Politfrust – 13. November 2011
In ganz Europa versammeln sich junge Menschen in der Occupy Bewegung und besetzen öffentliche Plätze als Zeichen des Protests. Sie demonstrieren für eine bessere Zukunft und gegen eine marode Politik und ein Finanzsystem, dass durch seine Krise ganze Staaten an den Abgrund gebracht hat. Ihre Forderungen sind diffus und widersprechen sich teilweise, aber eins ist allen klar: Es muss sich etwas ändern. Wie aber kann der Einzelne die Zukunft verändern ohne Teil der Politik zu sein? Yourope hat zwei Belgrader besucht, die Workshops für Revoluzzer geben, sich ein alternatives Wirtschaftsmodell aus Österreich genauer angesehen und europäischen Netzaktivisten über die Schulter geschaut. Do it yourself, heißt das Motto. Yourope zeigt wie.
Netzaktivisten helfen Bloggern in Tunesien, Jemen und Ägypten
Sie sind die Hilfstruppen des arabischen Frühlings, die Netzaktivisten von Telecomix hacken vom heimischen PC das blockierte Internet in Syrien, Ägypten und Tunesien, damit sich die Aufständischen vernetzen können.
Die Coaches der Revoluzzer
Früher kämpften Srdja Popovic und Ivan Marovic gegen den serbischen Despoten Slobodan Milosevic. Jetzt beraten sie Revolutionäre in aller Welt, wie sie ihr Regime gewaltlos stürzen können.
Gewaltexzess schockt die „Empörten“ in Italien
200.000 Menschen protestierten am 15. Oktober in Rom friedlich gegen die Macht der Banken – das ist Europarekord. Doch eine kleine Gruppe Randalierer unterwanderte die Demo und zerstörte in kurzer Zeit ganze Straßenzüge. Jetzt diskutieren die Zeltbewohner auf der besetzten Piazza über den Umgang mit Gewalttätern.
Die neue „Gemeinwohl-Ökonomie“ will die Wirtschaft umkrempeln
Demonstrieren und diskutieren – schön und gut. Aber wie soll sie konkret aussehen, die faire Wirtschaftswelt von morgen? Eine Welt, die dem Nachwuchs eine Zukunft bietet und die Profite bei denen lässt, die sie erwirtschaften? Vor einem Jahr wurde die neue Gemeinwohl- Bewegung gegründet, die bei den Unternehmen selbst ansetzt und sie zu sozialerem Wirtschaften bewegt – heute machen bereits knapp 400 Unternehmen mit.
Faktencheck: Politfrust in Europa
Euro-Krise, ungesicherte Renten, Politikverdrossenheit – wie hoch ist der Glaube noch an die Politik in Europa ?