaffung sollte man allerdings nicht nur auf die Watt sondern auf die Angaben zum Lichtstrom (Lumen), der die Helligkeit angibt, achten.

Damit sich die Investition in Energiesparlampen lohnt, müssen diese nicht nur sparsamer im Verbrauch sein, sondern auch deutlich länger als herkömmliche Glühbirnen (1.000 Brennstunden) halten. Tests des VKI haben gezeigt, dass es erhebliche Qualitätsunterschiede gibt. Es stellte sich heraus, dass unter verschärften Testbedingungen Markenprodukte klar besser abschnitten. Die Lebensdauer von Energiesparlampen ist zwar allgemein hoch angegeben, vor allem Billigprodukte gehen aber meist schon vorzeitig kaputt. Neben allgemeinen Produkteigenschaften kann dies auch an einer falschen Handhabung der Energiesparlampe liegen, häufiges Ein- und Ausschalten verkürzt die Lebenszeit. Für Einsatzbereiche wie Bad, WC oder Stiegenhaus ist laut VKI daher die Verwendung von Modellen mit hoher Schaltfestigkeit ratsam.

Standardmodelle gibt es schon sehr preiswert, jedoch ist von Billigprodukten und Eigenmarken von Bau- und Einrichtungshäusern eher abzuraten. Für besonders Leistungsstarke, kompakte Topmodelle mit langer Lebensdauer und guter Schalttechnik zahlt man zwischen 10 und 30 Euro pro Stück. 
Die höheren Anschaffungskosten von Energiesparlampen werden durch die Einsparungen im Betrieb mehr als nur ausgeglichen. Der VKI hat berechnet, dass „gute“ Energiesparlampenmodelle bei einer durchschnittlichen Gesamtnutzungsdauer von 10.000 Brennstunden zwischen 43 und 156 Euro Ersparnis bringen (Berechnung mit 17,6 Cent pro kWh) (Quelle: Verein für Konsumenteninformation, Konsument Heft 3/ 2008)

Für herkömmliche Glühbirnen gibt es keine Herstellergarantie, für Energiesparlampen  geben Markenhersteller meist eine Garantie zwischen 3 bis 5 Jahren. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach Gebrauch
Energiesparlampen müssen aufgrund ihres Quecksilbergehaltes und des elektronischen Vorschaltgerätes als Sondermüll behandelt werden. Sie müssen also entweder zu einer Problemstoffsammelstelle gebracht werden oder können laut EU-Elektroschrottrichtlinie auch bei einem Händler zurückgegeben werden.

Wie weit Energiesparlampen verwertet werden, hängt vom Recyclingunternehmen und der Sammlung ab. Glas wird immer wiederverwendet, die wertvollen Metalle werden von der Industrie weiterverarbeitet, Kunststoffteile werden der thermischen Verwertung zugeführt. Die Quecksilberreste werden in einer speziellen Untertagedeponie entsorgt, da sich ein Recycling aufgrund der geringen Quecksilberpreise nicht lohnt (Quelle: Öko-Test Oktober 2008).

Quellen und weiterführende Informatioen:

VKI:
Konsument Heft 2/2009: Energiesparlampen im Dauertest - Leuchtende Beispiele

Konsument Heft 3/2008: Energiesparlampen im Test 

ÖKO-TEST:
Öko-Test Magazin Oktober 2008: Energiesparlampen