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Pressenotiz

Frankfurt am Main
17. Januar 2011

 

Mehr falsche Noten, weniger falsche Münzen

Rückläufiger Trend im 2. Halbjahr 2010 bei Falschnoten

Die Bundesbank hat im Jahr 2010 rund 60.000 falsche Euro-Banknoten registriert. Die Zahl der Fälschungen ist damit gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent gestiegen. Rein rechnerisch entfallen somit pro Jahr sieben (Vorjahr: sechs) falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Der durch Falschgeld verursachte Schaden hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 3,1 auf 3,4 Millionen Euro erhöht.

Zurückzuführen ist der Gesamtanstieg im vergangenen Jahr vor allem auf die Entwicklung in den ersten sechs Monaten. Im 2. Halbjahr wurden dagegen mit 26.298 falschen Euro-Banknoten rund 22 Prozent weniger Fälschungen registriert als im 1. Halbjahr (33.654 Falschnoten).

„Der Anstieg der falschen Euro-Banknoten im Jahr 2010 ist unerfreulich. Deutschland steht aber im europäischen Vergleich nach wie vor gut da“, betont Helmut Rittgen, Leiter des Zentralbereichs Bargeld bei der Deutschen Bundesbank. „Den rückläufigen Trend in der zweiten Jahreshälfte werte ich zudem als ermutigendes Zeichen“, so Rittgen weiter.

Die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen ergibt sich für das Jahr 2010 anhand folgender Tabelle:

Tabelle Falschgeldaufkommen
Noten 5€ 10€ 20€ 50€ 100€ 200€ 500€ Gesamt
Anzahl 375 789 12.798 35.113 8.921 1.700 256 59.952
% 1 % 1 % 21 % 59 % 15 % 3 % 0 %  

Besonders stark zugenommen haben im Jahr 2010 Fälschungen der 50 Euro-Note. Die Anzahl der Fälschungen der anderen Stückelungen ist hingegen rückläufig.

„In unseren Schulungen zeigen wir, dass falsche Euro-Banknoten schnell und sicher erkannt werden können. Dieses kostenlose Angebot, das sich insbesondere an den Handel und die Banken richtet, stieß auch 2010 wieder auf reges Interesse“, führt Rittgen aus.

Falsche Banknoten erkennen
Banknoten sollten stets aufmerksam geprüft werden, denn für Falschgeld gibt es bekanntlich keinen Ersatz.

In die Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale einbezogen werden, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale:

  • Auf der Vorderseite der Banknoten sind z.B. erhabene Teile des Druckbildes (Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand) zu fühlen.
  • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen.
  • Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
  • Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.

Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldausgabeautomaten ausgezahlt wurde.

Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.

Weniger Fälschungen bei Münzen
Im Jahr 2010 wurden rund 67.400 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im Vorjahr lag das Aufkommen noch bei rund 78.500 falschen Münzen. Damit kommen in Deutschland auf 10.000 Einwohner pro Jahr rund acht falsche Münzen.

Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im Jahr 2010 wie folgt:

Tabelle Falschmünzaufkommen
Münzen 50 Cent 1€ 2€ Gesamt
Anzahl 2.974 9.692 54.741 67.407
% 4 14 81  

Mit rund 33.900 Stücken lag die Zahl falscher Münzen im 2. Halbjahr nur marginal höher als im 1. Halbjahr 2010 (33.500 Fälschungen).

Münzen auf Echtheit prüfen
Euro-Falschmünzen sind in der Regel nur bei sehr sorgfältiger Prüfung visuell von echten Münzen zu unterscheiden. Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:

  • Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
  • Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
  • Die Randprägungen der echten 2 Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
  • Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch und bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.

Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz kostenlose Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmer be­kommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten der Filialen findet man unter: http://www.bundesbank.de/hv/hv.php.

Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren, CD-ROMs und Poster) und ein neues interaktives Lernprogramm „Falschgeld erkennen“ bei der Bundesbank bestellt werden. Die Informationsangebote im Internet der Bundesbank (http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_falschgeld.php)
bzw. der Europäischen Zentralbank (http://www.ecb.europa.eu/euro/banknotes/security/html/index.de.html)
sowie der deutschen Polizei
(http://www.polizei.propk.de/vorbeugung/betrug/faelschung_von_geld_und_wertzeichen/) werden regelmäßig aktualisiert.

Damit wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren gehen, rät die Bundesbank dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben.

 

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